Salzburger Landeshymne: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Hymne wurde am [[15. Mai]] [[1928]] von einem Knabenchor der Volksschule St. Andrä vor dem vollzählig versammelten [[Salzburger Landtag]] uraufgeführt. Wenige Tage später, am [[24. Mai]], beschloss der Landtag einstimmig, die Hymne zur offiziellen Salzburger Landeshymne zu erheben, ohne dies jedoch bis heute jemals in einem [[Salzburger Landesgesetzblatt| Landesgesetzblatt]] zu veröffentlichen. Es existiert aber eine Verordnung des [[Salzburger Landesschulrat]]s aus dem Jahre [[1949]], wonach die Hymne im Gesangsunterricht aller Schulen des Landes gelehrt werden müsse.
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Die Hymne wurde am [[15. Mai]] [[1928]] von einem Knabenchor der [[Volksschule St. Andrä]] vor dem vollzählig versammelten [[Salzburger Landtag]] uraufgeführt. Wenige Tage später, am [[24. Mai]], beschloss der Landtag einstimmig, die Hymne zur offiziellen Salzburger Landeshymne zu erheben, ohne dies jedoch bis heute jemals in einem [[Salzburger Landesgesetzblatt| Landesgesetzblatt]] zu veröffentlichen. Es existiert aber eine Verordnung des [[Salzburger Landesschulrat]]s aus dem Jahre [[1949]], wonach die Hymne im Gesangsunterricht aller Schulen des Landes gelehrt werden müsse.
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Im April [[2023]] forderte die "IG Autorinnen Autoren" in einem offenen Brief an die Landeshauptleute von [[Oberösterreich|Ober]]- und [[Niederösterreich]], [[Kärnten]] und Salzburg Änderungen der jeweiligen Landeshymnen, weil diese historisch belastet seien. Während in Salzburg eine komplette Neufassung von Text und Musik notwendig sei, brauche man in Oberösterreich und Niederösterreich lediglich einen anderen Text, in Kärnten würde die Streichung einer Strophe reichen, heißt es in dem Schreiben. Am drängendsten sieht man das Problem mit der Hymne in Salzburg, hier gebe es "keine andere Lösung als ihre komplette Neufassung". Komponist Ernst Sompeks habe sich nach der Machtübernahme der [[Nationalsozialisten]] in Österreich gebrüstet, illegales österreichisches NS-Parteimitglied gewesen zu sein. "Textautor Anton Pichler wiederum war ein kriegsverherrlichender Priester", sein Text teils grammatikalisch verunglückter "kitschig-pathetischer Schollenschwulst".<ref>[https://www.sn.at/salzburg/politik/kritik-an-salzburger-landeshymne-keine-andere-loesung-als-komplette-neufassung-137660461 www.sn.at], 24. April 2023</ref> Ernst Sompeks soll [[1938]] dem Nationalsozialistischen Lehrerbund beigetreten sein und den Massenmord an [[Juden in Salzburg|Juden]] unterstützt haben, meldeten die [[Grüne]]n in einer Aussendung am 12. Juni 2024, und berufen sich dabei auf die Ergebnisse des Literaturwissenschafters [[Ludwig Laher]]. In Sompeks Korrespondenz mit dem radikalen Nationalsozialisten Josef Reiter, hieß es von letzterem wörtlich: "Wenn ich ein Zauberer wäre, würde ich morgen früh an der Spitze von 200.000 Mann in Wien stehen: mittags wären dann schon alle Ringstraßenbäume mit aufgehenkten Juden und deren Regierungssöldlingen geschmückt und für den Pöbel würde die Prügelstrafe eingeführt."<ref name="S24">[[SALZBURG24]] vom [https://www.salzburg24.at/news/salzburg/salzburger-landeshymne-wird-historisch-aufgearbeitet-160000015 12. Juni 2024]</ref>
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Im September 2023 hatte die [[FPÖ]] einen Antrag im Salzburger Landtag eingebracht, die Landeshymne in den Gesetzesrang aufzunehmen. Dass die Hymne im Landesgesetz verankert wird, ist Teil des schwarz-blauen Regierungsübereinkommens nach der [[Landtagswahl 2023]].<ref>[https://www.sn.at/salzburg/politik/historisches-versehen-salzburger-landeshymne-wird-im-gesetz-verankert-145121944 www.sn.at]</ref>
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Am [[12. Juni]] [[2024]] beschloss dann der Salzburger Landtag, dass die Salzburger Landeshymne historisch aufgearbeitet wird.<ref name="S24"></ref> Die "neuen" Erkenntnisse der Grünen sind laut dem Archivleiter der [[Salzburger Volkskultur]], Wolfgang Dreier-Andres, mit Vorsicht zu genießen. Im [[S24]]-Interview hält er fest: "Pichler hat zwar im [[Ersten Weltkrieg]] kriegsverherrlichende Texte geschrieben, während der [[NS-Zeit]] hatte er aber Publikationsverbot. Er war also kein Nazi." Der Liedtext der Salzburger Landeshymne habe somit nichts Nationalsozialistisches an sich. Die Aufregung um die Hymne ist für Dreier-Andres nicht ganz nachvollziehbar. Einerseits scheint sie nicht besonders relevant zu sein, wenn man ins Liederbuch-Archiv der Salzburger Volkskultur blickt. In den 1&nbsp;200 Büchern kommt die Hymne neunmal vor. Zum Vergleich: Das Lied "[[Stille Nacht. Heilige Nacht.|Stille Nacht]]" findet sich über 100 Mal wieder. Andererseits müsse man bei den vielen Forschungen aufpassen. "Vieles ist zwar aus der NS-Zeit bekannt, wird aber häufig vermischt." Die weitere Aufarbeitung ist dennoch begrüßenswert. Immerhin wurde das Lied vor fast 100 Jahren vom Salzburger Landtag zur offiziellen Hymne erklärt.
  
 
==Quelle==
 
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*Land Salzburg [http://www.salzburg.gv.at/themen/se/salzburg/dasistsalzburg/landessymbolesbg/symbolehymne.htm]
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*Land Salzburg [http://www.salzburg.gv.at/themen/se/salzburg/dasistsalzburg/landessymbolesbg/symbolehymne.htm www.salzburg.gv.a]
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== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Musik]]
 
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[[Kategorie:Video]]
 
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Aktuelle Version vom 13. Juni 2024, 11:22 Uhr

Salzburger Landeshymne, gespielt von der Trachtenmusikkapelle Neumarkt am Wallersee, zwei Minuten Video
Salzburger Landeshymne

Die Salzburger Landeshymne stammt aus dem Jahr 1928 und wurde von Anton Pichler getextet und von Ernst Sompek vertont.

Strophen

1. Land unsrer Väter, lass' jubelnd dich grüßen, Garten behütet von ew'gem Schnee,
   dunkelnden Wäldern träumend zu Füßen friedliche Dörfer am sonnigen See.
   Ob an der Esse die Hämmer sich regen oder am Pfluge die nervige Hand,
   Land unsrer Väter, dir jauchzt es entgegen: Salzburg, o Salzburg, du Heimatland!
   Land unsrer Väter, dir jauchzt es entgegen: Salzburg, o Salzburg, du Heimatland.
2. Wie aus des Ringes goldenem Reifen funkelt der Demant, der Wunderstein,
   grüßt aus der Hügel grünendem Streifen Salzburg, die Feste im Morgenschein.
   Und wenn die Glocken den Reigen beginnen rings von den Türmen vergangener Zeit,
   schreitet durch einsamer Straßen-Sinnen Mozart und seine Unsterblichkeit.
3. Sollten die Länder der Welt wir durchwallen, keins kann, o Heimat, dir werden gleich.
   Mutter und Wiege bist du nur uns allen, Salzburg, du Kleinod von Österreich.
   Scholle der Väter, hör' an, wir geloben, treu dich zu hüten den Kindern als Pfand!
   Du, der in ewigen Höhen da droben, breite die Hände und schirme dies Land!

Geschichte

Die Hymne wurde am 15. Mai 1928 von einem Knabenchor der Volksschule St. Andrä vor dem vollzählig versammelten Salzburger Landtag uraufgeführt. Wenige Tage später, am 24. Mai, beschloss der Landtag einstimmig, die Hymne zur offiziellen Salzburger Landeshymne zu erheben, ohne dies jedoch bis heute jemals in einem Landesgesetzblatt zu veröffentlichen. Es existiert aber eine Verordnung des Salzburger Landesschulrats aus dem Jahre 1949, wonach die Hymne im Gesangsunterricht aller Schulen des Landes gelehrt werden müsse.

Im April 2023 forderte die "IG Autorinnen Autoren" in einem offenen Brief an die Landeshauptleute von Ober- und Niederösterreich, Kärnten und Salzburg Änderungen der jeweiligen Landeshymnen, weil diese historisch belastet seien. Während in Salzburg eine komplette Neufassung von Text und Musik notwendig sei, brauche man in Oberösterreich und Niederösterreich lediglich einen anderen Text, in Kärnten würde die Streichung einer Strophe reichen, heißt es in dem Schreiben. Am drängendsten sieht man das Problem mit der Hymne in Salzburg, hier gebe es "keine andere Lösung als ihre komplette Neufassung". Komponist Ernst Sompeks habe sich nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Österreich gebrüstet, illegales österreichisches NS-Parteimitglied gewesen zu sein. "Textautor Anton Pichler wiederum war ein kriegsverherrlichender Priester", sein Text teils grammatikalisch verunglückter "kitschig-pathetischer Schollenschwulst".[1] Ernst Sompeks soll 1938 dem Nationalsozialistischen Lehrerbund beigetreten sein und den Massenmord an Juden unterstützt haben, meldeten die Grünen in einer Aussendung am 12. Juni 2024, und berufen sich dabei auf die Ergebnisse des Literaturwissenschafters Ludwig Laher. In Sompeks Korrespondenz mit dem radikalen Nationalsozialisten Josef Reiter, hieß es von letzterem wörtlich: "Wenn ich ein Zauberer wäre, würde ich morgen früh an der Spitze von 200.000 Mann in Wien stehen: mittags wären dann schon alle Ringstraßenbäume mit aufgehenkten Juden und deren Regierungssöldlingen geschmückt und für den Pöbel würde die Prügelstrafe eingeführt."[2]

Im September 2023 hatte die FPÖ einen Antrag im Salzburger Landtag eingebracht, die Landeshymne in den Gesetzesrang aufzunehmen. Dass die Hymne im Landesgesetz verankert wird, ist Teil des schwarz-blauen Regierungsübereinkommens nach der Landtagswahl 2023.[3]

Am 12. Juni 2024 beschloss dann der Salzburger Landtag, dass die Salzburger Landeshymne historisch aufgearbeitet wird.[2] Die "neuen" Erkenntnisse der Grünen sind laut dem Archivleiter der Salzburger Volkskultur, Wolfgang Dreier-Andres, mit Vorsicht zu genießen. Im S24-Interview hält er fest: "Pichler hat zwar im Ersten Weltkrieg kriegsverherrlichende Texte geschrieben, während der NS-Zeit hatte er aber Publikationsverbot. Er war also kein Nazi." Der Liedtext der Salzburger Landeshymne habe somit nichts Nationalsozialistisches an sich. Die Aufregung um die Hymne ist für Dreier-Andres nicht ganz nachvollziehbar. Einerseits scheint sie nicht besonders relevant zu sein, wenn man ins Liederbuch-Archiv der Salzburger Volkskultur blickt. In den 1 200 Büchern kommt die Hymne neunmal vor. Zum Vergleich: Das Lied "Stille Nacht" findet sich über 100 Mal wieder. Andererseits müsse man bei den vielen Forschungen aufpassen. "Vieles ist zwar aus der NS-Zeit bekannt, wird aber häufig vermischt." Die weitere Aufarbeitung ist dennoch begrüßenswert. Immerhin wurde das Lied vor fast 100 Jahren vom Salzburger Landtag zur offiziellen Hymne erklärt.

Quelle

Einzelnachweise