Josefiau: Unterschied zwischen den Versionen

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1882 richtete Schwester Maria-Theresia Piller nördlich des Josefshofes im alten ''Paurnfeindhof'' (Bauernfeindhof) das ''Zufluchtshaus St. Josef'' ein, das ursprünglich für „verwahrloste Mädchen“ gedacht war und heute im Wesentlichen als Unterkunft für ausländische Studenten genutzt wird.
 
1882 richtete Schwester Maria-Theresia Piller nördlich des Josefshofes im alten ''Paurnfeindhof'' (Bauernfeindhof) das ''Zufluchtshaus St. Josef'' ein, das ursprünglich für „verwahrloste Mädchen“ gedacht war und heute im Wesentlichen als Unterkunft für ausländische Studenten genutzt wird.
 
   
 
   
Der Wald der Josefiau wurde im Raum der heutigen Siedlung in der [[Zwischenkriegszeit]] zuerst für landwirtschaftliche Zwecke durch Rodungen schrittweise verkleinert. Der erste Siedlungskern des heutigen Siedlungsgebiets Josefiau entstand 1932 zwischen der Membergergasse und der Lederwaschgasse. Dem christlich-konservativen Zeitgeist entsprechend sollten die neuen Siedlungen am Stadtrand „bodenständig und bäuerlich“ geprägt sein. Die großen Gärten dienten dabei wesentlich auch dem Anbau von Feldfrüchten.
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Der Wald der Josefiau wurde im Raum der heutigen Siedlung in der Zwischenkriegszeit zuerst für landwirtschaftliche Zwecke durch Rodungen schrittweise verkleinert. Der erste Siedlungskern des heutigen Siedlungsgebiets Josefiau entstand 1932 zwischen der Membergergasse und der Lederwaschgasse. Dem christlich-konservativen Zeitgeist entsprechend sollten die neuen Siedlungen am Stadtrand „bodenständig und bäuerlich“ geprägt sein. Die großen Gärten dienten dabei wesentlich auch dem Anbau von Feldfrüchten.
  
 
Die zentrale Straßenverbindung, die nach vor der Errichtung der Alpenstraße in die neue Josefiausiedlung führte, war die Josefiaustraße. Diese Straße wurde nach Errichtung des naheliegenden friedensstiftenden Klosters im Jahr 1957 (dort wo 1957 auch das Österreich-Büro von ''Kirche in Not''  gegründet worden war), westlich der Alpenstraße in Friedensstraße umbenannt. Die Umbenennung erfolgte aber auch deshalb, weil hier viele Kriegsflüchtlinge eine neue Heimat in Frieden gefunden hatten. Das ''Haus der Donauschwaben'', das kulturelle Zentrum einer großen Gruppe von heimatvertreibenen Volksdeutschen, liegt auch in dieser ehemaligen Josefiaustraße und heutigen Friedensstraße. (Heute wird allerdings der Siedlungsraum zwischen Friedenstraße und Michael-Pacherstraße vielfach nicht mehr zur Josefiau, sondern vielfach schon zur Herrnau gerechnet).     
 
Die zentrale Straßenverbindung, die nach vor der Errichtung der Alpenstraße in die neue Josefiausiedlung führte, war die Josefiaustraße. Diese Straße wurde nach Errichtung des naheliegenden friedensstiftenden Klosters im Jahr 1957 (dort wo 1957 auch das Österreich-Büro von ''Kirche in Not''  gegründet worden war), westlich der Alpenstraße in Friedensstraße umbenannt. Die Umbenennung erfolgte aber auch deshalb, weil hier viele Kriegsflüchtlinge eine neue Heimat in Frieden gefunden hatten. Das ''Haus der Donauschwaben'', das kulturelle Zentrum einer großen Gruppe von heimatvertreibenen Volksdeutschen, liegt auch in dieser ehemaligen Josefiaustraße und heutigen Friedensstraße. (Heute wird allerdings der Siedlungsraum zwischen Friedenstraße und Michael-Pacherstraße vielfach nicht mehr zur Josefiau, sondern vielfach schon zur Herrnau gerechnet).     

Version vom 1. April 2007, 15:35 Uhr

Josefiau ist ein Teil des Stadtteiles Salzburg-Süd in der Stadt Salzburg. Im Osten wird die Josefiau durch die Salzach begrenzt. Im Nordwesten bildet der Eschenbach und die Hellbrunnerstraße die Grenze gegen Nonntal, südlich der Michael-Pacher-Straße und östlich der Alpenstraße schließt die Herrnau an. Im salzachnahen Teil der Josefiau schließt südlich der Egger-Lienz-Straße die Alpensiedlung an, nur ein schmaler Siedlungstreifen der Josefiau östlich der Robert-Stolz-Promenade greift weiter nach Süden aus.

Geschichte der Josefiau

Der Name Josefiau (auch St.-Josefs-Au) leitet sich von einem ehemaligen Landschaftsteil her, der wesentlich von Auwald geprägt war. Er reichte im Süden bis zur heutigen Hellbrunner Brücke. Südlich davon schloss die Goiser Au (Hellbrunner Au) an. Seinen Namen hatte der Landschaftsraum von einer Kapelle her, die Abraham Zillner von Zillerberg, der Besitzer des späteren Kasererhofes, 1677 zu Ehren des heiligen Josef erbaute. Zu der erhaltenen Kapelle gehörte – symmetrisch zur Kapelle (mit Türmchen, Kreuz und Glocken) angeordnet – das 1712 in gleicher Größe wie die Kapelle erbaute kleine Wohnhaus (Türmchen mit Wetterfahne). Der Hof, zu dem weite Teile der heute verbauten Au gehörten, wurde in der Folge St.-Josefs-Hof oder Josefihof und später Kasererhof genannt.

1882 richtete Schwester Maria-Theresia Piller nördlich des Josefshofes im alten Paurnfeindhof (Bauernfeindhof) das Zufluchtshaus St. Josef ein, das ursprünglich für „verwahrloste Mädchen“ gedacht war und heute im Wesentlichen als Unterkunft für ausländische Studenten genutzt wird.

Der Wald der Josefiau wurde im Raum der heutigen Siedlung in der Zwischenkriegszeit zuerst für landwirtschaftliche Zwecke durch Rodungen schrittweise verkleinert. Der erste Siedlungskern des heutigen Siedlungsgebiets Josefiau entstand 1932 zwischen der Membergergasse und der Lederwaschgasse. Dem christlich-konservativen Zeitgeist entsprechend sollten die neuen Siedlungen am Stadtrand „bodenständig und bäuerlich“ geprägt sein. Die großen Gärten dienten dabei wesentlich auch dem Anbau von Feldfrüchten.

Die zentrale Straßenverbindung, die nach vor der Errichtung der Alpenstraße in die neue Josefiausiedlung führte, war die Josefiaustraße. Diese Straße wurde nach Errichtung des naheliegenden friedensstiftenden Klosters im Jahr 1957 (dort wo 1957 auch das Österreich-Büro von Kirche in Not gegründet worden war), westlich der Alpenstraße in Friedensstraße umbenannt. Die Umbenennung erfolgte aber auch deshalb, weil hier viele Kriegsflüchtlinge eine neue Heimat in Frieden gefunden hatten. Das Haus der Donauschwaben, das kulturelle Zentrum einer großen Gruppe von heimatvertreibenen Volksdeutschen, liegt auch in dieser ehemaligen Josefiaustraße und heutigen Friedensstraße. (Heute wird allerdings der Siedlungsraum zwischen Friedenstraße und Michael-Pacherstraße vielfach nicht mehr zur Josefiau, sondern vielfach schon zur Herrnau gerechnet).

Nach dem Zweiten Weltkrieg vergrößerte sich der Wohnsiedlungsraum der Josefiau in einem hier schmalen Siedlungsstreifen schrittweise weiter nach Süden, wobei der verbleibende Auwaldrest schrittweise immer weiter verkleinert wurde. Zuletzt wurde noch die Volksschule Josefiau als Waldschule bewusst mitten in den verbliebenen Waldrest hineingebaut.

Der letzte kleine Auwaldrest an der Salzach führt nunmehr den Namen der einst weitläufigen Waldlandschaft weiter und ist heute zur Sicherung seiner Erholungsfunktion und seiner wichtigen kleinklimatischen Aufgaben in der Frischluftschneise der Salzach nach den Bestimmungen des Salzburger Naturschutzgesetzes als Geschützter Landschaftsteil ausgewiesen.

Haus der Jugend, Montessorischule und Freibad Alpenstraße

Hier befand sich vor 1939 der Landeshauptschießstand, der damals noch großteils eine Rodungsinsel im Auwald war. Nach 1945 wurde hier ein Jugendzentrum "Haus der Jugend" aufgebaut, zu dem auch ein Schwimmbad und ein Sportplatz gehöorte. 1955 stiftete die Salzburger Sparkasse namhafte anlässlich ihres hundertjährignen Bestehens einen namhaften Beitrag zum Ausbau des Jugensdzentrum und des Schwimmbades. Das Haus der Jugend bietet heute gerade in der Ferienzeit für Kinder und Jugendliche ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm.

Die nächstgelegene Schule wird heute als Montessorischule der evangelischen Kirche im Sinne der Montessori-Pädagigik unter Berücksichtigung der Integration behinderter und nichtbehinderter Schüler errichtet.

Josefiau heute

Der ursprüngliche Siedlungsraum der Josefiau, vor dem Zweiten Weltkrieg verbaut, besteht hauptsächlich aus Einfamilienhäusern (die ursprünglich oft aber auch als kleine Zweifamilienhäuser gebaut worden waren), er beherbergt aber auch zwei Studentenheime


Quellen

Vorlage:Bezirke Stadt Salzburg