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Das '''Handwerk in Salzburg''' gibt einen kurzen Abriss über die Entwicklung des Handwerks im Stift Salzburg.
  
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Seit  dem  15.  Jahrhundert  wurde das Handwerk in Salzburg durch  spezielle  Ordnungen, die zum Großteil erzbischöfliche Erlässe waren, geregelt. Es war auf die Stadt Salzburg konzentriert, da dort der  erzbischöfliche  Hof,  der  Adel  und  die  Beamten als wichtigste Kunden konzentriert waren. entsprach mit der Lehrzeit, dem Gesellenstück und der Meister-prüfung den damals üblichen Normen. Den in der Stadt Salzburg ansässigen Hauptla-den der einzelnen Handwerkszweige waren Viertelladen in anderen Städten und Märkten angegliedert,  die  eine  flächendeckende  Versorgung  des  flachen  Landes  gewährleisten  sollten. Auch das Berchtesgadener Handwerk war zum Großteil nach Salzburg ausgerich-tet. Auf bayerischer Seite übernahmen die zahlreichen Handwerker in der Stadt Traun-stein und im Markt Trostberg die Versorgung des Umlands. Die strenge Reglementierung und die Begrenzung der Lehrstellen sollte den Handwerkern ein ausreichendes Einkom-men  sichern,  die  oft  ausgedehnten  Gesellenwanderungen  dienten  häufig  dazu,  eine  latente Arbeitslosigkeit zu kaschieren. Tendenzen zu einer Liberalisierung von Handwerk und Gewerbe, wie sie in der Salzburger Stadt- und Polizeiordnung des Kardinals Matthä-us Lang 1524 vorgesehen waren, konnten sich nicht durchsetzen. Zu  den  wenigen  exportorientierten  Handwerken  zählten  in  Salzburg  die  Kürsch-ner,  die  Goldschmiede  und  die  Barchenter;  diese  verarbeiteten  die  Rohbaumwolle,  in  die wertvolle Waren („beschlagenes Gut“) beim Transport über die Tauernpässe einge-hüllt waren. Obwohl die Blütezeit dieses Handwerks ins 15. Jahrhundert fiel, waren die Barchentweber  noch  im  17.  Jahrhundert  deutlich  besser  gestellt  als  die  vielen  kleinen  Leinenweber,  die  vor  allem  im  heutigen  Flachgau  und  Rupertiwinkel  sowie  weiter  im  Norden bis Braunau und Schärding ansässig waren und im Verlagswesen produzierten. Auch im bayerischen Traunstein waren um 1550 insgesamt 95 Leinen- und Barchentwe-ber  tätig.  In  den  Salinenorten  Hallein,  Reichenhall  und  Traunstein  spielten  die  Kleitz-ler oder Taufelmacher und die Küfer, die für die Herstellung der gebauchten Salzfässer (Kufen) zum Transport des Salzes sorgten, eine besondere Rolle. Mehrfach mussten die Erzbischöfe mit strengen Strafen gegen Einungen vorgehen, welche die Küfer in Hallein zur  Durchsetzung  höherer  Löhne  geschlossen  hatten.  In  der  Stadt  Laufen,  dem  Zen-trum der Salzschifffahrt, besaß das Handwerk der Schopper (Schiffbauer) und der Seiler
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92Heinz Dopscheinen  besonderen  Stellen-wert.  Dem  Rang  Salzburgs  als  Handelsstadt  entsprach  die    relativ    große    Anzahl    von  Wagnern,  Schmieden,  Sattlern,  Seilern  und  Fass-ziehern. Zu  jenen  Sparten,  die  auch  auf  dem  Land  stark  vertreten  waren,  zählten  die  Nahrungsmittelgewerbe  mit  Bäckern  und  Metzgern,  dazu  die  Müller  und  die  Schmie-de. Da die ländlichen Bäcker alle  Familienmitglieder  als  Arbeitskräfte      heranzogen,      stellten  sie  oft  eine  unliebsame  Konkurrenz  für  das  städtische  Handwerk  dar.  Schmie-den  und  Mühlen,  besonders  die  so  genannten  „Gmachmühlen“,  waren  im  Mittelalter  häufig  mit  Bauernhöfen  verbunden.  In  Folge  der  starken  Bevölkerungszunahme  am  Beginn des 16. Jahrhunderts wurden sie bisweilen vom Hof getrennt, um eine eigenstän-dige Erwerbsgrundlage zu bilden. Eine Besonderheit stellten im weiteren Umkreis des Untersberges  die  Kugelmühlen  dar,  in  denen  seit  dem  17.  Jahrhundert  Marmorkugeln  verschiedener Größe, so genannte Schusser, für den Export hergestellt wurden. Sie gin-gen  als  stabilisierender  Ballast  in  den  Kielräumen  von  Hochseeschiffen  nach  Übersee  und wurden dort als Spielkugeln für Kinder verkauft. Auf  Nebeneinkünfte  angewiesen  waren  die  sehr  schlecht  bezahlten  Knappen  und  Salinenarbeiter  in  Hallein,  Berchtesgaden  und  Reichenhall.  Während  viele  Knap-pen  kleine  Güter  bewirtschafteten,  die  mit  dem  Recht  auf  Arbeit  im  Berg  in  Form  des  „Lehenschichtenwesens“ verbunden waren, wandten sich andere der Heimarbeit zu. So entstand in Berchtesgaden und teilweise auch in Hallein ein blühendes Holzhandwerk, dessen  wichtigste  Produkte  bunt  bemalte  Spanschachteln  und  Holzspielzeug  aller  Art  waren. Im 17. und 18. Jahrhundert stand in Hallein die Produktion von Baumwollwaren, vor  allem  Strümpfe,  Socken  und  Jacken,  aber  auch  Handschuhe,  Mützen  und  Binden,  in Blüte. Sie erfolgte in Heimarbeit, wobei neben Baumwollhändlern auch Salzarbeiter als  Verleger  auftraten.  Ebenfalls  im  Verlagswesen  wurde  im  Flachgau  Spitzenklöppelei  betrieben. In den Gerichten Mattsee, Neuhaus, Neumarkt, Thalgau und St. Gilgen waren etwa  300  Klöpplerinnen  tätig,  die  von  Spitzenhändlern  mit  Faden  und  Zwirn  beliefert  wurden.  Ihre  Produkte  fanden  größtenteils  im  Ausland  Absatz.  Annamaria  Pachler  in  Thalgau  beschäftigte  allein  rund  50  Klöpplerinnen  und  beschickte  die  Jahrmärkte  in  Augsburg und München mit Spitzen und Schlingen um etwa 2500 Gulden jährlich. Nur  teilweise  von  Erfolg  gekrönt  waren  die  Versuche  zur  Gründung  von  Manufak-turen, den Vorstufen moderner Industriebetriebe. An erster Stelle ist die Messingerzeu-gung in Ebenau und Oberalm zu nennen, die am Ende des 16. Jahrhunderts vom Salz-burger  Handelshaus  der  Steinhauser  begründet  wurde.  Nach  deren  Zusammenbruch  übernahmen  die  Salzburger  Erzbischöfe  die  beiden  Werke,  die  zwei  Jahrhunderte  hin-durch  vor  allem  Messingdrähte  und  Messingbleche  herstellten.  Obwohl  die  Rohstoffe  Kupfer und Galmei fast zur Gänze aus dem Ausland importiert wurden, konnte sich das Salzburger  Messing  auf  den  Märkten  in  Italien  und  der  Schweiz,  in  Österreich,  Bayern  und den deutschen Reichsstädten erfolgreich behaupten. Es gab eine eigene Niederlas-sung in Bozen, von der Salzburger Messing über Venedig bis in die Levante ging. Ein Teil Die Lederer-Herberge in Salzburg mit wanderndem Handwerksge-sellen (rechts) und allegorischen Szenen aus der Handwerksarbeit. Ölgemälde 1615, Salzburger Museum C. A.
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93Die Wirtschaft im Mittelalter und der frühen Neuzeitdes  Messings  wurde  auch  in  Hallein  von  Sperl-  und  Nadelmachern  verarbeitet.  Erst  am  Beginn  des  19.  Jahrhunderts  setzten  die  merkantilisti-schen Maßnahmen in Österreich und Bayern mit dem Verbot der Einfuhr von Salzburger Messing diesem erfolgreichen Industriezweig ein Ende. Im  Braugewerbe  setzte  1475  die  Gründung  der  Brauerei  in  Kaltenhausen  bei  Hallein,  die  1486  in  erzbischöflichen  Besitz  überging,  einen  neuen Akzent. Der Erfolg des Hofbräuhauses in Traunstein, das Herzog Maximilian I. von Bayern 1612  einrichten  ließ,  führte  dazu,  dass  auch  in  Salzburg  innerhalb  von  drei  Jahrzehnten  fünf  weitere Brauereien aus bürgerlicher Hand erwor-ben  und  in  Hofbrauereien  umgewandelt  wur-den,  darunter  Teisendorf  1666,  Henndorf  1693  und Lofer 1694. Es gelang damit zwar nicht, die Konkurrenz der privaten Bierbrauer völlig auszu-schalten,  aber  die  Produktion  der  Hofbrauerei-en  erreichte  um  die  Mitte  des  18.  Jahrhunderts  bereits  Spitzenwerte  von  etwa  44.000  Hektoli-tern, für die fast 100 Beschäftigte sorgten.Im Gegensatz dazu schlugen manche andere Versuche der Salzburger Erzbischöfe fehl,  so  die  Gründung  einer  Wollmanufaktur,  die  Einrichtung  einer  Waffenproduktion  und  die  Erzeugung  von  Glas  sowie  von  leonischen  Borten  und  Drähten.  Wenig  erfolg-reich  war  auch  die  1760  unter  Beteiligung  des  bayerischen  Kurfürsten  Maximilian  III.  gegründete  Reichenhaller  Baumwoll-Strickwaren-Manufaktur.  Sie  beschäftigte  zwar  mehr  als  1000  Personen,  meist  Frauen  und  Kinder  von  Salinenarbeitern,  doch  blieb  deren  Verdienst  mehr  als  bescheiden.  Als  Privatunternehmen  war  die  1787  errichtete  Lederfabrik von Zezi und Gschwendtner in Salzburg relativ erfolgreich, die Weißgeschirr- oder Majolikafabrikation erlebte nur eine kurze Blüte. Der Eisenhammer in Werfen, wo vor allem Ofenplatten hergestellt wurden, und die bereits erwähnten Hämmer in Ach-thal und Hammerau konnten sich erfolgreich behaupten, ebenso die bayerischen Ham-merwerke und Schmieden in der Umgebung von Bergen.

Version vom 25. September 2020, 05:38 Uhr

Das Handwerk in Salzburg gibt einen kurzen Abriss über die Entwicklung des Handwerks im Stift Salzburg.

Seit dem 15. Jahrhundert wurde das Handwerk in Salzburg durch spezielle Ordnungen, die zum Großteil erzbischöfliche Erlässe waren, geregelt. Es war auf die Stadt Salzburg konzentriert, da dort der erzbischöfliche Hof, der Adel und die Beamten als wichtigste Kunden konzentriert waren. entsprach mit der Lehrzeit, dem Gesellenstück und der Meister-prüfung den damals üblichen Normen. Den in der Stadt Salzburg ansässigen Hauptla-den der einzelnen Handwerkszweige waren Viertelladen in anderen Städten und Märkten angegliedert, die eine flächendeckende Versorgung des flachen Landes gewährleisten sollten. Auch das Berchtesgadener Handwerk war zum Großteil nach Salzburg ausgerich-tet. Auf bayerischer Seite übernahmen die zahlreichen Handwerker in der Stadt Traun-stein und im Markt Trostberg die Versorgung des Umlands. Die strenge Reglementierung und die Begrenzung der Lehrstellen sollte den Handwerkern ein ausreichendes Einkom-men sichern, die oft ausgedehnten Gesellenwanderungen dienten häufig dazu, eine latente Arbeitslosigkeit zu kaschieren. Tendenzen zu einer Liberalisierung von Handwerk und Gewerbe, wie sie in der Salzburger Stadt- und Polizeiordnung des Kardinals Matthä-us Lang 1524 vorgesehen waren, konnten sich nicht durchsetzen. Zu den wenigen exportorientierten Handwerken zählten in Salzburg die Kürsch-ner, die Goldschmiede und die Barchenter; diese verarbeiteten die Rohbaumwolle, in die wertvolle Waren („beschlagenes Gut“) beim Transport über die Tauernpässe einge-hüllt waren. Obwohl die Blütezeit dieses Handwerks ins 15. Jahrhundert fiel, waren die Barchentweber noch im 17. Jahrhundert deutlich besser gestellt als die vielen kleinen Leinenweber, die vor allem im heutigen Flachgau und Rupertiwinkel sowie weiter im Norden bis Braunau und Schärding ansässig waren und im Verlagswesen produzierten. Auch im bayerischen Traunstein waren um 1550 insgesamt 95 Leinen- und Barchentwe-ber tätig. In den Salinenorten Hallein, Reichenhall und Traunstein spielten die Kleitz-ler oder Taufelmacher und die Küfer, die für die Herstellung der gebauchten Salzfässer (Kufen) zum Transport des Salzes sorgten, eine besondere Rolle. Mehrfach mussten die Erzbischöfe mit strengen Strafen gegen Einungen vorgehen, welche die Küfer in Hallein zur Durchsetzung höherer Löhne geschlossen hatten. In der Stadt Laufen, dem Zen-trum der Salzschifffahrt, besaß das Handwerk der Schopper (Schiffbauer) und der Seiler 92Heinz Dopscheinen besonderen Stellen-wert. Dem Rang Salzburgs als Handelsstadt entsprach die relativ große Anzahl von Wagnern, Schmieden, Sattlern, Seilern und Fass-ziehern. Zu jenen Sparten, die auch auf dem Land stark vertreten waren, zählten die Nahrungsmittelgewerbe mit Bäckern und Metzgern, dazu die Müller und die Schmie-de. Da die ländlichen Bäcker alle Familienmitglieder als Arbeitskräfte heranzogen, stellten sie oft eine unliebsame Konkurrenz für das städtische Handwerk dar. Schmie-den und Mühlen, besonders die so genannten „Gmachmühlen“, waren im Mittelalter häufig mit Bauernhöfen verbunden. In Folge der starken Bevölkerungszunahme am Beginn des 16. Jahrhunderts wurden sie bisweilen vom Hof getrennt, um eine eigenstän-dige Erwerbsgrundlage zu bilden. Eine Besonderheit stellten im weiteren Umkreis des Untersberges die Kugelmühlen dar, in denen seit dem 17. Jahrhundert Marmorkugeln verschiedener Größe, so genannte Schusser, für den Export hergestellt wurden. Sie gin-gen als stabilisierender Ballast in den Kielräumen von Hochseeschiffen nach Übersee und wurden dort als Spielkugeln für Kinder verkauft. Auf Nebeneinkünfte angewiesen waren die sehr schlecht bezahlten Knappen und Salinenarbeiter in Hallein, Berchtesgaden und Reichenhall. Während viele Knap-pen kleine Güter bewirtschafteten, die mit dem Recht auf Arbeit im Berg in Form des „Lehenschichtenwesens“ verbunden waren, wandten sich andere der Heimarbeit zu. So entstand in Berchtesgaden und teilweise auch in Hallein ein blühendes Holzhandwerk, dessen wichtigste Produkte bunt bemalte Spanschachteln und Holzspielzeug aller Art waren. Im 17. und 18. Jahrhundert stand in Hallein die Produktion von Baumwollwaren, vor allem Strümpfe, Socken und Jacken, aber auch Handschuhe, Mützen und Binden, in Blüte. Sie erfolgte in Heimarbeit, wobei neben Baumwollhändlern auch Salzarbeiter als Verleger auftraten. Ebenfalls im Verlagswesen wurde im Flachgau Spitzenklöppelei betrieben. In den Gerichten Mattsee, Neuhaus, Neumarkt, Thalgau und St. Gilgen waren etwa 300 Klöpplerinnen tätig, die von Spitzenhändlern mit Faden und Zwirn beliefert wurden. Ihre Produkte fanden größtenteils im Ausland Absatz. Annamaria Pachler in Thalgau beschäftigte allein rund 50 Klöpplerinnen und beschickte die Jahrmärkte in Augsburg und München mit Spitzen und Schlingen um etwa 2500 Gulden jährlich. Nur teilweise von Erfolg gekrönt waren die Versuche zur Gründung von Manufak-turen, den Vorstufen moderner Industriebetriebe. An erster Stelle ist die Messingerzeu-gung in Ebenau und Oberalm zu nennen, die am Ende des 16. Jahrhunderts vom Salz-burger Handelshaus der Steinhauser begründet wurde. Nach deren Zusammenbruch übernahmen die Salzburger Erzbischöfe die beiden Werke, die zwei Jahrhunderte hin-durch vor allem Messingdrähte und Messingbleche herstellten. Obwohl die Rohstoffe Kupfer und Galmei fast zur Gänze aus dem Ausland importiert wurden, konnte sich das Salzburger Messing auf den Märkten in Italien und der Schweiz, in Österreich, Bayern und den deutschen Reichsstädten erfolgreich behaupten. Es gab eine eigene Niederlas-sung in Bozen, von der Salzburger Messing über Venedig bis in die Levante ging. Ein Teil Die Lederer-Herberge in Salzburg mit wanderndem Handwerksge-sellen (rechts) und allegorischen Szenen aus der Handwerksarbeit. Ölgemälde 1615, Salzburger Museum C. A. 93Die Wirtschaft im Mittelalter und der frühen Neuzeitdes Messings wurde auch in Hallein von Sperl- und Nadelmachern verarbeitet. Erst am Beginn des 19. Jahrhunderts setzten die merkantilisti-schen Maßnahmen in Österreich und Bayern mit dem Verbot der Einfuhr von Salzburger Messing diesem erfolgreichen Industriezweig ein Ende. Im Braugewerbe setzte 1475 die Gründung der Brauerei in Kaltenhausen bei Hallein, die 1486 in erzbischöflichen Besitz überging, einen neuen Akzent. Der Erfolg des Hofbräuhauses in Traunstein, das Herzog Maximilian I. von Bayern 1612 einrichten ließ, führte dazu, dass auch in Salzburg innerhalb von drei Jahrzehnten fünf weitere Brauereien aus bürgerlicher Hand erwor-ben und in Hofbrauereien umgewandelt wur-den, darunter Teisendorf 1666, Henndorf 1693 und Lofer 1694. Es gelang damit zwar nicht, die Konkurrenz der privaten Bierbrauer völlig auszu-schalten, aber die Produktion der Hofbrauerei-en erreichte um die Mitte des 18. Jahrhunderts bereits Spitzenwerte von etwa 44.000 Hektoli-tern, für die fast 100 Beschäftigte sorgten.Im Gegensatz dazu schlugen manche andere Versuche der Salzburger Erzbischöfe fehl, so die Gründung einer Wollmanufaktur, die Einrichtung einer Waffenproduktion und die Erzeugung von Glas sowie von leonischen Borten und Drähten. Wenig erfolg-reich war auch die 1760 unter Beteiligung des bayerischen Kurfürsten Maximilian III. gegründete Reichenhaller Baumwoll-Strickwaren-Manufaktur. Sie beschäftigte zwar mehr als 1000 Personen, meist Frauen und Kinder von Salinenarbeitern, doch blieb deren Verdienst mehr als bescheiden. Als Privatunternehmen war die 1787 errichtete Lederfabrik von Zezi und Gschwendtner in Salzburg relativ erfolgreich, die Weißgeschirr- oder Majolikafabrikation erlebte nur eine kurze Blüte. Der Eisenhammer in Werfen, wo vor allem Ofenplatten hergestellt wurden, und die bereits erwähnten Hämmer in Ach-thal und Hammerau konnten sich erfolgreich behaupten, ebenso die bayerischen Ham-merwerke und Schmieden in der Umgebung von Bergen.