Friaul-Julisch Venetien: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geografie ==
 
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Im Norden grenzt die Region an [[Südtirol]] und Österreich ([[Kärnten]]), im Osten an [[Slowenien]], im Süden an das Adriatische Meer und im Westen an Venetien (Hauptstadt [[Venedig]]). Sie besteht aus den beiden historischen Teilen '''Friaul''' (im Norden) und '''Julisch Venetien''' (entlang der Adria).
  
 
== Allgemeines ==
 
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Das Erzbistum Salzburg hatte Besitz in Friaul, so den Ort Noncello (Naunzel) oder San Odorico. [[1212]] wurden die friaulischen Besitzungen zur Beilegung eines Streites an den Patriarchen von Aquilea abgetreten.
 
Das Erzbistum Salzburg hatte Besitz in Friaul, so den Ort Noncello (Naunzel) oder San Odorico. [[1212]] wurden die friaulischen Besitzungen zur Beilegung eines Streites an den Patriarchen von Aquilea abgetreten.
  
Im [[Handel (historisch)|historischen Handel]] spielten Orte im Friaul eine Rolle für Salzburg. Die kleine Grenzstadt, im Friaul gelegen, aber lange Zeit unter venezianischer Herrschaft, Venzone (deutsch ''Peuschelsdorf''), erlangte  bescheidenen Reichtum auch durch die Händler von Salzburg. In Venzone  war Zoll zu leisten, bevor es weiter nach [[Venedig]] gehen konnte. Auch verdiente man gut am [[Niederlage|Niederlagerecht]].
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Im [[Handel (historisch)|historischen Handel]] spielten Orte im Friaul eine Rolle für Salzburg. Die kleine Grenzstadt Venzone (deutsch ''Peuschelsdorf''), im Friaul gelegen, aber lange Zeit unter venezianischer Herrschaft, erlangte  bescheidenen Reichtum auch durch die Händler von Salzburg. In Venzone  war Zoll zu leisten, bevor es weiter nach [[Venedig]] gehen konnte. Auch verdiente man gut am [[Niederlage|Niederlagerecht]].
  
Nur  wenige Kilometer südlich von Venzone, dort, wo sich die Täler in die Tiefebene vom Friaul ergießen, liegt die Stadt Gemona, (deutsch  ''Glemaun''). Am alten Dom, der leider bei den beiden [[Erdbeben]] [[1976]] (Mai und September) völlig zerstört wurde, befand sich ein Bildnis vom [[Rupert von Worms|Hl. Rupert]] mit seinem [[Salzfass (Transportgefäß)|Salzfass]] (die heutige Abbildung am Dom ist eine Nachbildung). Wohl brachte man aus dem  Salzburger Raum [[Salz]] bis nach Gemona und nahm am Rückweg allerlei Spezereien, Gewürze und Wein mit. Salzburger Händler hatten in Gemona  Räume zur Lagerung angemietet.  
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Nur  wenige Kilometer südlich von Venzone, dort, wo sich die Täler in die Tiefebene vom Friaul ergießen, liegt die Stadt Gemona, (deutsch  ''Glemaun''). Am alten Dom, der leider bei den beiden [[Erdbeben]] [[1976]] (Mai und September) völlig zerstört wurde, befand sich ein Bildnis des hl. [[Rupert von Salzburg|Rupert]] mit seinem [[Salzfass (Transportgefäß)|Salzfass]] (die heutige Abbildung am Dom ist eine Nachbildung). Wohl brachte man aus dem  Salzburger Raum [[Salz]] bis nach Gemona und nahm am Rückweg allerlei Spezereien, Gewürze und Wein mit. Salzburger Händler hatten in Gemona  Räume zur Lagerung angemietet.  
  
Auch Wein wurde gerne nach Salzburg gehandelt. So ist uns aus dem Jahr [[1385]] ein ''Sendbrief'' des Christof Pruner als Aufgeber von  Gemona an den Salzburger Georg Aiglen wegen eines Weintransportes  bekannt.  
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Auch Wein wurde gerne nach Salzburg gehandelt. So ist aus dem Jahr [[1385]] ein ''Sendbrief'' des Christof Pruner als Aufgeber von  Gemona an den Salzburger Georg Aiglen wegen eines Weintransportes  bekannt.  
[[Datei:Spilimbergo.jpg|thumb|Spilimbergo, ''Spengenberg'', im Friaul, früher hatten die [[Salzburger Erzbischöfe]] in diesem Gebiet Besitzungen; hier im Bild der "Palazzo Dipinto", der  "bemalte Palast" der Spengenberger]]  
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[[Datei:Spilimbergo.jpg|thumb|Spilimbergo, ''Spengenberg'', im Friaul, früher hatten die [[Salzburger Erzbischöfe]] in diesem Gebiet Besitzungen; hier im Bild der "Palazzo Dipinto", der  "bemalte Palast" der Spengenberger]]  
Und auch sonst gab es noch Beziehungen mit dem Friaul: auf der Handelsstraße zwischen Treviso (Venezien) und Pordenone (Friaul) lag das Gut Naunzel (Italienisch  ''Noncello''), das durch eine Schenkung von Kaiser Heinrich III. den  [[Salzburger Erzbischöfe|Salzburger Erzbischöfen]] gehörte, mit der  Pfarre St. Rupert. Und reiste man von Pordenone weiter in Richtung  Gemona, kam man durch Spilimbergo, dem ''Spengenberg'' (bekannt für  seinen herrlichen Dom und die Mosaikenschule): auch dort musste man Zoll bezahlen - nach der Größe der Frachtstücke, gemessen wurde mit der so genannten ''Spengenberger Elle''.
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Und auch sonst gab es noch Beziehungen mit dem Friaul: auf der Handelsstraße zwischen Treviso (Venezien) und Pordenone (Friaul) lag das Gut Naunzel (Italienisch  ''Noncello''), das durch eine Schenkung von Kaiser Heinrich III. den  [[Salzburger Erzbischöfe|Salzburger Erzbischöfen]] gehörte, mit der  Pfarre St. Rupert. Und reiste man von Pordenone weiter in Richtung  Gemona, kam man durch Spilimbergo, dem ''Spengenberg'' (bekannt für  seinen herrlichen Dom und die Mosaikenschule): auch dort musste man Zoll bezahlen - nach der Größe der Frachtstücke, gemessen wurde mit der so genannten ''Spengenberger Elle''.
  
 
=== Personen im Friaul Julisch-Venetien-Bezug ===
 
=== Personen im Friaul Julisch-Venetien-Bezug ===
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* [[Valentin Ceconi]], gründerzeitlicher Baumeister und Architekt in Salzburg, stammt aus Dogna in Friaul. Auch sein Sohn [[Jakob Ceconi|Jakob]] wurde in Gemona del Friuli geboren und übersiedelte als Kleinkind mit den Eltern nach Salzburg.
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* [[Ambros Crozzoli]], [[Maxglan (Gemeinde)|Maxglaner]] Bauunternehmer, stammt aus Tramonti di Sopra bei Pordenone und übersiedelte mit den Eltern nach Salzburg.
 
* [[Walter Freiherr von Czoernig-Czernhausen]], geboren in Triest, k.u.k. Österreich, Höhlenforscher und Oberbaurat bei den  Österreichischen Bundesbahnen
 
* [[Walter Freiherr von Czoernig-Czernhausen]], geboren in Triest, k.u.k. Österreich, Höhlenforscher und Oberbaurat bei den  Österreichischen Bundesbahnen
* [[Heinrich Medicus|Hofrat Dr. Heinrich Medicus]], geboren in Triest, Finanzprokurator und Finanzpräsident und engagierten Vertreter der Idee eines [[Nationalpark Hohe Tauern|Nationalparks Hohe Tauern]].
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* Hofrat Dr. [[Heinrich Medicus]], geboren in Triest, Finanzprokurator und Finanzpräsident und engagierter Vertreter der Idee eines [[Nationalpark Hohe Tauern|Nationalparks Hohe Tauern]].
* [[Alexander Moissi]], geboren in Triest, erster Darsteller des [[Jedermann]] bei den [[Salzburger Festspiele]]n;
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* [[Alexander Moissi]], geboren in Triest, erster Darsteller des [[Jedermann (Salzburg)|Jedermann]] bei den [[Salzburger Festspiele]]n;
 
* [[Franz Freiherr von Spiegelfeld]], geboren in Triest, damals k.u.k. Österreich, k.k. [[Landeshauptmann#k.k.  Landespräsidenten und Landeshauptleute des Kronlandes  Salzburg|Landespräsident]] von [[Kronland Salzburg|Salzburg]];
 
* [[Franz Freiherr von Spiegelfeld]], geboren in Triest, damals k.u.k. Österreich, k.k. [[Landeshauptmann#k.k.  Landespräsidenten und Landeshauptleute des Kronlandes  Salzburg|Landespräsident]] von [[Kronland Salzburg|Salzburg]];
 
* [[Michael Stadler]], Chefredakteur der [[Salzburger Woche]], ist ein profunder Kenner der Region und hat bereits viel darüber publiziert;
 
* [[Michael Stadler]], Chefredakteur der [[Salzburger Woche]], ist ein profunder Kenner der Region und hat bereits viel darüber publiziert;
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* [[Giorgio Strehler]], geboren in Triest, war ein italienischer Regisseur, der auch bei den [[Salzburger Festspiele]]n arbeitete;
  
 
=== Sonstiges ===
 
=== Sonstiges ===
* Das [[Grödig]]er Fischspezialitätengeschäft [[Walter Grüll Fischhandel]] von [[Walter Grüll]] bezieht zwei Mal die Woche frische Ware aus Marano Lagunare, einem der  wichtigsten Fischerhäfen der Adria in der italienischen Region Friaul-Julisch Venetien.  
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* Das [[Grödig]]er Fischspezialitätengeschäft [[Grüll Fischspezialitäten und Bistro]] von [[Walter Grüll]] bezieht zwei Mal die Woche frische Ware aus Marano Lagunare, einem der  wichtigsten Fischerhäfen der Adria in der italienischen Region Friaul-Julisch Venetien.  
 
* Die geografische Abkürzung für die geografische Angabe der Höhe über dem Meeresspiegel, [[m ü. A.]] ('''M'''eter '''ü'''ber '''A'''dria) wird im Hafenbecken von Triest am Molo Sartorio bestimmt.
 
* Die geografische Abkürzung für die geografische Angabe der Höhe über dem Meeresspiegel, [[m ü. A.]] ('''M'''eter '''ü'''ber '''A'''dria) wird im Hafenbecken von Triest am Molo Sartorio bestimmt.
 
* Der [[Donau-Alpen-Adria-Radpilgerweg]] führt von  [[Passau]] in [[Bayern]] bis auf die Wallfahrtsinsel San Barbana in  der Lagune von Grado.
 
* Der [[Donau-Alpen-Adria-Radpilgerweg]] führt von  [[Passau]] in [[Bayern]] bis auf die Wallfahrtsinsel San Barbana in  der Lagune von Grado.
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* [[Benutzer:Peter Krackowizer]]
 
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Aktuelle Version vom 26. März 2025, 20:44 Uhr

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Reliefkarte Friaul-Julisch Venetien 2020

Friaul-Julisch Venetien ist die nordöstlichste der 20 italienischen Regionen.

Geografie

Im Norden grenzt die Region an Südtirol und Österreich (Kärnten), im Osten an Slowenien, im Süden an das Adriatische Meer und im Westen an Venetien (Hauptstadt Venedig). Sie besteht aus den beiden historischen Teilen Friaul (im Norden) und Julisch Venetien (entlang der Adria).

Allgemeines

Rund 2,3 mal so viele Einwohner wie Salzburg hat es, also rund 1,34 Millionen. Und mit Triest eine eigentlich noch österreichische Hauptstadt. Triest war von 1382 bis 1918 habsburgisch-österreichisch, also über fünf Jahrhunderte. Die langen Einfahrtsstraßen werden von Palazzi im Wiener Ringstraßenstil dominiert. Dann ist da noch die heimliche Hauptstadt, Udine. Über viele Jahrhunderte hinweg war sie es ja auch. Das erste friulanische Parlament fand Platz auf dem Burgberg in Udine.

Salzburgbezüge

Das Erzbistum Salzburg hatte Besitz in Friaul, so den Ort Noncello (Naunzel) oder San Odorico. 1212 wurden die friaulischen Besitzungen zur Beilegung eines Streites an den Patriarchen von Aquilea abgetreten.

Im historischen Handel spielten Orte im Friaul eine Rolle für Salzburg. Die kleine Grenzstadt Venzone (deutsch Peuschelsdorf), im Friaul gelegen, aber lange Zeit unter venezianischer Herrschaft, erlangte bescheidenen Reichtum auch durch die Händler von Salzburg. In Venzone war Zoll zu leisten, bevor es weiter nach Venedig gehen konnte. Auch verdiente man gut am Niederlagerecht.

Nur wenige Kilometer südlich von Venzone, dort, wo sich die Täler in die Tiefebene vom Friaul ergießen, liegt die Stadt Gemona, (deutsch Glemaun). Am alten Dom, der leider bei den beiden Erdbeben 1976 (Mai und September) völlig zerstört wurde, befand sich ein Bildnis des hl. Rupert mit seinem Salzfass (die heutige Abbildung am Dom ist eine Nachbildung). Wohl brachte man aus dem Salzburger Raum Salz bis nach Gemona und nahm am Rückweg allerlei Spezereien, Gewürze und Wein mit. Salzburger Händler hatten in Gemona Räume zur Lagerung angemietet.

Auch Wein wurde gerne nach Salzburg gehandelt. So ist aus dem Jahr 1385 ein Sendbrief des Christof Pruner als Aufgeber von Gemona an den Salzburger Georg Aiglen wegen eines Weintransportes bekannt.

Spilimbergo, Spengenberg, im Friaul, früher hatten die Salzburger Erzbischöfe in diesem Gebiet Besitzungen; hier im Bild der "Palazzo Dipinto", der "bemalte Palast" der Spengenberger

Und auch sonst gab es noch Beziehungen mit dem Friaul: auf der Handelsstraße zwischen Treviso (Venezien) und Pordenone (Friaul) lag das Gut Naunzel (Italienisch Noncello), das durch eine Schenkung von Kaiser Heinrich III. den Salzburger Erzbischöfen gehörte, mit der Pfarre St. Rupert. Und reiste man von Pordenone weiter in Richtung Gemona, kam man durch Spilimbergo, dem Spengenberg (bekannt für seinen herrlichen Dom und die Mosaikenschule): auch dort musste man Zoll bezahlen - nach der Größe der Frachtstücke, gemessen wurde mit der so genannten Spengenberger Elle.

Personen im Friaul Julisch-Venetien-Bezug

Sonstiges

Siehe auch

Weiterführend

Für Informationen zum Thema Friaul-Julisch Venetien, die über den Bezug zu Salzburg hinausgehen, siehe zum Beispiel den Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum selben Thema.

Quellen