Arno Lehmann: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | In Berlin aufgewachsen und dort bis 1943 in einer großen keramischen Werkstätte tätig, kam Arno Lehmann nach dem [[Zweiten Weltkrieg]] nach Österreich, wo er zunächst in Bad Aussee lebte. Auf der [[Festung Hohensalzburg]] fand er [[1949]] im [[Hoher Stock (Festung Hohensalzburg)|Hohen Stock]] in ungeheizten Räumen ein neues Zuhause, das ihm als Wohnung und Atelier diente. Anfangs stellte er Tierplastiken von Gazelle, Stier, Widder, Pferd oder Katze her. Er experimentierte mit Glasuren und entwickelte darin eigenen Stil und Unverwechselbarkeit. Seit den späten [[1950er]] Jahren wandelte sich sein Stil ins Abstrakte, er ließ kubistische Ideen einfließen und integrierte die Materialien Metall, Draht, Holz, und Papier in seine Ton-Arbeiten. In der Kunstwelt blieb er aber | + | == Arno Lehmann und Salzburg == |
| − | + | In Berlin aufgewachsen und dort bis [[1943]] in einer großen keramischen Werkstätte tätig, kam Arno Lehmann nach dem [[Zweiten Weltkrieg]] nach Österreich, wo er zunächst in Bad Aussee lebte. Auf der [[Festung Hohensalzburg]] fand er [[1949]] im [[Hoher Stock (Festung Hohensalzburg)|Hohen Stock]] in ungeheizten Räumen ein neues Zuhause, das ihm als Wohnung und Atelier diente. Anfangs stellte er Tierplastiken von Gazelle, Stier, Widder, Pferd oder Katze her. Er experimentierte mit Glasuren und entwickelte darin eigenen Stil und Unverwechselbarkeit. Seit den späten [[1950er]]-Jahren wandelte sich sein Stil ins Abstrakte, er ließ kubistische Ideen einfließen und integrierte die Materialien Metall, Draht, Holz, und Papier in seine Ton-Arbeiten. In der Kunstwelt blieb er aber zeitlebens ein Außenseiter. | |
| − | Sieben Jahre lang, von [[1948]] bis [[1954]], beschäftigte sich Lehmann auch mit Malerei. 130 Bilder in spezieller Technik, die er Erdwachsmalerei nannte, entstanden in dieser Zeit.<ref>Salzburger Nachrichten, 1. Dezember 2007, S. XI</ref> | + | |
| − | + | Sieben Jahre lang, von [[1948]] bis [[1954]], beschäftigte sich Lehmann auch mit Malerei. 130 Bilder in spezieller Technik, die er Erdwachsmalerei nannte, entstanden in dieser Zeit.<ref>"[[Salzburger Nachrichten]]", 1. Dezember 2007, S. XI im [https://www.sn.at/archivsn?img=SYylIZXlETk4fkfjmg%2FAQLP8a%2F%2F1tKx1VFiTWimVVe4R0Wf1fCJPvacYG8Sjt33%2FC02baI%2FrwUyetlRA5EhgYod7F%2FCLifLkD%2F49NKyrbX1bAGG1TJOZCLUeOW%2FaicxC&id1=20071201_86&q=%2522Arno%2520Lehmann%2522#slide86 Archiv der SN]</ref> | |
| − | Zu Bewunderern der Kunst Lehmanns zählten prominente Zeitgenossen wie [[Oskar Kokoschka]], Fritz Wotruba und [[Clemens Holzmeister]]. Für drei seiner Keramiken erhielt Lehmann [[1955]] in Cannes die Goldmedaille der Jury unter Vorsitz von Pablo Picasso. [[1958]] schuf er im Auftrag Clemens Holzmeisters die Pfeilerverkleidungen im Festspielhaus und die aus 16 Einzelskulpturen bestehenden schwebenden Plastiken "Fuge nach Bach" im Stiegenhaus des [[Großes Festspielhaus|Großen Festspielhauses]]. | + | |
| − | + | Zu Bewunderern der Kunst Lehmanns zählten prominente Zeitgenossen wie [[Oskar Kokoschka]], Fritz Wotruba und [[Clemens Holzmeister]]. Für drei seiner Keramiken erhielt Lehmann [[1955]] in Cannes in Süd[[frankreich]] die Goldmedaille der Jury unter Vorsitz von Pablo Picasso. [[1958]] schuf er im Auftrag Clemens Holzmeisters die Pfeilerverkleidungen im [[Festspielhaus]] und die aus 16 Einzelskulpturen bestehenden schwebenden Plastiken "Fuge nach Bach" im Stiegenhaus des [[Großes Festspielhaus|Großen Festspielhauses]]. | |
| − | [[1983]] wurde Lehmanns Werk erstmals in einer Ausstellung des Landes Salzburg im [[Rupertinum]] gewürdigt.<ref>Salzburger Nachrichten, 2. Juli 1983, S. 5</ref> Im selben Jahr veröffentlichte [[Max Kaindl-Hönig]] seine Monographie über Arno Lehmann. [[2007]]-[[2008]] wurden zahlreiche seiner Werke in der Kunsthalle des [[Salzburg Museum]]s einer breiten Öffentlichkeit in einer weiteren Ausstellung zugänglich gemacht. | + | |
| − | + | [[1983]] wurde Lehmanns Werk erstmals in einer Ausstellung des [[Land Salzburg (Gebietskörperschaft)|Landes Salzburg]] im [[Rupertinum]] gewürdigt.<ref>"Salzburger Nachrichten", 2. Juli 1983, S. 5</ref> Im selben Jahr veröffentlichte [[Max Kaindl-Hönig]] seine Monographie über Arno Lehmann, herausgegeben von der [[Galerie Welz]]. [[2007]]-[[2008]] wurden zahlreiche seiner Werke in der Kunsthalle des [[Salzburg Museum]]s einer breiten Öffentlichkeit in einer weiteren Ausstellung zugänglich gemacht. | |
| − | Arno Lehmann war mit Hertha Dick-Lehmann verheiratet und hatte zwei Töchter. Seine jüngste Tochter [[Ute Lehmann|Ute]] (*1960; | + | |
| − | + | Am [[31. Juli]] [[2024]] wurde die 200 kg schwere Bronzeplastik "Der große Stier oder Mühe des Weges" im [[Burghof (Festung Hohensalzburg)|Burghof]] der Festung aufgestellt. Sie war in privatem Besitz gewesen, zuletzt von [[Trude Kaindl-Hönig]], Mitglied des Museumsvereins und ehemalige Gesellschafterin der "[[Salzburger Nachrichten]]", angekauft und an das Salzburg Museum verschenkt worden.<ref>Salzburg24, 31. Juli 2024: [https://www.salzburg24.at/news/salzburg/stadt/200-kilo-schwerer-bronze-stier-kehrt-zurueck-auf-festung-hohensalzburg-162677215 200 Kilo schwerer Bronze-Stier ziert Burghof der Festung Hohensalzburg]</ref> | |
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| + | Arno Lehmann war mit Hertha Dick-Lehmann verheiratet und hatte zwei Töchter. Seine jüngste Tochter [[Ute Lehmann|Ute]] (* 1960; † 2015) war ebenfalls als Keramikerin tätig. Arno Lehmann ist am [[Aigner Friedhof]] begraben.<ref>"Salzburger Nachrichten", 14. Mai 1973, S. 12, Parte im [https://www.sn.at/archivsn?img=IcduFNEXzDNC5AZTKCC6YThNwovm549xxsavnIlxVmKjE8fez01fmatlnsgJEn2hc2ZaVvam08M0m8EjwIP5RXh7r7WUqzlZFuhiC%2FrneQ2iXbsGBxeNV4dzAnG1%2B3VV&id1=19730514_12&q=%2522Arno%2520Lehmann%2522#slide12 Archiv der SN]</ref> | ||
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| + | * [https://www.salzburgmuseum.at/fileadmin/Salzburg_Museum/12_Presse/2024/Lehmann-Stier/PT_Lehmann-Stier.pdf "Der große Stier oder Mühe des Weges". Enthüllung der Plastik von Arno Lehmann (1905–1973). 31. Juli 2024.] | ||
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== Quellen == | == Quellen == | ||
* {{Quelle SN|1. August 2024, Lokalteil S. 13}} | * {{Quelle SN|1. August 2024, Lokalteil S. 13}} | ||
| − | * [https://www.salzburgmuseum.at/index.php?id=161 Salzburg Museum] | + | * [https://www.salzburgmuseum.at/index.php?id=161 Salzburg Museum: Arno Lehmann (1905-1973) - Keramiker, Maler, Bildhauer (Ausstellung 9. November 2007 bis 10. Februar 2008)] |
| − | * [https://www.salzburg24.at/archiv/arno-lehmann-ausstellung-im-salzburg-museum-59588575 Arno Lehmann-Ausstellung im Salzburg Museum] | + | * [[Salzburg24]], 31. Juli 2024: [https://www.salzburg24.at/archiv/arno-lehmann-ausstellung-im-salzburg-museum-59588575 Arno Lehmann-Ausstellung im Salzburg Museum] |
| − | * [https://www.museumsverein.at/fileadmin/Salzburg_Museum/MUSEUMSVEREIN_NEU/Museumsblaetter/2007/smbl_2007-9-10.pdf | + | * [[Salzburger Museumsblätter]] [https://www.museumsverein.at/fileadmin/Salzburg_Museum/MUSEUMSVEREIN_NEU/Museumsblaetter/2007/smbl_2007-9-10.pdf Nr. 9/10, November 2007]: Arno Lehmann (1905–1973). Keramiker, Maler, Bildhauer |
| − | * [https://kulturlexikon.info/index.php?title=Arno_Lehmann | + | * [[Salzburger Kulturlexikon online|Salzburger Kulturlexikon 3.0]]: [https://kulturlexikon.info/index.php?title=Arno_Lehmann Arno Lehmann] |
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Aktuelle Version vom 23. Oktober 2024, 07:59 Uhr
Arno Lehmann (* 23. Mai 1905 in Berlin, Deutschland; † 11. Mai 1973 in der Stadt Salzburg) war Keramiker, Bildhauer und Maler.
Arno Lehmann und Salzburg
In Berlin aufgewachsen und dort bis 1943 in einer großen keramischen Werkstätte tätig, kam Arno Lehmann nach dem Zweiten Weltkrieg nach Österreich, wo er zunächst in Bad Aussee lebte. Auf der Festung Hohensalzburg fand er 1949 im Hohen Stock in ungeheizten Räumen ein neues Zuhause, das ihm als Wohnung und Atelier diente. Anfangs stellte er Tierplastiken von Gazelle, Stier, Widder, Pferd oder Katze her. Er experimentierte mit Glasuren und entwickelte darin eigenen Stil und Unverwechselbarkeit. Seit den späten 1950er-Jahren wandelte sich sein Stil ins Abstrakte, er ließ kubistische Ideen einfließen und integrierte die Materialien Metall, Draht, Holz, und Papier in seine Ton-Arbeiten. In der Kunstwelt blieb er aber zeitlebens ein Außenseiter.
Sieben Jahre lang, von 1948 bis 1954, beschäftigte sich Lehmann auch mit Malerei. 130 Bilder in spezieller Technik, die er Erdwachsmalerei nannte, entstanden in dieser Zeit.[1]
Zu Bewunderern der Kunst Lehmanns zählten prominente Zeitgenossen wie Oskar Kokoschka, Fritz Wotruba und Clemens Holzmeister. Für drei seiner Keramiken erhielt Lehmann 1955 in Cannes in Südfrankreich die Goldmedaille der Jury unter Vorsitz von Pablo Picasso. 1958 schuf er im Auftrag Clemens Holzmeisters die Pfeilerverkleidungen im Festspielhaus und die aus 16 Einzelskulpturen bestehenden schwebenden Plastiken "Fuge nach Bach" im Stiegenhaus des Großen Festspielhauses.
1983 wurde Lehmanns Werk erstmals in einer Ausstellung des Landes Salzburg im Rupertinum gewürdigt.[2] Im selben Jahr veröffentlichte Max Kaindl-Hönig seine Monographie über Arno Lehmann, herausgegeben von der Galerie Welz. 2007-2008 wurden zahlreiche seiner Werke in der Kunsthalle des Salzburg Museums einer breiten Öffentlichkeit in einer weiteren Ausstellung zugänglich gemacht.
Am 31. Juli 2024 wurde die 200 kg schwere Bronzeplastik "Der große Stier oder Mühe des Weges" im Burghof der Festung aufgestellt. Sie war in privatem Besitz gewesen, zuletzt von Trude Kaindl-Hönig, Mitglied des Museumsvereins und ehemalige Gesellschafterin der "Salzburger Nachrichten", angekauft und an das Salzburg Museum verschenkt worden.[3]
Arno Lehmann war mit Hertha Dick-Lehmann verheiratet und hatte zwei Töchter. Seine jüngste Tochter Ute (* 1960; † 2015) war ebenfalls als Keramikerin tätig. Arno Lehmann ist am Aigner Friedhof begraben.[4]
Auszeichnungen
Nach Arno Lehmann ist der Arno-Lehmann-Preis für Keramik des Landes Salzburg benannt, den es seit 1989 gibt und der seit 2020 nach dem Künstler benannt ist.
Weblink
Quellen
- "Salzburger Nachrichten", 1. August 2024, Lokalteil S. 13
- Salzburg Museum: Arno Lehmann (1905-1973) - Keramiker, Maler, Bildhauer (Ausstellung 9. November 2007 bis 10. Februar 2008)
- Salzburg24, 31. Juli 2024: Arno Lehmann-Ausstellung im Salzburg Museum
- Salzburger Museumsblätter Nr. 9/10, November 2007: Arno Lehmann (1905–1973). Keramiker, Maler, Bildhauer
- Salzburger Kulturlexikon 3.0: Arno Lehmann
Einzelnachweise
- ↑ "Salzburger Nachrichten", 1. Dezember 2007, S. XI im Archiv der SN
- ↑ "Salzburger Nachrichten", 2. Juli 1983, S. 5
- ↑ Salzburg24, 31. Juli 2024: 200 Kilo schwerer Bronze-Stier ziert Burghof der Festung Hohensalzburg
- ↑ "Salzburger Nachrichten", 14. Mai 1973, S. 12, Parte im Archiv der SN