Tonkopfvotiv: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Tonkopfvotive'''
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[[Datei:Tonkopfvotive aus St. Alban, Heilig Kreuz bei Burghausen.JPG|thumb|Tonkopfvotive aus St. Alban, Heilig Kreuz in Burghausen]]
Als Tonkopfvotive oder Tonkopfurnen werden Tongefäße in Kopfform bezeichnet, die mit Getreide gefüllt, von Wallfahrern meist bei Kopfleiden als Opfer dargebracht wurden. Weitere Bezeichnungen sind „Albanischädel“ und Kolomaniköpfe“. 
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Als '''Tonkopfvotiv''' oder '''Tonkopfurne''' wird ein Tongefäß in Kopfform bezeichnet, das mit Getreide gefüllt, von [[Wallfahrt|Wallfahrern]] meist bei Kopfleiden als Opfer dargebracht wurde. Weitere Bezeichnungen sind "Albanischädel" und Kolomanikopf".   
Das Verbreitungsgebiet der Tonkopfvotive liegt zwischen der niederbayerischen Isar (Altenkirchen bei Frontenhausen u. Geisenhausen bei Landshut) und den Wallfahrtsstätten St. Koloman in der Lebenau bei Laufen und Kolomansberg bei Thalgau.
 
Vermutlich wurden die Köpfe zum überwiegenden Teil im so genannten Kröning, einem Gebiet östlich von Landshut hergestellt. Dieser Landstrich war vom Spätmittelalter bis ins 19. Jahrhundert ein Zentrum des Hafnerhandwerks mit vielen Betrieben, die weitreichende Handelsbeziehungen innerhalb Bayerns aber auch bis nach Linz und Südtirol pflegten.
 
Die meisten Köpfe sind frei geformt, nur wenige wurden mithilfe eines Models hergestelltDie Farbe variiert von Hellbraun über Dunkelgrau bis Schwarz. Wenige Stücke sind mit einer grünen Glasur versehen. Neben den Köpfen (die ältesten stammen aus der Mitte des 16. Jahrhunderts) wurden auch tönerne Füße, Arme, Augenpaare, und Kröten (Symbol für die Gebärmutter, wohl bei Kinderwunsch), Pferde, Kühe, Schweine und weitere Votive geopfert.
 
  
Vorkommen von Tonkopfvotiven
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== Beschreibung ==
Salzburg
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Das Verbreitungsgebiet der Tonkopfvotive liegt zwischen der [[Bayern|niederbayerischen]] Isar (Altenkirchen bei Frontenhausen und Geisenhausen bei Landshut) und den Wallfahrtsstätten [[St. Koloman in der Lebenau]] in [[Laufen an der Salzach]] und auf dem [[Kolomansberg]] nordöstlich von [[Thalgau]].
St. Alban, St. Alban bei Lamprechtshausen; St. Koloman, Kolomansberg bei Thalgau
 
  
Bayern
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Vermutlich wurden die Köpfe zum überwiegenden Teil im sogenannten Kröning, einem Gebiet östlich von Landshut hergestellt. Dieser Landstrich war vom Spät[[mittelalter]] bis ins [[19. Jahrhundert]] ein Zentrum des Hafnerhandwerks mit vielen Betrieben, die weitreichende Handelsbeziehungen innerhalb Bayerns aber auch bis nach [[Linz]] und [[Südtirol]] pflegten.  
St. Corona, Altenkirchen bei Frontenhausen; St. Theobald, Geisenhausen bei Landshut; St. Alban, Taubenbach bei Reut, Lkr. Rottal/Inn; St. Alban, Hl. Kreuz bei Burghausen; St. Erasmus, St. Erasmus, Waldkraiburg; St. Koloman in der Lebenau bei Laufen
 
  
Innviertel
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Die meisten Köpfe sind frei geformt, nur wenige wurden mithilfe eines Models hergestellt. Die Farbe variiert von Hellbraun über Dunkelgrau bis Schwarz. Wenige Stücke sind mit einer grünen Glasur versehen. Neben den Köpfen (die ältesten stammen aus der Mitte des [[16. Jahrhundert]]s) wurden auch tönerne Füße, Arme, Augenpaare, und Kröten (Symbol für die Gebärmutter, wohl bei Kinderwunsch), Pferde, Kühe, Schweine und weitere Votive geopfert.
St. Georg, St. Georgen bei Obernberg/Inn; St. Valentin, Haselbach bei Braunau; Zum allerheiligsten Altarsakrament, Hart bei Pischelsdorf am Engelbach; St. Johannes d. T., Haigermoos bei Ostermiething; St. Valentin, Valentinhaft bei Mattighofen
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== Vorkommen von Tonkopfvotiven ==
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=== Im Bundesland Salzburg ===
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In der  [[Filialkirche Sankt Alban (Lamprechtshausen)|Filialkirche Sankt Alban]]  in [[Lamprechtshausen]]; [[Kolomanskirche]] auf dem Kolomansberg in [[Tiefgraben]];
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=== In Bayern ===
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Kirche St. Corona, Altenkirchen bei Frontenhausen; Kirche St. Theobald, Geisenhausen bei Landshut; Kirche St. Alban, Taubenbach bei Reut, Landkreis Rottal am Inn; Kirche St. Alban, Hl. Kreuz in [[Burghausen]]; Kirche St. Erasmus, St. Erasmus, Waldkraiburg; Kirche St. Koloman in der Lebenau in Laufen an de Salzach;
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Kirche St. Salvator, Binabiburg (Gem. Bodenkirchen)
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=== Im Innviertel ===
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Kirche St. Georg in St. Georgen bei Obernberg am Inn; Kirche St. Valentin in Haselbach bei [[Braunau am Inn]]; Kirche Zum allerheiligsten Altarsakrament, Hart bei Pischelsdorf am Engelbach; Kirche St. Johannes d. T. in Haigermoos in [[Ostermiething]]; Kirche St. Valentin in Valentinhaft bei [[Mattighofen]];
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== Bild mit Text zum Lesen ==
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* [[media:Tonköpfe von magischer Kraft.jpg|"Tonköpfe von magischer Kraft"]]
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==Quellen==
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* Manfred Brauneck: ''Religiöse Volkskunst, Votivgaben, Andachtsbilder, Hinterglas, Rosenkranz, Amulette'', Köln 1978
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* [[Dommuseum]] in der [[Stadt Salzburg]]: ''Salzburgs Wallfahrten in Kult und Brauch'', Katalog Salzburg 1986
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* Votivfunde in St. Corona, in [https://www.unser-vilstal.de/index.php?cat=57&subcat=29 www.unser-vilstal.de]
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* Heimatmuseum Vilsbiburg [https://www.museum-vilsbiburg.de/lokalgeschichte/kroeninger-hafnerei/grossraeumige-verbreitung-der-hafnerware/ www.museum-vilsbiburg.de]
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* [[Andreas Hirsch]], [[Bad Reichenhall]], Textgestaltung des Artikels
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[[Kategorie:Kultur und Bildung]]
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[[Kategorie:Kultur]]
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[[Kategorie:Volkskultur]]
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[[Kategorie:Religion]]
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[[Kategorie:Katholische Kirche]]
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[[Kategorie:Wallfahrt]]

Aktuelle Version vom 2. März 2023, 21:31 Uhr

Tonkopfvotive aus St. Alban, Heilig Kreuz in Burghausen

Als Tonkopfvotiv oder Tonkopfurne wird ein Tongefäß in Kopfform bezeichnet, das mit Getreide gefüllt, von Wallfahrern meist bei Kopfleiden als Opfer dargebracht wurde. Weitere Bezeichnungen sind "Albanischädel" und Kolomanikopf".

Beschreibung

Das Verbreitungsgebiet der Tonkopfvotive liegt zwischen der niederbayerischen Isar (Altenkirchen bei Frontenhausen und Geisenhausen bei Landshut) und den Wallfahrtsstätten St. Koloman in der Lebenau in Laufen an der Salzach und auf dem Kolomansberg nordöstlich von Thalgau.

Vermutlich wurden die Köpfe zum überwiegenden Teil im sogenannten Kröning, einem Gebiet östlich von Landshut hergestellt. Dieser Landstrich war vom Spätmittelalter bis ins 19. Jahrhundert ein Zentrum des Hafnerhandwerks mit vielen Betrieben, die weitreichende Handelsbeziehungen innerhalb Bayerns aber auch bis nach Linz und Südtirol pflegten.

Die meisten Köpfe sind frei geformt, nur wenige wurden mithilfe eines Models hergestellt. Die Farbe variiert von Hellbraun über Dunkelgrau bis Schwarz. Wenige Stücke sind mit einer grünen Glasur versehen. Neben den Köpfen (die ältesten stammen aus der Mitte des 16. Jahrhunderts) wurden auch tönerne Füße, Arme, Augenpaare, und Kröten (Symbol für die Gebärmutter, wohl bei Kinderwunsch), Pferde, Kühe, Schweine und weitere Votive geopfert.

Vorkommen von Tonkopfvotiven

Im Bundesland Salzburg

In der Filialkirche Sankt Alban in Lamprechtshausen; Kolomanskirche auf dem Kolomansberg in Tiefgraben;

In Bayern

Kirche St. Corona, Altenkirchen bei Frontenhausen; Kirche St. Theobald, Geisenhausen bei Landshut; Kirche St. Alban, Taubenbach bei Reut, Landkreis Rottal am Inn; Kirche St. Alban, Hl. Kreuz in Burghausen; Kirche St. Erasmus, St. Erasmus, Waldkraiburg; Kirche St. Koloman in der Lebenau in Laufen an de Salzach; Kirche St. Salvator, Binabiburg (Gem. Bodenkirchen)

Im Innviertel

Kirche St. Georg in St. Georgen bei Obernberg am Inn; Kirche St. Valentin in Haselbach bei Braunau am Inn; Kirche Zum allerheiligsten Altarsakrament, Hart bei Pischelsdorf am Engelbach; Kirche St. Johannes d. T. in Haigermoos in Ostermiething; Kirche St. Valentin in Valentinhaft bei Mattighofen;

Bild mit Text zum Lesen

Quellen