Hochkönig: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Hochkönig.jpg|thumb|Hochkönig]]{{googlemapsort|uebergossene+Alm}}
 
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[[Datei:Hochkoenig Herbst.jpg|thumb|Das Hochkönigmassiv im Herbst, von der [[Dientener Straße]] aus Richtung [[Mühlbach am Hochkönig]]]]
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[[Datei:Hochkönig, östliche Ansicht vom Dachstein aus.jpg|thumb|Hochkönig, östliche Ansicht vom [[Dachstein]].]]
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[[Datei:Hochkoenig Herbst.jpg|thumb|Der Hochkönig im Herbst, von der [[Dientener Straße]] aus Richtung [[Mühlbach am Hochkönig]].]]
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[[Datei:Hohenwerfen_Nebel.jpg|thumb|Bildmitte im Hintergrund der Hochkönig.]]
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[[Datei:Hochkönigstock_Sommer_2020_Lehner.jpg|thumb|Der Hochkönigstock von Südosten im Juli 2020.]]
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[[Datei:Hochkönig Seifert Februar 2019 01.jpg|thumb|Flugaufnahme im Februar 2019.]]
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[[Datei:Hochkönigstock Steinernes Meer.jpg|thumb| Im Vordergrund der Hochkönigstock, dahinter rechts befindet sich das [[Steinerne Meer]].]]
 
[[Datei:Taghaube.jpg|thumb|[[Taghaube]]]]
 
[[Datei:Taghaube.jpg|thumb|[[Taghaube]]]]
[[Bild:P7310054.JPG|thumb|Blick über die Übergossene Alm zum Hochkönig-Hauptgipfel]]
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[[Datei:Torsäule100 0321.jpg|thumb|Die [[Torsäule]]]]
[[Bild:Hochsailer.JPG|thumb|Blick zum Hochsailer]]
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[[Datei:Mühlbach Mandlwände.jpg|thumb|Die [[Mandlwand]]]]
[[Bild:Sailergletscher.JPG|thumb|Sailergletscher]]
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[[Bild:Hochsailer.JPG|thumb|Blick zum [[Hochseiler]]]]
[[Datei:Mandlwaende.jpg|thumb|Bauernhaus unterhalb der [[Mandlwände]] im Hochkönigmassiv]]
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[[Datei:Mandlwaende.jpg|thumb|Bauernhaus unterhalb der [[Mandlwand]]]]
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[[Datei:Hochkönig, vom Jufen 3.jpg|thumb|Hochkönig, vom [[Jufen]] aus aufgenommen.]]
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{{#ev:youtube|e6Eln0an_go|280|right|Gaissau, Gosaukamm, Dachstein, Hochkönigstock, ''Mountain flight'' with [[Gerald Lehner|Eagle Eye Jerry]], 11:56 min. Video}}
 
Der '''Hochkönig''' ist ein Gebirgsstock der [[Berchtesgadener Alpen]] und zählt zu den [[Salzburger Kalkhochalpen]].
 
Der '''Hochkönig''' ist ein Gebirgsstock der [[Berchtesgadener Alpen]] und zählt zu den [[Salzburger Kalkhochalpen]].
  
== Allgemeines ==
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== Geografie ==
Das weithin sichtbare Massiv erhebt sich über den Tälern der [[Salzach]] (im Osten) wie der [[Saalach]] (im Westen) und beherrscht weite Teile des nördlichen [[Pongau]]es und [[Pinzgau]]es. Es ist Teil des [[Naturschutzgebiet Kalkhochalpen|Naturschutzgebiets Kalkhochalpen]].
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Der weithin sichtbare Gebirgsstock erhebt sich zwischen dem [[Salzachtal]] im Osten, dem [[Blühnbachtal]] im Norden, dem [[Steinernen Meer]] im Westen, dem Tal der [[Urslau]] im Südwesten, dem [[Dientner Sattel]] und dem Mühlbachtal im Süden. Es befindet sich auf den Gemeindegebieten von [[Werfen]], [[Maria Alm am Steinernen Meer]], [[Dienten am Hochkönig]] und [[Mühlbach am Hochkönig]].
  
== Charakteristik und Geographie ==
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Der Hochkönigstock ist ein typischer Vertreter des berchtesgadnischen Plateaugebirgstypus und erhebt sich südlich des Blühnbachtales bis zu seinem südlichen Ursprung, welchen man etwa mit der Linie Mitterberg – Dientner Sattel – [[Filzensattel]] bezeichnen könnte. Mit seinem Hauptgipfel, dem [[Hochkönig (Berg)|Hochkönig]], der das [[Matrashaus]] trägt, erreicht er die beträchtliche Höhe von 2 941 [[m ü. A.]], der auch der höchste Berg der Berchtesgadener Alpen ist.
Das Hochkönigmassiv ist ein typischer Vertreter des berchtesgadnischen Plateaugebirgstypus und erhebt sich südlich des [[Blühnbachtal]]es bis zu seinem südlichen Ursprung, welchen man etwa mit der Linie [[Mitterberg]] [[Dientner Sattel]] [[Filzensattel]] bezeichnen könnte.  
 
  
Salzach im Osten und Saalach im Westen begrenzen das Gebirge, das zugleich die Wasserscheide zwischen den beiden Flüssen bildet. Das Hochköniggebirge erreicht in seinem Hauptgipfel, dem [[Hochkönig (Berg)|Hochkönig]], der das berühmte [[Matrashaus]] trägt, die beträchtliche Höhe von 2 941 [[m ü. A.]]  
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Der Hochkönigstock ragt markant aus der Landschaft und ist weitum aus dem [[Pongau]] und [[Pinzgau]] sichtbar. Der am südöstlichen Rand der Berchtsgadener Alpen aufragende Gebirgsstock ist Teil des [[Naturschutzgebiet Kalkhochalpen|Naturschutzgebiets Kalkhochalpen]]. Der Bergstock mit seinen Ausläufern befindet sich auf den Gemeindegebieten von [[Mühlbach am Hochkönig]], Werfen und [[Bischofshofen]].
  
Im östlichen Gebirgsteil dominieren die als Kletterdorado bekannten, scharf gezackten [[Mandlwände]] sowie der markante Kalkmonolith der [[Torsäule]] (2 587 m ü. A.). Der gewaltige [[Großer Bratschenkopf|Große Bratschenkopf]] (2 856 m ü. A.) mit seiner berühmten Südwand (Wetterwand) bildet die Verbindungslinie zwischen Mandlwände und dem Hauptgipfel. Westlich davon erheben sich mit [[Lamkopf]] (auch: ''Lammkopf'', 2 846 m ü. A.) und [[Hochsailer]] (2 793 m ü. A.) weitere bedeutende Kulminationspunkte. Die [[Torscharte]] nordwestlich des Hochsailers verbindet das Hochkönigmassiv mit dem [[Steinernes Meer|Steinernen Meer]]. Die Nordabdachung des Berges trägt jenen [[Gletscher]], dessen Name vielen von uns aus der heimischen [[Sagen und Legenden|Sagenwelt]] ein Begriff geworden ist, die sagenumwobene [[Übergossene Alm]].
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In Sichtweite zum Hauptgipfel ragt keine 700 Meter entfernt westwärts der 2&nbsp;875 Meter hohe Kummetstein auf, über den der legendäre "Köngisjodler"-Klettersteig führt – mit 1&nbsp;700 Metern der längste Salzburgs und einer der schwierigsten der [[Ostalpen]]. Wenige Meter nördlich des Kummetsteins könnten sich – Bergerfahrung vorausgesetzt – die vier [[Bürgermeister]] von Werfen, Maria Alm, Dienten und Mühlbach die Hand reichen ohne ihr Gemeindegebiet zu verlassen.<ref>Lage dieses Punktes auf [http://www.austrianmap.at/amap/index.php?setTo=1%7E376002%7E392495%7E382919%7E389870%7E%40379008%7C391151%7E0%7ELAM_ETRS89%7E1307%7E496 AMap]</ref>
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Die Skitourenabfahrt vom Hochkönig nach Werfen ist mit 16 Kilometern und rund 2&nbsp400 Metern Höhenunterschied die längste in den Ostalpen.
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Im östlichen Gebirgsteil dominieren die als Kletterdorado bekannte, scharf gezackte [[Mandlwand]] sowie der markante Kalkmonolith der [[Torsäule]] (2&nbsp;587 m ü. A.). Der gewaltige Große Bratschenkopf (2&nbsp;856 m ü. A.) mit seiner berühmten Südwand (Wetterwand) bildet die Verbindungslinie zwischen Mandlwand und dem Hauptgipfel. Westlich davon erheben sich mit [[Lamkopf]] (auch ''Lammkopf'', 2&nbsp;846 m ü. A.) und [[Hochseiler]] (2&nbsp;793 m ü. A.) weitere bedeutende Kulminationspunkte. Die [[Torscharte]] nordwestlich des Hochsailers verbindet den Hochkönigstock mit dem Steinernen Meer. Die Nordabdachung des Bergstocks  trägt jenen [[Gletscher]], dessen Name aus der heimischen [[Sagen und Legenden|Sagenwelt]] ein Begriff geworden ist, die sagenumwobene [[Übergossene Alm]].
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=== Umgrenzung ===
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[[Tenneck]] – [[Salzach]] aufwärts bis [[Mitterberghütten]] – [[Mühlbach (Mühlbach am Hochkönig)|Mühlbach]] aufwärts bis Ort [[Mühlbach am Hochkönig]] – Fellersbach  – Gerinne gegen Dientner Sattel – Dientner Bach abwärts bis Dorf Dienten – [[Hochkönig Straße]] (B 164) über [[Filzensattel]] nach [[Hinterthal]] – [[Urslau|Urslaubach]] aufwärts über Enzenalm – Fußweg nördlich Seilerköpfl – Obere und Untere Torscharte – Bohlensteig – Tennboden – [[Blühnbach]] bis Tenneck.
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=== Berge ===
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: ''Hauptartikel [[Berge des Hochkönigstocks]]''
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=== Wege und Unterkünfte ===
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Im Hochkönigstock gibt es eine Vielzahl von Wanderwegen, mehrere Unterkünfte und Hütten, welche zum Teil ausgesprochen leicht, einige davon sogar mit dem Fahrzeug zu erreichen sind. Sehr beliebt ist der Almenweg von der Erichhütte am Dientner Sattel zum [[Arthurhaus]] am [[Mitterberg (Pongau)|Mitterberg]] oder die kurze Wanderung vom Parkplatz beim Arthurhaus zur schön gelegenen Mitterfeldalm.
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==== Hotel ====
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* [[Hotel Bergheimat]]
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==== Hütten ====
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Die bekanntesten Hütten der Hochkönigregion sind:
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* [[Arthurhaus]]
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* [[Bertgenhütte]] (Selbstversorger)
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* [[Birgkarhaus]]
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* [[Eckberthütte]] (unbewirtschaftet, nur mit [[Alpenverein]]s-Schlüssel)
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* [[Erichhütte]]
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* Matrashaus
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* [[Mitterfeldalm]]
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* [[Ostpreußenhütte]]
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=== Almen und Almhütten ===
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: Blienteckalm,
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: Götschenhütte, Grundhütte (Jagdhütte), Grünmaißalm,
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: Hantingalm, Hölln (Jagdhütte),
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: Imlbergalm,
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: Kemantenalm, Kopphütte, Köckalm,
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: Lintalalm, Loimairalm,
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: Mittereggalm, [[Mitterfeldalm]], Mußbachalm,
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: Pichlalm, Poschalm,
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: Riedingalm,
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: Scherzwald (Jagdhütte), Schönalm, Schönbergalm, Sonneckhütte, Stegmoosalm, [[Steinalm]],
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: Tanngutalm,
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: Wegalm, Widdersbergalm, Windinghütte, [[Wirtsalm]];
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=== Steige ===
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: Bohlensteig, Herzogsteig, Mooshammersteig;
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=== Höhlen ===
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:''Hauptartikel [[Höhlen des Hochkönigs]]''
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=== Gewässer ===
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:''Hauptartikel [[Gewässer am Hochkönig]]''
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=== Gräben ===
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* Zum [[Blühnbachtal]] hin: Mandelgraben, Mögraben, Saugraben
  
 
== Geognosie ==
 
== Geognosie ==
Als reiner Kalkberg verdankt auch das Hochkönigmassiv seine Entstehung den Sedimentablagerungen des Thetysmeeres (vgl. [[Hagengebirge]]) während des Mesozoikums. Plattentektonische Bewegungen von Karbonatgesteinen, die zu ungeheuren Schollen zerbarsten, verliehen dem Hochkönig seinen Plateau-Charakter.  
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Als reiner Kalkberg verdankt auch der Hochkönigstock seine Entstehung den Sedimentablagerungen des Thetysmeeres (vgl. [[Hagengebirge]]) während des Mesozoikums. Plattentektonische Bewegungen von Karbonatgesteinen, die zu ungeheuren Schollen zerbarsten, verliehen dem Hochkönig seinen Plateau-Charakter.  
  
Fast das gesamte Hochplateau ist aufgrund der relativ großen Durchschnittshöhe stark verkarstet. Besonders eindrucksvoll zeigt sich der Verwitterungsprozess des Riffkalkes im Bereich der Mandlwände, der [[Lausköpfe]] (2&nbsp;307 und 2&nbsp;301 m ü. A.)  oder auch der [[Taghaube]] (2&nbsp;159 m ü. A.), deren scharf gezackte Formen die Aufmerksamkeit des Betrachters erregen.  
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Fast das gesamte Hochplateau ist aufgrund der relativ großen Durchschnittshöhe stark verkarstet. Besonders eindrucksvoll zeigt sich der Verwitterungsprozess des Riffkalkes im Bereich der Mandlwand, der Lausköpfe (2&nbsp;307 und 2&nbsp;301 m ü. A.)  oder auch der [[Taghaube]] (2&nbsp;159 m ü. A.), deren scharf gezackte Formen die Aufmerksamkeit des Betrachters erregen.  
  
Eine Besonderheit dieses Gebirges ist sicherlich sein Gletscher, die Übergossene Alm. Er erstreckt sich auf der Nordseite des Berges bei einer Länge von etwa vier Kilometern namentlich zwischen Hochkönig-Hauptgipfel und Hochsailer.   
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Eine Besonderheit dieses Gebirges ist sicherlich sein Gletscher, die Übergossene Alm. Er erstreckt sich auf der Nordseite des Berges bei einer Länge von etwa vier Kilometern namentlich zwischen Hochkönig]-Hauptgipfel und Hochseiler.   
  
 
Der in seinem obersten Bereich in eine Felswanne eingebettete, zwischen Hauptgipfel und Lamkopf (2&nbsp;846 m ü. A.) gelegene Zentralgletscher, der im Sommer sogar über einen kleinen Gletschersee verfügt, kann noch einigen Anspruch auf die Bezeichnung eines Plateaugletschers erheben; hier beträgt die durchschnittliche Eisdicke immerhin noch etwa 40, in seinem mächtigsten Teil sogar 50 Meter.  
 
Der in seinem obersten Bereich in eine Felswanne eingebettete, zwischen Hauptgipfel und Lamkopf (2&nbsp;846 m ü. A.) gelegene Zentralgletscher, der im Sommer sogar über einen kleinen Gletschersee verfügt, kann noch einigen Anspruch auf die Bezeichnung eines Plateaugletschers erheben; hier beträgt die durchschnittliche Eisdicke immerhin noch etwa 40, in seinem mächtigsten Teil sogar 50 Meter.  
  
Der ''Sailergletscher'' im westlichen Teil besitzt als Vertreter des Hanggletschertypus auch eine Zunge. Angesichts der progressiv fortschreitenden [[Klimaerwärmung]] sagen Glaziologen der Übergossenen Alm aber ein ebenso bedauerliches wie baldiges Ende voraus.
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Der Sailergletscher im westlichen Teil besitzt als Vertreter des Hanggletschertypus auch eine Zunge. Angesichts der progressiv fortschreitenden [[Klimaerwärmung]] sagen Glaziologen der Übergossenen Alm aber ein ebenso bedauerliches wie baldiges Ende voraus.
  
Zwei Faktoren haben dazu beigetragen, dass dieser Gletscher  nicht durch Karsterscheinungen verschleiert wird. Zum einen seine lange  Eisbedeckungen. Und zum anderen der Umstand, dass er bereits höher liegt  als es für optimale Karren- oder Dolinenbildungen notwendig wäre.  Dennoch gibt es manchmal Sickerquellen. Jedoch verschwindet deren Wasser  genauso wie das Schmelzwasser schon nach kurzem Lauf in der Tiefe. Die  Entwässerung erfolgt überwiegend in das Blühnbachtal, wo die Kalk-[[Dolomit]]-Grenze, die [[Raibler Schichten]] und der [[Gutensteiner Kalk]] als Quellhorizonte dienen.
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Zwei Faktoren haben dazu beigetragen, dass dieser Gletscher  nicht durch Karsterscheinungen verschleiert wird. Zum einen seine lange  Eisbedeckungen. Und zum anderen der Umstand, dass er bereits höher liegt  als es für optimale Karren- oder Dolinenbildungen notwendig wäre.  Dennoch gibt es manchmal Sickerquellen. Jedoch verschwindet deren Wasser  genauso wie das Schmelzwasser schon nach kurzem Lauf in der Tiefe. Die  Entwässerung erfolgt überwiegend in das Blühnbachtal, wo die Kalk-[[Dolomit]]-Grenze, die Raibler Schichten und der Gutensteiner Kalk als Quellhorizonte dienen.
  
Erscheinungen des Hochkarsts finden sich im [[Steinkar]] und auf der Karterrasse östlich des [[Imlaugebirge]]s in 1&nbsp;900 bis 2&nbsp;000 m ü. A.  
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Erscheinungen des Hochkarsts finden sich im Steinkar und auf der Karterrasse östlich des [[Imlaugebirge]]s in 1&nbsp;900 bis 2&nbsp;000 m ü. A.  
  
 
== Tier- und Pflanzenwelt ==
 
== Tier- und Pflanzenwelt ==
Das Hochköniggebirge gilt in seinem südlichen Teil als sehr gut erschlossen. Dennoch trifft der Wanderer auch hier allerwärts auf die bekannten Vertreter der alpinen Fauna und Flora unserer ''Nördlichen Kalkalpen''. Insbesondere der nördliche Teil des Gebirges im Bereich der [[Ostpreußenhütte]] wird von Besuchern gewöhnlicherweise weniger stark frequentiert und bietet die einzigartige Möglichkeit, auch Pflanzen und Tieren zu begegnen, welche gewöhnlich nicht überall anzutreffen sind – z. B. wieder angesiedelten Steinböcken oder Steinadlern. Auch der in unseren Breiten seltene Luchs ist im Gebiet des [[Blühnbachtal]]es in neuerer Zeit wieder heimisch geworden. Da der ''Hochkönig'' aufgrund seiner Höhe stärker verkarstet ist als andere Gebirge derselben Region bzw. auch Anteil an der nivalen Stufe hat, ist die Artenvielfalt vielleicht stellenweise etwas geringer als in anderen, vergleichbaren Gebieten.
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Der Hochkönigstock gilt in seinem südlichen Teil als sehr gut erschlossen. Dennoch trifft der Wanderer auch hier allerwärts auf die bekannten Vertreter der alpinen Fauna und Flora unserer Nördlichen Kalkalpen. Insbesondere der nördliche Teil des Gebirges im Bereich der Ostpreußenhütte wird von Besuchern gewöhnlicherweise weniger stark frequentiert und bietet die einzigartige Möglichkeit, auch Pflanzen und Tieren zu begegnen, welche gewöhnlich nicht überall anzutreffen sind – z. B. wieder angesiedelten Steinböcken oder Steinadlern. Auch der in unseren Breiten seltene Luchs ist im Gebiet des Blühnbachtales in neuerer Zeit wieder heimisch geworden. Da der Hochkönig aufgrund seiner Höhe stärker verkarstet ist als andere Gebirge derselben Region bzw. auch Anteil an der nivalen Stufe hat, ist die Artenvielfalt vielleicht stellenweise etwas geringer als in anderen, vergleichbaren Gebieten.
  
 
== Geschichte ==
 
== Geschichte ==
Die Region rings um den ''Hochkönig'' blickt auf eine lange Geschichte zurück. Bereits in der früheren Bronzezeit, etwa 2&nbsp;000 Jahre v. Chr. wurden im Gebiet um den [[Mitterberg (Pongau)|Mitterberg]] [[Kupferbergbau|Kupfererze]] gefördert und eine Art frühgeschichtliche Montanindustrie begründet. Hin und wieder mochte es geschehen, dass Jäger und Hirten bis auf die Hochflächen des Gebirges vordrangen.  
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Die Region rings um den Hochkönig blickt auf eine lange Geschichte zurück. Bereits in der früheren Bronzezeit, etwa 2&nbsp;000 Jahre v. Chr. wurden im Gebiet um den Mitterberg [[Kupferbergbau|Kupfererze]] gefördert und eine Art frühgeschichtliche Montanindustrie begründet. Hin und wieder mochte es geschehen, dass Jäger und Hirten bis auf die Hochflächen des Gebirges vordrangen.  
  
 
Die eigentliche Erschließungsgeschichte des Berges beginnt aber erst im [[19. Jahrhundert]], womit so klingende Namen wie [[Ludwig Purtscheller]] oder [[Hermann von Barth]] verknüpft sind. Letzterer erreichte den Gipfel im Jahre [[1868]] über das ''Birgkar'' und berichtet davon in seinem Werk ''Aus den nördlichen Kalkalpen''. Die erste touristische Besteigung erfolgte wahrscheinlich [[1826]] durch den Salzburger Theologieprofessor [[Peter Karl Thurwieser]].
 
Die eigentliche Erschließungsgeschichte des Berges beginnt aber erst im [[19. Jahrhundert]], womit so klingende Namen wie [[Ludwig Purtscheller]] oder [[Hermann von Barth]] verknüpft sind. Letzterer erreichte den Gipfel im Jahre [[1868]] über das ''Birgkar'' und berichtet davon in seinem Werk ''Aus den nördlichen Kalkalpen''. Die erste touristische Besteigung erfolgte wahrscheinlich [[1826]] durch den Salzburger Theologieprofessor [[Peter Karl Thurwieser]].
  
Heute ist der ''Hochkönig'' als Wander- und Kletterberg gleichermaßen beliebt; namentlich als Kletterberg hat er sich durch die Pionierarbeit tüchtiger Erschliesser, worunter in jüngerer Zeit unter anderen der [[Bischofshofen]]er [[Albert Precht]] zu nennen ist, einen einzigartigen Ruf erworben. Precht hat neben zahlreichen anderen Erstbegehungen auch als Erster den 2&nbsp;400 m ü. A. gelegenen Stangenkopf in den Mandlwänden bezwungen und diesen dem langjährigen Hüttenwirt des Arthurhauses, [[Peter Radacher]] zu Ehren am [[8. September]] [[2007]] inoffiziell auf ''Radacherspitze'' umbenannt.
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Heute ist der Hochkönig als Wander- und Kletterberg gleichermaßen beliebt; namentlich als Kletterberg hat er sich durch die Pionierarbeit tüchtiger Erschließer, worunter in jüngerer Zeit unter anderen der [[Bischofshofen]]er [[Albert Precht]] zu nennen ist, einen einzigartigen Ruf erworben. Precht hat neben zahlreichen anderen Erstbegehungen auch als Erster den 2&nbsp;400 m ü. A. gelegenen Stangenkopf in der Mandlwand bezwungen und diesen dem langjährigen Hüttenwirt des Arthurhauses, [[Peter Radacher junior|Peter Radacher]] zu Ehren am [[8. September]] [[2007]] inoffiziell auf ''Radacherspitze'' umbenannt.
  
== Wege und Unterkünfte ==  
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== Bilder ==
Im Umkreis des Hochkönigs gibt es eine Vielzahl von Wanderwegen, Unterkünften und Hütten, welche zum Teil ausgesprochen leicht, einige davon sogar mit dem Fahrzeug zu erreichen sind. Sehr beliebt ist der Almenweg von der Erichhütte am [[Dientner Sattel]] zum [[Arthurhaus]] am Mitterberg oder die kurze Wanderung vom Parkplatz beim Arthurhaus zur schön gelegenen Mitterfeldalm.
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{{Bildkat}}
 
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{{commonscat|Hochkönig}}
* [[Hotel Bergheimat]]
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== Weblinks ==
 
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* [http://www.bergruf.de/alpinhistorie/barth/kalkalpen/berchtesgadener_hochkoenig.html Aus den nördlichen Kalkalpen]
== Hütten ==
 
Die bekanntesten Hütten der Hochkönigregion sind:
 
 
 
* [[Arthurhaus]]
 
* Bertgenhütte (Selbstversorger)
 
* [[Birgkarhaus]]
 
* [[Eckberthütte]] (unbewirtschaftet, nur mit [[Alpenverein]]s-Schlüssel)
 
* [[Erichhütte]]
 
* [[Matrashaus]]
 
* [[Mitterfeldalm]]
 
* [[Ostpreußenhütte]]
 
  
 
== Quellen ==
 
== Quellen ==
* [[Hermann von Barth]] ''Aus den nördlichen Kalkalpen'', Alpine Verlagsanstalt München, [[1926]], Antiquariat
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* [[Hermann von Barth]]: ''Aus den nördlichen Kalkalpen'', Alpine Verlagsanstalt München, [[1926]], Antiquariat
* [[Albert Precht]] Alpenvereinsführer ''Hochkönig'', Bergverlag Rudolf Rother München, 1989, ISBN 3-7633-1259-5
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* [[Albert Precht]]: Alpenvereinsführer ''Hochkönig'', Bergverlag Rudolf Rother München, 1989, ISBN 3-7633-1259-5
 
* Bernd Römmelt, Willi Schwenkmeier ''[[Berchtesgadener Alpen]]'', Bergverlag Rother GmbH München, 2006, ISBN 3-7633-7028-5
 
* Bernd Römmelt, Willi Schwenkmeier ''[[Berchtesgadener Alpen]]'', Bergverlag Rother GmbH München, 2006, ISBN 3-7633-7028-5
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* Verbale Beschreibung der Umgrenzung der Teilgruppen des Österreichischen Höhlenverzeichnisses, Stand  08. Jänner 2008, Lukas Plan (Verband Österreichischer Höhlenforscher)
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{{Quelle AMap}}
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* [https://www.bergfex.at www.bergfex.at]
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* [http://www.openstreetmap.org www.openstreetmap.org]
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* [[Salzburger Landeskorrespondenz]] vom [https://service.salzburg.gv.at/lkorrj/detail?nachrid=59055 12. November 2017]
  
== Weblinks ==
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== Einzelnachweise ==
* [http://www.bergruf.de/alpinhistorie/barth/kalkalpen/berchtesgadener_hochkoenig.html Aus den nördlichen Kalkalpen]
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<references/>
  
 
[[Kategorie:Tourismus]]
 
[[Kategorie:Tourismus]]
[[Kategorie:Landschaft]]
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[[Kategorie:Alpinismus (Geschichte)]]
[[Kategorie:Geografie]]
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[[Kategorie:Gebirge]]
 
[[Kategorie:Gebirge]]
[[Kategorie:Berg]]
 
[[Kategorie:Alpinismus]]
 
 
[[Kategorie:Pongau]]
 
[[Kategorie:Pongau]]
[[Kategorie:Alpen]]
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[[Kategorie:Dienten am Hochkönig]]
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[[Kategorie:Mühlbach am Hochkönig]]
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[[Kategorie:Maria Alm am Steinernen Meer]]
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[[Kategorie:Werfen]]
 
[[Kategorie:Ostalpen]]
 
[[Kategorie:Ostalpen]]
[[Kategorie:Kalkalpen]]
 
 
[[Kategorie:Nördliche Kalkalpen]]
 
[[Kategorie:Nördliche Kalkalpen]]
 
[[Kategorie:Kalkhochalpen]]
 
[[Kategorie:Kalkhochalpen]]
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[[Kategorie:Kalkstein]]
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[[Kategorie:Berchtesgadener Alpen]]
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[[Kategorie:Hochkönig|!|]]
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[[Kategorie:Video]]

Aktuelle Version vom 23. August 2024, 21:13 Uhr

Hochkönig
Karte
Hochkönig, östliche Ansicht vom Dachstein.
Der Hochkönig im Herbst, von der Dientener Straße aus Richtung Mühlbach am Hochkönig.
Bildmitte im Hintergrund der Hochkönig.
Der Hochkönigstock von Südosten im Juli 2020.
Flugaufnahme im Februar 2019.
Im Vordergrund der Hochkönigstock, dahinter rechts befindet sich das Steinerne Meer.
Blick zum Hochseiler
Bauernhaus unterhalb der Mandlwand
Hochkönig, vom Jufen aus aufgenommen.
Gaissau, Gosaukamm, Dachstein, Hochkönigstock, Mountain flight with Eagle Eye Jerry, 11:56 min. Video

Der Hochkönig ist ein Gebirgsstock der Berchtesgadener Alpen und zählt zu den Salzburger Kalkhochalpen.

Geografie

Der weithin sichtbare Gebirgsstock erhebt sich zwischen dem Salzachtal im Osten, dem Blühnbachtal im Norden, dem Steinernen Meer im Westen, dem Tal der Urslau im Südwesten, dem Dientner Sattel und dem Mühlbachtal im Süden. Es befindet sich auf den Gemeindegebieten von Werfen, Maria Alm am Steinernen Meer, Dienten am Hochkönig und Mühlbach am Hochkönig.

Der Hochkönigstock ist ein typischer Vertreter des berchtesgadnischen Plateaugebirgstypus und erhebt sich südlich des Blühnbachtales bis zu seinem südlichen Ursprung, welchen man etwa mit der Linie Mitterberg – Dientner Sattel – Filzensattel bezeichnen könnte. Mit seinem Hauptgipfel, dem Hochkönig, der das Matrashaus trägt, erreicht er die beträchtliche Höhe von 2 941 m ü. A., der auch der höchste Berg der Berchtesgadener Alpen ist.

Der Hochkönigstock ragt markant aus der Landschaft und ist weitum aus dem Pongau und Pinzgau sichtbar. Der am südöstlichen Rand der Berchtsgadener Alpen aufragende Gebirgsstock ist Teil des Naturschutzgebiets Kalkhochalpen. Der Bergstock mit seinen Ausläufern befindet sich auf den Gemeindegebieten von Mühlbach am Hochkönig, Werfen und Bischofshofen.

In Sichtweite zum Hauptgipfel ragt keine 700 Meter entfernt westwärts der 2 875 Meter hohe Kummetstein auf, über den der legendäre "Köngisjodler"-Klettersteig führt – mit 1 700 Metern der längste Salzburgs und einer der schwierigsten der Ostalpen. Wenige Meter nördlich des Kummetsteins könnten sich – Bergerfahrung vorausgesetzt – die vier Bürgermeister von Werfen, Maria Alm, Dienten und Mühlbach die Hand reichen ohne ihr Gemeindegebiet zu verlassen.[1]

Die Skitourenabfahrt vom Hochkönig nach Werfen ist mit 16 Kilometern und rund 2&nbsp400 Metern Höhenunterschied die längste in den Ostalpen.

Im östlichen Gebirgsteil dominieren die als Kletterdorado bekannte, scharf gezackte Mandlwand sowie der markante Kalkmonolith der Torsäule (2 587 m ü. A.). Der gewaltige Große Bratschenkopf (2 856 m ü. A.) mit seiner berühmten Südwand (Wetterwand) bildet die Verbindungslinie zwischen Mandlwand und dem Hauptgipfel. Westlich davon erheben sich mit Lamkopf (auch Lammkopf, 2 846 m ü. A.) und Hochseiler (2 793 m ü. A.) weitere bedeutende Kulminationspunkte. Die Torscharte nordwestlich des Hochsailers verbindet den Hochkönigstock mit dem Steinernen Meer. Die Nordabdachung des Bergstocks trägt jenen Gletscher, dessen Name aus der heimischen Sagenwelt ein Begriff geworden ist, die sagenumwobene Übergossene Alm.

Umgrenzung

TenneckSalzach aufwärts bis MitterberghüttenMühlbach aufwärts bis Ort Mühlbach am Hochkönig – Fellersbach – Gerinne gegen Dientner Sattel – Dientner Bach abwärts bis Dorf Dienten – Hochkönig Straße (B 164) über Filzensattel nach HinterthalUrslaubach aufwärts über Enzenalm – Fußweg nördlich Seilerköpfl – Obere und Untere Torscharte – Bohlensteig – Tennboden – Blühnbach bis Tenneck.

Berge

Hauptartikel Berge des Hochkönigstocks

Wege und Unterkünfte

Im Hochkönigstock gibt es eine Vielzahl von Wanderwegen, mehrere Unterkünfte und Hütten, welche zum Teil ausgesprochen leicht, einige davon sogar mit dem Fahrzeug zu erreichen sind. Sehr beliebt ist der Almenweg von der Erichhütte am Dientner Sattel zum Arthurhaus am Mitterberg oder die kurze Wanderung vom Parkplatz beim Arthurhaus zur schön gelegenen Mitterfeldalm.

Hotel

Hütten

Die bekanntesten Hütten der Hochkönigregion sind:

Almen und Almhütten

Blienteckalm,
Götschenhütte, Grundhütte (Jagdhütte), Grünmaißalm,
Hantingalm, Hölln (Jagdhütte),
Imlbergalm,
Kemantenalm, Kopphütte, Köckalm,
Lintalalm, Loimairalm,
Mittereggalm, Mitterfeldalm, Mußbachalm,
Pichlalm, Poschalm,
Riedingalm,
Scherzwald (Jagdhütte), Schönalm, Schönbergalm, Sonneckhütte, Stegmoosalm, Steinalm,
Tanngutalm,
Wegalm, Widdersbergalm, Windinghütte, Wirtsalm;

Steige

Bohlensteig, Herzogsteig, Mooshammersteig;

Höhlen

Hauptartikel Höhlen des Hochkönigs

Gewässer

Hauptartikel Gewässer am Hochkönig

Gräben

Geognosie

Als reiner Kalkberg verdankt auch der Hochkönigstock seine Entstehung den Sedimentablagerungen des Thetysmeeres (vgl. Hagengebirge) während des Mesozoikums. Plattentektonische Bewegungen von Karbonatgesteinen, die zu ungeheuren Schollen zerbarsten, verliehen dem Hochkönig seinen Plateau-Charakter.

Fast das gesamte Hochplateau ist aufgrund der relativ großen Durchschnittshöhe stark verkarstet. Besonders eindrucksvoll zeigt sich der Verwitterungsprozess des Riffkalkes im Bereich der Mandlwand, der Lausköpfe (2 307 und 2 301 m ü. A.) oder auch der Taghaube (2 159 m ü. A.), deren scharf gezackte Formen die Aufmerksamkeit des Betrachters erregen.

Eine Besonderheit dieses Gebirges ist sicherlich sein Gletscher, die Übergossene Alm. Er erstreckt sich auf der Nordseite des Berges bei einer Länge von etwa vier Kilometern namentlich zwischen Hochkönig]-Hauptgipfel und Hochseiler.

Der in seinem obersten Bereich in eine Felswanne eingebettete, zwischen Hauptgipfel und Lamkopf (2 846 m ü. A.) gelegene Zentralgletscher, der im Sommer sogar über einen kleinen Gletschersee verfügt, kann noch einigen Anspruch auf die Bezeichnung eines Plateaugletschers erheben; hier beträgt die durchschnittliche Eisdicke immerhin noch etwa 40, in seinem mächtigsten Teil sogar 50 Meter.

Der Sailergletscher im westlichen Teil besitzt als Vertreter des Hanggletschertypus auch eine Zunge. Angesichts der progressiv fortschreitenden Klimaerwärmung sagen Glaziologen der Übergossenen Alm aber ein ebenso bedauerliches wie baldiges Ende voraus.

Zwei Faktoren haben dazu beigetragen, dass dieser Gletscher nicht durch Karsterscheinungen verschleiert wird. Zum einen seine lange Eisbedeckungen. Und zum anderen der Umstand, dass er bereits höher liegt als es für optimale Karren- oder Dolinenbildungen notwendig wäre. Dennoch gibt es manchmal Sickerquellen. Jedoch verschwindet deren Wasser genauso wie das Schmelzwasser schon nach kurzem Lauf in der Tiefe. Die Entwässerung erfolgt überwiegend in das Blühnbachtal, wo die Kalk-Dolomit-Grenze, die Raibler Schichten und der Gutensteiner Kalk als Quellhorizonte dienen.

Erscheinungen des Hochkarsts finden sich im Steinkar und auf der Karterrasse östlich des Imlaugebirges in 1 900 bis 2 000 m ü. A.

Tier- und Pflanzenwelt

Der Hochkönigstock gilt in seinem südlichen Teil als sehr gut erschlossen. Dennoch trifft der Wanderer auch hier allerwärts auf die bekannten Vertreter der alpinen Fauna und Flora unserer Nördlichen Kalkalpen. Insbesondere der nördliche Teil des Gebirges im Bereich der Ostpreußenhütte wird von Besuchern gewöhnlicherweise weniger stark frequentiert und bietet die einzigartige Möglichkeit, auch Pflanzen und Tieren zu begegnen, welche gewöhnlich nicht überall anzutreffen sind – z. B. wieder angesiedelten Steinböcken oder Steinadlern. Auch der in unseren Breiten seltene Luchs ist im Gebiet des Blühnbachtales in neuerer Zeit wieder heimisch geworden. Da der Hochkönig aufgrund seiner Höhe stärker verkarstet ist als andere Gebirge derselben Region bzw. auch Anteil an der nivalen Stufe hat, ist die Artenvielfalt vielleicht stellenweise etwas geringer als in anderen, vergleichbaren Gebieten.

Geschichte

Die Region rings um den Hochkönig blickt auf eine lange Geschichte zurück. Bereits in der früheren Bronzezeit, etwa 2 000 Jahre v. Chr. wurden im Gebiet um den Mitterberg Kupfererze gefördert und eine Art frühgeschichtliche Montanindustrie begründet. Hin und wieder mochte es geschehen, dass Jäger und Hirten bis auf die Hochflächen des Gebirges vordrangen.

Die eigentliche Erschließungsgeschichte des Berges beginnt aber erst im 19. Jahrhundert, womit so klingende Namen wie Ludwig Purtscheller oder Hermann von Barth verknüpft sind. Letzterer erreichte den Gipfel im Jahre 1868 über das Birgkar und berichtet davon in seinem Werk Aus den nördlichen Kalkalpen. Die erste touristische Besteigung erfolgte wahrscheinlich 1826 durch den Salzburger Theologieprofessor Peter Karl Thurwieser.

Heute ist der Hochkönig als Wander- und Kletterberg gleichermaßen beliebt; namentlich als Kletterberg hat er sich durch die Pionierarbeit tüchtiger Erschließer, worunter in jüngerer Zeit unter anderen der Bischofshofener Albert Precht zu nennen ist, einen einzigartigen Ruf erworben. Precht hat neben zahlreichen anderen Erstbegehungen auch als Erster den 2 400 m ü. A. gelegenen Stangenkopf in der Mandlwand bezwungen und diesen dem langjährigen Hüttenwirt des Arthurhauses, Peter Radacher zu Ehren am 8. September 2007 inoffiziell auf Radacherspitze umbenannt.

Bilder

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Weblinks

Quellen

  • Hermann von Barth: Aus den nördlichen Kalkalpen, Alpine Verlagsanstalt München, 1926, Antiquariat
  • Albert Precht: Alpenvereinsführer Hochkönig, Bergverlag Rudolf Rother München, 1989, ISBN 3-7633-1259-5
  • Bernd Römmelt, Willi Schwenkmeier Berchtesgadener Alpen, Bergverlag Rother GmbH München, 2006, ISBN 3-7633-7028-5
  • Verbale Beschreibung der Umgrenzung der Teilgruppen des Österreichischen Höhlenverzeichnisses, Stand 08. Jänner 2008, Lukas Plan (Verband Österreichischer Höhlenforscher)
  • Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar.

Einzelnachweise

  1. Lage dieses Punktes auf AMap