Placidus Böcken: Unterschied zwischen den Versionen

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(korr.)
 
(Eine dazwischenliegende Version desselben Benutzers wird nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
[[Prof]]. Geistlicher Rat Dr. jur. Pater '''Placidus Böcken''', auch Böckhn, nach anderer Quelle ''Petrus'' Böcken (* [[13. Juli]] [[1690]] in [[München]]; † [[9. Februar]] [[1752]] in [[Maria Plain]]), war Professor der Theologie und [[Prokanzler der Benediktineruniversität Salzburg|Prokanzler]] der [[Benediktineruniversität]] Salzburg.
+
[[Prof]]. Geistlicher Rat Dr. jur. Pater '''Placidus Böcken''', auch Böckhn (* [[13. Juli]] [[1690]] in [[München]]; † [[9. Februar]] [[1752]] in [[Maria Plain]]), war Professor der Theologie und [[Prokanzler der Benediktineruniversität Salzburg|Prokanzler]] der [[Benediktineruniversität]] Salzburg.
  
 
==Leben==
 
==Leben==
Er war der Sohn des Salzburger [[Hofrat]]s und Stadtsyndicus [[Johann Kaspar Böcken]]. Placidus trat [[1706]] in das [[Stift St. Peter]] ein und wurde dort ausgebildet. [[1713]] wurde er zum Priester geweiht. [[1715]] promovierte er zum Doktor jur. Danach verbrachte er einige Zeit in Rom. Nach seiner Rückkehr nach Salzburg [[1721]] wurde er Professor für Kirchenrecht (als Nachfolger von [[Franz Schmier]]) und mit dem Titel "Geistlicher Rat" ausgezeichnet. [[1729]] wurde er Prokanzler der Hochschule, ein Amt, das er bis [[1741]] inne hatte. [[1733]] wurde er Professor der Theologie. Durch seine Verketzerungssucht zog er sich 1741 die Ungnade des [[Fürsterzbischof]]s [[Leopold Anton Freiherr von Firmian]] zu, und wurde gezwungen, alle seine Ämter niederzulegen. Für zwei Jahre ging er als Priester nach Wien-[[Dornbach]]. Danach wurde er Superior in [[Maria Plain]], wo ihn der Tod ereilte.
+
Er war ein Sohn des Salzburger [[Hofrat]]s und Stadtsyndicus [[Johann Kaspar Böcken]]. Placidus trat [[1706]] in das [[Stift St. Peter]] ein und wurde dort ausgebildet. [[1713]] wurde er zum Priester geweiht. [[1715]] promovierte er zum Doktor jur. Danach verbrachte er einige Zeit in Rom. Nach seiner Rückkehr nach Salzburg [[1721]] wurde er Professor für Kirchenrecht (als Nachfolger von [[Franz Schmier]]) und mit dem Titel "Geistlicher Rat" ausgezeichnet. [[1729]] wurde er Prokanzler der Hochschule, ein Amt, das er bis [[1741]] inne hatte. [[1733]] wurde er Professor der Theologie. Durch seine Verketzerungssucht zog er sich 1741 die Ungnade des [[Fürsterzbischof]]s [[Leopold Anton Freiherr von Firmian]] zu, und wurde gezwungen, alle seine Ämter niederzulegen. Für zwei Jahre ging er als Priester nach Wien-[[Dornbach]]. Danach wurde er Superior in [[Maria Plain]], wo ihn der Tod ereilte.
  
 
[[1732]] hatte die 21-jährige Laura Bassi als erste Frau an der Universität Bologna promoviert. Böcken fragte sich daraufhin in einer schwungvollen Sponsionsrede, warum in Salzburg keine [[Akademische Bildung von Frauen historisch betrachtet|Frauen studierten]]? Daran, so meinte er in einem mäßig gelungenen Scherz, seien seine Studenten schuld, die lieber eine Sophie verehren als die Philosophie und eine Bibiana öfter besuchen als die Bibliothek!
 
[[1732]] hatte die 21-jährige Laura Bassi als erste Frau an der Universität Bologna promoviert. Böcken fragte sich daraufhin in einer schwungvollen Sponsionsrede, warum in Salzburg keine [[Akademische Bildung von Frauen historisch betrachtet|Frauen studierten]]? Daran, so meinte er in einem mäßig gelungenen Scherz, seien seine Studenten schuld, die lieber eine Sophie verehren als die Philosophie und eine Bibiana öfter besuchen als die Bibliothek!
 
+
,,
Nach Brandhuber, Fussl trat er in das [[Benediktinerstift Gleink]] ein. In Salzburg unterrichtete er ab [[1727]] am [[Geschichte des Benediktiner-, Staats- und Akademischen Gymnasiums|Gymnasium]].
 
  
 
==Werke==
 
==Werke==
Zeile 14: Zeile 13:
 
*[https://de.wikisource.org/wiki/BLK%C3%96:B%C3%B6ckhn_eigentlich_B%C3%B6cken,_Placidus_von Wikisource Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich-Placidus Böcken]
 
*[https://de.wikisource.org/wiki/BLK%C3%96:B%C3%B6ckhn_eigentlich_B%C3%B6cken,_Placidus_von Wikisource Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich-Placidus Böcken]
 
*en.wikipedia.org
 
*en.wikipedia.org
*  [[Christoph Brandhuber]], [[Maximilian Fussl]]: "Ex cathedra in tumbam" – Lateinische Epitaphe von Salzburger Benediktinerprofessoren im [[18. Jahrhundert]] in der Universitätskirche und [[Maria Plain]]. Mit kunsthistorischen Beschreibungen von [[Roswitha Juffinger]], in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige 130 (2019), S. 247–277.[https://www.academia.edu/99704401/_Ex_cathedra_in_tumbam_Lateinische_Epitaphe_von_Salzburger_Benediktinerprofessoren_im_18_Jahrhundert_in_der_Universit%C3%A4tskirche_und_Maria_Plain_in_Studien_und_Mitteilungen_zur_Geschichte_des_Benediktinerordens_und_seiner_Zweige_130_2019_S_247_277 www.academia.edu], pdf
 
  
  

Aktuelle Version vom 8. April 2023, 09:14 Uhr

Prof. Geistlicher Rat Dr. jur. Pater Placidus Böcken, auch Böckhn (* 13. Juli 1690 in München; † 9. Februar 1752 in Maria Plain), war Professor der Theologie und Prokanzler der Benediktineruniversität Salzburg.

Leben

Er war ein Sohn des Salzburger Hofrats und Stadtsyndicus Johann Kaspar Böcken. Placidus trat 1706 in das Stift St. Peter ein und wurde dort ausgebildet. 1713 wurde er zum Priester geweiht. 1715 promovierte er zum Doktor jur. Danach verbrachte er einige Zeit in Rom. Nach seiner Rückkehr nach Salzburg 1721 wurde er Professor für Kirchenrecht (als Nachfolger von Franz Schmier) und mit dem Titel "Geistlicher Rat" ausgezeichnet. 1729 wurde er Prokanzler der Hochschule, ein Amt, das er bis 1741 inne hatte. 1733 wurde er Professor der Theologie. Durch seine Verketzerungssucht zog er sich 1741 die Ungnade des Fürsterzbischofs Leopold Anton Freiherr von Firmian zu, und wurde gezwungen, alle seine Ämter niederzulegen. Für zwei Jahre ging er als Priester nach Wien-Dornbach. Danach wurde er Superior in Maria Plain, wo ihn der Tod ereilte.

1732 hatte die 21-jährige Laura Bassi als erste Frau an der Universität Bologna promoviert. Böcken fragte sich daraufhin in einer schwungvollen Sponsionsrede, warum in Salzburg keine Frauen studierten? Daran, so meinte er in einem mäßig gelungenen Scherz, seien seine Studenten schuld, die lieber eine Sophie verehren als die Philosophie und eine Bibiana öfter besuchen als die Bibliothek! ,,

Werke

  • Commentarius in Jus Canonicum universum (Salzburg, 1735-1739)

Quellen