Friaul-Julisch Venetien: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | Nur wenige Kilometer südlich von Venzone, dort, wo sich die Täler in die Tiefebene vom Friaul ergießen, liegt die Stadt Gemona, (deutsch ''Glemaun''). Am alten Dom, der leider bei den beiden [[Erdbeben]] [[1976]] (Mai und September) völlig zerstört wurde, befand sich ein Bildnis | + | Nur wenige Kilometer südlich von Venzone, dort, wo sich die Täler in die Tiefebene vom Friaul ergießen, liegt die Stadt Gemona, (deutsch ''Glemaun''). Am alten Dom, der leider bei den beiden [[Erdbeben]] [[1976]] (Mai und September) völlig zerstört wurde, befand sich ein Bildnis des hl. [[Rupert von Salzburg|Rupert]] mit seinem [[Salzfass (Transportgefäß)|Salzfass]] (die heutige Abbildung am Dom ist eine Nachbildung). Wohl brachte man aus dem Salzburger Raum [[Salz]] bis nach Gemona und nahm am Rückweg allerlei Spezereien, Gewürze und Wein mit. Salzburger Händler hatten in Gemona Räume zur Lagerung angemietet. |
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| − | Und auch sonst gab es noch | + | Und auch sonst gab es noch Beziehungen mit dem Friaul: auf der Handelsstraße zwischen Treviso (Venezien) und Pordenone (Friaul) lag das Gut Naunzel (Italienisch ''Noncello''), das durch eine Schenkung von Kaiser Heinrich III. den [[Salzburger Erzbischöfe|Salzburger Erzbischöfen]] gehörte, mit der Pfarre St. Rupert. Und reiste man von Pordenone weiter in Richtung Gemona, kam man durch Spilimbergo, dem ''Spengenberg'' (bekannt für seinen herrlichen Dom und die Mosaikenschule): auch dort musste man Zoll bezahlen - nach der Größe der Frachtstücke, gemessen wurde mit der so genannten ''Spengenberger Elle''. |
=== Personen im Friaul Julisch-Venetien-Bezug === | === Personen im Friaul Julisch-Venetien-Bezug === | ||
| + | * [[Valentin Ceconi]], gründerzeitlicher Baumeister und Architekt in Salzburg, stammt aus Dogna in Friaul. Auch sein Sohn [[Jakob Ceconi|Jakob]] wurde in Gemona del Friuli geboren und übersiedelte als Kleinkind mit den Eltern nach Salzburg. | ||
| + | * [[Ambros Crozzoli]], [[Maxglan (Gemeinde)|Maxglaner]] Bauunternehmer, stammt aus Tramonti di Sopra bei Pordenone und übersiedelte mit den Eltern nach Salzburg. | ||
* [[Walter Freiherr von Czoernig-Czernhausen]], geboren in Triest, k.u.k. Österreich, Höhlenforscher und Oberbaurat bei den Österreichischen Bundesbahnen | * [[Walter Freiherr von Czoernig-Czernhausen]], geboren in Triest, k.u.k. Österreich, Höhlenforscher und Oberbaurat bei den Österreichischen Bundesbahnen | ||
| − | * | + | * Hofrat Dr. [[Heinrich Medicus]], geboren in Triest, Finanzprokurator und Finanzpräsident und engagierter Vertreter der Idee eines [[Nationalpark Hohe Tauern|Nationalparks Hohe Tauern]]. |
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* [[Franz Freiherr von Spiegelfeld]], geboren in Triest, damals k.u.k. Österreich, k.k. [[Landeshauptmann#k.k. Landespräsidenten und Landeshauptleute des Kronlandes Salzburg|Landespräsident]] von [[Kronland Salzburg|Salzburg]]; | * [[Franz Freiherr von Spiegelfeld]], geboren in Triest, damals k.u.k. Österreich, k.k. [[Landeshauptmann#k.k. Landespräsidenten und Landeshauptleute des Kronlandes Salzburg|Landespräsident]] von [[Kronland Salzburg|Salzburg]]; | ||
* [[Michael Stadler]], Chefredakteur der [[Salzburger Woche]], ist ein profunder Kenner der Region und hat bereits viel darüber publiziert; | * [[Michael Stadler]], Chefredakteur der [[Salzburger Woche]], ist ein profunder Kenner der Region und hat bereits viel darüber publiziert; | ||
| + | * [[Giorgio Strehler]], geboren in Triest, war ein italienischer Regisseur, der auch bei den [[Salzburger Festspiele]]n arbeitete; | ||
=== Sonstiges === | === Sonstiges === | ||
| − | * Das [[Grödig]]er Fischspezialitätengeschäft [[ | + | * Das [[Grödig]]er Fischspezialitätengeschäft [[Grüll Fischspezialitäten und Bistro]] von [[Walter Grüll]] bezieht zwei Mal die Woche frische Ware aus Marano Lagunare, einem der wichtigsten Fischerhäfen der Adria in der italienischen Region Friaul-Julisch Venetien. |
* Die geografische Abkürzung für die geografische Angabe der Höhe über dem Meeresspiegel, [[m ü. A.]] ('''M'''eter '''ü'''ber '''A'''dria) wird im Hafenbecken von Triest am Molo Sartorio bestimmt. | * Die geografische Abkürzung für die geografische Angabe der Höhe über dem Meeresspiegel, [[m ü. A.]] ('''M'''eter '''ü'''ber '''A'''dria) wird im Hafenbecken von Triest am Molo Sartorio bestimmt. | ||
* Der [[Donau-Alpen-Adria-Radpilgerweg]] führt von [[Passau]] in [[Bayern]] bis auf die Wallfahrtsinsel San Barbana in der Lagune von Grado. | * Der [[Donau-Alpen-Adria-Radpilgerweg]] führt von [[Passau]] in [[Bayern]] bis auf die Wallfahrtsinsel San Barbana in der Lagune von Grado. | ||
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Aktuelle Version vom 26. März 2025, 20:44 Uhr
Friaul-Julisch Venetien ist die nordöstlichste der 20 italienischen Regionen.
Geografie
Im Norden grenzt die Region an Südtirol und Österreich (Kärnten), im Osten an Slowenien, im Süden an das Adriatische Meer und im Westen an Venetien (Hauptstadt Venedig). Sie besteht aus den beiden historischen Teilen Friaul (im Norden) und Julisch Venetien (entlang der Adria).
Allgemeines
Rund 2,3 mal so viele Einwohner wie Salzburg hat es, also rund 1,34 Millionen. Und mit Triest eine eigentlich noch österreichische Hauptstadt. Triest war von 1382 bis 1918 habsburgisch-österreichisch, also über fünf Jahrhunderte. Die langen Einfahrtsstraßen werden von Palazzi im Wiener Ringstraßenstil dominiert. Dann ist da noch die heimliche Hauptstadt, Udine. Über viele Jahrhunderte hinweg war sie es ja auch. Das erste friulanische Parlament fand Platz auf dem Burgberg in Udine.
Salzburgbezüge
Das Erzbistum Salzburg hatte Besitz in Friaul, so den Ort Noncello (Naunzel) oder San Odorico. 1212 wurden die friaulischen Besitzungen zur Beilegung eines Streites an den Patriarchen von Aquilea abgetreten.
Im historischen Handel spielten Orte im Friaul eine Rolle für Salzburg. Die kleine Grenzstadt Venzone (deutsch Peuschelsdorf), im Friaul gelegen, aber lange Zeit unter venezianischer Herrschaft, erlangte bescheidenen Reichtum auch durch die Händler von Salzburg. In Venzone war Zoll zu leisten, bevor es weiter nach Venedig gehen konnte. Auch verdiente man gut am Niederlagerecht.
Nur wenige Kilometer südlich von Venzone, dort, wo sich die Täler in die Tiefebene vom Friaul ergießen, liegt die Stadt Gemona, (deutsch Glemaun). Am alten Dom, der leider bei den beiden Erdbeben 1976 (Mai und September) völlig zerstört wurde, befand sich ein Bildnis des hl. Rupert mit seinem Salzfass (die heutige Abbildung am Dom ist eine Nachbildung). Wohl brachte man aus dem Salzburger Raum Salz bis nach Gemona und nahm am Rückweg allerlei Spezereien, Gewürze und Wein mit. Salzburger Händler hatten in Gemona Räume zur Lagerung angemietet.
Auch Wein wurde gerne nach Salzburg gehandelt. So ist aus dem Jahr 1385 ein Sendbrief des Christof Pruner als Aufgeber von Gemona an den Salzburger Georg Aiglen wegen eines Weintransportes bekannt.
Und auch sonst gab es noch Beziehungen mit dem Friaul: auf der Handelsstraße zwischen Treviso (Venezien) und Pordenone (Friaul) lag das Gut Naunzel (Italienisch Noncello), das durch eine Schenkung von Kaiser Heinrich III. den Salzburger Erzbischöfen gehörte, mit der Pfarre St. Rupert. Und reiste man von Pordenone weiter in Richtung Gemona, kam man durch Spilimbergo, dem Spengenberg (bekannt für seinen herrlichen Dom und die Mosaikenschule): auch dort musste man Zoll bezahlen - nach der Größe der Frachtstücke, gemessen wurde mit der so genannten Spengenberger Elle.
Personen im Friaul Julisch-Venetien-Bezug
- Valentin Ceconi, gründerzeitlicher Baumeister und Architekt in Salzburg, stammt aus Dogna in Friaul. Auch sein Sohn Jakob wurde in Gemona del Friuli geboren und übersiedelte als Kleinkind mit den Eltern nach Salzburg.
- Ambros Crozzoli, Maxglaner Bauunternehmer, stammt aus Tramonti di Sopra bei Pordenone und übersiedelte mit den Eltern nach Salzburg.
- Walter Freiherr von Czoernig-Czernhausen, geboren in Triest, k.u.k. Österreich, Höhlenforscher und Oberbaurat bei den Österreichischen Bundesbahnen
- Hofrat Dr. Heinrich Medicus, geboren in Triest, Finanzprokurator und Finanzpräsident und engagierter Vertreter der Idee eines Nationalparks Hohe Tauern.
- Alexander Moissi, geboren in Triest, erster Darsteller des Jedermann bei den Salzburger Festspielen;
- Franz Freiherr von Spiegelfeld, geboren in Triest, damals k.u.k. Österreich, k.k. Landespräsident von Salzburg;
- Michael Stadler, Chefredakteur der Salzburger Woche, ist ein profunder Kenner der Region und hat bereits viel darüber publiziert;
- Giorgio Strehler, geboren in Triest, war ein italienischer Regisseur, der auch bei den Salzburger Festspielen arbeitete;
Sonstiges
- Das Grödiger Fischspezialitätengeschäft Grüll Fischspezialitäten und Bistro von Walter Grüll bezieht zwei Mal die Woche frische Ware aus Marano Lagunare, einem der wichtigsten Fischerhäfen der Adria in der italienischen Region Friaul-Julisch Venetien.
- Die geografische Abkürzung für die geografische Angabe der Höhe über dem Meeresspiegel, m ü. A. (Meter über Adria) wird im Hafenbecken von Triest am Molo Sartorio bestimmt.
- Der Donau-Alpen-Adria-Radpilgerweg führt von Passau in Bayern bis auf die Wallfahrtsinsel San Barbana in der Lagune von Grado.
- Der Schriftsteller und Maler Günther Schatzdorfer lebte und arbeitete in Duino.
Siehe auch
Weiterführend
Für Informationen zum Thema Friaul-Julisch Venetien, die über den Bezug zu Salzburg hinausgehen, siehe zum Beispiel den Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum selben Thema.
Quellen
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Friaul-Julisch Venetien"
- SALZBURGWIKI-Artikel
- Benutzer:Peter Krackowizer