Landhausgasse: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Landhausgasse''' liegt in der [[Altstadt]] der [[Stadt Salzburg]] und gehört zum [[Kaiviertel]].
 
Die '''Landhausgasse''' liegt in der [[Altstadt]] der [[Stadt Salzburg]] und gehört zum [[Kaiviertel]].
  
==Name==
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== Name ==
Der Name leitet sich vom ''Landhaus'' ab, das früher noch nicht im nahe gelegenen [[Chiemseehof]] zu finden war. Heute ist der Chiemseehof der Sitz des [[Salzburger Landtag]]s (Gesetzgebung), des [[Landeshauptmann]]s (Regierung Bund und Land) und der [[Salzburger Landesregierung]] (Regierung Land), insgesamt der Sitz der  Gebietskörperschaft [[Land Salzburg]].
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Der Name leitet sich vom [[Landhaus]] ab, das früher noch nicht im nahe gelegenen [[Chiemseehof]] zu finden war.  
  
''Landhaus'' ist also nicht ein einzelnes Haus, sondern bezeichnet einen Gebäudekomplex.
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Der Beschluss zur Namensgebung wurde vom [[Salzburger Gemeinderat|Gemeinderat der Stadt Salzburg]] am [[19. Dezember]] [[1899]] gefasst.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=18991220&seite=2&zoom=33&query=%22landhausgasse%22&ref=anno-search ANNO, [[Salzburger Volksblatt]], 20. Dezember 1899]</ref>
  
===Etymologie===
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== Verlauf ==
'' Landhaus '' ist ein in den österreichischen Erblanden traditioneller, auch heute noch gebräuchlicher Begriff mit festem politischen Begriffskern. So gibt es in [[Vorarlberg]], [[Tirol]], [[Kärnten]], [[Oberösterreich]], [[Niederösterreich]] und [[Steiermark]] ein Landhaus. Jeder Bürger weiß dort, wo es zu finden ist. In Salzburg ist das anders. Interessanterweise wird in Salzburg sprachlich nicht erst seit heute eine Bezeichnung allgemein verwendet, die mehr auf die Erbauer und ersten Besitzverhältnisse des einzelnen historischen Gebäudes oder der Liegenschaft der [[Bischöfe von Chiemsee]]  verweist, jedoch nicht auf die aktuelle wie bedeutsame Zweckwidmung als ''Landhaus'' assoziierend mit Sitz des Landes Salzburg. Dies hängt mit den anderen politischen Verhältnissen in der Geschichte von Salzburg zusammen.  
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Die Landhausgasse ist knapp 60 Meter lang und führt vom [[Rudolfskai]] zur [[Basteigasse]]. Weil die Basteigasse als [[Parkplatz Basteigasse]] genutzt wird, ist die Landhausgasse heute eine Sackgasse.
  
In den [[1870er]]  Jahren - als die  Landhausgasse  entstand - ist der  Chiemseehof  der erste eigene Grund- und Hausbesitz des noch jungen ([[Kronland Salzburg|Kron]]-)Landes innerhalb Österreichs, seiner ersten frei ''gewählten'' Vertreter im Landtag und der wieder erlangten eigenen Landesregierung in Salzburg. Salzburg war vorher ein Bezirk im Land ob der Enns (Oberösterreich). Mutmaßlich erhält das Gebäude damals die gleiche offizielle Bezeichnung ''Landhaus'' wie im übrigen Österreich. 
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== Gebäude ==
 
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Die Gebäude an der Landhausgasse stammen aus der [[Gründerzeit]] und sind kurz nach der Fertigstellung des Rudolfskai errichtet worden.  
Aus heutiger Sicht ist feststellen, dass sich diese Bezeichnung als Name nicht durchgesetzt hat und praktisch niemand in Salzburg weiß, wo das ''Landhaus'' ist, während fast alle wissen, wo der  Chiemseehof zu finden ist. 
 
 
 
===Geschichte===
 
Das ursprüngliche ''Landhaus'', als Sitz der [[Salzburger Landstände|drei Landstände]] - der Geistlichen (Prälaten), der Adeligen (Ritter) und den Vertretern der Bürgerschaft aus Städten und Märkten  - war in der Zeit der Erzbischöfe in einem Gebäudeteil des [[Neue Residenz|Residenz-Neugebäudes]]  am [[Mozartplatz]] gelegen, das wir heute unter der Bezeichnung "Neue Residenz" oder [[Salzburg Museum]]  kennen. Dort tagten ab [[1620]] die drei Salzburger Landstände im großen Saal im zweiten Obergeschoß, der bis heute den Namen ''Ständesaal'' trägt. Der autoritäre Regierungsstil der Salzburger Erzbischöfe ließ jedoch kaum Mitbestimmung seitens der Landstände zu. Die Vertreter der Gerichtsgemeinden durften zwischen 1473 und 1565 als "stehende Zuhörer" – ohne Sitz und Stimme – an den Landtagen teilnehmen. Sie mussten nicht nur die Kriegssteuern mittragen, sondern stellten mit jedem zehnten Mann auch die Soldaten für die Landesverteidigung, die sogenannte Landfahne. Die Bauern hatte weder Sitz noch Stimme und konnten sich im Erzstift Salzburg den Status eines  ''vierten'' Standes auch durch den Großen Bauernkrieg von 1525/26 nicht erkämpfen. <ref>[http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_45092 Historisches Lexikon Bayerns; Landstände des Erzstifts Salzburg; Dr. Friederike Zaisberger]</ref>
 
 
 
Ein eigenes ''Landhaus'' existierte genau genommen damals noch nicht.
 
 
 
[[1861]] wurden die drei Salzburger Landstände durch den ''ersten frei gewählten'' [[Salzburger Landtag]] abgelöst. Dieser tagte aus rein praktischen Gründen vorerst noch im alten ''Landhaus''. Man erwarb erst damals den Chiemseehof und baute dessen vis-a-vis an der [[Pfeifergasse]] gelegenen ''Getreideschüttkasten'' für die Zwecke des Landtages um. So entstand der ''große Sitzungssaal des Salzburger Landtages'', der im  Chiemseehof  - von der [[Chiemseegasse]] aus gesehen  - links im 1. Stock gelegen ist. <ref>[http://landversand.salzburg.gv.at/WebRoot/Store/Shops/Landversand/5252/A3EA/9B39/2664/DDA1/4DEB/AE3E/24B6/FolderChiemseehof2013.pdf Land Salzburg_Fyler_Der_Salzburger_Landtag.pdf | August 2013]</ref> <br/>
 
Ob der neu errichtete Teil im Chiemseehof als neuer Sitz des Landtages im [[19. Jahrhundert]] von der Bevölkerung wiederum als Landhaus bezeichnet wurde oder ob zwischen altem und neuem Landhaus unterschieden wurde, ist schwer zu fassen.
 
 
 
==Lage==
 
Die Landhausgasse ist knapp 50 Meter lang und führt vom [[Rudolfskai]] zur [[Basteigasse]].
 
 
 
Weil die Basteigasse als [[Parkplatz Basteigasse]] genutzt wird, ist die Landhausgasse heute eine Sackgasse.
 
 
 
==Gebäude==
 
Die Gebäude an der Landhausgasse stammen aus der [[Gründerzeit]] und sind kurz nach der Fertigstellung des Rudolfskai errichtet worden.  
 
 
* Das Haus Nr. 2 ist die Ostseite der [[Kultur- und Gesellschaftswissenschaftliche Fakultät an der Universität Salzburg|Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät]] der [[Universität Salzburg]].  
 
* Das Haus Nr. 2 ist die Ostseite der [[Kultur- und Gesellschaftswissenschaftliche Fakultät an der Universität Salzburg|Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät]] der [[Universität Salzburg]].  
  
==Bildgalerie==
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== Quellen ==
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* {{Quelle Heimatkunde Hübl}}
Datei:Landhausgasse 02.jpg | Landhausgasse Ansicht: Süd nach Nord
 
Datei:Landhausgasse.jpg | Landhausgasse Ansicht: Nord nach Süd
 
Datei:Landhausgasse Wohnhäuser Gründerzeit.jpg | Landhausgasse Wohnhäuser Gründerzeit Ansicht: Süd nach Nord
 
Datei:Landhausgasse_Schild.jpg | Landhausgasse Straßenschild
 
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==Quellen==
 
 
{{Quelle Franz Martin}}
 
{{Quelle Franz Martin}}
{{Quelle Heimatkunde Hübl}}
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== Einzelnachweis ==
* [[Benutzer:xxlstier|Mag. Thomas Schmiedbauer]], eigene Wahrnehmung und Besichtigung vor Ort; Etymologisches
 
 
<references/>
 
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[[Kategorie:Stadt Salzburg]]
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[[Kategorie:Altstadt]]
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[[Kategorie:Kaiviertel]]
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[[Kategorie:Infrastruktur]]
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[[Kategorie:Verkehr]]
 
[[Kategorie:Straße]]
 
[[Kategorie:Straße]]
[[Kategorie:Verkehr]]
 
 
[[Kategorie:Straße Stadt Salzburg]]
 
[[Kategorie:Straße Stadt Salzburg]]
[[Kategorie:Altstadt]]
 
[[Kategorie:Kaiviertel]]
 
[[Kategorie:Stadt Salzburg]]
 

Aktuelle Version vom 10. September 2022, 13:03 Uhr

Bild
Landhausgasse.jpg
Landhausgasse
Länge: ca. 60 m
Startpunkt: Basteigasse
Endpunkt: Rudolfskai
Karte: Googlemaps

Die Landhausgasse liegt in der Altstadt der Stadt Salzburg und gehört zum Kaiviertel.

Name

Der Name leitet sich vom Landhaus ab, das früher noch nicht im nahe gelegenen Chiemseehof zu finden war.

Der Beschluss zur Namensgebung wurde vom Gemeinderat der Stadt Salzburg am 19. Dezember 1899 gefasst.[1]

Verlauf

Die Landhausgasse ist knapp 60 Meter lang und führt vom Rudolfskai zur Basteigasse. Weil die Basteigasse als Parkplatz Basteigasse genutzt wird, ist die Landhausgasse heute eine Sackgasse.

Gebäude

Die Gebäude an der Landhausgasse stammen aus der Gründerzeit und sind kurz nach der Fertigstellung des Rudolfskai errichtet worden.

Quellen

Einzelnachweis

  1. ANNO, Salzburger Volksblatt, 20. Dezember 1899