Fuscher Törl: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Fuscher_Toerl_Grossglockner_Hochalpenstrasse.jpg|thumb|Blick von der  [[Edelweißspitze]] hinunter zum Fuscher Törl (links der Straßendurchbruch hinunter zur [[Fuscher Lacke]]) an der  [[Großglockner Hochalpenstraße]], die einen kleinen Gipfel umrundet]]
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[[Datei:2011 07 07 Fuscher Törl Brennkogel Fuscher Lacke.jpg|thumb|Blick über den Bereich des [[Fuscher Törl]]s (in der Bildmitte). Rechts kommt die Straße von [[Ferleiten]] herauf, links verläuft sie zum [[Hochtor (Tunnel)|Hochtor Tunnel]].]]
[[Datei:Fuscher Törl 1939.jpg|thumb|Das "Fuscher Törl" südwestlich des [[Törlkopf]]es.]]
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Das '''Fuscher Törl''' ist einer der bekanntesten Punkte entlang der [[Großglockner Hochalpenstraße]], die den [[Pinzgau]] mit [[Kärnten]] über die [[Hohen Tauern]] verbindet.  
[[Datei:Fuscher Törl.jpg|thumb|Fuscher Törl, zwecks besonders schöner Aussicht wird hier ein Berg umfahren]]
 
[[Datei:Grossglockner Hochalpenstrasse Schneeraeumung 2013 04.jpg|thumb|[[Schneeräumung Großglockner Hochalpenstraße 2013]] - eine Dokumentation der Arbeit: am [[Fuscher Törl]] (links) türmt sich Anfang April noch meterhoch der Schnee]]
 
[[Bild:GROHAG08.jpg|thumb|Das [[Gedenkzeichen Fuscher Törl]] beim Fuscher Törl]]
 
[[Datei:Fuscher Törl Törlkopf Sinwelleck Großglockner.jpg|thumb|Links das tatsächliche "Fuscher Törl", rechts das [[Gedenkzeichen Fuscher Törl]], Bildmitte mit Flagge der [[Törlkopf]], genau dahinter ragt die Spitze des [[Sinwelleck]]s in die Höhe, links dahinter der [[Großglockner (Berg)|Großglockner]] und rechts der [[Fuscher-Kar-Kopf]], historische Ansichtskarte aus dem Jahr [[1936]].]]  
 
Das '''Fuscher Törl''' (2 428 [[m ü. A.]]) ist einer der bekanntesten Punkte entlang der [[Großglockner Hochalpenstraße]], die den [[Pinzgau]] mit [[Kärnten]] über die [[Hohen Tauern]] verbindet.
 
  
 
== Geografie ==
 
== Geografie ==
Als "Fuscher Törl" bezeichnet man den Straßendurchbruch südlich des [[Törlkopf]]es (2 455 m ü. A.), wo die Straße wieder talwärts in Richtung [[Fuscher Lacke]] verläuft. Mitten durch das geografische Fuscher Törl verläuft die Gemeindegrenze von [[Fusch an der Großglocknerstraße]] und [[Rauris]].
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Es gibt im Bereich des Fuscher Törls zwei Parkplätze: [[Parkplatz Fuscher Törl I]] neben dem Restaurant Fuschertörl ([[Dr.-Franz-Rehrl-Haus]]) und [[Parkplatz Fuscher Törl II]] zwischen dem [[Gedenkzeichen Fuscher Törl]] und dem Straßendurchbruch Fuscher Törl am südlichen Fuß des [[Törlkopf]]s. An diesem Parkplatz II befinden sich Shops und Toiletten.  
  
Allgemein hat sich der Begriff aber für den gesamten Bereich unmittelbar unterhalb des Törlkopfes eingebürgert. Allerdings gab es bereits vor dem Bau der Straße den geografischen Begriff ''Fuscher Törl'', der für den Bereich [[Dr.-Franz-Rehrl-Haus]] von [[SAGIS]] auf der Karte mit einer Höhe von 2 401 bis 2 406  m ü. A. angegeben wird.
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[[Datei:Rehrl-Haus.jpeg|thumb|Das Fuscher Törl mit dem Restaurant Fuscher Törl im früheren Dr.-Franz-Rehrl-Haus.]]
  
Es gib im Bereich des Fuscher Törls zwei Parkplätze: [[Parkplatz Fuscher Törl I]] neben dem Restaurant Fuschertörl (Dr.-Franz-Rehrl-Haus) und [[Parkplatz Fuscher Törl II]] zwischen dem [[Gedenkzeichen Fuscher Törl]] und dem geografischen Fuscher Törl am Fuß des [[Törlkopf]]s. Hier befinden sich  Shops und Toiletten. Die Nordwestwand des Törlkopfes ist die [[Törlwand]].
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Vom Fuscher Törl hat man einen sehr schönen Blick auf die [[Großglockner Hochalpenstraße die Kehren|Kehren]] der Großglockner Hochalpenstraße nördlich unterhalb des Törls im sogenannten [[Oberes Nassfeld|Oberen Nassfeld]]. Beim historischen Fuscher Törl, beim Parkplatz I, führt die [[Edelweißstraße]] auf die [[Edelweißspitze]], den höchsten befahrbaren Punkt im Bereich der Großglockner Hochalpenstraße.  
  
Vom Fuscher Törl (Parkplatz II und Törlkopf, den man zu Fuß besteigen kann) hat man einen sehr schönen Blick auf die [[Großglockner Hochalpenstraße die Kehren|Kehren]] der Großglockner Hochalpenstraße unterhalb des Törls im sogenannten [[Oberes Nassfeld|Oberen Nassfeld]]. Etwas unterhalb des Fuscher Törls, beim Parkplatz I, führt die [[Edelweißstraße]] auf die [[Edelweißspitze]] (2 571 m ü. A.), dem höchsten befahrbaren Punkt der Großglockner Hochalpenstraße mit herrlichem Rundblick.  
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==== Unklare Lage des Törls ====
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Als "Fuscher Törl" bezeichnet man im allgemeinen<!-- das könnte man jetzt noch diskutieren, weil die einzigen Quellen, die dafür sprechen, sind ein Photo von einer Tafel, die es nicht mehr gibt, und eine Karte aus einem Buch von 1937 mit nicht ganz korrekter Höhenangabe --> den Straßendurchbruch auf 2&nbsp;425 [[m ü. A.]] südlich des Törlkopfes am südlichen Ende des Parkplatzes Fuscher Törl II, wo die Straße wieder (steiler)<!-- talwärts verläuft sie ja schon südlich des Gedenkzeichens --> talwärts in Richtung [[Fuscher Lacke]] verläuft. Mitten durch diesen Straßendurchbruch verlaufen die Gemeindegrenzen von [[Fusch an der Großglocknerstraße]] und [[Rauris]].  
  
Alle hier angeführten Bereiche befinden sich im Gemeindegebiet von Fusch an der Großglocknerstraße.
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Der historische Übergang Fuscher Törl befindet sich jedoch unmittelbar südlich des Rehrl-Hauses. Seine Höhe wird vom [[SAGIS]]-Geländemodell dort mit einer Höhe von 2&nbsp;402 m ü. A. angegeben. Sowohl in der [[AMap]] (ohne Höhenkote) als auch im [[Franziszeischer Kataster|Franziszeischen Kataster]] von [[1830]] und in der Franzisco-Josephinischen Landesaufnahme<ref>In der Ausgabe 1:25&nbsp;000 mit 2&nbsp;409 m ü. A., in der Ausgabe 1:75&nbsp;000 mit 2&nbsp;405 m ü. A.</ref> ist in diesem Bereich das "Fuscher-Törl" bzw. "Fuschertörl" bzw. "Fuscherthörl" bzw. "Fuscher Thörl" vermerkt. Andererseits bezeichnet SAGIS als Fuscher Törl den mit 2&nbsp;428 m ü. A. höchsten Punkt des Fuscher Törls beim Gedenkzeichen, das sich am nördlichen Beginn des Parkplatzes II befindet.
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Allgemein hat sich der Begriff Fuscher Törl aber für den gesamten Bereich um und unmittelbar nordöstlich unterhalb des Törlkopfes eingebürgert.
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[[Datei:Fuscher Törl 1939.jpg|thumb|Das von Wallack bezeichnete Fuscher Törl südlich des Törlkopfes.]]
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Der Erbauer der Straße, [[Hofrat]] Dipl.-Ing. [[Franz Friedrich Wallack]] hat in seinem Buch "[[Die Großglockner Hochalpenstraße - die Geschichte ihres Baues]]" auf der Baulos-Karte auf Seite 168 das ''Fuschertörl'' beim Rehrl-Haus eingezeichnet, die Höhenangabe von 2&nbsp;428 m ü. A. ist im Bereich des Gedenkzeichens vermerkt. Wallack schreibt in seinem Buch auch immer nur von einer "Umfahrung des Törlkopfs" und von "Feierlichkeiten am Fuschertörl", die, durch Bilder belegt, unmittelbar neben dem Rehrl-Haus stattfanden, also auf dem historischen Fuscher Törl. Es ist daher anzunehmen, dass das Fuscher Törl auch dort war und ist. Wie auf der historischen Ansichtskarte rechts zu sehen ist, hatte dann aber Wallack beim Straßendurchbruch ein Schild mit "Fuschertörl 2425 m" aufstellen lassen. Vermutlich aus Marketing-Überlegungen heraus verlegte er das historische Fuscher Törl ein paar Meter höher dorthin.
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[[Datei:Fuscher_Toerl_Grossglockner_Hochalpenstrasse.jpg|thumb|Blick von der  [[Edelweißspitze]] hinunter zum [[Törlkopf]] südlich des Fuscher Törls. Links oben der Straßendurchbruch hinunter zur [[Fuscher Lacke]]) an der [[Großglockner Hochalpenstraße]], den [[Franz Wallack]] werbewirksam als sein "Fuscher Törl" bezeichnete.]]
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Auf einer Karte in dem [[1937]] erschienenen Buch "[[Die Großglockner-Hochalpenstraße. Ein Wegbegleiter für Kraftfahrer und Bergwanderer.]]" wird der Straßendurchbruch südlich des Törlkopfes als Fuscher Törl mit einer Höhe von 2&nbsp;428 m ü. A. angegeben. In diesem Buch ist nur die Rede von einem Parkplatz Fuscher Törl auf 2&nbsp;428 m ü. A. "dem höchsten Punkt des Nordrampe" und weiter "Durch ein Felstor verläßt die Straße den Parkplatz und senkt sich nach Osten gegen das [[Seidlwinkltal]]."
  
 
==Geschichte==
 
==Geschichte==
Beim Fuscher Törl hatte der Erbauer der Straße, [[Franz Friedrich Wallack]], bewusst den Törlkopf umfahren, um so den Besuchern einen perfekten Rundblick in die unvergleichliche Hochgebirgslandschaft zu ermöglichen. Dort befindet sich auch eine vom Architekten [[Clemens Holzmeister]] errichtete [[Gedenkzeichen Fuscher Törl|Gedenkstätte]] für die 15 während der Errichtung der Straße verunglückten Ingenieure und Arbeiter.
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Der [[Flurname]] "Fuschertörl" dürfte schon seit einigen Jahrhunderten verwendet worden sein. In der "Wiener Zeitschrift" vom [[31. Juli]] [[1838]] wird das "Fuscherthörl" in einem Reisebericht erwähnt.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=wzz&datum=18380731&query=%22fuscherth%c3%b6rl%22&ref=anno-search&seite=5 ANNO], "Wiener Zeitschrift", Ausgabe vom 31. Juli 1838, Nr. 91, S. 725; der Verfasser vermutet, dass es sich um eine Verballhornung der Verkleinerungsform "Fuschertauerl" handeln könnte.</ref> Gustav Rasch berichtet [[1859]] in "Die Gartenlaube" von einem Schneesturm auf dem Hohen Heiligenbluter Tauern ([[Hochtor (Kärnten)|Hochtor]]) und dem Übergang über das "Fuscher Thörl".<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=gfl&datum=18590149&query=(text:%22fuscher+th%c3%b6rl%22)&ref=anno-search&seite=8 ANNO], "Die Gartenlaube", 1859, Nummer 49, Seite 716</ref> Die "[[Salzburger Chronik]]" berichtet in ihrer Ausgabe vom [[5. Juli]] [[1902]] von der "[[Pinzgauer Wallfahrt nach Heiligenblut]]". In diesem Artikel wird der Begriff "Fuschertörl" zwei Mal genannt. Als Höhenangabe werden 2&nbsp;409 m angegeben.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19020705&query=%22Fuschert%c3%b6rl%22&ref=anno-search&seite=2 ANNO], "Salzburger Chronik", Ausgabe vom 5. Juli 1902, Seite 2; hier wird offenbar die Karte 1:25&nbsp;000 der Franzisco-Josephinischen Landesaufnahme herangezogen</ref> Das "[[Salzburger Volksblatt]]" erwähnt für das gleiche Ereignis eine Seehöhe am "Fuscher Törl" von 2&nbsp;405 m.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19020705&query=%22fuscher+t%c3%b6rl%22&ref=anno-search&seite=9 ANNO], "Salzburger Volksblatt", Ausgabe vom 5. Juli 1902, Seite 9; hier wird offenbar die Karte 1:75&nbsp;000 der Franzisco-Josephinischen Landesaufnahme herangezogen</ref>
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[[Datei:Großglockner Hochalpenstraße Berghaus Lukashansl Fuscher Törl Brennkogel 1937.jpg|thumb|1937, Blick auf den gesamten Bereich, den man heute als Fuscher Törl bezeichnet: links eines der beiden [[Berghaus Lukashansl|Berghäuser Lukashansl]], später [[Dr.-Franz-Rehrl-Haus]], heute [[Restaurant Fuschertörl]]. In der Bildmitte, über den hellen Straßenteil, der nach rechts zum [[Gedenkzeichen Fuscher Törl]] führt, verläuft das historische Fuscher Törl. Am unteren Bildrand beginnt die [[Edelweißstraße]], [[Historische Ansichtskarten von Salzburg|historische Ansichtskarte]].]]
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[[Bild:GROHAG08.jpg|thumb|Das [[Gedenkzeichen Fuscher Törl]] oberhalb des Fuscher Törls.]]
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Beim Fuscher Törl hatte der Erbauer der Straße, [[Franz Friedrich Wallack]], bewusst den Törlkopf umfahren, um so den Besuchern einen perfekten Rundblick in die unvergleichliche Hochgebirgslandschaft zu ermöglichen. Dort befindet sich auch eine vom Architekten [[Clemens Holzmeister]] errichtete Gedenkstätte, das sogenannte Gedenkzeichen, für die 15 während der Errichtung der Straße verunglückten Ingenieure und Arbeiter.
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In seinem Tagebuch vermerkte Wallack im August [[1931]]: "Heute gehe ich zum 103. Male übers Fuschertörl."<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=omo&datum=19330101&query=(text:Fuschert%c3%b6rl)&ref=anno-search&seite=8 ANNO], "Österreichischer/Europa Motor", Ausgabe vom 1. Jänner 1933, Seite 8</ref>
  
Am [[23. September]] [[1934]] um 10 Uhr begann die Autokolonne die Auffahrt von der [[Kassenstelle Ferleiten]] zur [[Eröffnung der Nordrampe der Großglockner Hochalpenstraße|Einweihung der Straße bis zum Fuscher Törl]] sowie der Edelweißstraße. Im ersten Fahrzeug fuhr [[Landeshauptmann]] Dr. [[Franz Rehrl]]. Dahinter die Wagen mit dem Bundespräsidenten Wilhelm Miklas, dem Bundeskanzler [[Kurt Schuschnigg]], den Ministern, Diplomaten und sonstigen Würdenträgern, insgesamt waren es 343 Personenkraftwagen, 32 Autobusse und 318 Motorräder.
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Am [[23. September]] [[1934]] um 10 Uhr begann die Autokolonne die Auffahrt vom [[Kassenstelle Ferleiten|Mauthaus Ferleiten]] zur [[Eröffnung der Großglockner Hochalpenstraße bis zum Fuscher Törl|Einweihung der Straße bis zum Fuscher Törl]] sowie der Edelweißstraße. Im ersten Fahrzeug fuhr [[Landeshauptmann]] Dr. [[Franz Rehrl]]. Dahinter die Wagen mit dem Bundespräsidenten Wilhelm Miklas, dem Bundeskanzler [[Kurt Schuschnigg]], den Ministern, Diplomaten und sonstigen Würdenträgern. Insgesamt waren es 343 Personenkraftwagen, 32 Autobusse und 318 Motorräder. Eine feierliche Feldmesse fand dann beim Dr.-Franz-Rehrl-Haus, heute Restaurant Fuschertörl, statt. Nach der Messe sang Kammersänger [[Richard Mayr]] ohne jede Begleitung die beiden ersten Strophen Goethes "Talismane" nach der Vertonung von [[Franz Schubert]]. Es folgten Ansprachen, denen rund 8&nbsp;000 Menschen lauschten, und über ihren Köpfen kreiste [[Ulrich Ferdinand Fürst Kinsky]] in seinem Sportflugzeug.
  
Eine feierliche Feldmesse fand unterhalb der Edelweißspitze beim heutigen Dr.-Franz-Rehrl-Haus statt. Nach der Messe sang Kammersänger [[Richard Mayr]] ohne jede Begleitung die beiden ersten Strophen Goethes "Talismane" nach der Vertonung von [[Franz Schubert]]. Dann folgten Ansprachen, denen rund 8&nbsp;000 Menschen in 2&nbsp;571 m ü. A. lauschten und über ihren Köpfen kreiste [[Ulrich Ferdinand Fürst Kinsky]] in seinem Sportflugzeug.
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[[Datei:Großglockner Hochalpenstraße Schneeräumung 2021 101.jpg|thumb|Einfahrt zum Parkplatz Fuscher Törl I vor dem Dr.-Franz-Rehrl-Haus.]]
  
 
==Sport==
 
==Sport==
Bei den großen [[Großglockner Automobil- und Motorradrennen|Automobil- und Motorradrennen 1935, 1938 und 1939]] war das Törl ebenso das Ziel wie auch bei den [[Großglockner Trophy|Großglockner Trophies für historische Rennmotorräder]] im [[21. Jahrhundert]]. Bei der [[Österreich-Radrundfahrt]] wird beim Fuscher Törl der [[Glocknerkönig (Österreich Radrundfahrt)|Glocknerkönig]] ermittelt.
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Bei den großen [[Großglockner Automobil- und Motorradrennen|Automobil- und Motorradrennen 1935, 1938 und 1939]] war beim Fuscher Törl das Ziel. Die [[Großglockner Trophy|Großglockner Trophies für historische Rennmotorräder]] im [[21. Jahrhundert]] hatten ihr Ziel neben dem Gedenkzeichen, ebenso die [[Österreich-Radrundfahrt]], die hier ihren [[Glocknerkönig (Österreich Radrundfahrt)|Glocknerkönig]] ermittelt.
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=== Sechsjähriger bezwingt mit Rennrad die Strecke Ferleiten - Fuscher Törl ===
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Timo Knab, sechs Jahre alt, bezwang am Montag, den [[1. September]] [[2025]], die Großglockner Hochalpenstraße von der [[Kassenstelle Ferleiten]] bis zum Fuscher Törl mit dem Rennrad. Das sind rund 1&nbsp;250&nbsp;Höhenmeter. Vater, Attila Knab, Informatik- und Sportlehrer an der Mittelschule in [[Admont]] ([[Steiermark]]) und Sohn starteten am Vormittag und benötigten keine vier Stunden. Attila Knab: "Wir sind nicht in einem Zug hinaufgefahren, sondern haben Pausen gemacht. Bei 2&nbsp;000 Metern Höhe war es für den Timo schon sehr herausfordernd, aber dann sieht man die Serpentinen bis zum Fuscher Törl. Und dann wollte er nicht aufgeben. Um 13:45 Uhr waren wir dann oben im [[Restaurant Fuschertörl|Restaurant]]."
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Vater Knab machte auch Videoaufnahmen, die den jungen Mann zeigen (aktuell 26 Kilogramm Gewicht, 128 Zentimeter Größe), wie er im Sattel seines Rennrades sitzend oder im schwierigeren Wiegetritt die kurvenreiche Straße hinauftritt. Der Rahmen des Rades entspricht seiner Körpergröße, die Dimension der Laufräder (28 Zoll) ist aber die Kragenweite von erwachsenen Radfahrern.
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Für Timo war die Tour auf hinauf zum Fuscher Ttörl nicht der erste Husarenritt in seinem jungen Leben. Mit seiner Familie wohnt er in <span style="color:green">Öblarn</span><ref>siehe EnnstalWiki → [[enns:Öblarn|Öblarn]]</ref><ref>{{ennswiki}}</ref> im steirischen [[Ennstal]]. Von dort aus nahm er heuer auch den <span style="color:green">Sölkpass</span><ref>siehe EnnstalWiki → [[enns:Sölkpass|Sölkpass]]</ref> in Angriff. Bei 1&nbsp;788&nbsp;Meter ist die Passhöhe erreicht. Der neun Kilometer lange Anstieg ist im Schnitt 7,3&nbsp;Prozent steil, manche Rampen weisen gar zwölf Prozent auf. Vater Knab: "Von daheim aus waren es 66 Kilometer. Aber immer mit Pausen." Und im Juli 2025 ging es dann sogar nach [[Frankreich]]. Die Herausforderung war dort nichts geringeres als von Le-Bourg d'Oisans kommend die 21&nbsp;Kehren hinauf in den Wintersportort Alpe d'Huez. Dieses Ziel gehört zu den mystischen Bergankünften der Tour de France, die Höhendifferenz von 1&nbsp;090 Meter bei einem nur 13,8&nbsp;Kilometer langen Anstieg hat schon großen Radsportlern den Rundfahrt-Sieg gekostet – oder eben gebracht.<ref>Christian Sprenger: [https://www.sn.at/salzburg/chronik/sechsjaehriger-rennrad-grossglockner-alpe-huez-183796132 Sechsjähriger bezwingt mit Rennrad den Großglockner – vorher war er in Alpe d'Huez] auf ''www.sn.at'', 2. September 2025</ref>
  
 
== Ereignisse ==
 
== Ereignisse ==
Bei der letzten [[Großglockner Trophy]] für historische Rennmotorräder am [[7. Juli]] [[2012]] wurde bei einem Unfall eines Rennteilnehmers unmittelbar neben dem Gedenkzeichen eine Frau getötet.
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Bei der letzten Großglockner Trophy für historische Rennmotorräder am [[7. Juli]] [[2012]] wurde bei einem Unfall eines Rennteilnehmers unmittelbar neben dem Gedenkzeichen eine Frau getötet.
  
Im Winter 2014/2015 hatte die am Törlkopf installierte Webcam der [[Großglockner Hochalpenstraßen AG]] ein Bild aufgenommen, auf dem ein großes hundähnliches Tier zu erkennen war. Experten identifizierten dieses Tier als einen [[Wolf]].
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Im Winter [[2014]]/2015 hatte die am Törlkopf installierte [[Webcams Großglockner Hochalpenstraße|Webcam]] der [[Großglockner Hochalpenstraßen AG]] ein Bild aufgenommen, auf dem ein großes hundähnliches Tier zu erkennen war. Experten identifizierten dieses Tier als einen [[Wolf]].
  
 
Bei einem "irrsinnigen Wettrennen" zweier Sportwagen durchbrach am [[24. Juli]] [[2015]] einer der beiden Wagen unmittelbar neben dem Gedenkzeichen die Absperrung und stürzte 300 Meter in die Tiefe. Beide Insassen dürften auf der Stelle tot gewesen sein (siehe [[Raserei#Raserei in Salzburg|Raserei in Salzburg Juli 2015]]).
 
Bei einem "irrsinnigen Wettrennen" zweier Sportwagen durchbrach am [[24. Juli]] [[2015]] einer der beiden Wagen unmittelbar neben dem Gedenkzeichen die Absperrung und stürzte 300 Meter in die Tiefe. Beide Insassen dürften auf der Stelle tot gewesen sein (siehe [[Raserei#Raserei in Salzburg|Raserei in Salzburg Juli 2015]]).
  
Am Donnerstagabend, den [[5. Oktober]] [[2023]] fuhr ein 18-jähriger Pinzgauer mit seinem Pkw die Großglockner Hochalpenstraße talwärts. Am Beifahrersitz befand sich die 16-jährige Freundin des Lenkers.
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Am Donnerstagabend, den [[5. Oktober]] [[2023]], fuhr ein 18-jähriger Pinzgauer mit seinem Pkw die Großglockner Hochalpenstraße talwärts. Am Beifahrersitz befand sich die 16-jährige Freundin des Lenkers.
 
In einer Linkskurve im Bereich des Fuscher Törls kam der Fahrzeuglenker mit seinem Auto aus bis dato unbekannter Ursache rechts von der Fahrbahn ab. Der Pkw durchbrach daraufhin ein Geländer, stürzte etwa 70 Meter ab und überschlug sich dabei mehrmals. Beide Fahrzeuginsassen konnten sich selbstständig aus dem Fahrzeug befreien und waren ansprechbar. Der Fahrzeuglenker wurde vom Roten Kreuz mit leichten Verletzungen in das [[Kardinal Schwarzenberg Klinikum]] eingeliefert. Die Beifahrerin wurde ebenfalls verletzt und in das [[Tauernklinikum Zell am See|Tauernklinikum]] nach [[Zell am See]] eingeliefert. Ein mit dem Fahrzeuglenker im Krankenhaus durchgeführter Alkomattest ergab einen Messwert von 0,00 mg/l.  
 
In einer Linkskurve im Bereich des Fuscher Törls kam der Fahrzeuglenker mit seinem Auto aus bis dato unbekannter Ursache rechts von der Fahrbahn ab. Der Pkw durchbrach daraufhin ein Geländer, stürzte etwa 70 Meter ab und überschlug sich dabei mehrmals. Beide Fahrzeuginsassen konnten sich selbstständig aus dem Fahrzeug befreien und waren ansprechbar. Der Fahrzeuglenker wurde vom Roten Kreuz mit leichten Verletzungen in das [[Kardinal Schwarzenberg Klinikum]] eingeliefert. Die Beifahrerin wurde ebenfalls verletzt und in das [[Tauernklinikum Zell am See|Tauernklinikum]] nach [[Zell am See]] eingeliefert. Ein mit dem Fahrzeuglenker im Krankenhaus durchgeführter Alkomattest ergab einen Messwert von 0,00 mg/l.  
  
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==Quellen==
 
==Quellen==
* Salzburgwiki-Beiträge
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* [[SALZBURGWIKI]]-Beiträge
 
* Homepage der [[Großglockner Hochalpenstraße]]
 
* Homepage der [[Großglockner Hochalpenstraße]]
 
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* {{Quelle SAGIS}}
 
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== Einzelnachweis ==
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[[Kategorie:Pinzgau]]
 
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[[Kategorie:Tourismus]]
 
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[[Kategorie:Ausflugsziel]]
 
[[Kategorie:Wissenschaft]]
 
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[[Kategorie:Geografie]]
 
[[Kategorie:Geografie]]
[[Kategorie:Ausflugsziel]]
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[[Kategorie:Landschaft]]
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[[Kategorie:Ostalpen]]
 
[[Kategorie:Ostalpen]]
 
[[Kategorie:Zentralalpen]]
 
[[Kategorie:Zentralalpen]]
 
[[Kategorie:Hohe Tauern]]
 
[[Kategorie:Hohe Tauern]]
 
[[Kategorie:Großglockner Hochalpenstraße]]
 
[[Kategorie:Großglockner Hochalpenstraße]]

Aktuelle Version vom 22. Dezember 2025, 19:40 Uhr

Blick über den Bereich des Fuscher Törls (in der Bildmitte). Rechts kommt die Straße von Ferleiten herauf, links verläuft sie zum Hochtor Tunnel.

Das Fuscher Törl ist einer der bekanntesten Punkte entlang der Großglockner Hochalpenstraße, die den Pinzgau mit Kärnten über die Hohen Tauern verbindet.

Geografie

Es gibt im Bereich des Fuscher Törls zwei Parkplätze: Parkplatz Fuscher Törl I neben dem Restaurant Fuschertörl (Dr.-Franz-Rehrl-Haus) und Parkplatz Fuscher Törl II zwischen dem Gedenkzeichen Fuscher Törl und dem Straßendurchbruch Fuscher Törl am südlichen Fuß des Törlkopfs. An diesem Parkplatz II befinden sich Shops und Toiletten.

Das Fuscher Törl mit dem Restaurant Fuscher Törl im früheren Dr.-Franz-Rehrl-Haus.

Vom Fuscher Törl hat man einen sehr schönen Blick auf die Kehren der Großglockner Hochalpenstraße nördlich unterhalb des Törls im sogenannten Oberen Nassfeld. Beim historischen Fuscher Törl, beim Parkplatz I, führt die Edelweißstraße auf die Edelweißspitze, den höchsten befahrbaren Punkt im Bereich der Großglockner Hochalpenstraße.

Unklare Lage des Törls

Als "Fuscher Törl" bezeichnet man im allgemeinen den Straßendurchbruch auf 2 425 m ü. A. südlich des Törlkopfes am südlichen Ende des Parkplatzes Fuscher Törl II, wo die Straße wieder (steiler) talwärts in Richtung Fuscher Lacke verläuft. Mitten durch diesen Straßendurchbruch verlaufen die Gemeindegrenzen von Fusch an der Großglocknerstraße und Rauris.

Der historische Übergang Fuscher Törl befindet sich jedoch unmittelbar südlich des Rehrl-Hauses. Seine Höhe wird vom SAGIS-Geländemodell dort mit einer Höhe von 2 402 m ü. A. angegeben. Sowohl in der AMap (ohne Höhenkote) als auch im Franziszeischen Kataster von 1830 und in der Franzisco-Josephinischen Landesaufnahme[1] ist in diesem Bereich das "Fuscher-Törl" bzw. "Fuschertörl" bzw. "Fuscherthörl" bzw. "Fuscher Thörl" vermerkt. Andererseits bezeichnet SAGIS als Fuscher Törl den mit 2 428 m ü. A. höchsten Punkt des Fuscher Törls beim Gedenkzeichen, das sich am nördlichen Beginn des Parkplatzes II befindet.

Allgemein hat sich der Begriff Fuscher Törl aber für den gesamten Bereich um und unmittelbar nordöstlich unterhalb des Törlkopfes eingebürgert.

Das von Wallack bezeichnete Fuscher Törl südlich des Törlkopfes.

Der Erbauer der Straße, Hofrat Dipl.-Ing. Franz Friedrich Wallack hat in seinem Buch "Die Großglockner Hochalpenstraße - die Geschichte ihres Baues" auf der Baulos-Karte auf Seite 168 das Fuschertörl beim Rehrl-Haus eingezeichnet, die Höhenangabe von 2 428 m ü. A. ist im Bereich des Gedenkzeichens vermerkt. Wallack schreibt in seinem Buch auch immer nur von einer "Umfahrung des Törlkopfs" und von "Feierlichkeiten am Fuschertörl", die, durch Bilder belegt, unmittelbar neben dem Rehrl-Haus stattfanden, also auf dem historischen Fuscher Törl. Es ist daher anzunehmen, dass das Fuscher Törl auch dort war und ist. Wie auf der historischen Ansichtskarte rechts zu sehen ist, hatte dann aber Wallack beim Straßendurchbruch ein Schild mit "Fuschertörl 2425 m" aufstellen lassen. Vermutlich aus Marketing-Überlegungen heraus verlegte er das historische Fuscher Törl ein paar Meter höher dorthin.

Blick von der Edelweißspitze hinunter zum Törlkopf südlich des Fuscher Törls. Links oben der Straßendurchbruch hinunter zur Fuscher Lacke) an der Großglockner Hochalpenstraße, den Franz Wallack werbewirksam als sein "Fuscher Törl" bezeichnete.

Auf einer Karte in dem 1937 erschienenen Buch "Die Großglockner-Hochalpenstraße. Ein Wegbegleiter für Kraftfahrer und Bergwanderer." wird der Straßendurchbruch südlich des Törlkopfes als Fuscher Törl mit einer Höhe von 2 428 m ü. A. angegeben. In diesem Buch ist nur die Rede von einem Parkplatz Fuscher Törl auf 2 428 m ü. A. "dem höchsten Punkt des Nordrampe" und weiter "Durch ein Felstor verläßt die Straße den Parkplatz und senkt sich nach Osten gegen das Seidlwinkltal."

Geschichte

Der Flurname "Fuschertörl" dürfte schon seit einigen Jahrhunderten verwendet worden sein. In der "Wiener Zeitschrift" vom 31. Juli 1838 wird das "Fuscherthörl" in einem Reisebericht erwähnt.[2] Gustav Rasch berichtet 1859 in "Die Gartenlaube" von einem Schneesturm auf dem Hohen Heiligenbluter Tauern (Hochtor) und dem Übergang über das "Fuscher Thörl".[3] Die "Salzburger Chronik" berichtet in ihrer Ausgabe vom 5. Juli 1902 von der "Pinzgauer Wallfahrt nach Heiligenblut". In diesem Artikel wird der Begriff "Fuschertörl" zwei Mal genannt. Als Höhenangabe werden 2 409 m angegeben.[4] Das "Salzburger Volksblatt" erwähnt für das gleiche Ereignis eine Seehöhe am "Fuscher Törl" von 2 405 m.[5]

1937, Blick auf den gesamten Bereich, den man heute als Fuscher Törl bezeichnet: links eines der beiden Berghäuser Lukashansl, später Dr.-Franz-Rehrl-Haus, heute Restaurant Fuschertörl. In der Bildmitte, über den hellen Straßenteil, der nach rechts zum Gedenkzeichen Fuscher Törl führt, verläuft das historische Fuscher Törl. Am unteren Bildrand beginnt die Edelweißstraße, historische Ansichtskarte.
Das Gedenkzeichen Fuscher Törl oberhalb des Fuscher Törls.

Beim Fuscher Törl hatte der Erbauer der Straße, Franz Friedrich Wallack, bewusst den Törlkopf umfahren, um so den Besuchern einen perfekten Rundblick in die unvergleichliche Hochgebirgslandschaft zu ermöglichen. Dort befindet sich auch eine vom Architekten Clemens Holzmeister errichtete Gedenkstätte, das sogenannte Gedenkzeichen, für die 15 während der Errichtung der Straße verunglückten Ingenieure und Arbeiter.

In seinem Tagebuch vermerkte Wallack im August 1931: "Heute gehe ich zum 103. Male übers Fuschertörl."[6]

Am 23. September 1934 um 10 Uhr begann die Autokolonne die Auffahrt vom Mauthaus Ferleiten zur Einweihung der Straße bis zum Fuscher Törl sowie der Edelweißstraße. Im ersten Fahrzeug fuhr Landeshauptmann Dr. Franz Rehrl. Dahinter die Wagen mit dem Bundespräsidenten Wilhelm Miklas, dem Bundeskanzler Kurt Schuschnigg, den Ministern, Diplomaten und sonstigen Würdenträgern. Insgesamt waren es 343 Personenkraftwagen, 32 Autobusse und 318 Motorräder. Eine feierliche Feldmesse fand dann beim Dr.-Franz-Rehrl-Haus, heute Restaurant Fuschertörl, statt. Nach der Messe sang Kammersänger Richard Mayr ohne jede Begleitung die beiden ersten Strophen Goethes "Talismane" nach der Vertonung von Franz Schubert. Es folgten Ansprachen, denen rund 8 000 Menschen lauschten, und über ihren Köpfen kreiste Ulrich Ferdinand Fürst Kinsky in seinem Sportflugzeug.

Einfahrt zum Parkplatz Fuscher Törl I vor dem Dr.-Franz-Rehrl-Haus.

Sport

Bei den großen Automobil- und Motorradrennen 1935, 1938 und 1939 war beim Fuscher Törl das Ziel. Die Großglockner Trophies für historische Rennmotorräder im 21. Jahrhundert hatten ihr Ziel neben dem Gedenkzeichen, ebenso die Österreich-Radrundfahrt, die hier ihren Glocknerkönig ermittelt.

Sechsjähriger bezwingt mit Rennrad die Strecke Ferleiten - Fuscher Törl

Timo Knab, sechs Jahre alt, bezwang am Montag, den 1. September 2025, die Großglockner Hochalpenstraße von der Kassenstelle Ferleiten bis zum Fuscher Törl mit dem Rennrad. Das sind rund 1 250 Höhenmeter. Vater, Attila Knab, Informatik- und Sportlehrer an der Mittelschule in Admont (Steiermark) und Sohn starteten am Vormittag und benötigten keine vier Stunden. Attila Knab: "Wir sind nicht in einem Zug hinaufgefahren, sondern haben Pausen gemacht. Bei 2 000 Metern Höhe war es für den Timo schon sehr herausfordernd, aber dann sieht man die Serpentinen bis zum Fuscher Törl. Und dann wollte er nicht aufgeben. Um 13:45 Uhr waren wir dann oben im Restaurant."

Vater Knab machte auch Videoaufnahmen, die den jungen Mann zeigen (aktuell 26 Kilogramm Gewicht, 128 Zentimeter Größe), wie er im Sattel seines Rennrades sitzend oder im schwierigeren Wiegetritt die kurvenreiche Straße hinauftritt. Der Rahmen des Rades entspricht seiner Körpergröße, die Dimension der Laufräder (28 Zoll) ist aber die Kragenweite von erwachsenen Radfahrern.

Für Timo war die Tour auf hinauf zum Fuscher Ttörl nicht der erste Husarenritt in seinem jungen Leben. Mit seiner Familie wohnt er in Öblarn[7][8] im steirischen Ennstal. Von dort aus nahm er heuer auch den Sölkpass[9] in Angriff. Bei 1 788 Meter ist die Passhöhe erreicht. Der neun Kilometer lange Anstieg ist im Schnitt 7,3 Prozent steil, manche Rampen weisen gar zwölf Prozent auf. Vater Knab: "Von daheim aus waren es 66 Kilometer. Aber immer mit Pausen." Und im Juli 2025 ging es dann sogar nach Frankreich. Die Herausforderung war dort nichts geringeres als von Le-Bourg d'Oisans kommend die 21 Kehren hinauf in den Wintersportort Alpe d'Huez. Dieses Ziel gehört zu den mystischen Bergankünften der Tour de France, die Höhendifferenz von 1 090 Meter bei einem nur 13,8 Kilometer langen Anstieg hat schon großen Radsportlern den Rundfahrt-Sieg gekostet – oder eben gebracht.[10]

Ereignisse

Bei der letzten Großglockner Trophy für historische Rennmotorräder am 7. Juli 2012 wurde bei einem Unfall eines Rennteilnehmers unmittelbar neben dem Gedenkzeichen eine Frau getötet.

Im Winter 2014/2015 hatte die am Törlkopf installierte Webcam der Großglockner Hochalpenstraßen AG ein Bild aufgenommen, auf dem ein großes hundähnliches Tier zu erkennen war. Experten identifizierten dieses Tier als einen Wolf.

Bei einem "irrsinnigen Wettrennen" zweier Sportwagen durchbrach am 24. Juli 2015 einer der beiden Wagen unmittelbar neben dem Gedenkzeichen die Absperrung und stürzte 300 Meter in die Tiefe. Beide Insassen dürften auf der Stelle tot gewesen sein (siehe Raserei in Salzburg Juli 2015).

Am Donnerstagabend, den 5. Oktober 2023, fuhr ein 18-jähriger Pinzgauer mit seinem Pkw die Großglockner Hochalpenstraße talwärts. Am Beifahrersitz befand sich die 16-jährige Freundin des Lenkers. In einer Linkskurve im Bereich des Fuscher Törls kam der Fahrzeuglenker mit seinem Auto aus bis dato unbekannter Ursache rechts von der Fahrbahn ab. Der Pkw durchbrach daraufhin ein Geländer, stürzte etwa 70 Meter ab und überschlug sich dabei mehrmals. Beide Fahrzeuginsassen konnten sich selbstständig aus dem Fahrzeug befreien und waren ansprechbar. Der Fahrzeuglenker wurde vom Roten Kreuz mit leichten Verletzungen in das Kardinal Schwarzenberg Klinikum eingeliefert. Die Beifahrerin wurde ebenfalls verletzt und in das Tauernklinikum nach Zell am See eingeliefert. Ein mit dem Fahrzeuglenker im Krankenhaus durchgeführter Alkomattest ergab einen Messwert von 0,00 mg/l.

Bilder

 Fuscher Törl – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
 historische Aufnahmen aus dem Bereich des Fuscher Törls – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI

Weblinks

Quellen

Einzelnachweis

  1. In der Ausgabe 1:25 000 mit 2 409 m ü. A., in der Ausgabe 1:75 000 mit 2 405 m ü. A.
  2. ANNO, "Wiener Zeitschrift", Ausgabe vom 31. Juli 1838, Nr. 91, S. 725; der Verfasser vermutet, dass es sich um eine Verballhornung der Verkleinerungsform "Fuschertauerl" handeln könnte.
  3. ANNO, "Die Gartenlaube", 1859, Nummer 49, Seite 716
  4. ANNO, "Salzburger Chronik", Ausgabe vom 5. Juli 1902, Seite 2; hier wird offenbar die Karte 1:25 000 der Franzisco-Josephinischen Landesaufnahme herangezogen
  5. ANNO, "Salzburger Volksblatt", Ausgabe vom 5. Juli 1902, Seite 9; hier wird offenbar die Karte 1:75 000 der Franzisco-Josephinischen Landesaufnahme herangezogen
  6. ANNO, "Österreichischer/Europa Motor", Ausgabe vom 1. Jänner 1933, Seite 8
  7. siehe EnnstalWiki → Öblarn
  8. Verlinkung(en) mit "enns:" beginnend führ(t)en zu Artikeln, meist mit mehreren Bildern, im EnnstalWiki, einem Schwesterwiki des SALZBURGWIKIs
  9. siehe EnnstalWiki → Sölkpass
  10. Christian Sprenger: Sechsjähriger bezwingt mit Rennrad den Großglockner – vorher war er in Alpe d'Huez auf www.sn.at, 2. September 2025