Wallfahrtsbasilika Maria Plain: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Maria Plain Hochgitzen.jpg|thumb|Gesamtansicht mit Teleobjektiv aufgenommen von der Stadt Salzburg aus, im Hintergrund "zum Greifen nahe" der
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[[Datei:Wallfahrtsbasilika Maria Plain 20210205 2.jpg|thumb|Das [[Superioratsgebäude]] (links) mit der Wallfahrtsbasilika.]]
[[Hochgitzen]]]]{{Googlemapsort|Maria_Plain}}
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{{Googlemapsort|Maria_Plain}}
[[Datei:Maria Plain 074.jpg|thumb|die Basilika]]
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Die '''Wallfahrtsbasilika Maria Plain''' befindet sich in [[Maria Plain]] am [[Plainberg]] in der [[Flachgau]]er Gemeinde [[Bergheim]], das [[Patrozinium]] wird zu ''[[Mariä Himmelfahrt|Mariæ Himmelfahrt]]'', am [[15. August]] begangen.
[[Bild:Maria Plain Kalvarienberg.jpg|thumb|der Kalvarienberg und die Wallfahrtsbasilika nehmen herbstliche Farben an]]
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[[Datei:Maria Plain Stimmung.jpg|thumb|Herbst bei der Wallfahrtsbasilika]]
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[[Datei:Maria Plain Hochgitzen.jpg|thumb|Gesamtansicht, im Hintergrund der [[Hochgitzen]].]]
[[Bild:Maria_Plain_16.jpg|thumb|Maria Plain - mit Kalvarienberg]]
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[[Datei:Maria_Plain_Hochaltar.jpg|thumb|der Hochaltar in der Basilika]]
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== Einleitung ==
[[Datei:Maria Plain Patroziniumsfest.jpg|thumb|Patroziniumsfest (Prangtag) in der Wallfahrtsbasilika Maria Plain (Sonntag nach [[Fronleichnam]]]]
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Die Kirche ist eine der drei "[[Basilica minor|Basilicæ minores]]" in der [[Erzdiözese Salzburg]].
Die '''Wallfahrtsbasilika Maria Plain''' befindet sich am [[Plainberg]] im [[Flachgau]] und gehört zur Gemeinde [[Bergheim]].
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Die Gesamtanlage um die Wallfahrtsbasilika Maria Plain mit der [[Ursprungskapelle]], den fünf [[Kalvarienberg Maria Plain|Kalvarienbergkapellen]], der [[Schmerzenskapelle Maria Plain|Schmerzens]]- und der [[Heilig-Grab-Kapelle]] steht unter [[Denkmalgeschützte Objekte in Bergheim|Denkmalschutz]].
  
==Name==
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Der Name der Wallfahrtsbasilika geht auf das auf dem Plainberg (ursprünglich nur "Plain") ausgestellte [[Gnadenbild Maria Trost|Gnadenbild "Maria Trost"]] zurück. So hieß diese Wallfahrtsstätte eigentlich "Maria Trost auf dem Plain", was im Laufe der Jahrhunderte auf das heute übliche "Maria Plain" verkürzt wurde.
Der Name der Wallfahrtsbasilika geht auf das auf dem [[Plainberg|Plainberg (urspr. nur "Plain")]] ausgestellte Gnadenbild "Maria Trost" zurück. So hieß diese Wallfahrtsstätte eigentlich "Maria Trost auf dem Plain", was im Laufe der Jahrhunderte auf das heute übliche "Maria Plain" verkürzt wurde.
 
  
 
==Geschichte==
 
==Geschichte==
Die Basilika wurde für das [[Gnadenbild Maria Trost|Gnadenbild „Maria Trost"]], das von einem unbekannten Maler geschaffen wurde, erbaut. Der [[Sagen und Legenden|Legende]] nach war es während des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] nach der Brandschatzung des Ortes Regen in [[Bayern|Niederbayern]] [[1633]] fast unversehrt inmitten des Brandes erhalten geblieben. Die Frau des Pflegers von Fürsteneck, Argula von [[Grimming]], erwarb das Bild für die Schlosskapelle der Burg. Ihr Sohn [[Rudolf von Grimming]] brachte es [[1650]] in den salzburgischen Heimatsitz des [[Schloss in Müllegg|Schlosses in Müllegg]] (heute [[St. Johanns-Spital]] in Salzburg). Nachdem das Marienbild nach Salzburg gebracht worden war, ordnete Erzbischof [[Guidobald Graf von Thun und Hohenstein]] [[1652]] die Errichtung einer hölzernen Kapelle an, der so genannten [[Ursprungskapelle]].
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Die Basilika wurde für das [[Gnadenbild Maria Trost|Gnadenbild "Maria Trost"]], das von einem unbekannten Maler geschaffen wurde, erbaut. Der [[Sagen und Legenden|Legende]] nach war es während des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] nach der Brandschatzung des Ortes Regen in [[Bayern|Niederbayern]] [[1633]] fast unversehrt inmitten des Brandes erhalten geblieben. Die Frau des Pflegers von Fürsteneck, Argula von [[Grimming]], erwarb das Bild für die Schlosskapelle der Burg. Ihr Sohn [[Rudolf von Grimming|Rudolf]] [[Grimming|von Grimming]] brachte es [[1650]] in den salzburgischen Heimatsitz des [[Schloss in Müllegg|Schlosses in Müllegg]] (heute [[St. Johanns-Spital]] in Salzburg). Nachdem das Marienbild nach Salzburg gebracht worden war, ordnete [[Fürsterzbischof]] [[Guidobald Graf von Thun und Hohenstein]] [[1652]] die Errichtung einer hölzernen Kapelle an, der so genannten [[Ursprungskapelle]]. (Der Legende nach verbot der [[Pfarrer von Bergheim]], [[Johann Müllauer|Johann Millauer]], das Gnadenbild in der Kapelle auszustellen, weil dieses nur in einer Kirche ausgestellt werden dürfe. Der Widerspruch eines Landpfarrers gegen eine fürsterzbischöfliche Anordnung scheint aber unglaubwürdig). 
  
Jedoch verbot bald der Pfarrer von [[Bergheim]], Johann Millauer, das Gnadenbild in dieser Kapelle auszustellen. Er war der Meinung, dass dies nur in einer Kirche der Fall sein dürfe.  
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[[Datei:Maria_Plain_Hochaltar.jpg|thumb|Der Hochaltar der Basilika.]]
  
[[1653]] gab Rudolf von Grimming eine Kopie beim Maler [[Franz Pereth]] in Auftrag, denn er hatte bereits im Jänner desselben Jahres das Originalbild wieder nach Müllegg zurückbringen lassen, von wo es nach Grimmings Übersiedlung [[1658]] nach Nesselwang in Schwaben, Deutschland, gelangte.  
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[[1653]] gab Rudolf von Grimming eine Kopie beim Maler [[Johann Franz Pereth]] für die Ursprungskapelle in Auftrag, denn er hatte bereits im Jänner desselben Jahres das Originalbild wieder nach Müllegg zurückbringen lassen, von wo es nach Grimmings Übersiedlung [[1658]] nach Nesselwang in Schwaben, Deutschland, gelangte.  
 
   
 
   
[[1668]] gab es bereits eine Krämerei und einen Brotladen in unmittelbarer Nähe der Kirche. Die Zahl der Wallfahrer nahm aber so zu dass von [[1671]] bis [[1673]] die heutige Kirche nach Plänen des [[Giovanni Antonio Daria]] errichtet wurde. Sie wurde [[1674]] von Erzbischof [[Maximilian Gandolph Graf von Kuenburg]] am [[12. August]] [[1674 ]] unter großer Anteilnahme der Pilger aus nah und fern geweiht. Zu den Künstlern die den Hochaltar der Kirche geschaffen haben zählt auch der Salzburger Bildhauer [[Jakob Gerold]].
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[[1668]] gab es bereits eine Krämerei und einen Brotladen in unmittelbarer Nähe der Ursprungskapelle. Die Zahl der Wallfahrer nahm aber so zu, dass von [[1671]] bis [[1673]] die heutige Kirche nach Plänen des [[Giovanni Antonio Daria]] errichtet wurde. Sie wurde [[1674]] von Fürsterzbischof [[Maximilian Gandolf Graf von Kuenburg]] am [[12. August]] [[1674]] unter großer Anteilnahme von Pilgern aus nah und fern geweiht.  
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Die Wallfahrtsseelsorge wurde den [[Benediktinerorden|Benediktinern]], die in der [[Salzburg|Stadt]] die [[Benediktineruniversität Salzburg|Universität Salzburg]] unterhielten, anvertraut.
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[[1676]] kehrt jedoch das Originalbild nach einigen Irrfahrten wieder nach Maria Plain zurück und wurde in der mittlerweile errichteten Basilika aufgestellt. Die Kopie wurde dann in die Ursprungskapelle aufgestellt. Die Bruderschaft "Maria Trost" entstand dann [[1681]] und von [[1686]] bis [[1692]] legte man den Kalvarienberg mit den Kapellen an. [[1705]] stiftete ein Salzburger Bürger 15 steinerne Bildstöcke entlang des alten Wallfahrtsweges (beginnend bei [[Rainerstraße]]/[[Elisabethstraße]] in der Stadt Salzburg).
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[[Datei:Kirche B.jpg|thumb|Der Hochaltar nach der Renovierung 2014.]]
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Als Salzburg vor den Folgen der Kriegswirren des Österreichischen Erbfolgekrieges (1740–1748) verschont blieb, veranlasste das [[Salzburger Domkapitel]] 1751 die Krönung des Kultgegenstandes, die [[Andreas I. Jakob Graf Dietrichstein]] vornahm. Seither wird jährlich am fünften und sechsten Sonntag nach [[Pfingsten]] die Krönung Mariens in Plain festlich gefeiert. Dass [[Wolfgang Amadé Mozart|Mozart]] die sogenannte ''Krönungsmesse'' für Maria Plain komponiert hätte, wurde [[1907]] von dem Mozart-Enthusiasten [[Johann Evangelist Engl]] frei erfunden und trifft nicht zu.<ref>[[Ernst Hintermaier|Hintermaier, Ernst]]: ''Die verlorene Legende der "Krönungsmesse".'' In: ''Singende Kirche'', Wien 1975, Seite 171.</ref>
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Papst Pius XII. erhob die Basilika [[1952]] zur ''Basilica minor''. Am [[13. Juli]] 1952 wurde die Erhebung der Wallfahrtskirche Maria Plain zur Basilika mit einem Pontifikalamt mit Erzbischof [[Andreas Rohracher]] gefeiert.<ref>Quelle [[Erich Marx]] (Hg.): ''Befreit und besetzt. Stadt Salzburg 1945–1955'', [[Verlag Anton Pustet]], 1996, ISBN 3-7025-0344-7, Seite 385</ref>
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== Innenausstattung ==
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Im Innenraum befinden sich Emporen und ein schmaler Chor.
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[[Datei:Gnadenbild Maria Trost.jpg|thumb|Das Gnadenbild Maria Trost in der Wallfahrtsbasilika Maria Plain.]]
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Der Hochaltar wurde von Fürsterzbischof Max Gandolf von Kuenburg gestiftet. Zentrales Bild ist das Gnadenbild "Maria Trost".  [[Frans de Neve]] gestaltete ihn mit dem Bild Mariae Himmelfahrt, an dessen Stelle nun das Gnadenbild steht, und die Dreifaltigkeit (Oberbild), die "Salzburger" Heiligen ([[Rupert von Salzburg|Rupert]], [[Virgil]], Vital, Maximilian). Der Hochaltar selbst stammt vom Salzburger Bildhauer [[Jakob Gerold]]. Auf den Seitenaltären befinden sich Schnitzfiguren von [[Thomas Schwanthaler]] (beispielsweise auf dem St.-Benedikt-Altar). Die Altarbilder stammen von [[Johann Friedrich Pereth]] (Altarbild der Hl. Familie), Frans de Neve (Altar der Vierzehn Nothelfer) und [[Christof Lederwasch]] (Altar der hl. Sippe, vorderer rechter Kapellenaltar).
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[[Martin Johann Schmidt]], "Kremser Schmidt" genannt, malte acht Gemälde an den Wänden. Die Kanzel stammt aus [[1682]], die [[Rokoko]]-Beichtstühle aus [[1760]] und die Chorgitter entstanden von [[1683]] bis [[1685]]. Das Rankwerk zeigt zahlreiche, stilisierte Türken mit Trompeten und Waffen.
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=== Madonna mit Strahlenkranz  ===
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Über dem Mittelgang noch vor dem Altarraum hängt eine Madonna mit dem Jesuskind an einer langen Kugelschnur im Raum. An ihrer Rückseite befindet sich ein goldener Strahlenkranz. Es handelt sich um eine [[Votiv]]gabe aus der Zeit um [[1675]] von einem unbekannten Künstler.
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* {{Kulturklauberin|https://www.sn.at/kolumne/kulturklauberin/diese-sonne-ist-ein-gut-verstecktes-geheimnis-1225505712}}
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|- style="float:left; width:30%"
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| [[Datei:Schwebende Madonna im Mittelschiff vorne.jpg|thumb|150px|Die Madonna mit Kind im Mittelschiff, vorne.]] || [[Datei:Madonna mit Strahlenkranz Wallfahrtsbasilika Maria Plain.jpg|thumb|Die Madonna mit Kind im Mittelschiff, Rückseite mit Strahlenkranz.]]
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=== Orgeln ===
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Bei den Einweihungsfeierlichkeiten im Jahr [[1674]] erklang das erste Mal ein Orgel-Instrument, vermutlich ein Positiv. Ob es neu oder gebraucht war, von wem es gestammt hatte und wo es später hingekommen ist, ist bisher unbekannt geblieben. Überliefert ist lediglich, dass das Aufstellen und "Einrichten" des Instruments ''8 [[Gulden|fl.]] 9 xr.'' (Kreuzer) gekostet hatte.<ref>[…] ''Zurichtung der khlainen Orgl'' […]; [[Archiv Erzabtei St. Peter|ASP]]: Akt 1180/3 (1674), betreffend Maria Plain. Zitiert nach: [[Roman Schmeißner]]: ''Orgelbau in Salzburger Wallfahrtskirchen'', S. 249 und 261.</ref>
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==== Hauptorgel ====
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Die große Orgel schuf [[Christoph Egedacher]] [[1682]], der seit [[1673]] als [[Orgelmacher#Hoforgelmacher|Hoforgelmacher]] in Salzburg tätig war. Ihre Anschaffung stiftete der Abt der [[Benediktinerabtei Weingarten|Reichsabtei Weingarten]], Reichsprälat (1673–1683) [[Alfons Stadlmayr]], der zwischen 1653 und 1673 [[Rektoren der Benediktineruniversität Salzburg|Rektor]] der [[Benediktineruniversität Salzburg]] gewesen war. Abt Stadlmayrs Vater war der Komponist [[Johann Stadlmayr]]. Das Gehäuse entwarf anscheinend Simon Fries,<ref>P. [[Petrus Eder]] OSB: ''Die neue Orgel in der Wallfahrtsbasilika MARIA PLAIN bei Salzburg'', hg. vom Superiorat Maria Plain, Salzburg 1998 (Faltblatt).</ref> der zuletzt noch zwei Schleierbretter anfertigte, die ihm 1685 bezahlt wurden und 16 [[Gulden|fl.]] gekostet hatten.<ref>''Item bezahle ich den Friesen Büldthauer umb zweÿ geschnittene blündtflügl zu der orgel 16 fl.'' In: ASP: Akt 1180/14 (1685), betreffend Maria Plain. Zitiert nach: [[Roman Schmeißner]]: ''Orgelbau in Salzburger Wallfahrtskirchen'', S. 249.</ref>
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[[File:Maria Plain Okt 019.jpg|thumb|Egedacher Orgel 1682]]
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===== Disposition und Geschichte =====
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Die ursprüngliche Disposition von 1682 ist nicht überliefert. Sie hatte laut [[Karl Mauracher (Orgelbauer)|Karl Mauracher]], der sie [[1836]] hätte reparieren sollen aber den Auftrag nicht erhielt,<ref>[[Roman Schmeißner]]: ''Orgelbau in Salzburger Wallfahrtskirchen'', S. 251.</ref> 8&nbsp;Register. Sie dürfte folgende Stimmen aufgewiesen haben: Principal&nbsp;8', Viola&nbsp;8', Copl&nbsp;8', Octav&nbsp;4', Flöte&nbsp;4', Quinte&nbsp;3', Superoctav&nbsp;2', Mixtur&nbsp;1½' (zweifach). Das Manual hatte einen Umfang von&nbsp;C–c’’’ mit kurzer großer Oktav (45&nbsp;Tasten und Töne), das Pedal von C–gis ebenso (16&nbsp;Tasten, auf Taste&nbsp;g klingt&nbsp;gis).
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[[1749]] bezahlte der Abt von Weingarten, Dominikus&nbsp;II. Schnitzer (1745–1784), Veränderungen am Gehäuse, um mehr Licht durch das Süd-Fenster ins Kircheninnere dringen zu lassen. Dabei wurde das Zifferblatt mitsamt dem Oberteil des Gehäuses entfernt. Das römisch bezifferte Blatt wurde höher wieder angebracht und "schwebt" seither an der Decke der Kirche. [[1850]] gestaltete der Salzburger Orgelbauer [[Ludwig Mooser]] die Orgel um: Er versah das Gehäuse wieder mit einer Abdeckung, baute neue Pedalwindladen für ein eigenständiges 18-Töne-Pedal ein, erweiterte den Umfang der Klaviatur und veränderte die Disposition. Aus einer Reisebeschreibung Theodor Manns, die 1885 veröffentlicht wurde,<ref>Theodor Mann: ''Aus meiner Reisemappe. (Fortsetzung) ''. In: ''Urania''. Musik-Zeitschrift für Orgelbau und Orgelspiel insbesondere, sowie für musikalische Theorie, kirchliche, instruktive Gesang- und Clavier-Musik, hg. von Alexander Wilhelm Gottschalg, Bd. 42, Nr. 4 (Erfurt 1885), S. 52f. Zitiert nach: [[Roman Schmeißner]]: ''Orgelbau in Salzburger Wallfahrtskirchen'', S. 253f.</ref> hatte die Orgel nach dem Umbau durch Mooser 11&nbsp;Register. Manual (54&nbsp;Tasten&nbsp;C–f3): Principal&nbsp;8', Viola&nbsp;8', Gedackt&nbsp;8', Flöte&nbsp;4', Octave&nbsp;4', Dolce&nbsp;4', Octave&nbsp;2', Quinte&nbsp;2<sup>2</sup>/<sub>3</sub>′, Mixtur (zweifach). Pedal (18&nbsp;Tasten und Töne,&nbsp;C–f): Subbaß&nbsp;16', Octavbaß 8'; Pedalkoppel.
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[[1939]] wurde diese Orgel von der Firma ''[[Max Dreher|Dreher&nbsp;&&nbsp;Flamm]]'' total verändert. Sie erhielt eine elektropneumatische Traktur, zwei elektrische Spieltische und ein hinter dem Hochaltar aufgestelltes Fernwerk. Die Disposition stammte von [[Joseph Messner]] und umfasste 22 Register, gestiftet hatte das Instrument der Erzabt des Klosters St.&nbsp;Peter (1931–1956), [[Jakob Reimer]]. Am 12.&nbsp;Juli [[1940]] untersuchten [[Joseph Messner]] und Vinzenz Goller die Orgel und schrieben ein hymnisch abgefasstes Gutachten.<ref>Seelsorgeamt der Erzdiözese Salzburg, Kirchenmusikreferat: ''Gutachten''. Salzburg, 13. Juli 1940.</ref> Die Störanfälligkeit und die mindere klangliche Qualität des Instruments führten allerdings in der Folge zu den Überlegungen, nach einem gediegeneren Instrument Ausschau zu halten. 1995 entwickelte der luxemburgische Orgelbauer Georg Westenfelder ein Konzept zur Rekonstruktion der Egedacher-Orgel.
  
Die Wallfahrtsseelsorge wurde den Benediktinern, die in der [[Salzburg|Stadt]] die [[Universität]] unterhielten, anvertraut.
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In goldenen Buchstaben sind am Gehäuse drei geschichtliche Angaben zur Orgel, in Form von (elegischen) Chronodistichen, angebracht:
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{| border="0" cellspacing="24" cellpadding="10" style="border-collapse:collapse;"
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| style="vertical-align:top" |
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{| border="0"
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|colspan="3"| '''1682'''
  
[[1676]] kehrt jedoch das Originalbild nach einigen Irrfahrten wieder nach Maria Plain zurück und wurde in der mittlerweile errichteten Basilika aufgestellt. Die Kopie kehrte in die Ursprungskapelle zurück. Die Bruderschaft „Maria Trost" entstand dann [[1681]] und von [[1686]] bis [[1692]] legte man den Kalvarienberg mit den Kapellen an. [[1705]] stiftete ein Salzburger Bürger 15 steinerne Bildstöcke entlang des alten Wallfahrtsweges (beginnend bei [[Rainerstraße]]/[[Elisabethstraße]] in der Stadt Salzburg).
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A'''L'''PHONS'''V'''S ABBAS '''M'''ONASTER'''II W'''E'''I'''NGARTENS'''I'''S
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'''D'''E'''I'''PARÆ '''VI'''RG'''I'''N'''I'''S HONOR'''I''' F'''I'''ER'''I''' FE'''CI'''T<ref>''Alfons, Abt des Klosters Weingarten, ließ'' [das] ''zur Ehre der jungfräulichen Gottesgebärerin errichten''.</ref>
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| style="vertical-align:top" |
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{| border="0"
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|colspan="3"| '''1749'''
  
Weitere Daten der Kirche:
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'''D'''O'''MI'''N'''ICV'''S ANT'''I'''STES
*[[1710]]: Die heutige [[Ursprungskapelle]] wird errichtet
+
'''W'''E'''I'''NGARTENS'''I'''S • '''I'''TA • '''I'''N–
*[[1732]]: Das Originalbild wird in die Kirche übertragen und
+
NO'''V'''ABAT • '''V'''T • SO'''LI'''S '''IV'''BAR'''I'''
*[[1751]]: durch Erzbischof [[Andreas I. Jakob Graf Dietrichstein]] gekrönt
+
'''LI'''BER'''I'''OR S'''I'''T TRANS'''I'''T'''V'''S<ref>''Abt Dominikus aus Weingarten erneuerte'' [die Orgel] ''so, dass der Sonne Schein ein freierer Durchgang'' [gewährt] ''ist''.</ref>
*[[1810]]: wird Maria Plain an das [[Erzstift St. Peter]] übertragen
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*[[1952]]: wird Maria Plain am [[13. Juli]] zur "Basilica minor" erhoben, Pontifikalamt mit [[Erzbischof]] [[Andreas Rohracher]] gefeiert
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| style="vertical-align:top" |
*[[1959]]: wird ein neues Geläute geschaffen (a, cis, e, g, h, a)
+
{| border="0"
*[[1973]]/[[1974|74]]: werden Basilika und Kloster restauriert
+
|colspan="3"| '''1939'''
*[[1998]]: wird die neue Orgel von Georg Westenfelder (Luxemburg) gesegnet
 
*[[2003]]/[[2004|04]]: wird die Basilika außen renoviert
 
*[[2005]]/[[2006|06]]: wird der Kalvarienberg saniert
 
*[[2011]] wurde das Gnadenbild von Maria Plain als Motiv für die Weihnachtsbriefmarke ausgewählt.
 
  
Zur Würdigung des Marien-Heiligtums und der Krönung des Gnadenbildes schrieb [[Wolfgang Amadeus Mozart|W. A. Mozart]] die bekannte »Krönungsmesse«.
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E'''L'''E'''C'''TR'''I I'''NSONAT ORGANI '''V'''O'''X VI D'''ANTE JA'''C'''OBO
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PRAES'''VL'''E Q'''VI IM'''PER'''I'''TAT PETER'''I I'''N '''C'''OENOB'''I'''O<ref>''Durch die Kraft des Elektrons erschallt die Stimme der Orgel, bewerkstelligt durch die Stiftung des Jakobus, der im Kloster St. Peter regiert''.</ref>
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|}
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|}
  
==Wallfahrtsweg==
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===== Die Westenfelder-Orgel =====
Der eigentliche Wallfahrtsweg beginnt beim ''[[Fünfhaus]]-Viadukt'', und beim Haus [[Elisabethstraße]] Nr. 1 steht die erste der 15 Rosenkranzgeheimnis<ref>Siehe den Wikipedia-Artikel http://de.wikipedia.org/wiki/Rosenkranz "Rosenkranz".</ref>-Säulen. Er führte seinerzeit über Wiesen des Vorortes [[Itzling]], heute leider durch Häuserschluchten, bis zur [[Plainbrücke]]. Genau gesagt beginnt der alte Pilgerweg bei der Elisabethapotheke gegenüber dem [[Kiesel]]-Gebäude. Die weiteren Stationen führen über die Elisabethstraße (freudenreiche Geheimnisse) bis zur Einmündung der [[Julius-Haagn-Straße]], dann entlang der [[Plainstraße]], den Weg hinein bis fast zum [[ASKÖ]]-Platz, wo die schmerzhaften Geheimnisse beginnen. Wieder zurück bis zum Übergang bei der [[S-Bahn Salzburg|S-Bahnlinie]] {{Symbol-S-Bahn|S1|#B71E44}} Salzburg Itzling, die [[Schillerstraße]] entlang und bei der Plainbrücke den Berg hinan mit den glorreichen Geheimnissen. Er ist auch mit der {{Symbol-S-Bahn|S1|#B71E44}} an der Station ''Maria Plain - Plainbrücke'', sowie mit der [[Stadtbus|Stadtbuslinie]] {{Symbol-Obuslinie|6|#80C342}} (Plainbrücke) erreichbar.
+
Im Jahre [[1997]] erhielt der [[Luxemburg]]er Orgelbauer Georg Westenfelder den Auftrag, eine neue Orgel für Maria Plain zu bauen. Im Vorfeld hatten die mit Konzeptionierung und Auftragsvergabe befassten Beteiligten formuliert, dass das optische Erscheinungsbild der Orgel am besten wieder mit dem klanglichen in Übereinstimmung zu bringen sei. Im I.&nbsp;Manual rekonstruierte Westenfelder in diesem Sinne die Disposition Egedachers aus dem Jahre 1682, erweiterte diese aber um das Schweberegister ''Piffaro'', das Egedacher auch an anderen Orgeln disponiert hatte. Darüber hinaus ergänzte Westenfelder die Orgel mit einem II.&nbsp;Manual und Pedal, wobei das II.&nbsp;Manual praktisch aus einem ''Cornet décomposé'' besteht. Die neue Orgel wurde am [[27.&nbsp;September]] [[1998]] feierlich gesegnet.
  
Von der Plainbrücke biegt er auf den Plainberg ab und führt zum Kalvarienberg mit den vier Kapellen (um [[1692]] errichtet). Wenige Schritte unterhalb der Krämerei steht eine [[1962]] erbaute Nachahmung der heiligen Grabeskapelle in Jerusalem, wie sie damals beliebt waren (z. B. in [[Henndorf]] oder [[Tittmoning]]).
+
===== Disposition seit 1998 =====
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{| border="0" cellspacing="0" cellpadding="10" style="border-collapse:collapse;"
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| style="vertical-align:top" |
 +
{| border="0"
 +
|colspan="4"| '''I Hauptwerk (50 Tasten, C/D–d<sup>3</sup>)'''
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----
 +
|-
 +
| Principal || 8'
 +
|-
 +
| Viola || 8'
 +
|-
 +
| Copel || 8'
 +
|-
 +
| Oktave || 4'
 +
|-
 +
| Flöte || 4'
 +
|-
 +
| Quinte || 3'
 +
|-
 +
| Superoctav || 2'
 +
|-
 +
| Mixtur IV || 1<sup>1</sup>/<sub>3</sub>′
 +
|-
 +
| Piffaro (ab a°) || 8'
 +
|-
 +
|-
 +
|}
 +
| style="vertical-align:top" |
 +
{| border="0"
 +
|colspan="4"| '''II Nebenwerk (50 Tasten, C/D–d<sup>3</sup>)'''
 +
----
 +
|-
 +
| Rohrcopel || 8'
 +
|-
 +
| Flöte || 4'
 +
|-
 +
| Nasat || 2<sup>2</sup>/<sub>3</sub>′
 +
|-
 +
| Kleine Flöte || 2'
 +
|-
 +
| Terz || 1<sup>3</sup>/<sub>5</sub>′
 +
|-
 +
| Quinte || 1<sup>1</sup>/<sub>3</sub>′
 +
|-
 +
| Regal || 8'
 +
|}
 +
| style="vertical-align:top" |
 +
{| border="0"
 +
|colspan="4"| '''Pedal (26 Tasten, C/D–d<sup>1</sup>)'''
 +
----
 +
|-
 +
| Subbass || 16'
 +
|-
 +
| Octavbass || 8'
 +
|-
 +
| Posaune || 8'
 +
|-
 +
| Koppeln: Manualkoppel,
 +
|-
 +
| zwei Pedalkoppeln
 +
|-
 +
| Tremulant
 +
|}
 +
| style="vertical-align:top" |
 +
{| border="0"
 +
|}
 +
|}
  
====Die Bildsäulen====
+
== Statuen in, an und vor der Wallfahrskirche ==
<gallery perrow=5>
+
<gallery mode="nolines" mode="packed-hover" heights="200">
Datei:Wallfahrtsweg_(1).jpg|1.&nbsp;Rosenkranzgeheimnis, [[Elisabethstraße]]&nbsp;1
+
Datei:Statue an der linken Kirchenseite in Maria Plain .jpg|Eine Statue an der linken Kirchenseite
Datei:Wallfahrtsweg_(2).jpg|2.&nbsp;Rosenkranzgeheimnis, [[Elisabethstraße]]&nbsp;5/7
+
Datei:Statue hl. Benedikt in Maria Plain Collage.jpg|Die Statue des hl. Benedikt vor dem Eingang in die Wallfahrtskirche.
Datei:Wallfahrtsweg_(3).jpg|3.&nbsp;Rosenkranzgeheimnis, [[Elisabethstraße]]&nbsp;21
+
Datei:Statuen v. hl. Gertraud u. hl. Johannes Nepomuk an der Rückseite des Mittelschiffes in deer Basilika Maria Plain.jpg|Statuen der hl. Gertraud und des hl. [[Johannes Nepomuk]] an der Rückseite des Mittelschiffes.
Datei:Wallfahrtsweg_(4).jpg|4.&nbsp;Rosenkranzgeheimnis, [[Elisabethstraße]], Ecke&nbsp;[[Jahnstraße]]
+
Wallfahrtsbasilika Maria Plain Fassade mit Statuen.jpg|Die Fassade mit Statuen und einer Mariendarstellung.
Datei:Wallfahrtsweg_(5).jpg|5.&nbsp;Rosenkranzgeheimnis, [[Julius-Haagn-Straße]]&nbsp;34
 
Datei:Wallfahrtsweg_(12).jpg|12.&nbsp;Rosenkranzgeheimnis
 
Datei:Wallfahrtsweg_(15).jpg|15.&nbsp;Rosenkranzgeheimnis
 
 
</gallery>
 
</gallery>
  
====Monatswallfahrt====
+
== Wallfahrt Maria Plain ==
[[Bild:Maria Plain.JPG|thumb|Wallfahrtsweg Rosenkranzgeheimnis-Säule Nr. 12]]
+
[[Datei:Maria Plain Patroziniumsfest.jpg|thumb|Patroziniumsfest (Prangtag) in der Wallfahrtsbasilika Maria Plain (Sonntag nach [[Fronleichnam]]]]
In Maria Plain wird in jedem Monat am Samstag nach dem Herz-Jesu-Freitag, d. i. der monatliche Gebetstag um geistliche Berufe, eine Monatswallfahrt gehalten, deren Hauptanliegen sind:
+
 
* Festigung im Glauben 
+
: ''Hauptartikel [[Wallfahrt Maria Plain]]''
* geistliche Berufe 
+
* [[Ursprungskapelle]]
* Erneuerung der Kirche 
+
* [[Superioratsgebäude]]
* Frieden in der Welt.
+
* [[Kalvarienberg Maria Plain|fünf Kalvarienbergkapellen]]
 +
* [[Schmerzenskapelle Maria Plain|Schmerzenskapelle]]
 +
* [[Heilig-Grab-Kapelle]]
 +
sowie
 +
* [[Weihnachtskrippe in der Basilika Maria Plain]]
 +
* [[Die Glocken der Basilika Maria Plain]]
  
Diese ''Maria-Plainer-Monatswallfahrt'' ist eine Wallfahrt der [[Erzdiözese Salzburg]] und geht ursprünglich auf eine Initiative unseres damaligen Herrn Erzbischofs [[Andreas Rohracher|Dr. Andreas Rohracher]] (resigniert am [[30. Juni]] [[1969]], gestorben am [[6. August]] [[1976]]) zurück. Die erste Monatswallfahrt konnte allerdings erst im September [[1975]] unter Erzbischof [[Karl Berg|Dr. Karl Berg]] gehalten werden.
+
== Chronik ==
 +
*[[1674]] am 12. August weihte [[Maximilian Gandolf Graf von Kuenburg|Erzbischof Maximilian]] die Kirche.
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*[[1682]] schuf [[Christoph Egedacher]] die Hauptorgel.
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*[[1710]]: Die heutige Ursprungskapelle wird errichtet
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*[[1732]]: Das Originalbild kommt zurück auf den Plainberg, wird in die Kirche übertragen und
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*[[1751]]: durch Fürsterzbischof [[Andreas I. Jakob Graf Dietrichstein]] gekrönt
  
In den Sommermonaten (Mai bis Oktober) beginnt die Monatswallfahrt in der Pfarrkirche [[Itzling]]. Die Pilger versammeln sich um 14.00 Uhr in der Kirche. Nach einer kleinen Statio pilgern sie gemeinsam über Itzling und Gaming über den Plainwaldweg und Plainberg zur Wallfahrtsbasilika Maria Plain. Auf dem Weg wird gebetet und gesungen. Inzwischen, um 14.30 versammeln sich jene Gläubigen, die aus irgendwelchen Gründen nicht (mehr) mitgehen können, in der Wallfahrtsbasilika und beten dort den Rosenkranz.
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[[Datei:Wallfahrtsbasilika Maria Plain Winter.jpg|thumb|Die Wallfahrtsbasilika Maria Plain im Winter.]]
  
Um 15.00 Uhr treffen dann alle in der Wallfahrtsbasilika Maria Plain zusammen und feiern die Heilige Messe mit Predigt. Im Anschluss an die Feier in der Kirche werden alle zu einfachen Agape in das Klostergebäude Maria Plain eingeladen. In den Wintermonaten (November bis April) beginnt die Monatswallfahrt in der Wallfahrtsbasilika Maria Plain mit dem Rosenkranz, um 15.00 Uhr ist wieder Messefeier mit Predigt und anschließend Agape im Klostergebäude.
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*[[1824]]: wird Maria Plain an das [[Erzabtei St. Peter|Stift St.&nbsp;Peter]] übertragen
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*[[1952]]: wird Maria Plain am [[13. Juli]] zur "''Basilica minor''" erhoben, Pontifikalamt mit [[Erzbischof]] [[Andreas Rohracher]] gefeiert
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*[[1959]]: wird ein neues Geläute geschaffen (a, cis, e, g, a, h)
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*[[1973]]/[[1974]]: werden Basilika und Kloster restauriert
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*[[1998]]: wird die neue  von Georg Westenfelder ([[Luxemburg]]) geschaffene Orgel gesegnet
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*[[2003]]/[[2004]]: wird die Basilika außen renoviert
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*[[2005]]/[[2006]]: wird der Kalvarienberg saniert
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*[[2011]] wurde das Gnadenbild von Maria Plain als Motiv für die Weihnachtsbriefmarke ausgewählt.
  
==Bildergalerie==
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==Bilder ==
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{{Bildkat}}
Bild:Maria_Plain_Kalvarienberg_02.jpg|der Kalvarienberg unterhalb der Wallfahrtsbasilika in herbstlichen Farben, im Hintergrund der [[Gaisberg]]
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{{Commonscat|Wallfahrtskirche Maria Plain|Wallfahrtskirche Maria Plain}}
Bild:Maria_Plain_10.jpg|letzte Kreuzwegkapelle
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== Weblink ==
Bild:Maria_Plain_09.jpg|das Grab Christi
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* Die Anlage von Maria Plain in [https://www.openstreetmap.org/way/66232062#map=18/47.838560/13.040576 www.openstreetmap.org]
Bild:Maria_Plain_07.jpg
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Bild:Maria_Plain_06.jpg
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==Quellen ==
Bild:Maria_Plain_04.jpg
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{{homepage|https://www.mariaplain.at/}}
Bild:Maria_Plain_03.jpg
+
* [[Roman Schmeißner|Schmeißner, Roman]]: ''Orgelbau in Salzburger Wallfahrtskirchen'', Duisburg & Köln: WiKu-Verlag 2015, ISBN 978-3-86553-446-0 (zugleich Dissertation: ''Studien zum Orgelbau in Wallfahrtskirchen der Erzdiözese Salzburg'', [[Universität Mozarteum]] 2012).
Bild:Maria_Plain_02.jpg
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* [[Georg Stadler (Lehrer)|Stadler, Georg]]: ''Flachgau'', Seite 228f
Bild:Maria Plain 3.jpg
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* [[Franz Martin|Martin, Franz]]: ''Salzburg - ein Führer durch seine Geschichte und Kunst'', [[Verlag "Das Bergland-Buch"]], Salzburg, [[1952]]
Datei:Gnadenbild in Maria Plain.jpg|Gnadenbild in Maria Plain
+
* [[Kirchenführer im Land Salzburg|Kirchenführer St. Peter]] [https://www.kirchen-fuehrer.info/de/kirchen/detail.asp?id=26&tit=Wallfahrtsbasilika+Maria+Plain+bei+Salzburg  www.kirchen-fuehrer.info]
Datei:Krippe in Maria Plain.JPG|Krippe in Maria Plain
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* "[[Salzburger Nachrichten]]", 19. Juli 2008
Bild:Maria_Plain_20.JPG|Basilika von Osten
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* [https://www.bergheim-tourismus.at/kultur/wallfahrtsbasilika-maria-plain.html www.bergheim-tourismus.at]
Datei:Maria plain.JPG|Maria Plain, Westansicht
 
Datei:Kalvarienberg, Kreuzigungsgruppe mit Salzburgblick.jpg|Kalvarienberg, Kreuzigungsgruppe mit Salzburgblick
 
Datei:Maria Plain, Kreuzigungsgruppe bei Nacht.jpg|Maria Plain, Kreuzigungsgruppe bei Nacht
 
Datei:Maria Plain, Kreuzigungsgruppe am Kalvarienberg bei Nacht.jpg|Maria Plain, Kreuzigungsgruppe am Kalvarienberg bei Nacht
 
Datei:Pano - P1020740 - 6109x2703 - SLIN - Blended Layer.jpg| Ausblick vom Kalvarienberg in Maria Plain, Aufnahme am frühen Vormittag
 
Datei:Maria Plain Pano West.jpg|Maria Plain-Panorama vom Westen aus
 
Datei:Maria Plain, Nordostansicht.jpg|Maria Plain, Nordostansicht
 
Datei:DSC04077.JPG|Südansicht mit Kalvarienberg
 
Datei:Nachtbild von Maria Plain.jpg|Nachtbild von Maria Plain
 
Datei:Nächtlicher Salzburgblick vom Kalvarienberg in Maria Plain.jpg|Nächtlicher Salzburgblick vom Kalvarienberg in Maria Plain
 
Datei:Verkündungskanzel in Maria Plain.jpg|Verkündungskanzel in Maria Plain
 
Datei:Votivtafel in Maria Plain A.jpg|Votivtafel in Maria Plain
 
Datei:Votivtatel über Begebenheit im Jahr 1864.jpg|Votivtatel über Begebenheit im Jahr 1864
 
Datei:Plainlinde im Winter.jpg|Plainlinde im Winter
 
Datei:Orgel in der Basilika Maria Plain.jpg|Orgel in der Basilika Maria Plain
 
Datei:Basilikablick v. Empore.jpg|Basilikablick v. Empore aus
 
Datei:Maria Plain, die große Ostturmglocke.jpg|Maria Plain, Info über die große Ostturmglocke
 
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==Fußnoten==
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==Einzelnachweise==
 
<references/>
 
<references/>
 
==Quellen==
 
{{homepage|http://www.mariaplain.at/}}
 
* [http://www.bergheim.at/mariaplain/ Gemeinde Bergheim: Maria Plain]
 
* [[Franz Martin]] ''Salzburg - ein Führer durch seine Geschichte und Kunst'', [[Verlag "Das Bergland-Buch"]], Salzburg, [[1952]]
 
* [[Salzburger Nachrichten]] 19. Juli 2008
 
  
  
[[Kategorie:Tourismus|Plain, Wallfahrtsbasilika Maria]]
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{{SORTIERUNG: Maria Plain, Wallfahrtsbasilika}}
[[Kategorie:Geografie|Plain, Wallfahrtsbasilika Maria]]
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[[Kategorie:Flachgau]]
[[Kategorie:Flachgau|Plain, Wallfahrtsbasilika Maria]]
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[[Kategorie:Bergheim]]
[[Kategorie:Bergheim|Plain, Wallfahrtsbasilika Maria]]
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[[Kategorie:Salzburgs Schätze]]
[[Kategorie:Wallfahrtskirche|Plain, Wallfahrtsbasilika Maria]]
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[[Kategorie:Erzdiözese]]
[[Kategorie:Ausflugsziel|Plain, Wallfahrtsbasilika Maria]]
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[[Kategorie:Geschichte (Erzdiözese)]]
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[[Kategorie:Religion]]
[[Kategorie:Wallfahrt|Plain, Wallfahrtsbasilika Maria]]
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[[Kategorie:Architektur]]
[[Kategorie:Kirche|Plain, Wallfahrtsbasilika Maria]]
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[[Kategorie:Denkmalschutz]]
[[Kategorie:Kirche (Bauwerk)|Plain, Wallfahrtsbasilika Maria]]
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[[Kategorie:Denkmalschutz (Bergheim)]]
[[Kategorie:Erzbistum (Geschichte)|Plain, Wallfahrtsbasilika Maria]]
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[[Kategorie:Kirche (Bauwerk)]]
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[[Kategorie:Katholische Kirche]]
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[[Kategorie:Katholische Kirche (Bauwerk)]]
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[[Kategorie:Wallfahrtskirche]]
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[[Kategorie:Erzabtei St. Peter]]
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[[Kategorie:Kraftort]]

Aktuelle Version vom 26. März 2025, 20:40 Uhr

Das Superioratsgebäude (links) mit der Wallfahrtsbasilika.
Karte

Die Wallfahrtsbasilika Maria Plain befindet sich in Maria Plain am Plainberg in der Flachgauer Gemeinde Bergheim, das Patrozinium wird zu Mariæ Himmelfahrt, am 15. August begangen.

Gesamtansicht, im Hintergrund der Hochgitzen.

Einleitung

Die Kirche ist eine der drei "Basilicæ minores" in der Erzdiözese Salzburg.

Die Gesamtanlage um die Wallfahrtsbasilika Maria Plain mit der Ursprungskapelle, den fünf Kalvarienbergkapellen, der Schmerzens- und der Heilig-Grab-Kapelle steht unter Denkmalschutz.

Der Name der Wallfahrtsbasilika geht auf das auf dem Plainberg (ursprünglich nur "Plain") ausgestellte Gnadenbild "Maria Trost" zurück. So hieß diese Wallfahrtsstätte eigentlich "Maria Trost auf dem Plain", was im Laufe der Jahrhunderte auf das heute übliche "Maria Plain" verkürzt wurde.

Geschichte

Die Basilika wurde für das Gnadenbild "Maria Trost", das von einem unbekannten Maler geschaffen wurde, erbaut. Der Legende nach war es während des Dreißigjährigen Krieges nach der Brandschatzung des Ortes Regen in Niederbayern 1633 fast unversehrt inmitten des Brandes erhalten geblieben. Die Frau des Pflegers von Fürsteneck, Argula von Grimming, erwarb das Bild für die Schlosskapelle der Burg. Ihr Sohn Rudolf von Grimming brachte es 1650 in den salzburgischen Heimatsitz des Schlosses in Müllegg (heute St. Johanns-Spital in Salzburg). Nachdem das Marienbild nach Salzburg gebracht worden war, ordnete Fürsterzbischof Guidobald Graf von Thun und Hohenstein 1652 die Errichtung einer hölzernen Kapelle an, der so genannten Ursprungskapelle. (Der Legende nach verbot der Pfarrer von Bergheim, Johann Millauer, das Gnadenbild in der Kapelle auszustellen, weil dieses nur in einer Kirche ausgestellt werden dürfe. Der Widerspruch eines Landpfarrers gegen eine fürsterzbischöfliche Anordnung scheint aber unglaubwürdig).

Der Hochaltar der Basilika.

1653 gab Rudolf von Grimming eine Kopie beim Maler Johann Franz Pereth für die Ursprungskapelle in Auftrag, denn er hatte bereits im Jänner desselben Jahres das Originalbild wieder nach Müllegg zurückbringen lassen, von wo es nach Grimmings Übersiedlung 1658 nach Nesselwang in Schwaben, Deutschland, gelangte.

1668 gab es bereits eine Krämerei und einen Brotladen in unmittelbarer Nähe der Ursprungskapelle. Die Zahl der Wallfahrer nahm aber so zu, dass von 1671 bis 1673 die heutige Kirche nach Plänen des Giovanni Antonio Daria errichtet wurde. Sie wurde 1674 von Fürsterzbischof Maximilian Gandolf Graf von Kuenburg am 12. August 1674 unter großer Anteilnahme von Pilgern aus nah und fern geweiht.

Die Wallfahrtsseelsorge wurde den Benediktinern, die in der Stadt die Universität Salzburg unterhielten, anvertraut.

1676 kehrt jedoch das Originalbild nach einigen Irrfahrten wieder nach Maria Plain zurück und wurde in der mittlerweile errichteten Basilika aufgestellt. Die Kopie wurde dann in die Ursprungskapelle aufgestellt. Die Bruderschaft "Maria Trost" entstand dann 1681 und von 1686 bis 1692 legte man den Kalvarienberg mit den Kapellen an. 1705 stiftete ein Salzburger Bürger 15 steinerne Bildstöcke entlang des alten Wallfahrtsweges (beginnend bei Rainerstraße/Elisabethstraße in der Stadt Salzburg).

Der Hochaltar nach der Renovierung 2014.

Als Salzburg vor den Folgen der Kriegswirren des Österreichischen Erbfolgekrieges (1740–1748) verschont blieb, veranlasste das Salzburger Domkapitel 1751 die Krönung des Kultgegenstandes, die Andreas I. Jakob Graf Dietrichstein vornahm. Seither wird jährlich am fünften und sechsten Sonntag nach Pfingsten die Krönung Mariens in Plain festlich gefeiert. Dass Mozart die sogenannte Krönungsmesse für Maria Plain komponiert hätte, wurde 1907 von dem Mozart-Enthusiasten Johann Evangelist Engl frei erfunden und trifft nicht zu.[1]

Papst Pius XII. erhob die Basilika 1952 zur Basilica minor. Am 13. Juli 1952 wurde die Erhebung der Wallfahrtskirche Maria Plain zur Basilika mit einem Pontifikalamt mit Erzbischof Andreas Rohracher gefeiert.[2]

Innenausstattung

Im Innenraum befinden sich Emporen und ein schmaler Chor.

Das Gnadenbild Maria Trost in der Wallfahrtsbasilika Maria Plain.

Der Hochaltar wurde von Fürsterzbischof Max Gandolf von Kuenburg gestiftet. Zentrales Bild ist das Gnadenbild "Maria Trost". Frans de Neve gestaltete ihn mit dem Bild Mariae Himmelfahrt, an dessen Stelle nun das Gnadenbild steht, und die Dreifaltigkeit (Oberbild), die "Salzburger" Heiligen (Rupert, Virgil, Vital, Maximilian). Der Hochaltar selbst stammt vom Salzburger Bildhauer Jakob Gerold. Auf den Seitenaltären befinden sich Schnitzfiguren von Thomas Schwanthaler (beispielsweise auf dem St.-Benedikt-Altar). Die Altarbilder stammen von Johann Friedrich Pereth (Altarbild der Hl. Familie), Frans de Neve (Altar der Vierzehn Nothelfer) und Christof Lederwasch (Altar der hl. Sippe, vorderer rechter Kapellenaltar).

Martin Johann Schmidt, "Kremser Schmidt" genannt, malte acht Gemälde an den Wänden. Die Kanzel stammt aus 1682, die Rokoko-Beichtstühle aus 1760 und die Chorgitter entstanden von 1683 bis 1685. Das Rankwerk zeigt zahlreiche, stilisierte Türken mit Trompeten und Waffen.

Madonna mit Strahlenkranz

Über dem Mittelgang noch vor dem Altarraum hängt eine Madonna mit dem Jesuskind an einer langen Kugelschnur im Raum. An ihrer Rückseite befindet sich ein goldener Strahlenkranz. Es handelt sich um eine Votivgabe aus der Zeit um 1675 von einem unbekannten Künstler.


Die Madonna mit Kind im Mittelschiff, vorne.
Die Madonna mit Kind im Mittelschiff, Rückseite mit Strahlenkranz.

Orgeln

Bei den Einweihungsfeierlichkeiten im Jahr 1674 erklang das erste Mal ein Orgel-Instrument, vermutlich ein Positiv. Ob es neu oder gebraucht war, von wem es gestammt hatte und wo es später hingekommen ist, ist bisher unbekannt geblieben. Überliefert ist lediglich, dass das Aufstellen und "Einrichten" des Instruments 8 fl. 9 xr. (Kreuzer) gekostet hatte.[3]

Hauptorgel

Die große Orgel schuf Christoph Egedacher 1682, der seit 1673 als Hoforgelmacher in Salzburg tätig war. Ihre Anschaffung stiftete der Abt der Reichsabtei Weingarten, Reichsprälat (1673–1683) Alfons Stadlmayr, der zwischen 1653 und 1673 Rektor der Benediktineruniversität Salzburg gewesen war. Abt Stadlmayrs Vater war der Komponist Johann Stadlmayr. Das Gehäuse entwarf anscheinend Simon Fries,[4] der zuletzt noch zwei Schleierbretter anfertigte, die ihm 1685 bezahlt wurden und 16 fl. gekostet hatten.[5]

Egedacher Orgel 1682
Disposition und Geschichte

Die ursprüngliche Disposition von 1682 ist nicht überliefert. Sie hatte laut Karl Mauracher, der sie 1836 hätte reparieren sollen aber den Auftrag nicht erhielt,[6] 8 Register. Sie dürfte folgende Stimmen aufgewiesen haben: Principal 8', Viola 8', Copl 8', Octav 4', Flöte 4', Quinte 3', Superoctav 2', Mixtur 1½' (zweifach). Das Manual hatte einen Umfang von C–c’’’ mit kurzer großer Oktav (45 Tasten und Töne), das Pedal von C–gis ebenso (16 Tasten, auf Taste g klingt gis).

1749 bezahlte der Abt von Weingarten, Dominikus II. Schnitzer (1745–1784), Veränderungen am Gehäuse, um mehr Licht durch das Süd-Fenster ins Kircheninnere dringen zu lassen. Dabei wurde das Zifferblatt mitsamt dem Oberteil des Gehäuses entfernt. Das römisch bezifferte Blatt wurde höher wieder angebracht und "schwebt" seither an der Decke der Kirche. 1850 gestaltete der Salzburger Orgelbauer Ludwig Mooser die Orgel um: Er versah das Gehäuse wieder mit einer Abdeckung, baute neue Pedalwindladen für ein eigenständiges 18-Töne-Pedal ein, erweiterte den Umfang der Klaviatur und veränderte die Disposition. Aus einer Reisebeschreibung Theodor Manns, die 1885 veröffentlicht wurde,[7] hatte die Orgel nach dem Umbau durch Mooser 11 Register. Manual (54 Tasten C–f3): Principal 8', Viola 8', Gedackt 8', Flöte 4', Octave 4', Dolce 4', Octave 2', Quinte 22/3′, Mixtur (zweifach). Pedal (18 Tasten und Töne, C–f): Subbaß 16', Octavbaß 8'; Pedalkoppel.

1939 wurde diese Orgel von der Firma Dreher & Flamm total verändert. Sie erhielt eine elektropneumatische Traktur, zwei elektrische Spieltische und ein hinter dem Hochaltar aufgestelltes Fernwerk. Die Disposition stammte von Joseph Messner und umfasste 22 Register, gestiftet hatte das Instrument der Erzabt des Klosters St. Peter (1931–1956), Jakob Reimer. Am 12. Juli 1940 untersuchten Joseph Messner und Vinzenz Goller die Orgel und schrieben ein hymnisch abgefasstes Gutachten.[8] Die Störanfälligkeit und die mindere klangliche Qualität des Instruments führten allerdings in der Folge zu den Überlegungen, nach einem gediegeneren Instrument Ausschau zu halten. 1995 entwickelte der luxemburgische Orgelbauer Georg Westenfelder ein Konzept zur Rekonstruktion der Egedacher-Orgel.

In goldenen Buchstaben sind am Gehäuse drei geschichtliche Angaben zur Orgel, in Form von (elegischen) Chronodistichen, angebracht:

1682

ALPHONSVS ABBAS MONASTERII WEINGARTENSIS DEIPARÆ VIRGINIS HONORI FIERI FECIT[9]

1749

DOMINICVS ANTISTES WEINGARTENSIS • ITA • IN– NOVABAT • VT • SOLIS IVBARI LIBERIOR SIT TRANSITVS[10]

1939

ELECTRI INSONAT ORGANI VOX VI DANTE JACOBO PRAESVLE QVI IMPERITAT PETERI IN COENOBIO[11]

Die Westenfelder-Orgel

Im Jahre 1997 erhielt der Luxemburger Orgelbauer Georg Westenfelder den Auftrag, eine neue Orgel für Maria Plain zu bauen. Im Vorfeld hatten die mit Konzeptionierung und Auftragsvergabe befassten Beteiligten formuliert, dass das optische Erscheinungsbild der Orgel am besten wieder mit dem klanglichen in Übereinstimmung zu bringen sei. Im I. Manual rekonstruierte Westenfelder in diesem Sinne die Disposition Egedachers aus dem Jahre 1682, erweiterte diese aber um das Schweberegister Piffaro, das Egedacher auch an anderen Orgeln disponiert hatte. Darüber hinaus ergänzte Westenfelder die Orgel mit einem II. Manual und Pedal, wobei das II. Manual praktisch aus einem Cornet décomposé besteht. Die neue Orgel wurde am 27. September 1998 feierlich gesegnet.

Disposition seit 1998
I Hauptwerk (50 Tasten, C/D–d3)
Principal 8'
Viola 8'
Copel 8'
Oktave 4'
Flöte 4'
Quinte 3'
Superoctav 2'
Mixtur IV 11/3
Piffaro (ab a°) 8'
II Nebenwerk (50 Tasten, C/D–d3)
Rohrcopel 8'
Flöte 4'
Nasat 22/3
Kleine Flöte 2'
Terz 13/5
Quinte 11/3
Regal 8'
Pedal (26 Tasten, C/D–d1)
Subbass 16'
Octavbass 8'
Posaune 8'
Koppeln: Manualkoppel,
zwei Pedalkoppeln
Tremulant

Statuen in, an und vor der Wallfahrskirche

Wallfahrt Maria Plain

Patroziniumsfest (Prangtag) in der Wallfahrtsbasilika Maria Plain (Sonntag nach Fronleichnam
Hauptartikel Wallfahrt Maria Plain

sowie

Chronik

Die Wallfahrtsbasilika Maria Plain im Winter.
  • 1824: wird Maria Plain an das Stift St. Peter übertragen
  • 1952: wird Maria Plain am 13. Juli zur "Basilica minor" erhoben, Pontifikalamt mit Erzbischof Andreas Rohracher gefeiert
  • 1959: wird ein neues Geläute geschaffen (a, cis, e, g, a, h)
  • 1973/1974: werden Basilika und Kloster restauriert
  • 1998: wird die neue von Georg Westenfelder (Luxemburg) geschaffene Orgel gesegnet
  • 2003/2004: wird die Basilika außen renoviert
  • 2005/2006: wird der Kalvarienberg saniert
  • 2011 wurde das Gnadenbild von Maria Plain als Motiv für die Weihnachtsbriefmarke ausgewählt.

Bilder

 Wallfahrtsbasilika Maria Plain – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
 Wallfahrtskirche Maria Plain – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Weblink

Quellen

Einzelnachweise

  1. Hintermaier, Ernst: Die verlorene Legende der "Krönungsmesse". In: Singende Kirche, Wien 1975, Seite 171.
  2. Quelle Erich Marx (Hg.): Befreit und besetzt. Stadt Salzburg 1945–1955, Verlag Anton Pustet, 1996, ISBN 3-7025-0344-7, Seite 385
  3. […] Zurichtung der khlainen Orgl […]; ASP: Akt 1180/3 (1674), betreffend Maria Plain. Zitiert nach: Roman Schmeißner: Orgelbau in Salzburger Wallfahrtskirchen, S. 249 und 261.
  4. P. Petrus Eder OSB: Die neue Orgel in der Wallfahrtsbasilika MARIA PLAIN bei Salzburg, hg. vom Superiorat Maria Plain, Salzburg 1998 (Faltblatt).
  5. Item bezahle ich den Friesen Büldthauer umb zweÿ geschnittene blündtflügl zu der orgel 16 fl. In: ASP: Akt 1180/14 (1685), betreffend Maria Plain. Zitiert nach: Roman Schmeißner: Orgelbau in Salzburger Wallfahrtskirchen, S. 249.
  6. Roman Schmeißner: Orgelbau in Salzburger Wallfahrtskirchen, S. 251.
  7. Theodor Mann: Aus meiner Reisemappe. (Fortsetzung) . In: Urania. Musik-Zeitschrift für Orgelbau und Orgelspiel insbesondere, sowie für musikalische Theorie, kirchliche, instruktive Gesang- und Clavier-Musik, hg. von Alexander Wilhelm Gottschalg, Bd. 42, Nr. 4 (Erfurt 1885), S. 52f. Zitiert nach: Roman Schmeißner: Orgelbau in Salzburger Wallfahrtskirchen, S. 253f.
  8. Seelsorgeamt der Erzdiözese Salzburg, Kirchenmusikreferat: Gutachten. Salzburg, 13. Juli 1940.
  9. Alfons, Abt des Klosters Weingarten, ließ [das] zur Ehre der jungfräulichen Gottesgebärerin errichten.
  10. Abt Dominikus aus Weingarten erneuerte [die Orgel] so, dass der Sonne Schein ein freierer Durchgang [gewährt] ist.
  11. Durch die Kraft des Elektrons erschallt die Stimme der Orgel, bewerkstelligt durch die Stiftung des Jakobus, der im Kloster St. Peter regiert.