Berchtesgadener Hof: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Berchtesgadener Hof''' ist ein in der Bausubstanz nicht mehr bestehendes historisches Gebäude im [[Kaiviertel]] an der [[Kaigasse]] in der [[Altstadt]] der [[Stadt Salzburg]]. Es wurde beim Neubau aber in großen Teilen nach der historischen Vorlage wiederaufgebaut.
  
 
==Geschichte==
 
==Geschichte==
Hier waren in der Zeit der [[Salzburger Erzbischöfe|Fürsterzbischöfe]] der Sitz des [[Fürstpropstei Berchtesgaden|Fürstpropstes von Berchtesgaden]]. [[Berchtesgaden]] gehörte zur Zeit von Erzbischof [[Pilgrim II. von Puchheim]] für einige Jahrzehnte zum weltlichen Herrschaftsgebietes des Fürsterzbistums Salzburg. Dann aber wurde ein eigenständiges geistliches Fürstentum im römisch-deutschen Reich. Berchtesgaden blieb dabei aber bis zum Ende des Fürsterzbistums Teil der [[Erzdiözese Salzburg|Salzburger Erzdiözese]]. [[1813]] wurde dieser Hof der Berchtesgadener Pröpste verkauft, da Berchtesgaden nun [[Bayern|bayrisch]] geworden war.
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Der Berchtesgadener Hof war von [[1211]] bis [[1803]] der Sitz des [[Pröpste, Fürstpröpste und Administratoren der Fürstpropstei Berchtesgaden|Fürstpropstes von Berchtesgaden]]. [[Berchtesgaden]] gehörte zur Zeit von [[Erzbischof]] [[Pilgrim II. von Puchheim]] für einige Jahrzehnte auch zum weltlichen Herrschaftsgebietes des [[Fürsterzbistum Salzburg|Fürsterzbistums Salzburg]]. Danach aber wurde es ein eigenständiges geistliches Fürstentum im [[Reich#Heiliges Römisches Reich|römisch-deutschen]] Reich.  
  
Ursprünglich bestand der Hof, der später auch ''Posthof'' hieß und heute ''Krotachhof'', neben dem großen Herrenhof auch noch vier kleinere Gebäude. Eines hieß ''Caplaneihäusel'', eines war das Haus des Berchtesgadener Hofrichters. [[1930]] / [[1931]] wurde er vom [[Morzg]]er Baumeister [[Martin Knoll]] grundlegend umgebaut.
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Berchtesgaden blieb kirchenrechtlich aber bis zum Ende des Fürsterzbistums Salzburg im Jahr [[1803]] ein Teil der [[Erzdiözese Salzburg|Salzburger Erzdiözese]].
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[[1812]] wurde dieser Hof der Berchtesgadener Pröpste an Private verkauft, da Berchtesgaden nun zu [[Bayern]] gehörte. Teil von Salzburg war es aber nur unter Pilgrim II. von Puchheim gewesen.
  
Die kleine Kapelle im Berchtesgadener Hof ist erhalten. Der Rest der Gebäude fiel aber ebenso wie der daneben  gelegene  [[Gurkerhof]] den amerikanischen Bombenangriffen im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zum Opfer. Beide wurde anschließend neu aufgebaut.
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Von [[1840]] bis [[1847]] war im Berchtesgadener Hof das neu gegründete [[Erzbischöfliches Privatgymnasium Borromäum|Collegium Borromäum]] zur Miete untergebracht.
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Später wurde der Berchtesgadener Hof auch als k.k. Poststall genutzt. Auch das sehr nahe gelegene [[Krankenhaus der Barmherzigen Brüder]] nutzte zeitweise Teile des Gebäudes.
  
==Quelle==
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[[1882]] wurde der Berchtesgadener Hof vom [[Land Salzburg (Verwaltung)|Land Salzburg]] erworben.
* Wikipedia Deutschland
 
* ''Salzburger Fotografien 1880 - 1918 aus dem Atelier Würthle'', Schriftenreihe des Archivs der Stadt Salzburg 18, 2003, ISBN 3-901014-93-4
 
  
[[Kategorie:historische Gebäude]]
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[[1930]] malt [[Franz Kulstrunk]] den Berchtesgadener Hof, er nennt sein Bild "Alter Posthof Salzburg" (der heutige Posthof wird erst später erbaut) <ref>[http://museumdermoderne.at/blaetterrausch/werke/index/page/683/view/image museumdermoderne.at/Franz Kulstrunk]</ref>.
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[[1931]] wurde der historische Berchtesgadener Hof, der baufällig geworden war, weitest gehend abgerissen und unter [[Landeshauptmann]] Dr. [[Franz Rehrl]] mit Hilfe von Geldern aus der Bundeswohnbauförderung in den alten Formen als [[Berchtesgadener Hof Neubau]] (größtenteils baugleich mit dem alten Berchtesgadener Hof) wieder errichtet.
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Vom ursprünglichen Gebäude sind noch erhalten geblieben:
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* kleine Kapelle
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* Stallung (heute [[Tischlerei Pabinger]])
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==Quellen==
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* ''Salzburger Fotografien 1880 - 1918 aus dem Atelier Würthle'', [[Schriftenreihe des Archivs der Stadt Salzburg]] 18, 2003, ISBN 3-901014-93-4
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* [[Lorenz Hübner]]: Beschreibung der hochfürstlichen Residenzstadt Salzburg 1796, in [https://books.google.at/books?id=m3IAAAAAcAAJ&printsec=frontcover#v=snippet&q=Berchtesgadener%20Hof&f=false books.google.at], Seite 272
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==Einzelnachweise==
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<references/>
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{{Kaigasse Gebäude und Adressen}}
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[[Kategorie:Kultur und Bildung]]
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[[Kategorie:Architektur]]
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[[Kategorie:Gebäude]]
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[[Kategorie:historisches Gebäude]]
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[[Kategorie:Nicht mehr existierende Gebäude]]
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[[Kategorie:Stadt Salzburg]]
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[[Kategorie:Altstadt]]
 
[[Kategorie:Kaiviertel]]
 
[[Kategorie:Kaiviertel]]
[[Kategorie:Altstadt]]
 
[[Kategorie:Stadt Salzburg]]
 

Aktuelle Version vom 10. August 2021, 09:53 Uhr

Bildmitte, die Gebäude mit den roten Dächern, stehen anstelle des Berchtesgadener Hofes.
Karte

Der Berchtesgadener Hof ist ein in der Bausubstanz nicht mehr bestehendes historisches Gebäude im Kaiviertel an der Kaigasse in der Altstadt der Stadt Salzburg. Es wurde beim Neubau aber in großen Teilen nach der historischen Vorlage wiederaufgebaut.

Geschichte

Der Berchtesgadener Hof war von 1211 bis 1803 der Sitz des Fürstpropstes von Berchtesgaden. Berchtesgaden gehörte zur Zeit von Erzbischof Pilgrim II. von Puchheim für einige Jahrzehnte auch zum weltlichen Herrschaftsgebietes des Fürsterzbistums Salzburg. Danach aber wurde es ein eigenständiges geistliches Fürstentum im römisch-deutschen Reich.

Berchtesgaden blieb kirchenrechtlich aber bis zum Ende des Fürsterzbistums Salzburg im Jahr 1803 ein Teil der Salzburger Erzdiözese.

1812 wurde dieser Hof der Berchtesgadener Pröpste an Private verkauft, da Berchtesgaden nun zu Bayern gehörte. Teil von Salzburg war es aber nur unter Pilgrim II. von Puchheim gewesen.

Von 1840 bis 1847 war im Berchtesgadener Hof das neu gegründete Collegium Borromäum zur Miete untergebracht. Später wurde der Berchtesgadener Hof auch als k.k. Poststall genutzt. Auch das sehr nahe gelegene Krankenhaus der Barmherzigen Brüder nutzte zeitweise Teile des Gebäudes.

1882 wurde der Berchtesgadener Hof vom Land Salzburg erworben.

1930 malt Franz Kulstrunk den Berchtesgadener Hof, er nennt sein Bild "Alter Posthof Salzburg" (der heutige Posthof wird erst später erbaut) [1].

1931 wurde der historische Berchtesgadener Hof, der baufällig geworden war, weitest gehend abgerissen und unter Landeshauptmann Dr. Franz Rehrl mit Hilfe von Geldern aus der Bundeswohnbauförderung in den alten Formen als Berchtesgadener Hof Neubau (größtenteils baugleich mit dem alten Berchtesgadener Hof) wieder errichtet.

Vom ursprünglichen Gebäude sind noch erhalten geblieben:

Quellen

Einzelnachweise

Gebäude und Adresse der Salzburger Kaigasse

Kaigasse 1, Stumpfeggerhaus · Kaigasse 2 · Kaigasse 2a · Kaigasse 3, Stubhainshaus · Kaigasse 4, St. Salvator-Kirche · Kaigasse 5, Kremsisches Haus · Kaigasse 6, Rothe Bruderschafts-Meßnerhaus · Endriesenhaus · Kaigasse 8 · Bürgerhaus Kaigasse 9 · Kaigasse 12, Keutschacherhof, Liechtensteinscher Kanonikalhof · Kaigasse 13 · Kaigasse 15, Höglwörtherhof · Kaigasse 16, Rentmeisterstöckl · Kaigasse 17 · Kaigasse 18, Lavanterhof · Kaigasse 22 · Kaigasse 23 · Kaigasse 24 · Kaigasse 26, Pflegerwirtshaus · Kaigasse 28 · Kaigasse 31 · Kaigasse 32 · Municipium Ivavum, Weinwirts- und Bräuhaus Kaserer · Kaigasse 34 · Kaigasse 35, Eisl oder Baron Auerhaus · Berchtesgadener Hof · Berchtesgadener Hof Neubau · Gurkerhof · Kaigasse 43,