Reißzug: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Reißzug''' in [[Salzburg]], ist (soweit bekannt) die älteste erhaltene Seilbahn der Welt. Der Name ist von der "Reise" mit diesem Zugwägelchen abgeleitet. Er hat mit dem Begriff Reißen nichts zu tun. 
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Der '''Reißzug''' in [[Salzburg]], ist (soweit bekannt) die älteste erhaltene Seilbahn der Welt.  
  
Diese Standseilbahn führt vom [[Stift Nonnberg]] auf die [[Festung Hohensalzburg]] und geht auf das Jahr [[1495]] zurück. Anfangs verkehrten zwei Kufenschlitten im Gegenverkehr. Schon wenig später wurden Schienen aus Hartholz verlegt. Das Reißzuggebäude mit seiner früheren Seilwinde für das über 300 m lange Hanfseil wurde unter [[Leonhard von Keutschach]] um [[1495]] erbaut. Die Höllenpforte für den Reißzug wurde wenig später ([[1504]]) errichtet. Über dem Reißzug wurde der heute in die Burgmauer integrierte Reißturm errichtet.  
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Der Name ist von der "Reise" mit diesem Zugwägelchen abgeleitet. Er hat mit dem Begriff Reißen nichts zu tun. In der Spätgotik nannte man diese Anlage ''Die große Reise''.
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Diese Standseilbahn führt vom [[Nonnberg]], vom [[Stift Nonnberg]] auf die [[Festung Hohensalzburg]] und geht auf das Jahr [[1496]] zurück. Also mit Beginn der Aufbauarbeiten der Festung unter Erzbischof [[Leonhard von Keutschach]]. Wahrscheinlich ließ er den Reißzug für Materialtransporte errichten. So weiß man, dass zum Beispiel 300.000 Dachziegel damit transportiert wurden.
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Anfangs verkehrten zwei Kufenschlitten im Gegenverkehr. Schon wenig später wurden Schienen aus Hartholz verlegt. Das Reißzuggebäude beherbergt zunächst eine Seilwinde für das über 300 m lange Hanfseil. Die Höllenpforte für den Reißzug wurde wenig später ([[1504]]) errichtet. Über dem Reißzug wurde der heute in die Burgmauer integrierte Reißturm errichtet.  
  
 
Der Antrieb dieser Bahn erfolgte bis [[1910]] über eine waagrachte hölzerne Seilwinde mit langen Hebelarmen mit Hilfe von Muskelkraft, in der Regel mit eingespannten sich im Kreis bewegenden Pferden. Anfangs (aber auch im [[19. Jahrhundert]]) wurden gelegentlich auch Häftlinge für den Betrieb eingesetzt. Seit 1910 wird der Reißzug mit Maschinen betrieben, [[1951]] wurde er von Schmalspur auf Normalspur umgestellt. Weitere Sanierungen erfolgten [[1950]], [[1988]]–[[1990|90]] und [[2004]]. Der Reißzug ist in wesentlichen Teilen nicht öffentlich zugänglich.
 
Der Antrieb dieser Bahn erfolgte bis [[1910]] über eine waagrachte hölzerne Seilwinde mit langen Hebelarmen mit Hilfe von Muskelkraft, in der Regel mit eingespannten sich im Kreis bewegenden Pferden. Anfangs (aber auch im [[19. Jahrhundert]]) wurden gelegentlich auch Häftlinge für den Betrieb eingesetzt. Seit 1910 wird der Reißzug mit Maschinen betrieben, [[1951]] wurde er von Schmalspur auf Normalspur umgestellt. Weitere Sanierungen erfolgten [[1950]], [[1988]]–[[1990|90]] und [[2004]]. Der Reißzug ist in wesentlichen Teilen nicht öffentlich zugänglich.
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==Bemerkenswertes==
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Im heutigen Maschinenraum findet sich ein Zettel mit einer Zeichnung der Ladefläche und einem Hinweis der maximalen Gewichtsbeladung: ...''170 Kisten Bier''...
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Der Autor eines Festungs-Führers, Clemens M. Hutter, hat errechnet, welche Kräfte notwendig sind, um Lasten bergwärts zu transportieren. Er geht von der Annahme von drei Meter langen Hebelarmen und einer Spindel von 60 Zentimeter Durchmesser aus: damit konnte ein Mann 600 Kilogramm mit 95 Umdrehungen vom Nonnberg in die Festung befördern. Mensch oder Pferd legten dabei bei der etwa zwei Stunden dauernden Bergfahrt 1.800 Meter im Kreis zurück.
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Mit der Errichtung eine 38-PS-Motors 1910 dauerte dann eine Bergfahrt nur mehr 29 Minuten. Und heute? Mit zwei Kilometern in der Stunde braucht der Wagen nur mehr fünf Minuten für die 80 Höhenmeter.
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==Quelle==
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* Beitrag in den [[Salzburger Nachrichten]] am 22. Mai 2004 von [[Reinhard Kriechbaum]]
  
 
[[Kategorie:Technik]]
 
[[Kategorie:Technik]]
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[[Kategorie:Berg]]
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[[Kategorie:Salzburg]]
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[[Kategorie:Altstadt]]

Version vom 16. Juni 2007, 08:14 Uhr

Der Reißzug in Salzburg, ist (soweit bekannt) die älteste erhaltene Seilbahn der Welt.

Name

Der Name ist von der "Reise" mit diesem Zugwägelchen abgeleitet. Er hat mit dem Begriff Reißen nichts zu tun. In der Spätgotik nannte man diese Anlage Die große Reise.

Geschichte

Diese Standseilbahn führt vom Nonnberg, vom Stift Nonnberg auf die Festung Hohensalzburg und geht auf das Jahr 1496 zurück. Also mit Beginn der Aufbauarbeiten der Festung unter Erzbischof Leonhard von Keutschach. Wahrscheinlich ließ er den Reißzug für Materialtransporte errichten. So weiß man, dass zum Beispiel 300.000 Dachziegel damit transportiert wurden.

Anfangs verkehrten zwei Kufenschlitten im Gegenverkehr. Schon wenig später wurden Schienen aus Hartholz verlegt. Das Reißzuggebäude beherbergt zunächst eine Seilwinde für das über 300 m lange Hanfseil. Die Höllenpforte für den Reißzug wurde wenig später (1504) errichtet. Über dem Reißzug wurde der heute in die Burgmauer integrierte Reißturm errichtet.

Der Antrieb dieser Bahn erfolgte bis 1910 über eine waagrachte hölzerne Seilwinde mit langen Hebelarmen mit Hilfe von Muskelkraft, in der Regel mit eingespannten sich im Kreis bewegenden Pferden. Anfangs (aber auch im 19. Jahrhundert) wurden gelegentlich auch Häftlinge für den Betrieb eingesetzt. Seit 1910 wird der Reißzug mit Maschinen betrieben, 1951 wurde er von Schmalspur auf Normalspur umgestellt. Weitere Sanierungen erfolgten 1950, 198890 und 2004. Der Reißzug ist in wesentlichen Teilen nicht öffentlich zugänglich.

Bemerkenswertes

Im heutigen Maschinenraum findet sich ein Zettel mit einer Zeichnung der Ladefläche und einem Hinweis der maximalen Gewichtsbeladung: ...170 Kisten Bier...

Der Autor eines Festungs-Führers, Clemens M. Hutter, hat errechnet, welche Kräfte notwendig sind, um Lasten bergwärts zu transportieren. Er geht von der Annahme von drei Meter langen Hebelarmen und einer Spindel von 60 Zentimeter Durchmesser aus: damit konnte ein Mann 600 Kilogramm mit 95 Umdrehungen vom Nonnberg in die Festung befördern. Mensch oder Pferd legten dabei bei der etwa zwei Stunden dauernden Bergfahrt 1.800 Meter im Kreis zurück.

Mit der Errichtung eine 38-PS-Motors 1910 dauerte dann eine Bergfahrt nur mehr 29 Minuten. Und heute? Mit zwei Kilometern in der Stunde braucht der Wagen nur mehr fünf Minuten für die 80 Höhenmeter.

Quelle