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Nachruf in der "[[Salzburger Chronik]]":<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19230705&query=%22Maria+Theresia+Led%c3%b3chowska%22&ref=anno-search&seite=5 ANNO], "[[Salzburger Chronik]]", Ausgabe vom 5. Juli 1923, Seite 5</ref>
 
Nachruf in der "[[Salzburger Chronik]]":<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19230705&query=%22Maria+Theresia+Led%c3%b3chowska%22&ref=anno-search&seite=5 ANNO], "[[Salzburger Chronik]]", Ausgabe vom 5. Juli 1923, Seite 5</ref>
<blockquote>''P. Blasius Huemer O. S. B.  Einem tückischen, schweren Lungenleiden erlag heute halb 6 Uhr früh der geschätzte Stiftsbibliothektar P. Blasius Huemer. Er wurde am 30. August 1885 als Sohn des Lehrers Bonaventura Huemer in Rußbach-Abtenau geboren, studierte am Gymnasium in Gmunden mit vorzüglichem Erfolg und bezog darauf für zwei Semester die Wiener Universität, um Jurisprudenz zu studieren.  Der Herr rief ihn jedoch [[1905]] in den Orden St. Benedikts, dem er sich durch die feierliche Profeß im Jahre [[1909]] verband; im gleichen Jahre wurde er auch zum Priester geweiht. Seine Verwendbarkeit im Kloster zeigte sich von Anfang an als eine große. So hatte er besonders ein gutes Geschick zur Leitung der Jugend, der er Liebe und Achtung einzuflößen verstand. Durch vier Jahre ward er als Katechet der Mädchenschule nach [[Schloss Goldenstein|Kloster Goldenstein]] geschickt und versah zugleich die Stelle eines zweiten und bald eines ersten Präfekten am Studentekonvikt im Stifte selbst. Ein Jahr nach dem Tode des Ordensschriftstellers P. [[Pirmin Lindner]] übernahm er [[1913]] ganz im Geiste desselben die Leitung der Stiftsbibliothek und behielt sie bis zu seinem Tode. Die Büchersammlung, der er  großes Ver­ständnis entgegenbrachte, war auch sein liebster Aufent­haltsort. Frühzeitig begann er sich schriftstellerisch mit der Ordensgeschichte zu betätigen. Ganz besonders wurde er mit den Anfängen und der Blütezeit der [[Benediktineruniversität]] von Salzburg vertraut, deren Matrial er mit vielen Tausenden von Namen im Laufe der Jahre abschrieb. Als erstes Werk erschien von ihm [[1918]] in den Maria-Laarcher-Beiträgen "Die Salzburger Benediktiner-Kongregation [[1641]]—[[1808]]". Daneben veröffentlichte er schöne Beiträge zur Bücherkunde, wie die Exlibris von St. Peter und jene von [[Nonnberg]], worüber er auch als tätiges Mitglied der [[Gesellschaft für Salzburger Landeskunde|Salzburger Landeskunde]] an einem Gesellschaftsabend in sehr anregender Weise vortrug. Dabei war P. Blasius eine stille, mehr in sich gekehrte Natur, offen und gerade im Ver­kehr mit feiner Umwelt und stets aufs Praktische gerichtet.
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<blockquote>''P. Blasius Huemer O. S. B.  Einem tückischen, schweren Lungenleiden erlag heute halb 6 Uhr früh der geschätzte Stiftsbibliothektar P. Blasius Huemer. Er wurde am 30. August 1885 als Sohn des Lehrers Bonaventura Huemer in Rußbach-Abtenau geboren, studierte am Gymnasium in Gmunden mit vorzüglichem Erfolg und bezog darauf für zwei Semester die Wiener Universität, um Jurisprudenz zu studieren.  Der Herr rief ihn jedoch [[1905]] in den Orden St. Benedikts, dem er sich durch die feierliche Profeß im Jahre [[1909]] verband; im gleichen Jahre wurde er auch zum Priester geweiht. Seine Verwendbarkeit im Kloster zeigte sich von Anfang an als eine große. So hatte er besonders ein gutes Geschick zur Leitung der Jugend, der er Liebe und Achtung einzuflößen verstand. Durch vier Jahre ward er als Katechet der Mädchenschule nach [[Augustiner-Chorfrauen#Die Augustiner-Chorfrauen und Salzburg|Kloster Goldenstein]] geschickt und versah zugleich die Stelle eines zweiten und bald eines ersten Präfekten am Studentekonvikt im Stifte selbst. Ein Jahr nach dem Tode des Ordensschriftstellers P. [[Pirmin Lindner]] übernahm er [[1913]] ganz im Geiste desselben die Leitung der Stiftsbibliothek und behielt sie bis zu seinem Tode. Die Büchersammlung, der er  großes Ver­ständnis entgegenbrachte, war auch sein liebster Aufent­haltsort. Frühzeitig begann er sich schriftstellerisch mit der Ordensgeschichte zu betätigen. Ganz besonders wurde er mit den Anfängen und der Blütezeit der [[Benediktineruniversität]] von Salzburg vertraut, deren Matrial er mit vielen Tausenden von Namen im Laufe der Jahre abschrieb. Als erstes Werk erschien von ihm [[1918]] in den Maria-Laarcher-Beiträgen "Die Salzburger Benediktiner-Kongregation [[1641]]—[[1808]]". Daneben veröffentlichte er schöne Beiträge zur Bücherkunde, wie die Exlibris von St. Peter und jene von [[Nonnberg]], worüber er auch als tätiges Mitglied der [[Gesellschaft für Salzburger Landeskunde|Salzburger Landeskunde]] an einem Gesellschaftsabend in sehr anregender Weise vortrug. Dabei war P. Blasius eine stille, mehr in sich gekehrte Natur, offen und gerade im Ver­kehr mit feiner Umwelt und stets aufs Praktische gerichtet.
 
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''Wie verstand er es doch seit der Einrichtung der Elektrizi­tät im Stifte sich nützlich zu machen. Nur auf eines sah er nicht, auf seine Gesundheit. Obwohl er stark nierenleidend war, achtete er auf keine Verkältung. Oft stand er schon un­ter ärztlicher Behandlung. Er litt auch schon viele Schmer­zen. doch ging ihm die Abhärtung und das Nichts-merken-lassen über alles. Die Exkurrendoaushilfe für die [[Lager Niederalm|Lagerschule]] in [[Niederalm]] und die dortige Seelsorge dienten sicher zur Verschlimmerung seines Leidens. Es war vielleicht auch ein Zuviel, das er sich stets zutraute, denn zugleich war er auch längere Zeit Novizenmeister und Direktor der studie­renden Kleriker im Stifte. Mit Bereitwilligkeit half er auch in der Leitung des Knaben-Jugendbundes aus und hielt, so lang er konnte, Vorträge in der leider zu früh Heimgegange­nen wissenschaftlichen Unternehmung der "Salzburger Urania". Wesentlichen Anteil nahm P. Blasius an der Or­denszeitschrift "Studien und Mitteilungen O. S. B." durch Mitarbeit, Korrigieren usw. Auch stellte er seit Jahren das "Direktorium" her. Aus all diesem ist wohl nicht ersichtlich, daß der Verschiedene eine große und schwer ausfüllbare Lücke hinter sich läßt, die um so empfindlicher schmerzt, als zugleich ein lieber und hochachtbarer Mann in seiner Ju­gendblüte viel zu früh dahingegangen ist.— Das Begräb­nis findet in der [[Marienkapelle (St.-Veits-Kapelle)|St. Veits-Kapelle]] des Stiftes Freitag den [[6. Juli]] um 4 Uhr nachmittag statt. P. I.</blockquote>
 
''Wie verstand er es doch seit der Einrichtung der Elektrizi­tät im Stifte sich nützlich zu machen. Nur auf eines sah er nicht, auf seine Gesundheit. Obwohl er stark nierenleidend war, achtete er auf keine Verkältung. Oft stand er schon un­ter ärztlicher Behandlung. Er litt auch schon viele Schmer­zen. doch ging ihm die Abhärtung und das Nichts-merken-lassen über alles. Die Exkurrendoaushilfe für die [[Lager Niederalm|Lagerschule]] in [[Niederalm]] und die dortige Seelsorge dienten sicher zur Verschlimmerung seines Leidens. Es war vielleicht auch ein Zuviel, das er sich stets zutraute, denn zugleich war er auch längere Zeit Novizenmeister und Direktor der studie­renden Kleriker im Stifte. Mit Bereitwilligkeit half er auch in der Leitung des Knaben-Jugendbundes aus und hielt, so lang er konnte, Vorträge in der leider zu früh Heimgegange­nen wissenschaftlichen Unternehmung der "Salzburger Urania". Wesentlichen Anteil nahm P. Blasius an der Or­denszeitschrift "Studien und Mitteilungen O. S. B." durch Mitarbeit, Korrigieren usw. Auch stellte er seit Jahren das "Direktorium" her. Aus all diesem ist wohl nicht ersichtlich, daß der Verschiedene eine große und schwer ausfüllbare Lücke hinter sich läßt, die um so empfindlicher schmerzt, als zugleich ein lieber und hochachtbarer Mann in seiner Ju­gendblüte viel zu früh dahingegangen ist.— Das Begräb­nis findet in der [[Marienkapelle (St.-Veits-Kapelle)|St. Veits-Kapelle]] des Stiftes Freitag den [[6. Juli]] um 4 Uhr nachmittag statt. P. I.</blockquote>