Heustadel: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | '''Heustadel''' dienen der Bergung des Futterheus auf Viehweiden und Almen in den Salzburger Berggebieten. | + | '''Heustadel''' dienen der Bergung des Futterheus auf Viehweiden und Almen in den [[Salzburg (Bundesland)|Salzburger]] Berggebieten. |
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| − | Heustadel sind einfache kleine Rundholzblockbauten, die auf einem Natursteinsockel oder lediglich auf Ecksteinen aufgesetzt sind. Heute meist mit Dachziegeln eingedeckt war das Dach früher als [[Schwerdach]] ausgeführt. | + | Heustadel sind einfache kleine Rundholzblockbauten, die auf einem Natursteinsockel oder lediglich auf Ecksteinen aufgesetzt sind. Heute meist mit Dachziegeln eingedeckt, war das Dach früher als [[Schwerdach]] ausgeführt. Heustadel haben in der Regel zwei Öffnungen, die an der Rückseite und an der Vorderseite liegen und der Ein- und Ausbringung des Heus dienen. Die Seitenwände sind geschlossen. Die Räume zwischen den Rundhölzern werden nicht abgedichtet. Unter dem Einstiegsloch befinden sich manchmal Ausnehmungen, die als Aufstiegshilfe dienen. |
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| − | Der Bergeraum in den Wirtschaftsgebäuden der Bauernhöfe konnte nicht das gesamte für das Vieh im Winterhalbjahr benötigte Heu aufnehmen. Auch war es vor der Mechanisierung während der Heuernte | + | Der Bergeraum in den Wirtschaftsgebäuden der Bauernhöfe konnte nicht das gesamte, für das Vieh im Winterhalbjahr benötigte Heu aufnehmen. Auch war es vor der Mechanisierung während der Heuernte − die immer unter Wetterdruck stand − nicht möglich, Heu von Wiesen, die vom Hof mehr oder weniger entfernt lagen, in das zentrale hofeigene Wirtschaftsgebäude einzubringen. Es wurden daher auf den Viehweiden Heustadel errichtet, in denen das dort gewonnene Heu gelagert und erst bei Bedarf im Winter mit Schlitten zum Hof gebracht wurde. Das Heu wurde in mit Stricken gebundenen Ballen auf "Achsel und Kopf" in die Heustadel eingetragen oder mittels Heugabel vom Heuwagen aus eingeworfen. Heute sind viele Heustadel bereits abgekommen oder werden dem Verfall preisgegeben, weil sie auf Grund einer anderen Wirtschaftsweise nicht mehr benötigt werden und ihre Erhaltung ohne Verwendungszweck zu arbeitsaufwändig und kostspielig ist. Das Abkommen der Heustadel bedeutet einen kulturellen Verlust, da sie optisch die Bergweidelandschaft als Kulturlandschaft geprägt haben und zum Teil noch prägen, gehört aber zu jenen Veränderungen, die sich durch eine mechanisierte und rationalisierte Landwirtschaft in den Berggebieten zwingend ergeben. |
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* Eigenartikel von [[Benutzer:Wald1siedel|Christina Nöbauer]] | * Eigenartikel von [[Benutzer:Wald1siedel|Christina Nöbauer]] | ||
| − | * Richard Treuer, "Bergheimat Pinzgau", Verlag der Salzburger Druckerei, Salzburg | + | * Richard Treuer, "Bergheimat Pinzgau", Verlag der Salzburger Druckerei, Salzburg 1977 |
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Version vom 6. Mai 2010, 16:29 Uhr
Heustadel dienen der Bergung des Futterheus auf Viehweiden und Almen in den Salzburger Berggebieten.
Beschreibung
Heustadel sind einfache kleine Rundholzblockbauten, die auf einem Natursteinsockel oder lediglich auf Ecksteinen aufgesetzt sind. Heute meist mit Dachziegeln eingedeckt, war das Dach früher als Schwerdach ausgeführt. Heustadel haben in der Regel zwei Öffnungen, die an der Rückseite und an der Vorderseite liegen und der Ein- und Ausbringung des Heus dienen. Die Seitenwände sind geschlossen. Die Räume zwischen den Rundhölzern werden nicht abgedichtet. Unter dem Einstiegsloch befinden sich manchmal Ausnehmungen, die als Aufstiegshilfe dienen.
Verwendung
Der Bergeraum in den Wirtschaftsgebäuden der Bauernhöfe konnte nicht das gesamte, für das Vieh im Winterhalbjahr benötigte Heu aufnehmen. Auch war es vor der Mechanisierung während der Heuernte − die immer unter Wetterdruck stand − nicht möglich, Heu von Wiesen, die vom Hof mehr oder weniger entfernt lagen, in das zentrale hofeigene Wirtschaftsgebäude einzubringen. Es wurden daher auf den Viehweiden Heustadel errichtet, in denen das dort gewonnene Heu gelagert und erst bei Bedarf im Winter mit Schlitten zum Hof gebracht wurde. Das Heu wurde in mit Stricken gebundenen Ballen auf "Achsel und Kopf" in die Heustadel eingetragen oder mittels Heugabel vom Heuwagen aus eingeworfen. Heute sind viele Heustadel bereits abgekommen oder werden dem Verfall preisgegeben, weil sie auf Grund einer anderen Wirtschaftsweise nicht mehr benötigt werden und ihre Erhaltung ohne Verwendungszweck zu arbeitsaufwändig und kostspielig ist. Das Abkommen der Heustadel bedeutet einen kulturellen Verlust, da sie optisch die Bergweidelandschaft als Kulturlandschaft geprägt haben und zum Teil noch prägen, gehört aber zu jenen Veränderungen, die sich durch eine mechanisierte und rationalisierte Landwirtschaft in den Berggebieten zwingend ergeben.
Quellen
- Eigenartikel von Christina Nöbauer
- Richard Treuer, "Bergheimat Pinzgau", Verlag der Salzburger Druckerei, Salzburg 1977