Salzgewinnung: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Blütezeit der Salzproduktion, die um [[600 v. Chr.]] einsetzte, stand bereits im Zeichen des ersten namentlich bekannten Volkes, der [[Kelten]]. Vom Reichtum der keltischen Salzherren zeugen prachtvolle Waffen, Geräte, Schmuck und Geschirr, darunter die berühmte Schnabelkanne, die um [[450 v. Chr.]] nach etruskischen Vorbildern von einem einheimischen Meister angefertigt wurde.  
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Die Blütezeit der Salzproduktion, die um 600 v. Chr. einsetzte, stand bereits im Zeichen des ersten namentlich bekannten Volkes, der [[Kelten]]. Vom Reichtum der keltischen Salzherren zeugen prachtvolle Waffen, Geräte, Schmuck und Geschirr, darunter die berühmte Schnabelkanne, die um 450 v. Chr. nach etruskischen Vorbildern von einem einheimischen Meister angefertigt wurde. Auch der [[Schloss Hellbrunn|Hellbrunner Berg]] trug einen keltischen Fürstensitz, der in Verbindung mit der Salzgewinnung stand.
  
Auch der [[Hellbrunner Berg]] trug einen keltischen Fürstensitz, der in Verbindung mit der Salzgewinnung stand.
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[[Rupert von Worms|Rupert]] erhielt für seine Salzburg-Missionierung [[Bad Reichenhall|Reichenhall]] mit seinen Salzquellen geschenkt. Im Mittelalter bildeten die Bergwerke vom [[Bad Dürrnberg|Dürrnberg]] und zeitweise auch die von [[Salzbergwerk Berchtesgaden|Berchtesgaden]] eine der wichtigsten Einnahmequellen der [[Salzburger Erzbischöfe]]. Sole wurde in Reichenhall verarbeitet und die Wurzeln des Namens ''Salzburg'' gehen auf die Verbindung mit der Saline und den Salzquellen in [[Bad Reichenhall]] zurück.
  
Im Mittelalter bildeten die Bergwerke vom [[Bad Dürrnberg|Dürrnberg]] und zeitweise auch die von [[Salzbergwerk Berchtesgaden|Berchtesgaden]] eine der wichtigsten Einnahmequellen der [[Salzburger Erzbischöfe]]. Die Sole wurde in Reichenhall verarbeitet und die Wurzeln des Namens ''Salzburg'' gehen auf die Verbindung mit der Saline und den Salzquellen in [[Bad Reichenhall]] zurück.
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Um [[1185]] eröffnete Erzbischof [[Adalbert II.]] den [[Salzbergbau]] auf dem [[Bad Dürrnberg|Dürrnberg]], der in römischer Zeit zum Erliegen gekommen war. Der Salinenort am [[Salzach]]ufer, zu dem die Sole vom [[Bad Dürrnberg|Dürrnberg]] in Holzrohren geleitet und dort auf großen Pfannen versotten wurde, erhielt im Gegensatz zu [[Bad Reichenhall|Reichenhall]] den Namen [[Hallein]] (haellinum von Hall = Salz), das "kleine Hall".  
  
Es gab auch immer wieder Streitereien der Erzbischöfe mit ihren Nachbarn um die Vorherschaft in der Salzgewinnung. So kostete der ''Salzkrieg'' Erzbischof [[Wolf Dietrich von Raitenau]] seine Freiheit: Er hatte einen Konflikt mit Bayern, Berchtesgaden wurde vom siebten auf den achten Oktober [[1611]] vom Erzbischof besetzt. Dann verließ Wolf Dietrich der Mut und er flüchtete nach Kärnten, wurde bald gefasst, musste abdanken und blieb bis zu seinem Tode im Kerker auf [[Festung Hohensalzburg|Hohensalzburg]].  
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Erzbischof [[Eberhard II.]] ([[1200]] - [[1246]]) aus dem Geschlecht der Edlen von Regensberg (bei Zürich), der bedeutendste Salzburger Kirchenfürst des Mittelalters, sicherte der neuen Saline durch sehr modern anmutende Maßnahmen die Vorherrschaft im Ostalpenraum: Zunächst steigerte er die Produktion enorm und unterbot den üblichen Salzpreis bei weitem. Als er mit Hilfe des Dumpings die ältere Saline [[Bad Reichenhall|Reichenhall]] vom Markt verdrängt hatte, griff er zum Mittel der Valorisation, beschränkte die Produktion und hob den Salzpreis wieder stark an.
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Es gab auch immer wieder Streitereien der Erzbischöfe mit ihren Nachbarn um die Vorherschaft in der Salzgewinnung. So kostete der ''Salzkrieg'' Erzbischof [[Wolf Dietrich von Raitenau]] seine Freiheit: Er hatte einen Konflikt mit Bayern, Berchtesgaden wurde vom siebten auf den achten Oktober [[1611]] vom Erzbischof besetzt. Dann verließ Wolf Dietrich der Mut und er flüchtete nach Kärnten, wurde bald gefasst, musste abdanken und blieb bis zu seinem Tode im Kerker auf [[Festung Hohensalzburg|Hohensalzburg]].
  
 
[[1989]] ging dann die Jahrtausende alte Salzgewinnung in [[Hallein]] mit der Schließung der Saline zu Ende.
 
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Das Salz wurde hauptsächlich auf der [[Salzach]] verschifft. Es wurde in kegelförmigen Holzbehälter gepresst und so auf Schiffe verladen, die die [[Salzach]] und den Inn bis Passau hinunter fuhren. Eine nicht ungefährliche Arbeit, bei der es immer wieder zu Zwischenfällen und Todesopfern gekommen war (siehe auch [[Salzachschifffahrt]]).
 
Das Salz wurde hauptsächlich auf der [[Salzach]] verschifft. Es wurde in kegelförmigen Holzbehälter gepresst und so auf Schiffe verladen, die die [[Salzach]] und den Inn bis Passau hinunter fuhren. Eine nicht ungefährliche Arbeit, bei der es immer wieder zu Zwischenfällen und Todesopfern gekommen war (siehe auch [[Salzachschifffahrt]]).
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Durch die Beherrschung des Wasserwegs auf der [[Salzach]], der einzigen leistungsfähigen Transportroute, konnten die [[Salzburger Erzbischöfe|Erzbischöfe]] auch den Export der konkurrierenden Salinen Reichenhall und [[Salzbergwerk Berchtesgaden|Berchtesgaden]] kontrollieren. Die [[Salzachschifffahrt|Salzschifffahrt]] von [[Hallein]] über Laufen nach Passau wurde noch im [[13. Jahrhundert]] durch erzbischöfliche Urkunden genau geregelt. Der Salzexport blieb bis zum Ende der geistlichen Herrschaft die mit Abstand wichtigste Einnahmequelle der [[Salzburger Erzbischöfe|Erzbischöfe]].
  
 
==Salzgewinnung heute in Salzburg==
 
==Salzgewinnung heute in Salzburg==

Version vom 12. April 2007, 07:33 Uhr

Von großer Bedeutung für die Entwicklung der Region war von jeher schon das "weiße Gold", das Salz, das ab 750 v. Chr. im Bergbau auf dem Dürrnberg bei Hallein gewonnen wurde.

Geschichte

Die Blütezeit der Salzproduktion, die um 600 v. Chr. einsetzte, stand bereits im Zeichen des ersten namentlich bekannten Volkes, der Kelten. Vom Reichtum der keltischen Salzherren zeugen prachtvolle Waffen, Geräte, Schmuck und Geschirr, darunter die berühmte Schnabelkanne, die um 450 v. Chr. nach etruskischen Vorbildern von einem einheimischen Meister angefertigt wurde. Auch der Hellbrunner Berg trug einen keltischen Fürstensitz, der in Verbindung mit der Salzgewinnung stand.

Rupert erhielt für seine Salzburg-Missionierung Reichenhall mit seinen Salzquellen geschenkt. Im Mittelalter bildeten die Bergwerke vom Dürrnberg und zeitweise auch die von Berchtesgaden eine der wichtigsten Einnahmequellen der Salzburger Erzbischöfe. Sole wurde in Reichenhall verarbeitet und die Wurzeln des Namens Salzburg gehen auf die Verbindung mit der Saline und den Salzquellen in Bad Reichenhall zurück.

Um 1185 eröffnete Erzbischof Adalbert II. den Salzbergbau auf dem Dürrnberg, der in römischer Zeit zum Erliegen gekommen war. Der Salinenort am Salzachufer, zu dem die Sole vom Dürrnberg in Holzrohren geleitet und dort auf großen Pfannen versotten wurde, erhielt im Gegensatz zu Reichenhall den Namen Hallein (haellinum von Hall = Salz), das "kleine Hall".

Erzbischof Eberhard II. (1200 - 1246) aus dem Geschlecht der Edlen von Regensberg (bei Zürich), der bedeutendste Salzburger Kirchenfürst des Mittelalters, sicherte der neuen Saline durch sehr modern anmutende Maßnahmen die Vorherrschaft im Ostalpenraum: Zunächst steigerte er die Produktion enorm und unterbot den üblichen Salzpreis bei weitem. Als er mit Hilfe des Dumpings die ältere Saline Reichenhall vom Markt verdrängt hatte, griff er zum Mittel der Valorisation, beschränkte die Produktion und hob den Salzpreis wieder stark an.

Es gab auch immer wieder Streitereien der Erzbischöfe mit ihren Nachbarn um die Vorherschaft in der Salzgewinnung. So kostete der Salzkrieg Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau seine Freiheit: Er hatte einen Konflikt mit Bayern, Berchtesgaden wurde vom siebten auf den achten Oktober 1611 vom Erzbischof besetzt. Dann verließ Wolf Dietrich der Mut und er flüchtete nach Kärnten, wurde bald gefasst, musste abdanken und blieb bis zu seinem Tode im Kerker auf Hohensalzburg.

1989 ging dann die Jahrtausende alte Salzgewinnung in Hallein mit der Schließung der Saline zu Ende.

Transport des Salzes

Das Salz wurde hauptsächlich auf der Salzach verschifft. Es wurde in kegelförmigen Holzbehälter gepresst und so auf Schiffe verladen, die die Salzach und den Inn bis Passau hinunter fuhren. Eine nicht ungefährliche Arbeit, bei der es immer wieder zu Zwischenfällen und Todesopfern gekommen war (siehe auch Salzachschifffahrt).

Durch die Beherrschung des Wasserwegs auf der Salzach, der einzigen leistungsfähigen Transportroute, konnten die Erzbischöfe auch den Export der konkurrierenden Salinen Reichenhall und Berchtesgaden kontrollieren. Die Salzschifffahrt von Hallein über Laufen nach Passau wurde noch im 13. Jahrhundert durch erzbischöfliche Urkunden genau geregelt. Der Salzexport blieb bis zum Ende der geistlichen Herrschaft die mit Abstand wichtigste Einnahmequelle der Erzbischöfe.

Salzgewinnung heute in Salzburg

Die Salzgewinnung am Dürrnberg wurde mit der Schließung der Saline in Hallein 1989 eingestellt. Heute dient das Bergwerk nur mehr als Schaubergwerk interessierten Besuchern.

Bergwerke

Quellen

Weblinks

Salzwelten Dürrnberg