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| | [[Datei:Altstadt Salzburg Herbst.jpg|thumb|herbstlicher Blick vom [[Mönchsberg]] auf die [[Altstadt]] von Salzburg: in der Mitte die Franziskanerkirche, dahinter der [[Salzburger Dom]], rechts von der Franziskanerkirche das [[Franziskanerkloster]] (ehemals [[Petersfrauen]])]] | | [[Datei:Altstadt Salzburg Herbst.jpg|thumb|herbstlicher Blick vom [[Mönchsberg]] auf die [[Altstadt]] von Salzburg: in der Mitte die Franziskanerkirche, dahinter der [[Salzburger Dom]], rechts von der Franziskanerkirche das [[Franziskanerkloster]] (ehemals [[Petersfrauen]])]] |
| | [[Datei:Franziskanerkirche, Innenansicht.jpg|thumb|Franziskanerkirche, Innenansicht]] | | [[Datei:Franziskanerkirche, Innenansicht.jpg|thumb|Franziskanerkirche, Innenansicht]] |
| | + | [[Datei:Franziskanerkirche_Hochaltar.jpg|thumb|der Hochaltar von [[Fischer von Erlach]] mit der als Gnadenbild verehrten Madonna aus dem [[Michael Pacher|Pacher-Altar]]]] |
| | [[Datei:Franziskanerkirche_Sternrippengewoelbe.jpg|thumb|Sternrippengewölbe im Kircheninneren]] | | [[Datei:Franziskanerkirche_Sternrippengewoelbe.jpg|thumb|Sternrippengewölbe im Kircheninneren]] |
| | + | [[Datei:Franziskanerkirche_Suedportal.jpg|thumb|das aus Geldmangel von der alten Kirche aus 1223 erhalten geblieben ist]] |
| | Die '''Franziskanerkirche Zu Unserer Lieben Frau''' ist vermutlich älter als der Dombau des Heiligen [[Virgil]], zumindest ihr erster Bau. Sie war dabei ursprünglich Tauf- und Synodalkirche der Stadt. | | Die '''Franziskanerkirche Zu Unserer Lieben Frau''' ist vermutlich älter als der Dombau des Heiligen [[Virgil]], zumindest ihr erster Bau. Sie war dabei ursprünglich Tauf- und Synodalkirche der Stadt. |
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| | ==Geschichte== | | ==Geschichte== |
| − | Die Franziskanerkirche ist eine der ältesten Kirchen Salzburgs. Sie wurde auf einer frühchristlichen Gebetsstätte errichtet. In der ersten Hälfte des [[8. Jahrhundert]]s wurde unter Abtbischof [[Virgil]] (* um [[700]], † [[784]]) die der Muttergottes geweihte Kirche zum ersten Mal restauriert. Sie diente zunächst als Tauf- und Synodalkirche. Bis [[1139]] gehörte sie zum [[Erzstift St. Peter]], danach dem [[Domkapitel]] bis [[1635]]. Zwischen [[1130]] und [[1583]] war sie zudem Klosterkirche der [[Petersfrauen]]. Von der Marienkirche, die [[1167]] mit fünf weiteren Kirchen der Stadt niederbrennt, steht heute noch das wieder aufgebaute spätromanische Langhaus. [[1189]] – [[1635]] wurde sie Pfarrkirche der Stadt (vorher war dies die [[St. Michaelskirche]], nachher der [[Dom]]). Eine neue Weihe der Kirche im Jahr [[1223]] lässt auf einen damals eben fertig gestellten Neubau schließen, die heutige Kirche dürfte im Langhausbereich aber bereits ins [[12. Jahrhundert]] zurückreichen. | + | Die Franziskanerkirche ist eine der ältesten Kirchen Salzburgs. Sie wurde auf einer frühchristlichen Gebetsstätte errichtet. In der ersten Hälfte des [[8. Jahrhundert]]s wurde unter Abtbischof [[Virgil]] (* um [[700]], † [[784]]) die der Muttergottes geweihte Kirche zum ersten Mal restauriert. Sie diente zunächst als Tauf- und Synodalkirche. Bis [[1139]] gehörte sie zum [[Erzstift St. Peter]], danach dem [[Domkapitel]] bis [[1635]]. Zwischen [[1130]] und [[1583]] war sie zudem Klosterkirche der [[Petersfrauen]]. Von der Marienkirche, die [[1167]] mit fünf weiteren Kirchen der Stadt niederbrennt, steht heute noch das wieder aufgebaute spätromanische Langhaus. [[1189]] bis [[1635]] war sie Pfarrkirche der Stadt (vorher war dies die [[St. Michaelskirche]], nachher der [[Dom]]). Eine neue Weihe der Kirche im Jahr [[1223]] lässt auf einen damals eben fertig gestellten Neubau schließen, die heutige Kirche dürfte im Langhausbereich aber bereits ins [[12. Jahrhundert]] zurückreichen. |
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| − | Auch diese Marienkirche wurde beim Stadtbrand von [[1267]] größtenteils zerstört. Nach [[1408]] wurde ein weitgehender Neubau erwogen, der wenige Jahre später unter Meister [[Hanns von Burghausen]] begonnen und nach dessen Tod im Jahr [[1432]] von [[Stephan Krumenauer]] beendet wurde. Die Turm-Obergeschoße wurden [[1486]] - [[1498]] errichtet. [[1592]] übergab [[Wolf Dietrich von Raitenau]] die Kirche den neu ins Land gerufenen [[Franziskanerorden|Franziskanern]] als Klosterkirche. | + | Auch diese Marienkirche wurde beim Stadtbrand von [[1267]] größtenteils zerstört. Nach [[1408]] wurde ein weitgehender Neubau erwogen, der wenige Jahre später unter Meister [[Hanns von Burghausen]] begonnen und nach dessen Tod im Jahr [[1432]] von [[Stephan Krumenauer]] beendet wurde. Dieser Neubau blieb aber auf den Chor beschränkt, wobei es unbekannt ist, ob dies so beabsichtigt war oder aus anderen Gründen eingetreten war. Die Turm-Obergeschoße wurden [[1486]] bis [[1498]] errichtet. [[1592]] übergab [[Wolf Dietrich von Raitenau]] die Kirche den neu ins Land gerufenen [[Franziskanerorden|Franziskanern]] als Klosterkirche. |
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| | [[Michael Pacher]] erhielt den Auftrag für den Hochaltar, an dessen Umsetzung er von [[1495]] bis zu seinem Tod [[1498]] arbeitete. [[Fischer von Erlach]] krönte [[1709]]/[[1710|10]] die Kirche mit seinem Hochaltar, in dessen Gestaltung er die thronende Muttergottesfigur Michael Pachers einbezog. Auch die neun Kapellen des Chorumgangs wurden [[Barock|barockisiert]]. | | [[Michael Pacher]] erhielt den Auftrag für den Hochaltar, an dessen Umsetzung er von [[1495]] bis zu seinem Tod [[1498]] arbeitete. [[Fischer von Erlach]] krönte [[1709]]/[[1710|10]] die Kirche mit seinem Hochaltar, in dessen Gestaltung er die thronende Muttergottesfigur Michael Pachers einbezog. Auch die neun Kapellen des Chorumgangs wurden [[Barock|barockisiert]]. |
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| | ==Bedeutung== | | ==Bedeutung== |
| − | Die Franziskanerkirche - damals noch ''Unsere Liebe Frau'' - stand immer schon gegenüber dem Salzburger Dom - quasi die Kirche der Bürgerschicht als Gegenpol zur Kirche des Fürsterzbischofs. Mit dem Neubau des Doms durch [[Wolf Dietrich von Raitenau]] wurde auch die Franziskanerkirche optisch aus dieser Konstellation gedrängt. So verhindern die Dombögen und die direkt zur Franziskanerkiche zugebaute erzbischöfliche [[Alte Residenz|Residenz]] ([[Toskanatrakt]]) einen direkten Blick vom [[Domplatz]] auf die Kirche. Auch wurde die gotische Spitze der Kirche [[1670]] durch eine ''Welsche Haube'' ersetzt um die Franziskanerkiche niedriger als den Dom zu machen. Erst [[1867]] wurde diese Entscheidung wieder rückgängig gemacht. | + | Die Franziskanerkirche - damals noch ''Unsere Liebe Frau'' - stand immer schon gegenüber dem Salzburger Dom - quasi die Kirche der Bürgerschicht als Gegenpol zur Kirche des Fürsterzbischofs. Mit dem Neubau des Doms durch [[Wolf Dietrich von Raitenau]] wurde auch die Franziskanerkirche optisch aus dieser Konstellation gedrängt. So verhindern die [[Dombögen]] und die direkt zur Franziskanerkiche zugebaute erzbischöfliche [[Alte Residenz|Residenz]] ([[Toskanatrakt]]) einen direkten Blick vom [[Domplatz]] auf die Kirche. Auch wurde die gotische Spitze der Kirche [[1670]] durch eine ''Welsche Haube'' ersetzt, um die Franziskanerkiche niedriger als den Dom zu machen. Erst [[1867]] wurde diese Entscheidung wieder rückgängig gemacht. |
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| | ==Innenausstattung== | | ==Innenausstattung== |
| − | Die Franziskanerkirche besteht aus zwei Teilen; dem ursprünglichen [[Romanik|romanischen]] Langhaus-Basilika mit ihrem Kreuzrippengewölbe und daran anschließend in der gleichen Breite wie das Langhaus dem feingliedrigen [[Gotik|spätgotischen]] Chor mit Sternrippengewölbe. Der heutige Hochaltar wurde [[1709]] anstelle eines großen gotischen Altares von Michael Pacher von Johann Bernhard Fischer von Erlach errichtet, wobei er aus dem alten Schnitzaltar die Figur der Maria in den neuen Altar einbaute. | + | Die Franziskanerkirche besteht aus zwei Teilen: dem ursprünglichen [[Romanik|romanischen]] Langhaus-Basilika mit ihrem Kreuzrippengewölbe und daran anschließend in der gleichen Breite wie das Langhaus dem feingliedrigen [[Gotik|spätgotischen]] Chor mit Sternrippengewölbe. Der heutige Hochaltar wurde [[1709]] anstelle eines großen gotischen Altares von Michael Pacher von Johann Bernhard Fischer von Erlach errichtet, wobei er aus dem alten Schnitzaltar die Figur der Maria in den neuen Altar einbaute. |
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| − | Am Rand der Kirche befinden sich eine Reihe von Chorkapellen: die Geburt-Christi-Kapelle, die Rochuskapelle, die Kreuzkapelle, die Josefskapelle, die Sebastiankapelle, die Annakapelle und die Franziskuskapelle (letztere mit einem Wandgemälde von [[Johann Michael Rottmayr]]). | + | Im rückwärtigen Teil hatten die Petersfrauen ihren 1208 ''bereits vollendeten Chor''. |
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| | + | Am Rand der Kirche befinden sich eine Reihe von Chorkapellen: |
| | + | * die Kapelle des Hl. Karl Borromäus (der Onkel des Erzbischofs [[Markus Sittikus von Hohenems]]) wurde von Markus Sittikus [[1614]] geweiht |
| | + | * die Geburt-Christi-Kapelle trägt das Wappen von Erzbischof [[Wolf Dietrich von Raitenau]] und stammt von Francesco Vanni um 1600 |
| | + | * die Rochuskapelle mit dem von Winden angeblasenen Turm, dem Symbol Wolf Dietrichs |
| | + | * die Kreuzkapelle aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts |
| | + | * die Josefskapelle |
| | + | * die Sebastiankapelle mit Bildern, die Francesco da Siena zugeschrieben werden |
| | + | * die Annakapelle, [[1679]] errichtet von Erzbischof [[Max Gandolf von Kuenburg]], der sie von seinem Hofmaler [[Christof Lederwasch]] mit Bildern verzieren ließ |
| | + | * die Franziskuskapelle (letztere mit einem Wandgemälde von [[Johann Michael Rottmayr]]) |
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| | ==Bildergalerie== | | ==Bildergalerie== |
| | <gallery> | | <gallery> |
| | + | Datei:Franziskanerkirche_Chor.jpg|Blick auf den Chor |
| | Bild:Franziskanerkirche_Dom.jpg|die Franziskanerkirche und der [[Dom]] in der [[Altstadt]] von Salzburg | | Bild:Franziskanerkirche_Dom.jpg|die Franziskanerkirche und der [[Dom]] in der [[Altstadt]] von Salzburg |
| | Bild:Unsere Liebe Frau.jpg|die Franziskanerkirche 1929 aus dem [[Sattler Panorama]] | | Bild:Unsere Liebe Frau.jpg|die Franziskanerkirche 1929 aus dem [[Sattler Panorama]] |