Aigen: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Aigen_02.jpg|thumb|ein ehemaliges Jagdhaus? - gleich hinter der [[Aigner Kirche]]]]
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{{Dieser Artikel|behandelt den heutigen [[Salzburger Stadtteil]] Aigen. Über die ehemalige [[Flachgau]]er Gemeinde Aigen informiert der Artikel [[Aigen (Gemeinde)]].}}
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! colspan="2" | Daten (Stand 2021)<ref>''Wohnen in Salzburg Stadt & Umgebung 2021'', Herausgeber Team Rauscher Immobilien GmbH</ref>
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| Fläche: ||  3,56 km² (5,42 %)<ref>Anteil an der gesamten Stadtfläche</ref>
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| Einwohner: ||  9&nbsp;052 (5,79 %)<ref>Anteil an der gesamten Stadtbevölkerung</ref>
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| Einwohner pro km²: ||  2&nbsp;540
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| Haltestelle<br />öffentlicher Verkehr: || 13
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| Radwege: ||  12,8 km
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| Nahversorger: ||  7
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| Altersverteilung: ||13,5  % bis 14 Jahre<br /> 9,8  % 15–24 Jahre<br />24,7  % 25–44 Jahre<br /> '''28,8  %''' 45–64 Jahre<br />23,2  % ab 65 Jahre<br />
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| Grünflächen: <br />(Daten 2019) || '''39,9 %''' Grünflächen<br />36,3  % locker bebaut<br />14,1  % dicht bebaut<br /> 9,7 % Sonstige<br />
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| Wohnungsgrößen: ||12,5 unter 45 m²<br /> 18,9  % 45–59 m²<br /> 15,8 % 60–75 m²<br />'''20,0''' % 75–90 m³<br />16,4 % 90–120 m²<br />8,2  % 120–150 m²<br /> 8,2 % über 150 m³
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! colspan="2" | Kaufpreise €/m²(2021)
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| Wohnungen neu : || 6.257–10.137
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| Wohnungen gebraucht: || 4.125–7.477
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| Grundstücke: ||  1.325–2.165
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|}
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[[Bild:Stadtteil_aigen.jpg|thumb|Die Salzburger Stadtteile]]
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[[Datei:Aigen_Schloss_Salzburg_07_Juli_2019_2.jpg|thumb|Schloss Aigen im Sommer 2019.]]
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[[Datei:Aigen, Ansicht vom Hellbrunner Berg aus.jpg|thumb|Aigen, Ansicht vom [[Hellbrunner Berg]] aus, mit dem [[Gaisberg (Berg)|Gaisberg]] dahinter]]
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[[Datei:Aigen-Impression.jpg|thumb|Aigen-Impression]]
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[[Datei:Gasthof Schloss Aigen.jpg|thumb|[[Gasthof Schloss Aigen]].]]
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[[Bild:Kircheschlossaigen.JPG|thumb|Kirche und Schloss Aigen (vor Renovierung 2017) mit Schlosspark.]]
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[[Datei:Aigen-Panorama.JPG|thumb|Aigen-Panorama vom [[Göllstock]] bis zum [[Kapuzinerberg]].]]
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[[Datei:Salzburg Aigen um 1983.jpg|thumb|Rechts das [[Bildungshaus St. Virgil]], darüber rechts die gerade in Bau befindliche Unterführung der [[Salzburg-Tiroler-Bahn]] für die [[Blumaustraße]], darüber der Bau eines Entlastungsgerinnes für den Baumbichlgraben; links die [[Baumbichlstraße|Baumbichl]]- und [[Josef-Thorak-Straße]]. Aufnahme um 1983.]]
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'''Aigen''' ist ein [[Salzburger Stadtteil|Stadtteil]] im Südosten Salzburgs am Fuße des [[Gaisberg (Berg)|Gaisberg]]s und galt zu Beginn des [[21. Jahrhundert]]s als einer der teuersten Wohnbezirke der [[Landeshauptstadt]].
  
Der '''Stadtteil Salzburg Aigen''' liegt im Südosten der Stadt am Fuße des [[Gaisberg]]s und gilt als einer der teuersten Wohnbezirke der [[Salzburg|Landeshauptstadt]].  Nördlich von Aigen liegt der Stadtteil [[Parsch]], wobei die Nesselthalergasse und der Grünraum um das alte Bauerngehöft Jägergut und die Fischbachvilla westlich der Bahnlinie die Grenze zu [[Parsch]] bilden, und östlich derselben der Preuschenpark um den Abfalterhof und die Maria-Cebiotari-Straße. Im Westen bildet die [[Salzach]], im Osten der [[Gaisberg]] eine natürliche Grenze. Aigen besitzt gut 10.000 Bewohner.
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== Geografie ==
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Aigen grenzt im Norden an den Stadtteil [[Parsch]], wobei die [[Nesselthalergasse]], der Grünraum um das alte Bauerngehöft [[Jägergut]] und die [[Villa Fischbach]] westlich der Bahnlinie die Grenze zu [[Parsch]] bilden, und östlich derselben der [[Preuschenpark]] um den [[Abfalterhof]] und die [[Maria-Cebotari-Straße]]. Im Westen bildet die [[Salzach]], im Osten der [[Gaisberg (Berg)|Gaisberg]] eine natürliche Grenze. In Aigen leben 6&nbsp;000 Bewohner (Zählbezirk Aigen-Glas, Stand 2015).
  
==Geschichte==
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=== Der Aigner Park ===
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: ''Hauptartikel [[Aigner Park]]
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Um [[1780]] entstand in der Zeit der Aufklärung der englische Landschaftspark östlich des Schlosses Aigen, der unter dem Domherrn Ernst Fürst Schwarzenberg [[1804]] deutlich ausgebaut wurde und bald mit seinen verschlungenen Wegen, Aussichtspunkten, Brücken, Schluchten, Grotten, Wasserfällen, Kanzeln, Denkmälern und Hütten international Berühmtheit erlangte. Die dortige Bitterquelle war als heilkräftig bekannt, sodass auch ein Heilbad entstand. Der Park mit seinen Wegen, Aussichtspunkten, Grotten und Wasserfällen stellt eines der wichtigsten Denkmäler der Gartenbaukunst des frühen [[19. Jahrhundert]]s dar.
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[[Sebastian Rosenegger]] stand als Kunstgärtner ab [[1804]] in Diensten des Fürsten Schwarzenberg um den Park weiter auszugestalten und laufend zu pflegen.
  
[[Bild:Aigen_01.jpg|thumb|ein Kreuz an einem Bauernhof an der [[Aigner Straße]]]]
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=== Gewässer ===
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Der [[Felberbach]] entwässert den Aigner Park und mündet als ''Aubach-Durchstich'' am [[Ignaz-Rieder-Kai]] in die [[Salzach]]. Der [[Glasbach]], der in der Nähe des [[Rauchenbühel (Berg)|Rauchenbühels]] entspringt, mündet nördlich des [[Friedhof Aigen|Friedhofs Aigen]] in den Felberbach. Daneben gibt es kleiner Gerinne, die selbst wiederum noch kleiner Gerinne in sich aufnehmen, wie zum Beispiel der Baumbichlgraben südlich des Bildungshauses St. Virgil oder das [[Gersbach]]-Entlastungsgerinne in [[Abfalter]].
  
Den Kern des Stadtteils bildeten Kirche und [[Schloss Aigen]], in der Umgebung waren verstreut Bauernhöfe, Gutshöfe und Ansitze, so genannte "Schlössln". Diese ländliche Iydelle vor den Toren der Stadt [[Salzburg]] wurde dann Ausflugsziel. Besonders um [[1800]] besuchten die Salzburger gerne den [[Naturpark Aigen]], der unter [[Ernst Fürst Schwarzenberg]] in Form des romantischen englischen Landschaftsgartens umgebaut wurde.
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=== Aigen und seine Teile ===
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[[Datei:Aigen mit Gaisberganteil.jpg|thumb|Aigen mit Gaisberganteil]]
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==== Glas ====
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:''Hauptartikel [[Glas]]  
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Der älteste Siedlungskern im Raum Aigen ist der heutige Teil Glas, dessen Namen, nach neueren Erkenntnissen, vermutlich auf einen römischen Ortsbegriff ''Glasa'' zurückgeht
  
Die Napoleonischen Kriege und die damit zusammenhängende Wirtschaftskrise ließ erst wieder um [[1850]] neue Bautätigkeiten zu:
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==== Aigen Mitte ====
* die Sommervilla, [[Villa Stolz]], des Domherrn Stolz, [[1845]] - [[1997]]
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Das zentrale Gebiet von Aigen entwickelte sich in wesentlichen Teilen zwischen dem Schloss Aigen und dem dann 1876 errichteten [[Bahnhof Aigen]] als Villenviertel, das in einer vorerst lockeren Bebauung zwischen [[1850]] und [[1914]] entstand. Zuerst bauten etwa der Domherr Karl Stolz, der Maler Johann Fischbach und einige Hofdamen der Kaiserin-Witwe [[Karoline Auguste von Bayern]] (die selbst in Aigen etliche Sommer verbrachte) hier in großzügig-lockerer Bebauung ihre Villen. Eine flächige Verbauung - vor allem auch der salzachnahen Teile von Aigen Mitte setzte dann nach [[1950]] ein.
* die Sommervilla des Kirchenrechtlers Philips,
 
* die "Schweizerhäuser", [[Villa Höfel]], [[1850]] - [[1970]], vom Kupferstecker [[Höfel]]
 
* und die [[Villa Fischbach]] des Malers [[Fischbach]], [[1851]]
 
* die Villa der Kaiserinwitwe [[Carolina Augusta]]
 
sowie von einigen ihrer Hofdamen wie
 
* Gräfin Hahn, [[Villa Hahn]] (Thurn & Taxis), [[1854]] - [[1960]]
 
* Gräfin Coudenhove, [[Villa Coudenhove I]], [[1851]] und [[Villa Coudenhove II]], [[1861]]
 
* Gräfin Bellegarde, die [[Villa Bellegarde]] (Grein, Preuschen, [[1860]] - [[1963]], heute [[Bildungshaus St. Virgil]])
 
  
==Bauten bestehend und nicht mehr bestehend==
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Zwischen Schloss Aigen, dem  [[Friedhof Aigen]] und der [[Salzburg-Tiroler-Bahn]] wurden zwischen [[1968]] und [[1971]] die so genannten [[Revertera]]-Gründe verbaut. Dort wurden Einfamilienhäuser an der [[Anton-Wildgans-Straße]] und  mehrgeschossige Wohnhäuser an der [[Ludwig-Anzengruber-Straße]] und der [[Arthur-Schnitzler-Straße]] errichtet. Die Sammelachse für diese drei Bebauungsgebiete bildet seither die [[Josef-Kainz-Straße]].
  
[[Bild:Kircheschlossaigen.JPG|thumb|Kirche und Schloss Aigen mit Schlosspark]]
+
==== Abfalter ====
* [[Doktorschlössl]]
+
: ''Hauptartikel [[Abfalter]]  
* [[Grünbichlhof]], ([[Villa Kahlenbeck)]], [[1855]]
+
Der Name 'apfal-ter' ist ein mittelhochdeutscher Begriff (althochdeutsch ''affrolta''), der damals neben dem ''apfelboum'' benutzt wurde und [[Apfelbaum]] hieß (Die Silbe ''-ter'' ist in ähnlicher Gestalt etwa im englischen ''tree'' erhalten). In der  Heckenlandschaft von Aigen-Abfalter war früher der Holzapfel (die wilde Urform des Apfels) nicht selten. Vielleicht war auch auch ein Kulturapfelbaum namensgebend für diese alte Kulturlandschaft.
* [[Villa Esterhazy]], [[1870]]
 
* [[Villa Honsig]] (Czwerwenka), [[1909]]
 
* [[Schloss Aigen]]
 
* [[Trapp Villa]]
 
* [[Waldvilla]] (Schwarzenberg), [[1886]]
 
  
== Geschichte ==
+
Um [[1900]] stand im Zentrum des Stadtteiles inmitten eines großen Parks lediglich die [[Villa Preuschen (Abfalter)|Villa Preuschen]]. Diese Villa wurde nach [[1887]] im späthistorisierendem Stil erbaut. Zuvor befand sich hier umgeben von ertragreichen Äckern u. a. ein altes Bauerngut, der [[Abfalterhof]], das vermutlich erbaut [[1635]] erbaut worden war. Die dortigen landwirtschaftlichen Betrieben wurde hier immer weiter von den wachsenden Siedlungsteilen eingeschlossen.
  
Zum Namen: ''aigen'', althochdeutsch ''eigan'' bedeutet "haben, besitzen" und bezeichnet als Substantiv vor allem das (ererbte) Grundeigentum, bzw. den freien Eigenbesitz. Das "Eigentuom" bezeichnet mittelhochdeutsch das freie Besitzrecht. Ein Aigner ist daher ein freier, nicht abgabepflichtiger Bauer.  
+
Der [[Preuschenpark]] ist heute teilweise ein öffentlicher Park. In Abfalter befindet sich heute auch eine [[Volksschule Abfalter|Volksschule]] und ein städtischer Kindergarten ([[Dr.-Petter-Straße]] 19 und 21). Die salzachnahen Straßen von Abfalter sind nach bekannten Bildhauern benannt.
  
Aigen ist wesentlich ein Villenviertel. Der Großteil dieser Villen mit ihren großen Parkanlagen entstand dabei zwischen [[1850]] und [[1914]]. Berühmte Villen sind der Grünbichlhof (erbaut [[1855]]), die Villa Schmederer (erb. 1887), die Villen Honsig und Erlenburg, und vor allem die Villa Walburga (erb. [[1863]]), die [[1883]] umgebaut wurde und dann Villa Lamberg hieß und die [[1924]] nach einem neuerlichen Umbau als [[Trapp Villa]] Berühmtheit - nicht zuletzt auch durch den Film "[[Sound of Music]]" - erlangte. Die bekannte Familie [[Georg Ludwig von Trapp|Trapp]] wohnte in dieser Villa zu dem neben einem weitläufigen Park auch eine Landwirtschaft gehörte, bis zu ihrer Emigration [[1938]].  
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==Geschichte==
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=== Name ===
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''aigen'', althochdeutsch ''eigan'' bedeutet "haben, besitzen" und bezeichnet als Substantiv vor allem das (ererbte) Grundeigentum, bzw. den freien Eigenbesitz. Das ''Eigentuom'' bezeichnet mittelhochdeutsch das freie Besitzrecht. Ein ''Aigner'' ist daher ein freier, nicht abgabepflichtiger Bauer. Wenngleich aber große Liegenschaften von Aigen früher (und teils auch jetzt noch) unter kirchlicher Grundherrschaft lagen (z. B. [[Benediktiner-Erzabtei St. Peter|St. Peter]] Gründe in [[Abfalter]], [[Benediktinenstift Nonnberg]] in [[Glas]]).
  
Mit der Eröffnung der [[Westbahn|Kaiserin-Elisabeth-Westbahn]] [[1860]] beginnt wieder ein wirtschaftlicher Aufschwung, den auch Aigen merkt. Das wohlhabende Bürgertum entdeckt Aigen neu als bevorzugten Wohnort. Auch adelige Verwaltungsbeamte und Offiziere im Ruhestand begannen sich in Aigen ihre Sitze zu errichten: Lanser, Andessner, Schnehen, Esterhazy, [[Friedrich Mayr-Melnhof|Mayr-Melnhof]] und andere kamen.
+
Vom [[14. Jahrhundert]] bis [[1805]] gehörte Aigen zum [[Pfleggericht Glanegg]].
  
Am [[1. Jänner]] [[1939]] wurde Aigen nach Salzburg eingemeindet.
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=== Aigen als Villenviertel ===
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Aigen ist im Wesentlichen ein Wohn- und Villenviertel. Der Großteil dieser Villen mit ihren großen Parkanlagen entstand dabei zwischen [[1850]] und [[1914]]. Berühmte Villen sind der [[Grünbichlhof]] (erbaut [[1855]]), die Villen [[Villa Honsig|Honsig]] und [[Villa Erlenburg|Erlenburg]], und vor allem die Villa Walburga (erb. [[1863]]), die [[1883]] umgebaut wurde und dann Villa Lamberg hieß und die [[1924]] nach einem neuerlichen Umbau als [[Trapp Villa]] Berühmtheit - nicht zuletzt auch durch den Film "[[Sound of Music]]" - erlangte. Die bekannte [[Trapp-Familie]] wohnte  bis zu ihrer Emigration [[1938]] in dieser Villa, zu der neben einem weitläufigen Park auch eine [[Landwirtschaft]] gehörten.  
  
[[Bild:KircheAigen.JPG|thumb|Stadtpfarrkirche Salzburg-Aigen]]
+
=== Aigen als selbständige Gemeinde ===
== Aigner Kirche ==
+
:''Hauptartikel [[Aigen (Gemeinde)]]  
: ''Hauptartikel: [[Aigner Kirche]]''
 
  
Die Kirche wurde [[1852]] eine eigene Pfarre. Zwischen [[1909]] und [[1911]] wurde das Aigner Kirchlein, nachdem es den Anforderungen einer Stadtpfarrkirche in keiner Weise mehr entsprach, nach den Plänen von [[Franz Wagner]] in einem völligen Umbau um ihre eigene Achse gedreht und so entscheidend erweitert. [[1969]] wurde die Kirche unter Diözesan-Architekt [[Karl Pirich]] restauriert.
+
Von [[1850]] bis zur [[Eingemeindungen|Eingemeindung]] [[1939]] entstand die selbständige Gemeinde Aigen, die damals z. B. auch Parsch umfasste. Mit der Eröffnung der [[Westbahnstrecke|Kaiserin-Elisabeth-Westbahn]] [[1860]] begann wieder ein wirtschaftlicher Aufschwung, den auch Aigen merkte. [[1876]] erhielt die Gemeinde mit dem [[Bahnhof Aigen]] an der [[Giselabahn]], heute [[Salzburg-Tiroler-Bahn]], seine eigene Eisenbahnstation. Das wohlhabende Bürgertum entdeckte Aigen als bevorzugten Wohnort. Auch adelige Verwaltungsbeamte und Offiziere im Ruhestand begannen sich in Aigen ihre Sitze zu errichten: [[Lanser]], [[Andessner]], [[Schnehen]], [[Esterhazy]], [[Mayr-Melnhof]] und andere kamen.
  
== Schloss Aigen ==
+
=== Aigen wird Teil der Stadt Salzburg ===
: ''Hauptartikel: [[Schloss Aigen]]
+
Mit [[1. Jänner]] [[1935]] wurde ein Teil und am [[1. Jänner]] [[1939]] dann die ganze frühere, seit 1850 bestehende selbständige Gemeinde [[Aigen (Gemeinde)|Aigen]] nach Salzburg und ein Teil nach [[Elsbethen]] [[Eingemeindungen|eingemeindet]].
  
Das [[Schloss Aigen]] ist bereits [[1402]] als „Freies Eigen“ im Besitz des Domkapitels erwähnt und wurde [[1614]] zu einem Adelssitz. In der Barockzeit war Schloss Aigen im Eigentum des Grafengeschlechtes [[Kuenburg]]. 1804 wurde es vom Salzburger Domherren [[Ernst Fürst Schwarzenberg]] erworben. [[Franz Karl Revertera|Franz Karl Graf Revertera-Salandra]] übernahm dann [[1961]] den Besitz, den heute sein Sohn [[Landolf Graf Revertera]] führt.
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Den Kern des neuen Stadtteils bildeten die [[Aigner Kirche]] und das [[Schloss Aigen]]. In deren Umgebung lagen verstreut Bauernhöfe, Gutshöfe und Ansitze, so genannte ''Schlössln''. Diese ländliche Idylle vor den Toren der Stadt Salzburg wurde dann Ausflugsziel. Besonders um [[1800]] besuchten die Salzburger gerne den [[Aigner Park]], der unter [[Ernst Fürst Schwarzenberg]] in Form des romantischen englischen Landschaftsgartens umgebaut wurde. Die dortigen Quellen wurden als heilkräftig betrachtet, sodass dort auch ein [[Kuren|Heilbad]] entstand.
  
== Der Aigner Park ==
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Die [[Salzburg unter Napoleon|Napoleonischen Kriege]], die damit zusammenhängende Wirtschaftskrise und der [[Herzogtum Salzburg|Anschluss Salzburgs]] an Österreich ließen erst wieder um [[1850]] neue Bautätigkeiten zu. Es entstanden [[Villen in Aigen]].
  
Um [[1780]] entstand in der Zeit der Aufklärung der englische Landschaftspark östlich von Schloss Aigen, der unter dem Domherrn [[Ernst Fürst Schwarzenberg]] [[1804]] deutlich ausgebaut wurde und bald mit seinem Kanzeln, Glorietten, Grotten, Eremitagen, bewaldeten Hängen, verschlungenen Wegen, Aussichtspunkten, Schluchten, Wasserfällen, Kanzeln und Brücken international Berühmtheit erlangte. Die dortigen Quellen wurden als heilkräftig betrachtet, sodass auch ein Heilbad hier entstand. Der Park mit einen Wegen Aussichtspunkten Groten Wasserfällen stellt eines der wichtigsten Denkmäler der Gartenbaukunst des frühen 19. Jahrhunderts dar.
+
== Bauwerke ==
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:''Hauptartikel [[Denkmalgeschützte Objekte im Salzburger Stadtteil Aigen]]  
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:''Hauptartikel [[Kapellen und Kirchen im Salzburger Stadtteil Aigen]]
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:''Hauptartikel [[Kleindenkmäler und Kunstwerke im Salzburger Stadtteil Aigen]]
  
[[Sebastian Rosenegger]] (* [[1772]]) war Kunstgärtner und stand ab [[1804]] in den von Fürst Schwarzenberg in Aigen, wo der damals weit bekannte Park sein Arbeitsbereich war.
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=== Aigner Kirche ===
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: ''Hauptartikel [[Stadtpfarrkirche zum hl. Johannes dem Täufer]]  
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[[Bild:KircheAigen.JPG|thumb|Stadtpfarrkirche Salzburg-Aigen]]
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Die Kirche wurde [[1852]] eine eigene Pfarre. Zwischen [[1909]] und [[1911]] wurde das Aigner Kirchlein, nachdem es den Anforderungen einer Stadtpfarrkirche in keiner Weise mehr entsprach, nach den Plänen von [[Franz Wagner]] in einem völligen Umbau um ihre eigene Achse gedreht und so entscheidend erweitert. [[1969]] wurde die Kirche unter Diözesan-Architekt [[Karl Pirich]] restauriert.
  
== Aigen und seine Teile ==
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=== Bauernhöfe ===
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* [[Gänsbrunnhöfe]]
 +
* [[Kastnerbauer (Aigen)|Kastnerbauer]]
  
=== Glas ===
+
=== Bildungshaus St. Virgil ===
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* [[Bildungshaus St. Virgil]]
  
Der älteste Siedlungskern im Raum Aigen ist der heutige Stadtteil Glas, dessen Namen vermutlich auf einen römischen Ortsbegriff ''Glasa'' zurückgeht, das an der alten Römerstraße lage welche von Salzburg in den Süden über Cuccule ([[Kuchl]]) nach Teurnia (bei Spittal) und weiter nach Aquileia führte. Erste Aufzeichungen über den Ort ''Glasa'' sind schon um 700 (Zeit des Heiligen Rupert) bekannt. Im Mittelalter war Glas ein verträumtes Bauernnest, hochwassersicher am Schwemmkegel des [[Gaisberg]]s gelegen, dessen höher gelegener Teil Oberndorf hieß. Der älteste erhaltene Teil des Dorfes ist das ''Doktorschlössl'', das ehemalige Schloss Radaun und das erstmals [[1116]] im Eigentum von [[Stift Nonnberg]] erwähnt ist, sowie der "[[Gasthof Hotel Doktorwirt]]", das ehemalige "Frieseneggergut zu Aigen" das bis ins 17 Jahrhundert zum Schloss Radaun gehörte, das der verheiratete Tochter von Dombaumeister [[Santino Solari]] und Ihrem Gatten Dr. Franz Mayr gehörte und auf dem der Doktor im Doktorschlössl und Doktorwirt zurückzuführen ist.
+
=== Friedhof Aigen ===
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: ''Hauptartikel [[Friedhof Aigen]]  
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Der Friedhof Aigen wurde [[1891]] angelegt, da der alte Friedhof um die Aigner Kirche herum zu klein geworden war.
  
=== Aigen Mitte ===
+
=== Schloss Aigen ===
Das zentrale Gebiet von Aigen entwickelte sich in wesentlichen Teilen zwischen dem Schloss Aigen und dem dann [[1876]] errichteten Bahnhof Aigen als Villenviertel, das in einer vorerst lockeren Bebauung zwischen [[1850]] und [[1914]] entstand. Zuerst bauten etwa der Domherr Stolz, der Maler Johann Fischbach und einige Hofdamen der Kaiserin-Witwe [[Carolina Augusta]] (die selbst in Aigen etliche Sommer verbrachte) hier in großzügig-lockerer Bebauung ihre Villen. Eine flächige Verbauung - vor allem auch der salzachnahen Teile von Aigen Mitte setzte dann nach [[1950]] ein.
+
: ''Hauptartikel [[Schloss Aigen]]
 +
Das Schloss Aigen ist bereits [[1402]] als "Freies Eigen" im Besitz des [[Domkapitel]]s erwähnt und wurde [[1614]] zu einem Adelssitz. In der Barockzeit war Schloss Aigen im Eigentum des Grafengeschlechtes [[Kuenburg]]. [[1804]] wurde es vom Salzburger Domherren [[Ernst Fürst Schwarzenberg]] erworben. [[Franz Karl Revertera|Franz Karl Graf Revertera-Salandra]] übernahm dann [[1961]] den Besitz, den heute sein Sohn [[Landolf Revertera-Salandra]] führt.
  
Zwischen Schloss Aigen, dem Friedhof Aigen und der Bahnlinie wurden zwischen [[1968]] und [[1971]] die so genannten [[Revertera]]-Gründe verbaut. Dort wurden Einfamilienhäuser an der [[Anton-Wildgans-Straße]] und  mehrgeschoßige Wohnhäuser an der [[Ludwig-Anzengruber-Straße]] und der [[Arthur-Schnitzler-Straße]] errichtet. Die Sammelachse für diese drei Bebauungsgebiete bildet seither die [[Joseph-Kainz-Straße]].
+
== Öffentliche Einrichtungen ==
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=== Schulen ===
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* [[Volksschule Aigen]]
 +
* [[Privatgymnasium St. Ursula]]
 +
* [[Ausbildung im Diakonie-Zentrum Salzburg]]
 +
* [[Ausbildungszentrum der Caritas Salzburg]]
  
=== Abfalter ===
+
== Vereine ==
Zum Namen: Der Name apfal-ter ist ein mittelhochdeutscher Begriff (althochdeutsch affrolta), der damals neben dem "apfelboum" benutzt wurde und Apfelbaum hieß (Die Silbe "-ter" ist in ähnlicher Gestalt etwa im englischen "tree" erhalten). In der  Heckenlandschaft von Aigen-Abfalter war früher der Holzapfel (die wilde Urform des Apfels) nicht selten. Vielleicht war auch auch ein Kulturapfelbaum namensgebend für diese alte Kulturlandschaft.
+
* [[Prangerstutzenschützen Aigen]]
 +
* [[Trachtenmusikkapelle Aigen]]
  
Der [[1900]] stand im Zentrum des Stadtteiles inmitten eines großen Parkes lediglich die Villa Preuschen. Diese Villa wurde nach [[1887]] im späthistorisierendem Stil erbaut. Zuvor befand sich hier umgeben von ertragreichen Äckern u.a. ein altes Bauerngut, das Abfaltergut, das vermutlich erbaut [[1635]] erbaut worden war. Die dortigen landwirtschaftlichen Betrieben wurde hier immer weiter von den wachsenden Siedungsteilen eingeschlossen.  
+
== Unternehmen, Einrichtungen ==
 +
[[Datei:Aigen Zentrum und Salzburg Süd.jpg|thumb|Aigen-Zentrum. Detailbeschreibung Bild anklicken.]]
 +
* [[Toyota Frey|Toyota Lexus Center Frey]], geplant von [[Volkmar Burgstaller]] (auch Planer des [[Hangar 7]]), 2020 wieder geschlossen
 +
* [[Bildungshaus St. Virgil]]
 +
* [[Kolleg St. Josef]]
 +
* Probenzentrum Aigen des [[Salzburger Landestheater]]s.
  
Der Preuschenpark ist heute teilweise ein öffentlicher Park. In Abfalter befindet sich heute auch eine Volksschule und ein städtischer Kindergarten (Dr.-Petter-Straße 19 und 21). Die salzachnahen Straßen von Abfalter sind nach berühmten Bildhauern benannt.
+
== Verkehr ==
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Der Stadtteil ist durch die Obuslinie {{Symbol-Obuslinie|7|#00AAA5}} und die [[Postbus|Postbuslinien]] mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Hauptverkehrsstraße ist die [[Aigner Straße]].
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<!-- === Straßen === 
 +
alphabetisch, Hauptverkehrsstraßen sind ''kursiv'' gekennzeichnet<br/>
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* alle mit A
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* alle mit B ... -->
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<!-- === Plätze ===
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[[ergänze]], -->
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<!-- == Gesellschaft und Soziales ==
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* [[ergänze]] -->
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<!-- == Kultur ==
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* [[ergänze]] -->
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== Persönlichkeiten ==
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<!-- : lebende
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*  -->
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: verstorbene
 +
* [[Martin Benrath]]
 +
* [[Karoline Auguste von Bayern]]
 +
* Prof. Dr. [[Gerhard Garstenauer]]
 +
* [[Cornelius Gurlitt]]
 +
* [[Clemens Salvator von Habsburg-Lothringen]]
 +
* [[Friedrich von Helmreichen zu Brunfeld]]
 +
* Dr. [[Johannes Honsig-Erlenburg]]
 +
* [[Prof]]. h. c. Dr. Dkfm. [[Helmut Krackowizer]]
 +
* [[Georg Kreisler]]
 +
* Kommerzialrat [[Helmut Ludescher]]
 +
* Helmut Machata, Inhaber der Fa. [[IME]]
 +
* em.o. Universitätsprofessor DDr. h. c. mult. [[Theo Mayer-Maly]]
 +
* Dkfm. Dr. [[Helmut Mitterdorfer]] 
 +
* Franz Karl Graf [[Revertera-Salandra]]
 +
* Feldmarschalleutnant [[Rudolf Freiherr von Salis-Samaden]]
 +
* [[Alexander Julius Schindler]]
 +
* Die [[Trapp-Familie]]
 +
* Dr. [[Martin Uitz]]
 +
* [[Anna Gräfin Waldburg-Zeil]]
 +
* Dipl.-Ing. [[Christian Willomitzer]]
  
==Erwähneswertes==
+
Siehe auch [[Töchter und Söhne der ehemaligen Gemeinde Aigen]]
* Im [[Naturpark Aigen]] gab es Heilquellen, die vom Salzburger Adel genutzt wurden
 
* Die letzte Fähre über die Salzburg gab es bei den beiden Gasthöfen [[Überfuhr]]
 
* Das [[Bildungshaus St. Virgil]]
 
  
==Quelle==
+
== Sonstiges ==
*[[Salzburg stadtteilnamen|Salzburg Stadtteilnamen]]
+
* Die letzte [[Fähre Aigen–Josefiau|Fähre]] über die Salzach gab es bei den beiden Gasthöfen Überfuhr
* ''200 Jahre Villenbau in Aigen'', Helene Karrer, Salzburg, [[1995]]
+
* Das [[Umspannwerk Aigen]], das unter [[Denkmalschutz]] steht
 +
* [[Camping Aigen]]
  
==Weblinks==
+
== Bilder ==
[http://de.wikipedia.org/wiki/Aigen_%28Salzburg%29 wikipedia über Aigen]
+
{{Bildkat}}
 +
* {{Commonscat}}
 +
== Quellen ==
 +
* [[Ortsnamen (Etymologie)|Salzburg Stadtteilnamen]]
 +
* [[Helene Karrer]]: ''200 Jahre Villenbau in Aigen'', Salzburg, [[1995]]
 +
* {{Quelle Heimatkunde Hübl}}
 +
* [[Historischer Atlas der Stadt Salzburg]]
  
{{Bezirke Stadt Salzburg}}
+
== Einzelnachweise ==
 +
<references/>
 +
<div style="clear:both;"></div>
 +
{{Stadtteile Stadt Salzburg}}
  
[[Kategorie:Salzburg]]
+
[[Kategorie:Wissenschaft]]
[[Kategorie:Aigen]]
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Aktuelle Version vom 22. November 2024, 12:55 Uhr

Begriffsklärung
Dieser Artikel behandelt den heutigen Salzburger Stadtteil Aigen. Über die ehemalige Flachgauer Gemeinde Aigen informiert der Artikel Aigen (Gemeinde).
Stadtteilbild
Aigen, August 2019
Stadtteilkarte
Salzburg Aigen Salzburg Sued Plan.jpg
Daten (Stand 2021)[1]
Fläche: 3,56 km² (5,42 %)[2]
Einwohner: 9 052 (5,79 %)[3]
Einwohner pro km²: 2 540
Haltestelle
öffentlicher Verkehr:
13
Radwege: 12,8 km
Nahversorger: 7
Altersverteilung: 13,5 % bis 14 Jahre
9,8 % 15–24 Jahre
24,7 % 25–44 Jahre
28,8 % 45–64 Jahre
23,2 % ab 65 Jahre
Grünflächen:
(Daten 2019)
39,9 % Grünflächen
36,3 % locker bebaut
14,1 % dicht bebaut
9,7 % Sonstige
Wohnungsgrößen: 12,5 unter 45 m²
18,9 % 45–59 m²
15,8 % 60–75 m²
20,0 % 75–90 m³
16,4 % 90–120 m²
8,2 % 120–150 m²
8,2 % über 150 m³
Kaufpreise €/m²(2021)
Wohnungen neu : 6.257–10.137
Wohnungen gebraucht: 4.125–7.477
Grundstücke: 1.325–2.165
Die Salzburger Stadtteile
Schloss Aigen im Sommer 2019.
Aigen, Ansicht vom Hellbrunner Berg aus, mit dem Gaisberg dahinter
Aigen-Impression
Kirche und Schloss Aigen (vor Renovierung 2017) mit Schlosspark.
Aigen-Panorama vom Göllstock bis zum Kapuzinerberg.
Rechts das Bildungshaus St. Virgil, darüber rechts die gerade in Bau befindliche Unterführung der Salzburg-Tiroler-Bahn für die Blumaustraße, darüber der Bau eines Entlastungsgerinnes für den Baumbichlgraben; links die Baumbichl- und Josef-Thorak-Straße. Aufnahme um 1983.

Aigen ist ein Stadtteil im Südosten Salzburgs am Fuße des Gaisbergs und galt zu Beginn des 21. Jahrhunderts als einer der teuersten Wohnbezirke der Landeshauptstadt.

Geografie

Aigen grenzt im Norden an den Stadtteil Parsch, wobei die Nesselthalergasse, der Grünraum um das alte Bauerngehöft Jägergut und die Villa Fischbach westlich der Bahnlinie die Grenze zu Parsch bilden, und östlich derselben der Preuschenpark um den Abfalterhof und die Maria-Cebotari-Straße. Im Westen bildet die Salzach, im Osten der Gaisberg eine natürliche Grenze. In Aigen leben 6 000 Bewohner (Zählbezirk Aigen-Glas, Stand 2015).

Der Aigner Park

Hauptartikel Aigner Park

Um 1780 entstand in der Zeit der Aufklärung der englische Landschaftspark östlich des Schlosses Aigen, der unter dem Domherrn Ernst Fürst Schwarzenberg 1804 deutlich ausgebaut wurde und bald mit seinen verschlungenen Wegen, Aussichtspunkten, Brücken, Schluchten, Grotten, Wasserfällen, Kanzeln, Denkmälern und Hütten international Berühmtheit erlangte. Die dortige Bitterquelle war als heilkräftig bekannt, sodass auch ein Heilbad entstand. Der Park mit seinen Wegen, Aussichtspunkten, Grotten und Wasserfällen stellt eines der wichtigsten Denkmäler der Gartenbaukunst des frühen 19. Jahrhunderts dar.

Sebastian Rosenegger stand als Kunstgärtner ab 1804 in Diensten des Fürsten Schwarzenberg um den Park weiter auszugestalten und laufend zu pflegen.

Gewässer

Der Felberbach entwässert den Aigner Park und mündet als Aubach-Durchstich am Ignaz-Rieder-Kai in die Salzach. Der Glasbach, der in der Nähe des Rauchenbühels entspringt, mündet nördlich des Friedhofs Aigen in den Felberbach. Daneben gibt es kleiner Gerinne, die selbst wiederum noch kleiner Gerinne in sich aufnehmen, wie zum Beispiel der Baumbichlgraben südlich des Bildungshauses St. Virgil oder das Gersbach-Entlastungsgerinne in Abfalter.

Aigen und seine Teile

Aigen mit Gaisberganteil

Glas

Hauptartikel Glas

Der älteste Siedlungskern im Raum Aigen ist der heutige Teil Glas, dessen Namen, nach neueren Erkenntnissen, vermutlich auf einen römischen Ortsbegriff Glasa zurückgeht

Aigen Mitte

Das zentrale Gebiet von Aigen entwickelte sich in wesentlichen Teilen zwischen dem Schloss Aigen und dem dann 1876 errichteten Bahnhof Aigen als Villenviertel, das in einer vorerst lockeren Bebauung zwischen 1850 und 1914 entstand. Zuerst bauten etwa der Domherr Karl Stolz, der Maler Johann Fischbach und einige Hofdamen der Kaiserin-Witwe Karoline Auguste von Bayern (die selbst in Aigen etliche Sommer verbrachte) hier in großzügig-lockerer Bebauung ihre Villen. Eine flächige Verbauung - vor allem auch der salzachnahen Teile von Aigen Mitte setzte dann nach 1950 ein.

Zwischen Schloss Aigen, dem Friedhof Aigen und der Salzburg-Tiroler-Bahn wurden zwischen 1968 und 1971 die so genannten Revertera-Gründe verbaut. Dort wurden Einfamilienhäuser an der Anton-Wildgans-Straße und mehrgeschossige Wohnhäuser an der Ludwig-Anzengruber-Straße und der Arthur-Schnitzler-Straße errichtet. Die Sammelachse für diese drei Bebauungsgebiete bildet seither die Josef-Kainz-Straße.

Abfalter

Hauptartikel Abfalter

Der Name 'apfal-ter' ist ein mittelhochdeutscher Begriff (althochdeutsch affrolta), der damals neben dem apfelboum benutzt wurde und Apfelbaum hieß (Die Silbe -ter ist in ähnlicher Gestalt etwa im englischen tree erhalten). In der Heckenlandschaft von Aigen-Abfalter war früher der Holzapfel (die wilde Urform des Apfels) nicht selten. Vielleicht war auch auch ein Kulturapfelbaum namensgebend für diese alte Kulturlandschaft.

Um 1900 stand im Zentrum des Stadtteiles inmitten eines großen Parks lediglich die Villa Preuschen. Diese Villa wurde nach 1887 im späthistorisierendem Stil erbaut. Zuvor befand sich hier umgeben von ertragreichen Äckern u. a. ein altes Bauerngut, der Abfalterhof, das vermutlich erbaut 1635 erbaut worden war. Die dortigen landwirtschaftlichen Betrieben wurde hier immer weiter von den wachsenden Siedlungsteilen eingeschlossen.

Der Preuschenpark ist heute teilweise ein öffentlicher Park. In Abfalter befindet sich heute auch eine Volksschule und ein städtischer Kindergarten (Dr.-Petter-Straße 19 und 21). Die salzachnahen Straßen von Abfalter sind nach bekannten Bildhauern benannt.

Geschichte

Name

aigen, althochdeutsch eigan bedeutet "haben, besitzen" und bezeichnet als Substantiv vor allem das (ererbte) Grundeigentum, bzw. den freien Eigenbesitz. Das Eigentuom bezeichnet mittelhochdeutsch das freie Besitzrecht. Ein Aigner ist daher ein freier, nicht abgabepflichtiger Bauer. Wenngleich aber große Liegenschaften von Aigen früher (und teils auch jetzt noch) unter kirchlicher Grundherrschaft lagen (z. B. St. Peter Gründe in Abfalter, Benediktinenstift Nonnberg in Glas).

Vom 14. Jahrhundert bis 1805 gehörte Aigen zum Pfleggericht Glanegg.

Aigen als Villenviertel

Aigen ist im Wesentlichen ein Wohn- und Villenviertel. Der Großteil dieser Villen mit ihren großen Parkanlagen entstand dabei zwischen 1850 und 1914. Berühmte Villen sind der Grünbichlhof (erbaut 1855), die Villen Honsig und Erlenburg, und vor allem die Villa Walburga (erb. 1863), die 1883 umgebaut wurde und dann Villa Lamberg hieß und die 1924 nach einem neuerlichen Umbau als Trapp Villa Berühmtheit - nicht zuletzt auch durch den Film "Sound of Music" - erlangte. Die bekannte Trapp-Familie wohnte bis zu ihrer Emigration 1938 in dieser Villa, zu der neben einem weitläufigen Park auch eine Landwirtschaft gehörten.

Aigen als selbständige Gemeinde

Hauptartikel Aigen (Gemeinde)

Von 1850 bis zur Eingemeindung 1939 entstand die selbständige Gemeinde Aigen, die damals z. B. auch Parsch umfasste. Mit der Eröffnung der Kaiserin-Elisabeth-Westbahn 1860 begann wieder ein wirtschaftlicher Aufschwung, den auch Aigen merkte. 1876 erhielt die Gemeinde mit dem Bahnhof Aigen an der Giselabahn, heute Salzburg-Tiroler-Bahn, seine eigene Eisenbahnstation. Das wohlhabende Bürgertum entdeckte Aigen als bevorzugten Wohnort. Auch adelige Verwaltungsbeamte und Offiziere im Ruhestand begannen sich in Aigen ihre Sitze zu errichten: Lanser, Andessner, Schnehen, Esterhazy, Mayr-Melnhof und andere kamen.

Aigen wird Teil der Stadt Salzburg

Mit 1. Jänner 1935 wurde ein Teil und am 1. Jänner 1939 dann die ganze frühere, seit 1850 bestehende selbständige Gemeinde Aigen nach Salzburg und ein Teil nach Elsbethen eingemeindet.

Den Kern des neuen Stadtteils bildeten die Aigner Kirche und das Schloss Aigen. In deren Umgebung lagen verstreut Bauernhöfe, Gutshöfe und Ansitze, so genannte Schlössln. Diese ländliche Idylle vor den Toren der Stadt Salzburg wurde dann Ausflugsziel. Besonders um 1800 besuchten die Salzburger gerne den Aigner Park, der unter Ernst Fürst Schwarzenberg in Form des romantischen englischen Landschaftsgartens umgebaut wurde. Die dortigen Quellen wurden als heilkräftig betrachtet, sodass dort auch ein Heilbad entstand.

Die Napoleonischen Kriege, die damit zusammenhängende Wirtschaftskrise und der Anschluss Salzburgs an Österreich ließen erst wieder um 1850 neue Bautätigkeiten zu. Es entstanden Villen in Aigen.

Bauwerke

Hauptartikel Denkmalgeschützte Objekte im Salzburger Stadtteil Aigen
Hauptartikel Kapellen und Kirchen im Salzburger Stadtteil Aigen
Hauptartikel Kleindenkmäler und Kunstwerke im Salzburger Stadtteil Aigen

Aigner Kirche

Hauptartikel Stadtpfarrkirche zum hl. Johannes dem Täufer
Stadtpfarrkirche Salzburg-Aigen

Die Kirche wurde 1852 eine eigene Pfarre. Zwischen 1909 und 1911 wurde das Aigner Kirchlein, nachdem es den Anforderungen einer Stadtpfarrkirche in keiner Weise mehr entsprach, nach den Plänen von Franz Wagner in einem völligen Umbau um ihre eigene Achse gedreht und so entscheidend erweitert. 1969 wurde die Kirche unter Diözesan-Architekt Karl Pirich restauriert.

Bauernhöfe

Bildungshaus St. Virgil

Friedhof Aigen

Hauptartikel Friedhof Aigen

Der Friedhof Aigen wurde 1891 angelegt, da der alte Friedhof um die Aigner Kirche herum zu klein geworden war.

Schloss Aigen

Hauptartikel Schloss Aigen

Das Schloss Aigen ist bereits 1402 als "Freies Eigen" im Besitz des Domkapitels erwähnt und wurde 1614 zu einem Adelssitz. In der Barockzeit war Schloss Aigen im Eigentum des Grafengeschlechtes Kuenburg. 1804 wurde es vom Salzburger Domherren Ernst Fürst Schwarzenberg erworben. Franz Karl Graf Revertera-Salandra übernahm dann 1961 den Besitz, den heute sein Sohn Landolf Revertera-Salandra führt.

Öffentliche Einrichtungen

Schulen

Vereine

Unternehmen, Einrichtungen

Aigen-Zentrum. Detailbeschreibung Bild anklicken.

Verkehr

Der Stadtteil ist durch die Obuslinie  7  und die Postbuslinien mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Hauptverkehrsstraße ist die Aigner Straße.

Persönlichkeiten

verstorbene

Siehe auch Töchter und Söhne der ehemaligen Gemeinde Aigen

Sonstiges

Bilder

 Aigen – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
 Aigen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Quellen

Einzelnachweise

  1. Wohnen in Salzburg Stadt & Umgebung 2021, Herausgeber Team Rauscher Immobilien GmbH
  2. Anteil an der gesamten Stadtfläche
  3. Anteil an der gesamten Stadtbevölkerung
Salzburger Stadtteile und Landschaftsräume in der Stadt Salzburg