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| − | + | Der '''Seelenwäger'''<ref>zur Bezeichnung "Seelenwäger" siehe [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=slk&datum=1871&page=308&size=45&qid=MCITPO3F4IC4CYMEHTC7K33YRXB51X ANNO], [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]], 1871, Seite 269, [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=slk&datum=18750023&query=((text:Seelenw%c3%a4ger))&ref=anno-search&seite=146 ANNO], Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 1875, Seite 144, sowie Artikel über den Erzengel [[Michael]]</ref> ist eine Plastik in der [[Judengasse]] an der Fassade des ehemaligen [[Höllbräu]]s in der [[Altstadt]] in der [[Stadt Salzburg]]. | |
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
| − | Die älteste bekannte Darstellung des Erzengels | + | Die älteste bekannte Darstellung des Erzengels [[Michael]]s als Seelenwäger befindet sich in Frankreich an der Kathedrale in Autun. Sie stammt um 1150. Zu Ehren des Erzengels als Seelenwäger wurden auf Friedhöfen Michaelskapellen errichtet.<ref>Quelle [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=ckb&datum=19100112&query=((text:Seelenw%c3%a4ger))&ref=anno-search&seite=9 ANNO], Christliche Kunstblätter, Ausgabe vom 12. Jänner 1910, Seite 9</ref> |
== Die Plastik == | == Die Plastik == | ||
Die Plastik zeigt den Erzengel Michael, zu erkennen an seinen Attributen, einem Flammenschwert und der Seelenwaage, mit denen er die guten und schlechten Taten jedes Menschen am Tag seines Sterbens und auch am Tage des Jüngsten Gerichtes richten wird. Der Erzengel Michael geleitet die Seele des Verstorbenen entweder in den Himmel oder ins Fegefeuer oder zur Hölle. Der Teufel stiert begierig auf die ahnungslos vorbeiziehenden Menschen in die Judengasse hinab. Der Erzengel Michael unterdrückt die satanischen Begierden mit dem linken Fuß auf des Teufels Haupt und hält dem Betrachter mit der ausgestreckten linken Hand die Seelenwaage hin, während er mit erhobenen rechten Hand das Flammenschwert schwingt. | Die Plastik zeigt den Erzengel Michael, zu erkennen an seinen Attributen, einem Flammenschwert und der Seelenwaage, mit denen er die guten und schlechten Taten jedes Menschen am Tag seines Sterbens und auch am Tage des Jüngsten Gerichtes richten wird. Der Erzengel Michael geleitet die Seele des Verstorbenen entweder in den Himmel oder ins Fegefeuer oder zur Hölle. Der Teufel stiert begierig auf die ahnungslos vorbeiziehenden Menschen in die Judengasse hinab. Der Erzengel Michael unterdrückt die satanischen Begierden mit dem linken Fuß auf des Teufels Haupt und hält dem Betrachter mit der ausgestreckten linken Hand die Seelenwaage hin, während er mit erhobenen rechten Hand das Flammenschwert schwingt. | ||
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Version vom 8. Februar 2020, 18:41 Uhr
Der Seelenwäger[1] ist eine Plastik in der Judengasse an der Fassade des ehemaligen Höllbräus in der Altstadt in der Stadt Salzburg.
Geschichte
Die älteste bekannte Darstellung des Erzengels Michaels als Seelenwäger befindet sich in Frankreich an der Kathedrale in Autun. Sie stammt um 1150. Zu Ehren des Erzengels als Seelenwäger wurden auf Friedhöfen Michaelskapellen errichtet.[2]
Die Plastik
Die Plastik zeigt den Erzengel Michael, zu erkennen an seinen Attributen, einem Flammenschwert und der Seelenwaage, mit denen er die guten und schlechten Taten jedes Menschen am Tag seines Sterbens und auch am Tage des Jüngsten Gerichtes richten wird. Der Erzengel Michael geleitet die Seele des Verstorbenen entweder in den Himmel oder ins Fegefeuer oder zur Hölle. Der Teufel stiert begierig auf die ahnungslos vorbeiziehenden Menschen in die Judengasse hinab. Der Erzengel Michael unterdrückt die satanischen Begierden mit dem linken Fuß auf des Teufels Haupt und hält dem Betrachter mit der ausgestreckten linken Hand die Seelenwaage hin, während er mit erhobenen rechten Hand das Flammenschwert schwingt.
Die Plastik dürfte im 17. Jahrhundert entstanden sein, zu erkennen an den frühbarocken Schnitzformen, der martialischen Aufmachung und der lebendigen Gestaltung der Figur. Die polychrome Fassung wurde sicher erneuert. Gold und Silber stehen für das ewige Leben im Himmel und Rot und Schwarz für die Qualen in Hölle.
Die Plastik ist wahrscheinlich 1927, als die heutige Fassade des ehemaligen Höllbräus im Erdgeschoss nach 1910 erstellten Plänen von Franz Zell ausgeführt wurde, dort angebracht worden.
Quelle
- Kunstgeschichtliche Interpretation von Mag. Thomas Schmiedbauer
Einzelnachweise
- ↑ zur Bezeichnung "Seelenwäger" siehe ANNO, Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 1871, Seite 269, ANNO, Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 1875, Seite 144, sowie Artikel über den Erzengel Michael
- ↑ Quelle ANNO, Christliche Kunstblätter, Ausgabe vom 12. Jänner 1910, Seite 9