| Zeile 3: |
Zeile 3: |
| | [[Datei:Lager Niederalm.jpg|thumb|Blick auf einen Teil des Lagers Niederalm.]] | | [[Datei:Lager Niederalm.jpg|thumb|Blick auf einen Teil des Lagers Niederalm.]] |
| | [[Bild:Neu-Anif 005.jpg|thumb|left|Lehrlings-Erholungsheim]] | | [[Bild:Neu-Anif 005.jpg|thumb|left|Lehrlings-Erholungsheim]] |
| − | Das '''Lager Niederalm''' war Teil III des [[Lager Grödig|Lager Grödigs]] und befand sich im [[Flachgau]] im [[Anif]]er Ortsteil [[Neu-Anif]]. | + | Das '''Lager Niederalm''' war zunächst Teil III des [[Lager Grödig|Lager Grödigs]] und unterstand einer militärischen Leitung, dann für anderer Verwendungen vorgesehen. Es befand sich im [[Flachgau]] im [[Anif]]er Ortsteil [[Neu-Anif]]. |
| | | | |
| | == Geschichte == | | == Geschichte == |
| − | Schon am Anfang des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] begann man in Österreich mit der Errichtung von [[Kriegsgefangenenlager]]. Neu-Anif bestand damals noch nicht, es gab nur den Namen [[Niederalm]] als Ortsbezeichnung, das zu Anif gehörte. Das Lager III wurde südöstlich des bereits bestehenden [[K.u.k Kriegsgefangenenlager Grödig|Kriegsgefangenenlagers I]] errichtet, südöstlich des [[Bahnhof Grödig|Bahnhofs Grödig]] der [[Salzburger Lokalbahn]] ([[Rote Elektrische]]) in Richtung des kleinen Goishügels sowie gegen den [[Überackerhof]] und Niederalm. | + | Schon am Anfang des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] begann man in [[Österreich#Österreich-Ungarn (ab 1867)|k.u.k. Österreich]] mit der Errichtung von [[Kriegsgefangenenlager]]. Neu-Anif bestand damals noch nicht, es gab nur den Namen [[Niederalm]] als Ortsbezeichnung als Teil von Anif. Das Lager III wurde südöstlich des bereits bestehenden [[K.u.k. Kriegsgefangenenlager Grödig|k.u.k. Kriegsgefangenenlager Grödig I]] errichtet, südöstlich des [[Bahnhof Grödig|Bahnhofs Grödig]] der [[Salzburger Lokalbahn]] ([[Rote Elektrische]]) in Richtung des kleinen [[Gois (Hügel)|Gois]]-Hügels sowie gegen den [[Überackerhof]] und Niederalm. |
| | | | |
| − | Das Lager III war für Flüchtlinge aus den Gebieten der östlichen [[Habsburgermonarchie|Donaumonarchie]] ([[Galizien]] und der [[Bukowina]]) vorgesehen. In diesem Lager III gab eine Theaterbaracke, eine Bibliothek mit Lesehalle, eine katholische, evangelische und eine orthodoxe Kirche sowie einen [[Synagoge|jüdischen Tempel]] und einen [[Moschee|muslimischen Gebetsraum]] und eine eigene Feuerwehr. Sie konnte allerdings 1916 einen Großbrand im Lager nicht verhindern. Die Lagerkinder wurden in einer russischen, einer ukrainischen und einer jüdischen Schule unterrichtet.
| + | Während dem Ersten Weltkrieg und noch einige Zeit danach war das Lager III für Flüchtlinge aus den Gebieten der östlichen [[Habsburgermonarchie|Donaumonarchie]] ([[Galizien]] und der [[Bukowina]]) vorgesehen. In diesem Lager III gab eine Theaterbaracke, eine Bibliothek mit Lesehalle, eine katholische, evangelische und eine orthodoxe Kirche sowie einen [[Synagoge|jüdischen Tempel]] und einen [[Moschee|muslimischen Gebetsraum]] und eine eigene Feuerwehr. Sie konnte allerdings [[1916]] einen [[Brände (Geschichte)|Großbrand]] im Lager nicht verhindern. Die Lagerkinder wurden in einer russischen, einer ukrainischen und einer jüdischen Schule unterrichtet. |
| | | | |
| | == spätere Nutzung == | | == spätere Nutzung == |
| Zeile 14: |
Zeile 14: |
| | [[Datei:Lager Grödig Bessarabiendeusche 1940.jpg|thumb|Bessarabiendeutsche 1940 im Lager Grödig.]] | | [[Datei:Lager Grödig Bessarabiendeusche 1940.jpg|thumb|Bessarabiendeutsche 1940 im Lager Grödig.]] |
| | Um 1930 wurden Teile des ehemaligen Lagerteils in Niederalm als ''Lehrlingserholungsheim Niederalm–Grödig'' genutzt. Nach [[1938]] war dort eine "Führerschule" für die Hitlerjugend.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19390715&query=%22Lager+Gr%c3%b6dig%22&ref=anno-search&seite=18 ANNO], Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 15. Juli 1939, Seite 18</ref> Ab [[1940]] wurden wiederum Umsiedler und Flüchtlinge in den noch bestehenden Baracken untergebracht. In dieser Zeit erhielt die Barackensiedlung den Namen ''Schwabenlager''.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19401207&query=%22Lager+Gr%c3%b6dig%22&ref=anno-search&seite=11 ANNO], Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 7. Dezember 1940, Seite 11</ref> | | Um 1930 wurden Teile des ehemaligen Lagerteils in Niederalm als ''Lehrlingserholungsheim Niederalm–Grödig'' genutzt. Nach [[1938]] war dort eine "Führerschule" für die Hitlerjugend.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19390715&query=%22Lager+Gr%c3%b6dig%22&ref=anno-search&seite=18 ANNO], Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 15. Juli 1939, Seite 18</ref> Ab [[1940]] wurden wiederum Umsiedler und Flüchtlinge in den noch bestehenden Baracken untergebracht. In dieser Zeit erhielt die Barackensiedlung den Namen ''Schwabenlager''.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19401207&query=%22Lager+Gr%c3%b6dig%22&ref=anno-search&seite=11 ANNO], Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 7. Dezember 1940, Seite 11</ref> |
| | + | |
| | + | Augenzeugenberichten nach wurden die letzten Baracken um 1970 abgerissen. |
| | | | |
| | == Weblink == | | == Weblink == |
| Zeile 33: |
Zeile 35: |
| | [[Kategorie:Flachgau]] | | [[Kategorie:Flachgau]] |
| | [[Kategorie:Anif]] | | [[Kategorie:Anif]] |
| | + | [[Kategorie:Militär]] |
| | [[Kategorie:Erster Weltkrieg]] | | [[Kategorie:Erster Weltkrieg]] |
| | [[Kategorie:Zwischenkriegszeit]] | | [[Kategorie:Zwischenkriegszeit]] |
| | [[Kategorie:Zweiter Weltkrieg]] | | [[Kategorie:Zweiter Weltkrieg]] |