Maximilian Ott: Unterschied zwischen den Versionen

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen
 
(49 dazwischenliegende Versionen von 8 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
'''Hofrat Max Ott''' (* [[4. November]] [[1855]] in Rienpach in Württemberg; † [[23. April]] [[1941]] in [[Salzburg]]) war [[Bürgermeister der Stadt Salzburg|Bürgermeister]] der Stadt [[Salzburg]], [[Landeshauptmann]]-Stellvertreter und Abgeordneter zum [[Salzburger Landtag]].  
+
[[Datei:Gedenktafel_Max_Ott.jpg|thumb|right|Gedenktafel für Max Ott in der [[Chiemseegasse]] 6]]
 +
[[Hofrat]] '''Max'''(imilian) '''Ott''' (* [[4. November]] [[1855]] in Friesenhofen-Rimpach bei Leutkirch in [[Württemberg]], [[Deutschland]]; † [[23. April]] [[1941]] in der Stadt Salzburg) war Kaminfegermeister, [[Bürgermeister der Stadt Salzburg|Bürgermeister]] der [[Stadt Salzburg]], [[Landeshauptmann-Stellvertreter]] und Abgeordneter zum [[Salzburger Landtag]].  
  
==Laufbahn==
+
== Leben ==
Der aus Württemberg stammende Max Ott besuchte in München die Bauschule, brach sie nach zwei Jahren vorzeitig ab und kam [[1883]] nach Salzburg. Hier erwarb er eine Kaminkehrergerechtsame, richtete sein Interesse aber bald auf die lokale Politik.
+
Der aus dem Württembergischen stammende Max Ott war der Sohn des Mühlenbesitzers Anton Ott und seiner Frau Viktoria, geborene Keller. Nach dem Tod seiner Eltern übersiedelte er [[1860]] nach [[München]], wo er die Volksschule besuchte und von [[1868]] bis [[1871]] in Bad Aibling ([[Oberbayern]]) eine Kaminkehrerlehre absolvierte. Auf der Walz gelangte er nach Österreich, [[Italien]] und in die [[Schweiz]]. Von 1875 bis 1877 absolvierte er den Militärdienst und arbeitete dann als Kaminkehrer in München. Ab [[1879]] besuchte er dort die Bauschule, brach sie jedoch nach zwei Jahren vorzeitig ab. [[1883]] übersiedelte er nach Salzburg, wo er eine [[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#G|Kaminkehrergerechtsame]] erwarb.
  
Am [[29. April]] [[1892]] wählte ihn der dritte Wahlkörper in den Gemeinderat der Landeshauptstadt, wo er sich vor allem in technischen und finanziellen Fragen bewährte. Unter Bürgermeister [[Franz Berger]] wurde er [[1900]] Zweiter und [[1903]] Erster Bürgermeister-Stellvertreter. Ab [[1902]] gehörte er auch dem Salzburger Landtag an.  
+
[[Datei:Grab-Max-Ott.jpg|thumb|Das Grab von Max Ott auf dem Salzburger Kommunalfriedhof.]]
  
Am [[7. September]] [[1912]] wurde er als Nachfolger Bergers zum Bürgermeister von Salzburg gewählt. Dieses Amt übte er nach den einstimmigen Wiederwahlen der Jahre [[1915]] und [[1918]] bis zum [[30. Juni]] [[1919]] aus. Nach dem Zusammenbruch der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, die einen massiven Umbruch und Einschnitt in die österreichische Politik mit sich brachte, wurde Ott 1918 unter [[Alois Winkler]] zum Landeshauptmann-Stellvertreter bestellt. Im Jahr darauf wurde er erneut in dieser Funktion bestätigt, worauf er sich vom  Bürgermeisteramt und aus dem Gemeinderat zurückzog.  
+
Im gleichen Jahr heiratete Max Ott<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/salzburg-dompfarre/TRBXI/?pg=132 Traungsbuch der Dompfarre Salzburg, Band XI, S. 130.]</ref> die Mutter seiner ersten Tochter, Eleonore (* [[25. April]] [[1859]] in [[Mattsee (Ort)|Mattsee]]; † [[11. Dezember]] [[1920]] in der [[Stadt Salzburg]])<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/mattsee/TFBV/?pg=153 Taufbuch der Pfarre Mattsee, Band V, S. 128]</ref>, die Tochter des Salzburger Kaminfegermeisters Jakob Feichtner. Insgesamt bekamen sie sechs Kinder:
 +
* Eleonora (* [[14. Juni]] [[1882]] in Mattsee; † [[2. August]] [[1941]] in der Stadt Salzburg)<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/mattsee/TFBVI/?pg=62 Taufbuch der Pfarre Mattsee, Band VI, S. 36.]</ref>, legitimiert, seit 1917 verheiratet mit Otto Brunner,
 +
* Rupertine Juliana (* [[23. September]] [[1884]] in der Stadt Salzburg)<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/salzburg-dompfarre/TFBXV+/?pg=175 Taufbuch der Dompfarre Salzburg, Band XV, S. 169.]</ref>, seit [[1917]] verheiratet mit [[Heinrich Schönberg]],
 +
* Max Jakob (* [[6. November]] [[1885]] in der Stadt Salzburg; † 7. Oktober 1898 ebenda)<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/salzburg-dompfarre/TFBXV+/?pg=235 Taufbuch der Dompfarre Salzburg, Band XV, S. 229.]</ref>,
 +
* Emma Juliana (* [[5. April]] [[1888]] in der Stadt Salzburg; † [[18. April]] 1888)<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/salzburg-dompfarre/TFBXV+/?pg=323 Taufbuch der Dompfarre Salzburg, Band XV, S. 317.]</ref>,
 +
* Maria Anna (* [[21. März]] [[1889]] in der Stadt Salzburg)<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/salzburg-dompfarre/TFBXV+/?pg=357 Taufbuch der Dompfarre Salzburg, Band XV, S. 351.]</ref> und
 +
* [[Franz Ott|Franz Anton]] (* [[9. August]] [[1894]] in der Stadt Salzburg)<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/salzburg-dompfarre/TFBXVI/?pg=122 Taufbuch der Dompfarre Salzburg, Band XVI, S. 120]</ref>.
  
[[1927]] gelang ihm als Listenführer der Großdeutschen Volkspartei die Rückkehr in den Gemeinderat und als Vertreter der kleinsten Fraktion die erneute Wahl zum Salzburger Bürgermeister. Trotz der politischen Umwälzungen des Jahres [[1934]] konnte sich Ott auch im austrofaschistischen Ständestaat noch bewähren, musste sein Amt  aber bereits [[1935]] an seinen Nachfolger [[Richard Hildmann]] übergeben.
+
[[Datei:Vor 100 jahren P1000729.JPG|thumb|Denkmal am Wiestalstausee zur Erinnerung an Max Ott.]]
  
==Politisches Wirken==
+
== Politische Karriere ==
 +
In Salzburg richtete er bald sein Interesse auf die lokale Politik. Am [[29. April]] [[1892]] wählte ihn der dritte Wahlkörper in den Gemeinderat der Landeshauptstadt, wo er sich vor allem in technischen und finanziellen Fragen bewährte. Unter Bürgermeister [[Franz Berger (Bürgermeister)|Franz Berger]] wurde er [[1900]] Zweiter und [[1903]] Erster Bürgermeister-Stellvertreter. Ab [[1902]] gehörte er auch dem Salzburger Landtag an.
 +
 
 +
Am [[7. September]] [[1912]] wurde er als Nachfolger Bergers zum Bürgermeister der Stadt Salzburg gewählt. Dieses Amt übte er nach den einstimmigen Wiederwahlen der Jahre [[1915]] und [[1918]] bis zum [[30. Juni]] [[1919]] aus. Nach dem Zusammenbruch der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, der einen massiven Umbruch und Einschnitt in die österreichische Politik mit sich brachte, wurde Ott 1918 unter [[Alois Winkler (Priester)|Alois Winkler]] zum [[Landeshauptmann-Stellvertreter]] bestellt. Im Jahr darauf wurde er erneut in dieser Funktion bestätigt, worauf er sich vom Bürgermeisteramt und aus dem Gemeinderat zurückzog.
 +
 
 +
[[1927]] gelang ihm als Listenführer der [[Großdeutsche Volkspartei|Großdeutschen Volkspartei]] die Rückkehr in den Gemeinderat und, obwohl Vertreter der kleinsten Fraktion, die erneute Wahl zum Salzburger Bürgermeister. Trotz der politischen Umwälzungen des Jahres [[1934]] konnte sich Ott auch im austrofaschistischen [[Ständestaat]] noch bewähren, musste sein Amt aber bereits [[1935]] (das war immerhin sein achtzigstes Lebensjahr) seinem Nachfolger [[Richard Hildmann]] übergeben.
 +
 
 +
== Politisches Wirken ==
 
Max Ott war Initiator und Förderer zahlreicher Stiftungen und machte sich während seiner Funktionsperioden als Bürgermeister wesentlich um die Entwicklung eines modernen Gemeinwesens verdient.  
 
Max Ott war Initiator und Förderer zahlreicher Stiftungen und machte sich während seiner Funktionsperioden als Bürgermeister wesentlich um die Entwicklung eines modernen Gemeinwesens verdient.  
  
Zu seinen nachhaltigsten Leistungen zählt sein Einsatz für den Bau des Wasserkraftwerkes im [[Wiestal]], durch das die Stadt Salzburg mit ausreichend Strom versorgt werden konnte. Er bemühte sich um den Bau neuer Schulgebäude (z.B. [[Elisabethschule]]) und um die Errichtung von modernen Wohn- und Verkehrsbauten. In seiner Amtszeit kam es zur Errichtung des Schwimmbades im Franz-Joseph-Park ([[Salzburger Volksgarten|Volksgarten]]) und der Anpachtung der alten Schwimmschule in der Gemeinde [[Leopoldskron]]. Weiters erfolgte die Regulierung der [[Salzach]] im Bereich des [[Makartplatz]]es, der Ankauf des Gas- und Elektrizitätswerkes, der Ausbau der Fürstenbrunner Wasserleitung und verbunden mit der Erweiterung des [[Neutor]]s der Ausbau der Stadtbahn bis in die [[Riedenburg]].  
+
Zu seinen nachhaltigsten Leistungen zählt sein Einsatz für den Bau des [[Speicherkraftwerk Wiestal (historisch)|Wasserkraftwerkes]] im [[Wiestal]], durch das die Stadt Salzburg mit ausreichend Strom versorgt werden konnte. Er bemühte sich um den Bau neuer Schulgebäude (z. B. [[Plainschule|Elisabethschule]]) und um die Errichtung moderner Wohn- und Verkehrsbauten. In seiner Amtszeit kam es zur Errichtung des Schwimmbades im [[Salzburger Volksgarten|Franz-Joseph-Park (Volksgarten)]], des [[Volksgartenbad|Franz-Joseph-Bades (später Volksgartenbad)]], und zur Pachtung der alten [[Leopoldskroner Weiher#Schwimmschule|Schwimmschule]] in der Gemeinde [[Leopoldskron-Moos (Gemeinde)|Leopoldskron-Moos]]. Weiters erfolgten die Regulierung der [[Salzach]] im Bereich des [[Makartplatz]]es, der Ankauf des [[Gaswerk|Gas-]] und des [[Erstes Salzburger Elektricitätswerk|Elektrizitätswerk]]es, der Ausbau der [[Fürstenbrunner Wasserleitung]] und, verbunden mit der Erweiterung des [[Neutor]]s, der Ausbau der [[Straßenbahn|Stadtbahn]] bis in die [[Riedenburg]].  
  
Ein persönliches Anliegen war ihm während seiner Amtsperioden die Ausgestaltung und Erweiterung des [[Salzburger Kommunalfriedhof]]s. So sorgte er [[1914]] für die Errichtung einer neuen Aussegnungshalle (Planung durch [[Jakob Ceconi]]) und [[1931]] für den Bau eines Krematoriums (Planung durch [[Karl Ceconi]]) womit bei Feuerbestattungen nicht mehr nach Oberösterreich ausgewichen werden musste.  
+
Ein persönliches Anliegen war ihm während seiner Amtsperioden die Ausgestaltung und Erweiterung des [[Salzburger Kommunalfriedhof]]s. So sorgte er [[1914]] für die Errichtung einer neuen Aussegnungshalle (Planung durch [[Jakob Ceconi]]) und [[1931]] für den Bau eines Krematoriums (Planung durch [[Karl Ceconi]]), womit bei Feuerbestattungen nicht mehr nach [[Oberösterreich]] ausgewichen werden musste.  
  
Auch die Bürgermeisterkette geht auf eine Initiative von Max Ott zurück. Sie wurde [[1913]] auf seine Anregung von mehreren honorigen Bürgern und Gönnern der Stadt Salzburg gestiftet.
+
Auch die [[Bürgermeisterkette der Stadt Salzburg]] geht auf eine Initiative Max Otts zurück. Sie wurde [[1913]] auf seine Anregung von mehreren honorigen Bürgern und Gönnern der Stadt Salzburg gestiftet. Während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] verzichtete Ott auf die Hälfte seines Bürgermeistergehalts zur Verteilung an arme zurückgebliebene Familien, wovon in erster Linie bedürftige Familien von städtischen Angestellten und Bediensteten zu berücksichtigen waren, ferner zur Unterstützung von Arbeitslosen.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19140819&query=%22B%c3%bcrgermeisterkette%22&ref=anno-search&seite=4 ANNO], [[Salzburger Chronik]], Ausgabe vom 19. August 1914, Seite 4</ref>
  
==Ehrungen und Ableben==
+
== Projekte ==
Ott war Inhaber des Komturkreuzes des Franz-Joseph-Ordens und wurde [[1925]] zum Hofrat ernannt.
+
[[1907]] plante er einen [[Mönchsberg]]-Durchbruch von der [[Schartentor]]-Mulde (etwa wo das sogenannte [[Krautwächterhäusel]] am [[Krauthügel]] steht) unter dem [[Festungsberg]] hindurch auf den [[Kapitelplatz]]<ref>Mehr dazu im Artikel [[Nicht realisierte Projekte und Pläne in der Stadt Salzburg]]</ref>.
Für seine Verdienste um den Bau des [[Wiestalkraftwerk]]es erhielt er bereits am [[28. Oktober]] [[1913]], aus Anlass der Eröffnung des Werkes, die [[Ehrenbürger der Stadt Salzburg|Ehrenbürgerschaft der Stadt Salzburg]] zugesprochen. [[1930]] ehrte ihn die Stadt Salzburg ein weiteres Mal mit der Benennung des [[Max-Ott-Platz]]es in der Neustadt. Nach seinem Ableben wurde er in einem Ehrengrab der Stadt auf dem Salzburger Kommunalfriedhof beigesetzt.  
 
  
==Siehe auch ==
+
== Ehrungen ==
* [[Bürgermeister der Stadt Salzburg]]
+
* [[24. August]] [[1901]]: Ritterkreuz vom Franz-Josef-Orden
* [[Ehrenbürger der Stadt Salzburg]]
+
* [[30. November]] [[1908]]: Verleihung des Titels "Kaiserlicher Rat"
 +
* [[28. Oktober]] [[1913]]: Für seine Verdienste um den Bau des [[Kraftwerk Wiestal (historisch)|Wiestalkraftwerk]]es erhielt er bereits am [[28. Oktober]] [[1913]], aus Anlass der Eröffnung des Werkes, die [[Ehrenbürger der Stadt Salzburg|Ehrenbürgerschaft der Stadt Salzburg]] zugesprochen.
 +
* [[23. April]] [[1916]]: Komturkreuz des Franz-Joseph-Ordens
 +
* [[22. Mai]] [[1916]]: König-Ludwig-Kreuz
 +
* [[6. Februar]] [[1917]]: Ehrenzeichen II. Klasse vom [[Rotes Kreuz|Roten Kreuz]]
 +
* [[4. Jänner]] [[1918]]: Goldene [[Mozart-Medaille]]
 +
* [[13. März]] [[1918]]: Kriegskreuz II. Klasse für Zivilverdienste
 +
* [[20. Oktober]] [[1925]]: Verleihung des Titels "Hofrat"
 +
* [[30. Oktober]] [[1930]]: Benennung des [[Max-Ott-Platz]]es in der Salzburger [[Neustadt]].
 +
* [[24. Juli]] [[1935]]: Komturkreuz I. Klasse des Österreichischen Verdienstordens
 +
* [[26. April]] [[1941]]: Bestattung in einem Ehrengrab der Stadt auf dem [[Salzburger Kommunalfriedhof]].
  
==Literatur und Quellen ==
+
== Weblink ==
* Ludwig Netsch: ''Die Salzburger Bürgermeister ab 1847.'' Magistrat Salzburg. Dokumentation über das Geschehen in der Stadt. Salzburg 1980
 
* Dr. Josef Gassner: ''Die Ehrenbürger der Landeshauptstadt Salzburg.'' Katalog zur 10. Sonderausstellung. Selbstverlag des [[Salzburger Museum Carolino Augusteum|Museums Carolino Augusteum]]. Salzburg 1954
 
* Friederike Zaisberger, [[Reinhard R. Heinisch]]: ''Leben über den Tod hinaus... Prominente im Salzburger Kommunalfriedhof.'' Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. 23. Ergänzungsband. Selbstverlag der Gesellschaft. Salzburg 2006
 
* [[Franz Martin]]: ''Salzburger Straßennamen. Verzeichnis der Straßen, Gassen, Plätze, Wege, Brücken, Tore und Parks mit Erklärung ihrer Namen.'' 5. wesentlich überarbeitete Auflage von Willa Leitner-Martin und Andreas Martin. Miteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. 25. Ergänzungsband. Selbstverlag der Gesellschaft. Salzburg 2006
 
* Richard Voithofer: Drum schließt euch frisch an Deutschland an. Die Großdeutsche Volkspartei in Salzburg 1920-1936. Wien-Köln-Weimar 2000
 
 
 
==Weblink==
 
 
* [http://www.stadt-salzburg.at/internet/themen/bildung_forschung/t2_89747/t2_166675/t2_166678/t2_166144/t2_155770/p2_155867.htm Stadt Salzburg Online: Fotos der Bürgermeister während der Habsburgermonarchie]
 
* [http://www.stadt-salzburg.at/internet/themen/bildung_forschung/t2_89747/t2_166675/t2_166678/t2_166144/t2_155770/p2_155867.htm Stadt Salzburg Online: Fotos der Bürgermeister während der Habsburgermonarchie]
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Max_Ott ''Max Ott'' in der Wikipedia]
 
  
{{Zeitfolge
+
== Literatur und Quellen ==
|AMT=[[Bürgermeister der Stadt Salzburg]]
+
* [[Ludwig Netsch|Netsch Ludwig]]: ''Die Salzburger Bürgermeister ab 1847.'' Magistrat Salzburg. Dokumentation über das Geschehen in der Stadt. Salzburg 1980
|ZEIT=[[1912]] - [[1919]]
+
* [[Josef Gassner (Historiker)|Gassner, Dr. Josef]]: ''Die Ehrenbürger der Landeshauptstadt Salzburg.'' Katalog zur 10. Sonderausstellung. Selbstverlag des [[Salzburger Museum Carolino Augusteum|Museums Carolino Augusteum]]. Salzburg 1954
|VORGÄNGER=[[Franz Berger]]
+
* {{Quelle Leben über den Tod hinaus}}
|NACHFOLGER=[[Josef Preis]]
+
{{Quelle Franz Martin}}
}}
+
* [[Salzburger Volksblatt]] vom 24. April 1941: ''[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19410424&seite=3&zoom=33 Altbürgermeister Max Ott †]'' (Nachruf)
 +
* [[Richard Voithofer|Voithofer Richard|]] (Hg), ''»Drum schließt Euch frisch an Deutschland an ...« Die Geschichte der [[Großdeutsche Volkspartei|Großdeutschen Volkspartei]] in Salzburg 1920-1936'', Wien 2000 (= Schriftenreihe des Forschungsinstitutes für politisch-historische Studien der [[Wilfried Haslauer senior|Dr.-Wilfried-Haslauer]]-Bibliothek, [http://books.google.at/books?id=l_epwaB5q98C Band&nbsp;9.]
 +
== Einzelnachweise ==
 +
<references/>
  
 
{{Zeitfolge
 
{{Zeitfolge
 
|AMT=[[Bürgermeister der Stadt Salzburg]]
 
|AMT=[[Bürgermeister der Stadt Salzburg]]
|ZEIT=[[1927]] - [[1935]]
+
|ZEIT=[[1912]]–[[1919]]<br>[[1927]][[1935]]
|VORGÄNGER=[[Josef Preis]]
+
|VORGÄNGER= [[Franz Berger (Bürgermeister)|Franz Berger]]<br>[[Josef Preis]]
|NACHFOLGER=[[Richard Hildmann]]
+
|NACHFOLGER= Josef Preis<br>[[Richard Hildmann]]
 
}}
 
}}
  
[[Kategorie:Bürgermeister (Salzburg)|Ott, Max]]
+
{{SORTIERUNG:Ott, Maximilian}}
[[Kategorie:Landtagsabgeordneter|Ott, Max]]
+
[[Kategorie:Person]]
[[Kategorie:Ehrenbürger|Ott, Max]]
+
[[Kategorie:Person (Geschichte)]]
[[Kategorie:Person (Geschichte)|Ott, Max]]
+
[[Kategorie:Geschichte]]
[[Kategorie:Geschichte|Ott, Max]]
+
[[Kategorie:Geschichte (Person)]]
[[Kategorie:Geschichte (Person)|Ott, Max]]
+
[[Kategorie:Wirtschaftstreibender]]
 +
[[Kategorie:Handwerker]]
 +
[[Kategorie:Person (Politik)]]
 +
[[Kategorie:Salzburger Gemeinderat]]
 +
[[Kategorie:Bürgermeister]]
 +
[[Kategorie:Bürgermeister (Salzburg)]]
 +
[[Kategorie:Landeshauptmann-Stellvertreter]]
 +
[[Kategorie:Land Salzburg]]
 +
[[Kategorie:Landtag]]
 +
[[Kategorie:Landtagsabgeordneter]]
 +
[[Kategorie:Ehrenbürger]]
 +
[[Kategorie:Ehrenbürger der Stadt Salzburg]]
 +
[[Kategorie:Zuagroaste]]
 +
[[Kategorie:Deutschland]]
 +
[[Kategorie:Bayern]]
 +
[[Kategorie:Geboren 1855]]
 +
[[Kategorie:Gestorben 1941]]

Aktuelle Version vom 13. März 2025, 17:27 Uhr

Gedenktafel für Max Ott in der Chiemseegasse 6

Hofrat Max(imilian) Ott (* 4. November 1855 in Friesenhofen-Rimpach bei Leutkirch in Württemberg, Deutschland; † 23. April 1941 in der Stadt Salzburg) war Kaminfegermeister, Bürgermeister der Stadt Salzburg, Landeshauptmann-Stellvertreter und Abgeordneter zum Salzburger Landtag.

Leben

Der aus dem Württembergischen stammende Max Ott war der Sohn des Mühlenbesitzers Anton Ott und seiner Frau Viktoria, geborene Keller. Nach dem Tod seiner Eltern übersiedelte er 1860 nach München, wo er die Volksschule besuchte und von 1868 bis 1871 in Bad Aibling (Oberbayern) eine Kaminkehrerlehre absolvierte. Auf der Walz gelangte er nach Österreich, Italien und in die Schweiz. Von 1875 bis 1877 absolvierte er den Militärdienst und arbeitete dann als Kaminkehrer in München. Ab 1879 besuchte er dort die Bauschule, brach sie jedoch nach zwei Jahren vorzeitig ab. 1883 übersiedelte er nach Salzburg, wo er eine Kaminkehrergerechtsame erwarb.

Das Grab von Max Ott auf dem Salzburger Kommunalfriedhof.

Im gleichen Jahr heiratete Max Ott[1] die Mutter seiner ersten Tochter, Eleonore (* 25. April 1859 in Mattsee; † 11. Dezember 1920 in der Stadt Salzburg)[2], die Tochter des Salzburger Kaminfegermeisters Jakob Feichtner. Insgesamt bekamen sie sechs Kinder:

Denkmal am Wiestalstausee zur Erinnerung an Max Ott.

Politische Karriere

In Salzburg richtete er bald sein Interesse auf die lokale Politik. Am 29. April 1892 wählte ihn der dritte Wahlkörper in den Gemeinderat der Landeshauptstadt, wo er sich vor allem in technischen und finanziellen Fragen bewährte. Unter Bürgermeister Franz Berger wurde er 1900 Zweiter und 1903 Erster Bürgermeister-Stellvertreter. Ab 1902 gehörte er auch dem Salzburger Landtag an.

Am 7. September 1912 wurde er als Nachfolger Bergers zum Bürgermeister der Stadt Salzburg gewählt. Dieses Amt übte er nach den einstimmigen Wiederwahlen der Jahre 1915 und 1918 bis zum 30. Juni 1919 aus. Nach dem Zusammenbruch der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, der einen massiven Umbruch und Einschnitt in die österreichische Politik mit sich brachte, wurde Ott 1918 unter Alois Winkler zum Landeshauptmann-Stellvertreter bestellt. Im Jahr darauf wurde er erneut in dieser Funktion bestätigt, worauf er sich vom Bürgermeisteramt und aus dem Gemeinderat zurückzog.

1927 gelang ihm als Listenführer der Großdeutschen Volkspartei die Rückkehr in den Gemeinderat und, obwohl Vertreter der kleinsten Fraktion, die erneute Wahl zum Salzburger Bürgermeister. Trotz der politischen Umwälzungen des Jahres 1934 konnte sich Ott auch im austrofaschistischen Ständestaat noch bewähren, musste sein Amt aber bereits 1935 (das war immerhin sein achtzigstes Lebensjahr) seinem Nachfolger Richard Hildmann übergeben.

Politisches Wirken

Max Ott war Initiator und Förderer zahlreicher Stiftungen und machte sich während seiner Funktionsperioden als Bürgermeister wesentlich um die Entwicklung eines modernen Gemeinwesens verdient.

Zu seinen nachhaltigsten Leistungen zählt sein Einsatz für den Bau des Wasserkraftwerkes im Wiestal, durch das die Stadt Salzburg mit ausreichend Strom versorgt werden konnte. Er bemühte sich um den Bau neuer Schulgebäude (z. B. Elisabethschule) und um die Errichtung moderner Wohn- und Verkehrsbauten. In seiner Amtszeit kam es zur Errichtung des Schwimmbades im Franz-Joseph-Park (Volksgarten), des Franz-Joseph-Bades (später Volksgartenbad), und zur Pachtung der alten Schwimmschule in der Gemeinde Leopoldskron-Moos. Weiters erfolgten die Regulierung der Salzach im Bereich des Makartplatzes, der Ankauf des Gas- und des Elektrizitätswerkes, der Ausbau der Fürstenbrunner Wasserleitung und, verbunden mit der Erweiterung des Neutors, der Ausbau der Stadtbahn bis in die Riedenburg.

Ein persönliches Anliegen war ihm während seiner Amtsperioden die Ausgestaltung und Erweiterung des Salzburger Kommunalfriedhofs. So sorgte er 1914 für die Errichtung einer neuen Aussegnungshalle (Planung durch Jakob Ceconi) und 1931 für den Bau eines Krematoriums (Planung durch Karl Ceconi), womit bei Feuerbestattungen nicht mehr nach Oberösterreich ausgewichen werden musste.

Auch die Bürgermeisterkette der Stadt Salzburg geht auf eine Initiative Max Otts zurück. Sie wurde 1913 auf seine Anregung von mehreren honorigen Bürgern und Gönnern der Stadt Salzburg gestiftet. Während des Ersten Weltkriegs verzichtete Ott auf die Hälfte seines Bürgermeistergehalts zur Verteilung an arme zurückgebliebene Familien, wovon in erster Linie bedürftige Familien von städtischen Angestellten und Bediensteten zu berücksichtigen waren, ferner zur Unterstützung von Arbeitslosen.[9]

Projekte

1907 plante er einen Mönchsberg-Durchbruch von der Schartentor-Mulde (etwa wo das sogenannte Krautwächterhäusel am Krauthügel steht) unter dem Festungsberg hindurch auf den Kapitelplatz[10].

Ehrungen

Weblink

Literatur und Quellen

Einzelnachweise

Zeitfolge