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Als der Skisport um den [[Wolfgangsee]] mit der Erschließung der [[Postalm]] Einzug hielt, wurden die "Bretteln" vom Wagnermeister Henn in [[St. Wolfgang]] erzeugt und anstelle der späteren zwei Skistöcke, lenkte man den Abfahrtslauf mit dem Stackelstecken wie 1910 Kajetan Köllerer, Wirt in St. Wolfgang und später die ganze Skiriege (siehe Bildergalerie).  
  
Für die Burschen war der Stackelstecken auch ein männliches Attribut. Man ließ sich im Fotoatelier in Salzburg und Bad Ischl in der damaligen Tracht mit dem gut 2 m langen Stecken abbilden (siehe Bildergalerie).
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Für die Burschen war der Stackelstecken auch ein männliches Attribut. Man ließ sich im Fotoatelier in Salzburg und [[Bad Ischl]] in der damaligen Tracht mit dem gut zwei Meter langen Stecken abbilden (siehe Bildergalerie).
  
Ideal für das steile Gelände hauptsächlich aus dem leichten [[Haselnuss]]holz, mit starker Eisenspitze versehen, liegt der "Stackelstecken" schon seit Jahrhunderten in den kräftigen Fäusten von Jägern, Holzknechten, Vogelfängern und Bergsteigern. Jede Sennerin und Almdirn, jeder Kuahbua, Förster hatte seinen eigenen Stackelstecken, ohne den ging man nicht am Berg, verließ man keine Hütte.  
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Ideal für das steile Gelände hauptsächlich aus dem leichten [[Haselnuss]]holz, mit starker Eisenspitze versehen, liegt der "Stackelstecken" schon seit Jahrhunderten in den kräftigen Fäusten von Jägern, Holzknechten, Vogelfängern und Bergsteigern. Jede [[Senner]]in und Almdirn, jeder Kuahbua, Förster hatte seinen eigenen Stackelstecken, ohne den ging man nicht am Berg, verließ man keine Hütte.  
  
 
Im [[Pinzgau]], [[Pongau]] und den bewirtschafteten Gebirgsregionen wird im Winter in unwegsamen Gelände Heu und Holz mit den "Hornerschlitten" von hochgelegenen Almen talwärts zu den Höfen gefahren, auch hier wird der Stackelstecken vom Hintermann am Schlitten als Bremsstock bei zu schneller gefährlicher Talfahrt durch die Hohlwege eingesetzt.
 
Im [[Pinzgau]], [[Pongau]] und den bewirtschafteten Gebirgsregionen wird im Winter in unwegsamen Gelände Heu und Holz mit den "Hornerschlitten" von hochgelegenen Almen talwärts zu den Höfen gefahren, auch hier wird der Stackelstecken vom Hintermann am Schlitten als Bremsstock bei zu schneller gefährlicher Talfahrt durch die Hohlwege eingesetzt.
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* Dieser Artikel wurde von Adele Sungler verfasst und als Word-Dokument an das [[Salzburgwiki]] gesandt.
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[[Kategorie:Geschichte]]
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[[Kategorie:Kulturgeschichte]]
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[[Kategorie:Wandern]]

Aktuelle Version vom 17. Januar 2025, 16:49 Uhr

Johann Gandl mit Stackelstecken um 1900

Der Stackelstecken ist ein traditioneller Wanderstock.

Allgemeines

Wald- und Almbewirtschaftung sind seit alters her ein sehr wichtiger Wirtschaftsfaktor im Salzburger Land. Das Arbeiten und Wandern im Gebirge stellt durch sein anspruchsvolles Gelände besondere Anforderungen an Mensch und Tier. Der Stackelstecken, Wander-, Berg- oder Alpenstock bezeichnet, ist seit Hunderten von Jahren als universelle, sinnvolle Gehhilfe dafür entwickelt. Seinem Namen gemäß setzt man ihn im Gebirge beim Auf- und Abstieg ein, wo er als Einzelstock mit einer Metallspitze versehen verwendet wird. Man nennt ihn auch den dritten Fuß.

Als Frauen begannen, sich sportlich, bergsteigerisch zu betätigen, mussten sie dies um 1900 sehr züchtig und mühsam in knöchellangen Damenröcken tun, doch sieht man diese Pionierinnen auf den hart erkämpften Gipfeln, nicht nur in Röcken sondern auch mit den langen Stackelstecken als Kletterhilfe.

Der Stackelstecken wird seitlich auf der steilen Böschung, der Bergkante eingesetzt und gibt dadurch immer sicheren Halt.

Als der Skisport um den Wolfgangsee mit der Erschließung der Postalm Einzug hielt, wurden die "Bretteln" vom Wagnermeister Henn in St. Wolfgang erzeugt und anstelle der späteren zwei Skistöcke, lenkte man den Abfahrtslauf mit dem Stackelstecken wie 1910 Kajetan Köllerer, Wirt in St. Wolfgang und später die ganze Skiriege (siehe Bildergalerie).

Für die Burschen war der Stackelstecken auch ein männliches Attribut. Man ließ sich im Fotoatelier in Salzburg und Bad Ischl in der damaligen Tracht mit dem gut zwei Meter langen Stecken abbilden (siehe Bildergalerie).

Ideal für das steile Gelände hauptsächlich aus dem leichten Haselnussholz, mit starker Eisenspitze versehen, liegt der "Stackelstecken" schon seit Jahrhunderten in den kräftigen Fäusten von Jägern, Holzknechten, Vogelfängern und Bergsteigern. Jede Sennerin und Almdirn, jeder Kuahbua, Förster hatte seinen eigenen Stackelstecken, ohne den ging man nicht am Berg, verließ man keine Hütte.

Im Pinzgau, Pongau und den bewirtschafteten Gebirgsregionen wird im Winter in unwegsamen Gelände Heu und Holz mit den "Hornerschlitten" von hochgelegenen Almen talwärts zu den Höfen gefahren, auch hier wird der Stackelstecken vom Hintermann am Schlitten als Bremsstock bei zu schneller gefährlicher Talfahrt durch die Hohlwege eingesetzt.

Auch bei den traditionellen Wallfahrten ging der Vorbeter mit dem langen Stackelstecken, einem gerade gewachsenem mehr als 2m langen Haselnußstecken voraus, auch um einfaches Gestrüpp und Steine aus dem Weg der Beter zu räumen und um den Wallfahrern einen Schutz zu bieten. Auf dem Weg zur Prähistorischen, uralten Wallfahrtsstätte "in der Wildnis im rauen Aberseeischen Gepyrg" am Falkenstein, zeigt eine Darstellung des Salzburger Malers "Spiß 1740" am Kultplatz in der Quellkapelle, wie der Heilige Wolfgang mit seinem haselnussernem Stackelstecken gegen einen Stein stieß und die Quelle hervor sprang, die heute noch sprudelt (siehe Bildergalerie).

Bildergalerie

Quelle

Verfasser

  • Dieser Artikel wurde von Adele Sungler verfasst und als Word-Dokument an das SALZBURGWIKI gesandt.