Flüchtlingsbewegung 2015: Unterschied zwischen den Versionen

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Dieser Artikel versucht die '''Flüchtlingswelle im September 2015''' übersichtlich darzustellen. <small>Dieser Artikel ist im Aufbau (Stand 16. September 2015, 20:15 Uhr)</small>
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{{#ev:youtube|TB-NvqpAatE|280|right|24. Oktober:  über 1&nbsp;000 Flüchtlinge überraschend zu Fuß vom Hauptbahnhof zum Grenzübergang Freilassing }}
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{{#ev:youtube|Z_Psn2JI7HM|280|right|17. September: Geduldsprobe für Flüchtlinge an der Grenze nach Freilassing }}
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{{#ev:youtube|9MomIKX9BU4|280|right|9. September: mit dem Zug um 22:52 sind ca 750 Personen angekommen}}
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[[Datei:Flüchtlingswelle 2015 Kinder.jpg|thumb|Flüchtlingskinder im November 2015]]
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Dieser Artikel versucht die '''Flüchtlingsbewegung 2015''' übersichtlich darzustellen. Insgesamt rund 300&nbsp;000 [[Flüchtling]]e waren seit August bis Ende Dezember 2015 über Salzburg nach [[Deutschland]] eingereist. Ereignisse und Zahlen im Jahr '''2016''' sind unter dem Artikel [[Flüchtlingsbewegung 2016]] zu finden.
  
 
== Einleitung ==
 
== Einleitung ==
Im Frühjahr 2015 schwoll der Strom von Flüchtlingen nach Österreich an und das Lager Traiskirchen wurde zu klein. Daraufhin wurden Quoten der Unterbringung von Asylwerbern mit den einzelnen Bundesländern vereinbart. Schwierig war die Situation in [[Oberösterreich]], wo im Herbst 2015 Landtagswahlen stattfinden. In Salzburg wurden nach vielem Hin und Her auf der Fläche des Sportplatzes bei der [[Bundespolizeidirektion]] an der [[Alpenstraße (Salzburg)|Alpenstraße]] ein Zeltlager errichtet. Nach anfänglichem Chaos besserte sich die Situation.
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Im Frühjahr 2015 schwoll der Strom von Flüchtlingen nach Österreich an und das Lager Traiskirchen wurde zu klein. Daraufhin wurden Quoten der Unterbringung von Asylwerbern mit den einzelnen Bundesländern vereinbart. Schwierig war die Situation in [[Oberösterreich]], wo im Herbst 2015 Landtagswahlen stattfanden. In Salzburg wurden nach vielem Hin und Her auf der Fläche des Sportplatzes bei der [[Bundespolizeidirektion]] an der [[Alpenstraße (Salzburg)|Alpenstraße]] ein Zeltlager errichtet. Nach anfänglichem Chaos besserte sich die Situation.
  
Ob erwartet oder unerwartet - Anfang September kamen immer mehr Flüchtlinge aus Ungarn nach Österreich, hauptsächlich nach Wien, wo sie vom Westbahnhof über Salzburg nach Deutschland wollten. Am 14. September 2015 waren schätzungsweise 20&nbsp;000 Flüchtlinge von Ost nach West unterwegs.
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Ob erwartet oder unerwartet - Anfang September kamen immer mehr Flüchtlinge aus Ungarn nach Österreich, hauptsächlich nach Wien, wo sie vom Westbahnhof über Salzburg nach Deutschland wollten. Am [[14. September]] [[2015]] waren schätzungsweise 20&nbsp;000 Flüchtlinge von Ost nach West unterwegs.
  
Bis zum Stichtag 1. September wurden bundesweit bereits 449 Anklagen wegen Schlepperei erhoben, 1&nbsp;522 Verfahren waren zu diesem Zeitpunkt bei den Staatsanwaltschaften anhängig.  
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Bis zum Stichtag 1. September wurden bundesweit bereits 449 Anklagen wegen Schlepperei erhoben, 1&nbsp;522 Verfahren waren zu diesem Zeitpunkt bei den Staatsanwaltschaften anhängig.
  
== Chronologie der Ereignisse ==
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== Verteilung von Flüchtlingen auf EU-Länder ==
=== September 2015 ===
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EU-Vorschlag für Quote<ref>Quelle [http://www.salzburg24.at/fluechtlinge-liveticker-zu-den-entwicklungen-in-salzburg/4456844 www.salzburg24.at]</ref>:<br />
{{#ev:youtube|gg8df5k31tw|280|right|16. September: Inmitten der Verzweiflung spielen sich gerade berührende Szenen in der Bahnhofsgarage ab. Eine Gruppe von Freiwilligen macht Musik, ein Dutzend Flüchtlinge, darunter viele Kinder singen und tanzen voller Freude mit.}}
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"Relocation", verpflichtend
* '''16. September, Mittwoch:'''
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*Spalte "120&nbsp;000": Flüchtlinge in Italien, Griechenland und Ungarn, Stand Anfang September 2015
: '''Salzburg''': Erneut schliefen am Salzburger Bahnhof mehr als 1000 Flüchtlinge in der Tiefgarage. Zudem verbrachten rund 400 Flüchtlinge die Nacht in einem bereitgestellten Zug. Am Vormittag meldet die Stadt Salzburg eben in einer Presseaussendung, dass sich sich um 10 Uhr etwa 2&nbsp;000 Flüchtlinge am Bahnhof aufhalten. Die Deutsche Bahn hat den Bahnverkehr von Salzburg Richtung Bayern eingestellt. Gleichzeitig nimmt der Zustrom mit Taxis, Bussen, Schleusern etc zu. Das Notquartier in der [[Straniakstraße]] in [[Kasern]] wird seitens der Flüchtlinge nicht angenommen, sie hoffen auf Züge Richtung Deutschland und wollen im Bahnhofsbereich bleiben. Ein neuer Not-Stützpunkt in der früheren [[Autobahnmeisterei Liefering|Autobahnmeisterei]] in [[Liefering]] soll nun den Hauptbahnhof entlasten. Dort stehen 600 Plätze zur Verfügung. Gegen 18 Uhr halten sich wieder rund 800 Flüchtlinge im Salzburger Hauptbahnhof auf.
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*Spalte "32&nbsp;256": Flüchtlinge in Italien und Griechenland, Stand Mai 2015
:: Muslime öffnen Salzburger Moscheen für Flüchtlinge
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"Resettlement", freiwillig
: '''Österreich''': Österreich hatte heute um 07:00 Uhr mit Grenzkontrollen aufgrund des Flüchtlingszustroms begonnen. Die Nacht vom 15. auf 16. September haben 13&nbsp;000 Flüchtlinge in organisierten und betreuten Quartieren in Österreich verbracht.
+
*Spalte "22&nbsp;504": Flüchtlinge direkt aus Konfliktländern, Stand Mai 2015
: '''Deutschland''': In der Nacht wieder 720 Flüchtlinge im Freilassinger Notquartier. Die meisten Flüchtlinge, die den Salzburger Bahnhof verlassen, haben den Grenzübergang Freilassing als nächste Zwischenstation. Nach Angaben der Bundespolizei haben bis zum Nachmittag wohl 600 Menschen die Brücke über die Saalach überquert.
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{| class="wikitable float-right zebra" style="text-align:right; padding-right:1em; padding-left:1em"
: '''Ungarn''': Nach dem Inkrafttreten verschärfter Einwanderungsregeln hat die ungarische Polizei am Mittwoch eine erste Bilanz gezogen: Demnach wurden am Dienstag 367 Flüchtlinge bei dem Versuch festgenommen, die Grenze nach Ungarn zu überwinden. Ein ungarisches Strafgericht hat zum ersten Mal einen Flüchtling verurteilt, weil er die Sperranlage an der Grenze zu Serbien überwunden hatte. Das Urteil lautete auf Landesverweis für ein Jahr mit sofortiger Wirkung. Der Iraker gab in der 80-minütigen Verhandlung am Mittwoch an, nicht gewusst zu haben, dass das Übersteigen des Zauns ein Verbrechen sei, berichtete die Internet-Zeitung „index.hu“. Die ungarische Polizei hat an der serbischen Grenze bei Röszke Tränengas gegen Flüchtlinge eingesetzt. Zuvor hätten am Mittwoch mehrere Hundert Menschen Polizisten mit Gegenständen beworfen und das Grenztor eingedrückt, berichtete die ungarische Nachrichtenagentur MTI.
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: '''International''': Glückliches Ende einer traurigen Flucht: Ein syrischer Flüchtling, dem eine TV-Reporterin an der ungarischen Grenze vor laufenden Kameras ein Bein gestellt hatte, als er mit seinem kleinen Sohn auf dem Arm von der Polizei weglief, bekommt in Spanien einen Job. Man werde den Mann einstellen, teilte das Nationale Fußballtrainer-Ausbildungszentrum Cenafe am Mittwoch mit. Der Syrer werde noch am Abend in Spanien eintreffen
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! Land!! 120&nbsp;000!! 32&nbsp;256<ref>von den angestrebten 40&nbsp;000 bisher zugesagt</ref>!! 22&nbsp;504<ref>inkl. 4&nbsp;089 in Norwegen, [[Island]], Liechtenstein und Schweiz</ref> !! Einwohnerzahl<ref>Quelle [https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_Europas Wikipedia Liste der Länder Europas]</ref>
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| Italien|| -|| -|| 1&nbsp;989 || 60&nbsp;918&nbsp;000
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| Griechenland|| -|| -|| 354||11&nbsp;280&nbsp;000
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| Deutschland|| 31&nbsp;443|| 10&nbsp;500|| 1&nbsp;600||81&nbsp;890&nbsp;000
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| Frankreich|| 24&nbsp;031|| 6&nbsp;753|| 2&nbsp;375||65&nbsp;697&nbsp;000
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| [[Spanien]]|| 14&nbsp;931|| 1&nbsp;300|| 1&nbsp;449||46&nbsp;218&nbsp;000
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| Polen|| 9&nbsp;287|| 1&nbsp;100|| 900||38&nbsp;543&nbsp;000
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| Niederlande|| 7&nbsp;214|| 2&nbsp;047|| 1&nbsp;000||16&nbsp;768&nbsp;000
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| [[Rumänien]]|| 4&nbsp;646|| 1&nbsp;705|| 80||21&nbsp;327&nbsp;000
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|-
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| Schweden|| 4&nbsp;469|| 1&nbsp;369|| 491||9&nbsp;517&nbsp;000
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|-
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| Belgien|| 4&nbsp;564|| 1&nbsp;364|| 1&nbsp;100||11&nbsp;142&nbsp;000
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|'''Österreich'''|| '''3&nbsp;640'''|| -|| '''1&nbsp;900'''||'''8&nbsp;462&nbsp;000'''
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| Portugal|| 3&nbsp;074|| 1&nbsp;309|| 191||10&nbsp;524&nbsp;000
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| Tschechien|| 2&nbsp;978|| 1&nbsp;100|| 400||10&nbsp;515&nbsp;000
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|-
 +
| [[Finnland]]|| 2&nbsp;398|| 792|| 293||5&nbsp;414&nbsp;000
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|-
 +
| [[Bulgarien]]|| 1&nbsp;600|| 450|| 50||7&nbsp;305&nbsp;000
 +
|-
 +
| Slowakei|| 1&nbsp;502|| 100|| 100||5&nbsp;410&nbsp;000
 +
|-
 +
| Kroatien|| 1&nbsp;064|| 400|| 150||4&nbsp;267&nbsp;000
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|-
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| Litauen|| 780|| 255|| 70||2&nbsp;986&nbsp;000
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| Slowenien|| 631|| 230|| 20||2&nbsp;058&nbsp;000
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|-
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| Lettland|| 526|| 200|| 50||2&nbsp;025&nbsp;000
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|-
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| [[Luxemburg]]|| 440|| 320|| 30||531&nbsp;000
 +
|-
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| Estland|| 373|| 130|| 20||1&nbsp;339&nbsp;000
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|-
 +
| Zypern|| 274|| 173|| 69 ||1&nbsp;120&nbsp;000
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|-
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| Malta|| 133|| 60|| 14||418&nbsp;000
 +
|-
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| Ungarn|| -|| -|| -||9&nbsp;944&nbsp;000
 +
|-
 +
| Irland|| <ref name="Ausnahme">müssen sich wegen Ausnahmeregelungen nicht beteiligen</ref>|| 600<ref name="Ausnahme"></ref>|| 520||4&nbsp;589&nbsp;000
 +
|-
 +
| Dänemark|| <ref name="Ausnahme"></ref>|| <ref name="Ausnahme"></ref>|| 1&nbsp;000||5&nbsp;590&nbsp;000
 +
|-
 +
| Großbritannien|| <ref name="Ausnahme"></ref>|| <ref name="Ausnahme"></ref>|| 2&nbsp;200||63&nbsp;228&nbsp;000
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|}
  
* '''15. September, Dienstag:'''
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== Doraja Eberle gibt Antworten zur Flüchtlingskrise in Salzburg ==
: '''Salzburg''': Rund 600 Flüchtlinge übernachteten am Bahnhof Salzburg; 08:25 Uhr: der Nahverkehr zwischen Salzburg und [[Freilassing]] bleibt weiterhin unterbrochen. Die S-Bahn fahre zwischen Salzburg Hauptbahnhof und Salzburg Liefering. Die Züge des Nahverkehrs in Bayern fahren der Aussendung zufolge bis Freilassing und von dort wieder retour. Eine durchgehende Fahrt mit Nahverkehrszügen zwischen Freilassing und Salzburg sei derzeit nicht möglich. 1&nbsp;700 Flüchtlinge verließen Salzburg. 16:21 Uhr: Aufbruchstimmung am Salzburger Hauptbahnhof. Emotionale Szenen spielen sich hier gerade ab. Hunderte Flüchtlinge strömen auf Bahnsteig 7, teils kommen sie über die Gleise angelaufen. Ihr Ziel: ein Zug, bereitgestellt für die Reise nach Deutschland.
+
:''Hauptartikel [[Doraja Eberle gibt Antworten zur Flüchtlingskrise in Salzburg]]''
:: „Gemma Flüchtlinge am Bahnhof schaun“. Am Salzburger Hauptbahnhof macht sich mittlerweile auch eine Art „Katastrophentourismus“ breit. Schaulustige kommen eigens zum Bahnhof, zücken ihr Handy und fotografieren die Menge oder machen gar Selfies.
+
Aufgrund der Entwicklung im September 2015 (siehe weiter unten) stand  [[Doraja Eberle]], die ehemalige [[Landesrat|Landesrätin]], ist mit ihrer Organisation "[[Bauern helfen Bauern]]" seit Jahren in [[Bosnien]] und [[Kroatien]] unterwegs, um Menschen in Not zu helfen, am [[SN]]-Telefon zwei Stunden lang Rede und Antwort auf Fragen.
: '''Österreich''': 1&nbsp;500 waren in den frühen Morgenstunden seit Mitternacht in Nickelsdorf eingetroffen, rund 4&nbsp;500 Flüchtlinge waren mit der ÖBB über den Salzburger Hauptbahnhof nach Deutschland weitergereist. Mehr als 6&nbsp;000 Flüchtlinge haben die Nacht auf Dienstag in Wien verbracht. Am Westbahnhof befanden sich im Laufe dieses Tages mehr als 4&nbsp;000 Migranten, am Hauptbahnhof waren es mehr als 1&nbsp;000.
 
: '''Deutschland''': Am Münchner Hauptbahnhof sind am Dienstag etwa 1&nbsp;400 Flüchtlinge angekommen – deutlich weniger als in den Tagen zuvor.
 
: '''Ungarn''':  Nachdem Ungarn am 14. September abends das letzte Schlupfloch in seinem 175 Kilometer Grenzzaun bei Röszke geschlossen hatte, traf am Dienstagmorgen nach Beobachtungen eines Reporters der Deutschen Presse-Agentur (dpa) kein Flüchtling mehr an dieser Stelle ein.  
 
  
:: Am Dienstag, 15. September, fand ein Treffen zwischen der deutschen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und dem österreichischen Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) in Berlin statt:
+
== Chronologie der Ereignisse im Jahr 2015 ==
::: Faymann zu Merkel: “''Diskutieren wir jetzt oder helfen wir den Menschen? Geben wir ihnen etwas zu essen und versorgen sie medizinisch. Ich bin sehr dankbar, dass du bei dieser Entscheidung nicht zögerlich warst. Nein, es war eine Entscheidung zu sagen: Wir lassen diese Leute nicht im Stich. Wissend, dass wir wieder einen Normalbetrieb aufnehmen müssen. Es soll niemand sein Leben verlieren auf der Suche nach Schutz.''
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[[Datei:Flüchtlingswelle 2015 Kleiderkammer.jpg|thumb|eine Kleiderkammer für Kleidung der Flüchtlinge]]
::: “''Dieses Problem kann nur gesamteuropäisch gelöst werden''”, sagt Merkel.
+
: ''siehe auch [[Kosten der Flüchtlingsbewegung 2015]]''
  
::  In der Nacht auf Dienstag gab es laut Innenministeriums rund 20&nbsp;000 Quartiere in ganz Österreich. Alleine am Montag waren aber etwa 19&nbsp;700 Flüchtlinge nach Österreich gekommen, am Dienstag bis zu Mittag 4&nbsp;000, wobei eine “größere Zahl erwartbar” sei. “Wir haben eine krisenhafte Situation”, so der BMI-Sprecher.
+
Erklärung häufig verwendeter Begriffe:<br />
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* Autobahnmeisterei → [[Alte Autobahnmeisterei Salzburg-Mitte|Autobahnmeisterei Salzburg-Mitte]]
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* Grenze Freilassing, Zollamtsgebäude → siehe [[Grenzübergang Saalbrücke]]
 +
* [[Freilassing]] → siehe dort
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* [[Salzburger Hauptbahnhof]] → siehe dort
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* [[Parkgarage Salzburger Hauptbahnhof]]
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* Das Wehr des [[Kraftwerk Rott|Kraftwerks Rott]] → siehe dort
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* [[Saalachbrücke Salzburg-Freilassing]] → siehe dort
  
* '''14. September, Montag:''' Schulbeginn im Bundesland Salzburg
+
=== Ereignisse in zurückliegenden Monaten ===
:'''Salzburg''': Mehr als 1&nbsp;000 Flüchtlinge haben die Nacht in der Salzburger Bahnhofsgarage verbracht.  Geschäftsführerin Sabine Kornberger vom Roten Kreuz erklärt: “950 Flüchtlinge haben die der Nacht in der Garage verbracht. 62 Menschen brauchten medizinische Hilfsleistungen, 15 wurden in ein Krankenhaus gebracht.” 70 Helfer des Roten Kreuzes seien im Einsatz.
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* [[Flüchtlingsbewegung im November 2015]]
:Rund 500 Personen haben wegen des stockenden Zugverkehrs nach Deutschland den Bahnhof zu Fuß oder mit anderen Transportmöglichkeiten verlassen, heißt es seitens der Polizei. Die Höchstzahl von Flüchtlingen, die sich am Montag am Salzburger Hauptbahnhof befanden, lag laut Polizei-Sprecher Michael Rausch bei 2&nbsp;200, berichtet die APA.
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* [[Flüchtlingsbewegung im Oktober 2015]]
:: An Salzburgs Grenzen zu Deutschland wird der Stau immer länger. Von Freilassing reicht er bis ins Stadtgebiet, die Wartezeit beträgt derzeit rund eine Stunde. Vom [[Walserberg]] auf der [[Tauernautobahn]] (A10) reicht der Stau bis Salzburg Süd und auf der Westautobahn (A1) bis zur Ausfahrt Salzburg West. Kontrolliert werden derzeit in Freilassing nicht die Reisepässe von allen Fahrern. Vor allem Kastenwägen und Taxis werden zur Seite gewunken.
+
* [[Flüchtlingsbewegung im September 2015]]
:'''Österreich''':  Im Laufe des Montags waren laut einem Vertreter des Einsatzstabes der Polizei im Burgenland insgesamt 19&nbsp;736 Flüchtlinge aufgegriffen worden. In den Abendstunden ab 18:00 Uhr hätten bis zu 6&nbsp;000 Personen von Ungarn aus die Grenze passiert, hieß es auf Anfrage am Montagabend. Rund 1&nbsp;000 Flüchtlinge haben die Nacht auf Dienstag im Notquartier in einem ehemaligen Einkaufszentrum in Graz-Straßgang verbracht. In Traiskirchen haben Flüchtlinge am Montag etwa 200 Asylanträge gestellt. Das überfordere die Infrastruktur in der Erstaufnahmestelle, teilte Markus Haindl von der Landespolizeidirektion Nö mit.
 
:: Österreich führte am Montag temporäre Grenzkontrollen ein, Übersicht der Notunterkünfte in Österreich siehe hier<ref>[http://live.salzburg.com/wp-content/uploads/2015/09/anhang2-1280x768.jpg live.salzburg.com]</ref>
 
:'''Deutschland''': Der Zugverkehr von Salzburg nach Deutschland ist am Montagnachmittag praktisch zum Stillstand gekommen. 
 
:'''Ungarn''': Aus Ungarn kamen seit Sonntag 00.00 Uhr mehr als 16&nbsp;600 Menschen im Burgenland an. Am frühen Nachmittag wird bekannt, dass die ungarischen Behörden offenbar rund 8&nbsp;000 Flüchtlinge direkt von der Südgrenze nach Hegyeshalom nahe der österreichischen Grenze gebracht haben.
 
  
* '''13. September, Sonntag:'''
+
=== Ende September - Anfang Oktober 2015 ===
: '''Salzburg''': knapp 1&nbsp;000 Flüchtlinge sind von Sonntag auf Montag im Notquartier in der Salzburger Bahnhoftiefgarage untergebracht.
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Die ehrenamtlichen Helfer in der Notunterkunft Freilassing-Sägewerkstraße werden im Schichtdienst von 15 Soldaten der Gebirgsjäger der Deutschen Bundeswehr unterstützt. Dort werden Flüchtlinge das erste Mal erfasst und haben eine durchschnittliche Aufenthaltsdauer von 24 Stunden.
: '''Österreich''':  Insgesamt sind am Sonntag bisher 7&nbsp;000 Flüchtlingen, von Ungarn kommend, am Wiener Westbahnhof eingetroffen. In Nickelsdorf warteten am Sonntagabend nach Schätzungen der Polizei noch bis zu 2&nbsp;500 Flüchtlinge auf die Weiterfahrt mit Bussen.  Am Sonntag waren 15&nbsp;000 Migranten nach Österreich eingereist.
 
: '''Deutschland''': Deutschland führt Grenzkontrollen ein. Kurz nach 21 Uhr begannen die deutschen Behörden mit verschärften Kontrollen an den Grenzen zu Österreich. Die Deutsche Bahn hat den Zugverkehr von und nach Österreich bis Montagmorgen um 06:00 Uhr eingestellt. Rund 4500 neue Flüchtlinge sind am Sonntag bis zum späten Nachmittag am Münchner Hauptbahnhof angekommen.  
 
  
* '''12. September, Samstag:'''
+
An der Verpflegungsstation gibt es Semmeln, Sandwiches und Getränke, wobei Schilder in mehreren Sprachen das Angebot erklären. Hauptsächlich Tee und Semmeln werden gegessen.
: '''Salzburg''': Knapp 1&nbsp;000 Flüchtlinge verbrachten die Nacht von Freitag auf Samstag erstmals in der Salzburger Bahnhofsgarage.
 
: '''Österreich''': Das [[Österreichisches Bundesheer|Österreichische Bundesheer]] stellt 21 Busse für Flüchtlingstransport bereit, mit denen bis zu 1&nbsp;300 Personen gleichzeitig bewegt werden können.  
 
  
* '''11. September, Freitag:'''
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Knapp 200&nbsp;000 Flüchtlinge haben im September Österreich durchquert. An die 10&nbsp;000 Menschen haben Asylanträge gestellt.
: '''Österreich''': In der Nacht auf Freitag sind über den Grenzübergang Nickelsdorf im Burgenland erneut 3670 Flüchtlinge eingereist. Insgesamt erreichten seit Montag, 7. September, damit bereits rund 16&nbsp;000 Flüchtlinge Nickelsdorf. Am Freitag sind wieder 3&nbsp;000 Flüchtlinge mit Bussen aus dem burgenländischen Nickelsdorf weggebracht worden.
 
  
* '''10. September, Donnerstag:'''
+
=== Daten September 2015 ===
: '''Salzburg''': Die Zahl der Migranten, die seit Samstag, 5. September, in der Landeshauptstadt Salzburg eintrafen, erreichte rund 40&nbsp;000. Rund 650 Flüchtlinge haben die Nacht auf Donnerstag am Salzburger Hauptbahnhof verbracht, weil sie auf die ersten Züge Richtung München warten mussten.
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56&nbsp;356 Aslyanträge und 60&nbsp;500 Flüchtlinge in der Grundversorgung in Österreich, pro Einwohner sind das mehr Flüchtlinge als in Deutschland pro Einwohner;  355&nbsp;000 Menschen im September Österreich betreten, davon 63&nbsp;000 Asylanträge, viermal so viel, aber viele wollen nach Deutschland.  Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Anstieg an Aslyanträgen  von 231 Prozent. 2014 gab es von Jänner bis September 17&nbsp;010 Anträge.  
: '''Österreich''': Nach Angaben der Polizei befanden sich bis zu 4&nbsp;000 Flüchtlinge am Wiener Westbahnhof. In Nickelsdorf wurden bis zu 5&nbsp;000 Flüchtlinge aus Ungarn erwartet.
 
: '''Ungarn''': Eine ungarische Kamerafrau hat nahe der Grenze zu Serbien Flüchtlinge getreten und damit Entsetzen ausgelöst.
 
  
* '''9. September, Mittwoch:'''
+
Im Durchschnitt waren 76 Prozent der Antragsteller heuer Männer, wobei dieser Anteil in den letzten Monaten gesunken ist. Im Mai lag der Männeranteil noch bei 83 Prozent, ist seitdem aber jeden Monat leicht gesunken und betrug im September 68 Prozent.
: '''Salzburg''': Nachdem es in den vergangenen Nächten am Salzburger Hauptbahnhof ruhig zuging, waren die Helfer in der Nacht auf Mittwoch erneut gefordert. 450 Flüchtlinge strandeten am Dienstagabend kurz vor Mitternacht in Salzburg. Sie wurden von knapp 30 Mitarbeitern des Roten Kreuzes versorgt. Auch die Caritas und zahlreiche freiwillige Helfer waren im Einsatz. Für 150 Menschen konnten Betten aufgestellt werden. Die ÖBB stellten zudem eine Zuggarnitur zum Übernachten zur Verfügung. Viele Flüchtlinge schliefen allerdings am Boden in Decken gehüllt, bis sie in den frühen Morgenstunden nach Deutschland weiterreisen konnten.
 
:: : "''Der Einsatz kam für uns überraschend und sehr kurzfristig. Dass so viele Flüchtlinge in Salzburg bleiben müssen, hat sich erst gegen 22:30 Uhr herauskristallisiert''", sagte Einsatzleiter Robert Oberascher vom Roten Kreuz. Die Menschen wurden mit Getränken und Essen versorgt. "Sie werden aber auch schon an den vorigen Stationen, etwa in Wien, gut versorgt. Die Situation der Menschen ist also nicht mehr ganz so dramatisch wie vor einer Woche." 35 Flüchtlinge mussten medizinisch behandelt werden.
 
  
* '''8. September, Dienstag:'''
+
16&nbsp;595 der 56&nbsp;356 Antragsteller waren Syrer. Das entspricht einem Anteil von 29,5 Prozent. Die zweitstärkste Gruppe waren Afghanen (12&nbsp;687 Personen, 22,5 Prozent) gefolgt von Irakern (9&nbsp;025, 16 Prozent) und Pakistani (2&nbsp;825, fünf Prozent).
: '''Salzburg''': Am Dienstag hätten etwa 5&nbsp;600 Personen den Salzburger Hauptbahnhof in Richtung Deutschland passiert.
 
* '''6. September:''' erst jüngst in Salzburg aufgenommen Asylwerber halfen am Salzburger Hauptbahnhof bei der Betreuung ihrer Leidesgenossen mit
 
  
* '''2. September:''' im Internet-Medium [[Salzburg24]] fragt jemand, wer den Müll auf Bildern im Netz wegräumen wird, ein anderer sorgt sich um "unser" Sozialsystem (nicht um Menschen), und wieder ein anderer weiß, dass die Kosten für die ‪‎Flüchtlinge‬ in Österreich die arbeitende Bevölkerung in Form von Steuern bezahlt und nicht die Flüchtlinge (sic!) und schließlich gibt es jemanden, der weiß, dass "wir uns so viele Flüchtlinge einfach nicht leisten" können; dehydrierte, unterzuckerte Menschen, Kinder mit offenen Wunden, schwangere Frauen bedrohen "unsere Ordnung"?
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Elf Prozent der Antragsteller (6&nbsp;175) waren unbegleitete Minderjährige, 380 davon unter 14 und 5.795 zwischen 14 und 18 Jahren.<ref>Quelle Facebook von InfoMediaBox am 29. Oktober 2015 und [http://www.salzburg24.at/fluechtlinge-56-356-asylantraege-bis-september-in-oesterreich/4509545 www.salzburg24.at] vom 5. November 2015</ref>.
  
=== August ===
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=== August 2015 ===
* '''31. August:''' Montagabend wurden Flüchtliche am Wiener Westbahnhof am Applaus empfangen - ein Gedächtnisprotokoll eines freiwilligen Helfers<ref>siehe [http://derstandard.at/2000021569088/Ein-gutes-Land Der Standard online]</ref>
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{{#ev:youtube|7DNJT6ztaEc|280|right|31. August: 1&nbsp;600 Flüchtlinge stranden relativ überraschend in Salzburg}}
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* '''31. August:''' Montagabend wurden Flüchtlinge am Wiener Westbahnhof am Applaus empfangen - ein Gedächtnisprotokoll eines freiwilligen Helfers<ref>siehe [http://derstandard.at/2000021569088/Ein-gutes-Land Der Standard online]</ref>
 
* '''26. August:''' "Dieses elende Wort Wirtschaftsflüchtling - wenn ich das schon höre. Ich habe mit Ingenieuren gesprochen, Kinderärzten, früheren Galeristen, Journalisten und Studenten. Die stehen mit gebeugtem Kopf, tief beschämt, bei den Zuteilungen von Kleidung und Essen." ... Eine Frau, die viel Erfahrung mit Flüchtlingen hat, beschreibt die Situation in Salzburg und [[Wals]] - ein Interview mit der ehemaligen [[Landesrat|Landesrätin]] und Hilfsorganisation-Initiatorin [[Doraja Eberle]] in den Salzburger Nachrichten<ref>Quelle [http://www.salzburg.com/nachrichten/dossier/fluechtlinge/sn/artikel/eberle-kritisiert-zustaende-in-der-kaserne-als-unvorstellbar-163223/ www.salzburg.com]</ref>
 
* '''26. August:''' "Dieses elende Wort Wirtschaftsflüchtling - wenn ich das schon höre. Ich habe mit Ingenieuren gesprochen, Kinderärzten, früheren Galeristen, Journalisten und Studenten. Die stehen mit gebeugtem Kopf, tief beschämt, bei den Zuteilungen von Kleidung und Essen." ... Eine Frau, die viel Erfahrung mit Flüchtlingen hat, beschreibt die Situation in Salzburg und [[Wals]] - ein Interview mit der ehemaligen [[Landesrat|Landesrätin]] und Hilfsorganisation-Initiatorin [[Doraja Eberle]] in den Salzburger Nachrichten<ref>Quelle [http://www.salzburg.com/nachrichten/dossier/fluechtlinge/sn/artikel/eberle-kritisiert-zustaende-in-der-kaserne-als-unvorstellbar-163223/ www.salzburg.com]</ref>
 
* '''22. August:''' am Westbahnhof in Wien warten Hunderte Flüchtlinge, die aus Ungarn gekommen waren, auf die Weiterfahrt nach Deutschland;
 
* '''22. August:''' am Westbahnhof in Wien warten Hunderte Flüchtlinge, die aus Ungarn gekommen waren, auf die Weiterfahrt nach Deutschland;
 
* '''12. August:''' der [[Bürgermeister der Gemeinde Wals-Siezenheim]] [[Joachim Maislinger]] ([[ÖVP]]) hat Angst um seine Kindergartenkinder, weil doch die Asylbeweber "nur 200 Meter vom Kindergarten entfernt" untergebracht sind.
 
* '''12. August:''' der [[Bürgermeister der Gemeinde Wals-Siezenheim]] [[Joachim Maislinger]] ([[ÖVP]]) hat Angst um seine Kindergartenkinder, weil doch die Asylbeweber "nur 200 Meter vom Kindergarten entfernt" untergebracht sind.
  
=== Juli ===
+
=== Juli 2015  ===
 
* '''28. Juli:''' spiegel.de<ref>Quelle [http://www.spiegel.de/politik/deutschland/fluechtlinge-am-brenner-passkontrolle-a-1045089.html www.spiegel.de]</ref>  berichtet, wie Flüchtlinge über den Brenner aus Italien kommen - unkontrolliert und mit Hilfe von Freiwilligen, durch Österreich reisen und in Rosenheim systematisch aus den Zügen geholt werden - ein Beitrag, der zum Nachdenken anregt - nur ein Punkt gibt mir zu bedenken: ein befragter Flüchtling will nicht sagen, woher er das Geld für die Überfahrt von Libyen nach Italien bekam;
 
* '''28. Juli:''' spiegel.de<ref>Quelle [http://www.spiegel.de/politik/deutschland/fluechtlinge-am-brenner-passkontrolle-a-1045089.html www.spiegel.de]</ref>  berichtet, wie Flüchtlinge über den Brenner aus Italien kommen - unkontrolliert und mit Hilfe von Freiwilligen, durch Österreich reisen und in Rosenheim systematisch aus den Zügen geholt werden - ein Beitrag, der zum Nachdenken anregt - nur ein Punkt gibt mir zu bedenken: ein befragter Flüchtling will nicht sagen, woher er das Geld für die Überfahrt von Libyen nach Italien bekam;
 
* '''22. Juli:''' Hotel Moar-Gut im Salzburger Großarl zeigt, wie es auch gehen kann und organisiert ein Picknick für Flüchtlinge
 
* '''22. Juli:''' Hotel Moar-Gut im Salzburger Großarl zeigt, wie es auch gehen kann und organisiert ein Picknick für Flüchtlinge
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* '''7. Juli:''' Bilder aus dem Lager Traiskirchen gehen durch die Medien. Rund 700 Menschen haben kein Bett, nicht einmal einen Matratze. Das ist seit Wochen bekannt. ORF Religionsmagazin Orientierung zeigt die Missstände auf.
 
* '''7. Juli:''' Bilder aus dem Lager Traiskirchen gehen durch die Medien. Rund 700 Menschen haben kein Bett, nicht einmal einen Matratze. Das ist seit Wochen bekannt. ORF Religionsmagazin Orientierung zeigt die Missstände auf.
  
=== Juni ===
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=== Juni 2015 ===
 
Ende Juni - Anfang Juli beherrschte noch die Wirtschaftskrise von Griechenland die Medien.
 
Ende Juni - Anfang Juli beherrschte noch die Wirtschaftskrise von Griechenland die Medien.
  
== Kostenschätzung Mitte September 2015 ==  
+
== Bildlink ==
Datenquelle siehe<ref>siehe http://tvthek.orf.at/program/Report/1310/Der-grosse-Oesterreich-Report/10584863/Die-Kosten-der-Fluechtlingskrise/10584913</ref> ORF 15. September 2015 um 20:15 Uhr "der große Österreich-Report"<ref>Quelle plusnews online</ref>
+
* [https://www.facebook.com/vogl.perspektive/media_set?set=a.1490327987945824.1073741844.100009059120500&type=3&pnref=story  Das Flüchtlingsdrama aus der Vogl-Perspektive], eine eindrucksvolle Bilderserie des Salzburger Fotografen [[Michael Vogl|Michael "Mike" Vogl]] auf seiner Facebook-Seite
  
Die Regierung geht Mitte September 2015 davon aus, dass im nächsten Jahr (2016) 420 Millionen Euro nur für die Grundversorgung der Asylwerber nötig sein werden. Dazu kommen 75 Millionen für Integrationsmaßnahmen.
+
== Weblinks ==
 
+
* [http://helferz.org/ Freiwillige helfen Flüchtlingen in Salzburg]
Zum Vergleich:
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* [http://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/id_75983774/un-kommissar-enthuellt-darum-kommen-fluechtlinge-gerade-jetzt.html Warum die Flüchtlinge genau jetzt nach Europa strömen 5. November 2015], UN-Flüchtlingskommissar António Guterres hat den Grund genannt: Es gibt nicht mehr genug Geld, um die Menschen vor Ort zu vesorgen.
* Zwischen 2009 und 2014 gab die österreichische Regierung 10 Milliarden Euro zur Rettung von Banken aus;
+
* [http://diepresse.com/layout/diepresse/files/dossiers/fluechtlingskrise/index.php diepresse.com Die Flüchtlingskrise - eine Zerreißprobe für Europa?], ein sehr, sehr umfangreiches Dokument, dass zahlreiche Facetten und Fragen ausleuchtet, abgefragt am 10. November 2015
* 2002 kostete das Jahrhundert-[[Hochwasser]] der österreichischen Regierung 2,2 Milliarden Euro;
 
* für die Flüchtlingswelle rechnet die österreichische Regierung mit 495 Millionen Euro im Jahr 2016;
 
  
 
== Quellen ==
 
== Quellen ==
* Einträge ab 14. September 2015: [[Salzburger Nachrichten]], online  
+
* Einträge ab 5. September 2015: [[Salzburger Nachrichten]], online  
 +
: [http://www.salzburg.com/nachrichten/dossier/fluechtlinge/sn/artikel/fluechtlinge-freilassing-gefordert-verschnaufpause-in-salzburg-166202/ 18. September 2015]
 +
: [http://www.salzburg.com/nachrichten/dossier/fluechtlinge/sn/artikel/live-hunderte-fluechtlinge-warten-am-grenzuebergang-freilassing-166082/ 17. September 2015]
 
: [http://www.salzburg.com/nachrichten/dossier/fluechtlinge/sn/artikel/liveticker-nachlese-kontrollen-koennten-monatelang-dauern-165724/ 14. September 2015]
 
: [http://www.salzburg.com/nachrichten/dossier/fluechtlinge/sn/artikel/liveticker-nachlese-kontrollen-koennten-monatelang-dauern-165724/ 14. September 2015]
* [http://www.salzburg.com/nachrichten/dossier/fluechtlinge/sn/artikel/liveticker-nachlese-deutschland-fuehrt-grenzkontrollen-ein-165608/ 13. September 2015]   
+
: [http://www.salzburg.com/nachrichten/dossier/fluechtlinge/sn/artikel/liveticker-nachlese-deutschland-fuehrt-grenzkontrollen-ein-165608/ 13. September 2015]   
 +
:: sowie laufend Internetmeldungen der Salzburger Nachrichten und [[SALZBURG24]], die aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht einzeln angeführt werden
 +
* [[InfoMediaWorx]], eine Nachrichten-Medien-Website im Facebook mit Sitz in Freilassing
 +
* [[Salzburger Nachrichten]] Print-Medium und online<ref>siehe http://www.salzburg.com www.salzburg.com]</ref>
 +
* [[SALZBURG24]] → siehe dort
 +
* Stadt Salzburg.at, eine Facebook Seite
 +
 
 +
== Einzelnachweise ==
 
<references/>
 
<references/>
  
[[Kategorie:Gesellschaftliches]]
+
[[Kategorie:Gesellschaft]]
[[Kategorie:Ausländer]]
+
[[Kategorie:Flüchtlingsthematik]]
 +
[[Kategorie:Video]]

Aktuelle Version vom 15. Oktober 2025, 17:37 Uhr

24. Oktober: über 1 000 Flüchtlinge überraschend zu Fuß vom Hauptbahnhof zum Grenzübergang Freilassing
17. September: Geduldsprobe für Flüchtlinge an der Grenze nach Freilassing
9. September: mit dem Zug um 22:52 sind ca 750 Personen angekommen
Flüchtlingskinder im November 2015

Dieser Artikel versucht die Flüchtlingsbewegung 2015 übersichtlich darzustellen. Insgesamt rund 300 000 Flüchtlinge waren seit August bis Ende Dezember 2015 über Salzburg nach Deutschland eingereist. Ereignisse und Zahlen im Jahr 2016 sind unter dem Artikel Flüchtlingsbewegung 2016 zu finden.

Einleitung

Im Frühjahr 2015 schwoll der Strom von Flüchtlingen nach Österreich an und das Lager Traiskirchen wurde zu klein. Daraufhin wurden Quoten der Unterbringung von Asylwerbern mit den einzelnen Bundesländern vereinbart. Schwierig war die Situation in Oberösterreich, wo im Herbst 2015 Landtagswahlen stattfanden. In Salzburg wurden nach vielem Hin und Her auf der Fläche des Sportplatzes bei der Bundespolizeidirektion an der Alpenstraße ein Zeltlager errichtet. Nach anfänglichem Chaos besserte sich die Situation.

Ob erwartet oder unerwartet - Anfang September kamen immer mehr Flüchtlinge aus Ungarn nach Österreich, hauptsächlich nach Wien, wo sie vom Westbahnhof über Salzburg nach Deutschland wollten. Am 14. September 2015 waren schätzungsweise 20 000 Flüchtlinge von Ost nach West unterwegs.

Bis zum Stichtag 1. September wurden bundesweit bereits 449 Anklagen wegen Schlepperei erhoben, 1 522 Verfahren waren zu diesem Zeitpunkt bei den Staatsanwaltschaften anhängig.

Verteilung von Flüchtlingen auf EU-Länder

EU-Vorschlag für Quote[1]:
"Relocation", verpflichtend

  • Spalte "120 000": Flüchtlinge in Italien, Griechenland und Ungarn, Stand Anfang September 2015
  • Spalte "32 256": Flüchtlinge in Italien und Griechenland, Stand Mai 2015

"Resettlement", freiwillig

  • Spalte "22 504": Flüchtlinge direkt aus Konfliktländern, Stand Mai 2015
Land 120 000 32 256[2] 22 504[3] Einwohnerzahl[4]
Italien - - 1 989 60 918 000
Griechenland - - 354 11 280 000
Deutschland 31 443 10 500 1 600 81 890 000
Frankreich 24 031 6 753 2 375 65 697 000
Spanien 14 931 1 300 1 449 46 218 000
Polen 9 287 1 100 900 38 543 000
Niederlande 7 214 2 047 1 000 16 768 000
Rumänien 4 646 1 705 80 21 327 000
Schweden 4 469 1 369 491 9 517 000
Belgien 4 564 1 364 1 100 11 142 000
Österreich 3 640 - 1 900 8 462 000
Portugal 3 074 1 309 191 10 524 000
Tschechien 2 978 1 100 400 10 515 000
Finnland 2 398 792 293 5 414 000
Bulgarien 1 600 450 50 7 305 000
Slowakei 1 502 100 100 5 410 000
Kroatien 1 064 400 150 4 267 000
Litauen 780 255 70 2 986 000
Slowenien 631 230 20 2 058 000
Lettland 526 200 50 2 025 000
Luxemburg 440 320 30 531 000
Estland 373 130 20 1 339 000
Zypern 274 173 69 1 120 000
Malta 133 60 14 418 000
Ungarn - - - 9 944 000
Irland [5] 600[5] 520 4 589 000
Dänemark [5] [5] 1 000 5 590 000
Großbritannien [5] [5] 2 200 63 228 000

Doraja Eberle gibt Antworten zur Flüchtlingskrise in Salzburg

Hauptartikel Doraja Eberle gibt Antworten zur Flüchtlingskrise in Salzburg

Aufgrund der Entwicklung im September 2015 (siehe weiter unten) stand Doraja Eberle, die ehemalige Landesrätin, ist mit ihrer Organisation "Bauern helfen Bauern" seit Jahren in Bosnien und Kroatien unterwegs, um Menschen in Not zu helfen, am SN-Telefon zwei Stunden lang Rede und Antwort auf Fragen.

Chronologie der Ereignisse im Jahr 2015

eine Kleiderkammer für Kleidung der Flüchtlinge
siehe auch Kosten der Flüchtlingsbewegung 2015

Erklärung häufig verwendeter Begriffe:

Ereignisse in zurückliegenden Monaten

Ende September - Anfang Oktober 2015

Die ehrenamtlichen Helfer in der Notunterkunft Freilassing-Sägewerkstraße werden im Schichtdienst von 15 Soldaten der Gebirgsjäger der Deutschen Bundeswehr unterstützt. Dort werden Flüchtlinge das erste Mal erfasst und haben eine durchschnittliche Aufenthaltsdauer von 24 Stunden.

An der Verpflegungsstation gibt es Semmeln, Sandwiches und Getränke, wobei Schilder in mehreren Sprachen das Angebot erklären. Hauptsächlich Tee und Semmeln werden gegessen.

Knapp 200 000 Flüchtlinge haben im September Österreich durchquert. An die 10 000 Menschen haben Asylanträge gestellt.

Daten September 2015

56 356 Aslyanträge und 60 500 Flüchtlinge in der Grundversorgung in Österreich, pro Einwohner sind das mehr Flüchtlinge als in Deutschland pro Einwohner; 355 000 Menschen im September Österreich betreten, davon 63 000 Asylanträge, viermal so viel, aber viele wollen nach Deutschland. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Anstieg an Aslyanträgen von 231 Prozent. 2014 gab es von Jänner bis September 17 010 Anträge.

Im Durchschnitt waren 76 Prozent der Antragsteller heuer Männer, wobei dieser Anteil in den letzten Monaten gesunken ist. Im Mai lag der Männeranteil noch bei 83 Prozent, ist seitdem aber jeden Monat leicht gesunken und betrug im September 68 Prozent.

16 595 der 56 356 Antragsteller waren Syrer. Das entspricht einem Anteil von 29,5 Prozent. Die zweitstärkste Gruppe waren Afghanen (12 687 Personen, 22,5 Prozent) gefolgt von Irakern (9 025, 16 Prozent) und Pakistani (2 825, fünf Prozent).

Elf Prozent der Antragsteller (6 175) waren unbegleitete Minderjährige, 380 davon unter 14 und 5.795 zwischen 14 und 18 Jahren.[6].

August 2015

31. August: 1 600 Flüchtlinge stranden relativ überraschend in Salzburg
  • 31. August: Montagabend wurden Flüchtlinge am Wiener Westbahnhof am Applaus empfangen - ein Gedächtnisprotokoll eines freiwilligen Helfers[7]
  • 26. August: "Dieses elende Wort Wirtschaftsflüchtling - wenn ich das schon höre. Ich habe mit Ingenieuren gesprochen, Kinderärzten, früheren Galeristen, Journalisten und Studenten. Die stehen mit gebeugtem Kopf, tief beschämt, bei den Zuteilungen von Kleidung und Essen." ... Eine Frau, die viel Erfahrung mit Flüchtlingen hat, beschreibt die Situation in Salzburg und Wals - ein Interview mit der ehemaligen Landesrätin und Hilfsorganisation-Initiatorin Doraja Eberle in den Salzburger Nachrichten[8]
  • 22. August: am Westbahnhof in Wien warten Hunderte Flüchtlinge, die aus Ungarn gekommen waren, auf die Weiterfahrt nach Deutschland;
  • 12. August: der Bürgermeister der Gemeinde Wals-Siezenheim Joachim Maislinger (ÖVP) hat Angst um seine Kindergartenkinder, weil doch die Asylbeweber "nur 200 Meter vom Kindergarten entfernt" untergebracht sind.

Juli 2015

  • 28. Juli: spiegel.de[9] berichtet, wie Flüchtlinge über den Brenner aus Italien kommen - unkontrolliert und mit Hilfe von Freiwilligen, durch Österreich reisen und in Rosenheim systematisch aus den Zügen geholt werden - ein Beitrag, der zum Nachdenken anregt - nur ein Punkt gibt mir zu bedenken: ein befragter Flüchtling will nicht sagen, woher er das Geld für die Überfahrt von Libyen nach Italien bekam;
  • 22. Juli: Hotel Moar-Gut im Salzburger Großarl zeigt, wie es auch gehen kann und organisiert ein Picknick für Flüchtlinge
  • 14. Juli: Große Resonanz fand die Informationsveranstaltung über das Thema Flüchtlingsunterbringung in Thalgau in der Turnhalle der Neuen Mittelschule. Über 400 interessierte Thalgauer waren erschienen. Offensichtlich besteht für die Lage der Flüchtlinge viel Verständnis und es gab keine ablehnende Stimmung. Derzeit sind ca. 50 Flüchtlinge in der ehemaligen Hörmann-Firmenhalle untergebracht, die Unterbringung von 150 Flüchtlingen ist vorgesehen[10]
  • 7. Juli: Bilder aus dem Lager Traiskirchen gehen durch die Medien. Rund 700 Menschen haben kein Bett, nicht einmal einen Matratze. Das ist seit Wochen bekannt. ORF Religionsmagazin Orientierung zeigt die Missstände auf.

Juni 2015

Ende Juni - Anfang Juli beherrschte noch die Wirtschaftskrise von Griechenland die Medien.

Bildlink

Weblinks

Quellen

18. September 2015
17. September 2015
14. September 2015
13. September 2015
sowie laufend Internetmeldungen der Salzburger Nachrichten und SALZBURG24, die aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht einzeln angeführt werden

Einzelnachweise

  1. Quelle www.salzburg24.at
  2. von den angestrebten 40 000 bisher zugesagt
  3. inkl. 4 089 in Norwegen, Island, Liechtenstein und Schweiz
  4. Quelle Wikipedia Liste der Länder Europas
  5. 5,0 5,1 5,2 5,3 5,4 5,5 müssen sich wegen Ausnahmeregelungen nicht beteiligen
  6. Quelle Facebook von InfoMediaBox am 29. Oktober 2015 und www.salzburg24.at vom 5. November 2015
  7. siehe Der Standard online
  8. Quelle www.salzburg.com
  9. Quelle www.spiegel.de
  10. Quelle Franz Fuchs in den Bezirksblättern online
  11. siehe http://www.salzburg.com www.salzburg.com]