Christkind: Unterschied zwischen den Versionen

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Laut [[Peter Keller]] ([[Dommuseum]]) be­ginnen die ersten '''Christkind'''<nowiki>darstellungen</nowiki> vermutlich schon mit dem [[25. Dezember]] [[354]], dem ersten offiziellen Hochfest der Geburt des Herrn nach Anerkennung des Chris­tentums als Staatsreligion.  
Seit der Gotik sind erste Darstellung des Christkindes auch als selbständige Andachtsbilder bekannt. Aus der frühesten Barockzeit stammt etwa das kunstvolle elfenbeinerne [[Loreto Kindl]] im Loretokloster.  
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Seit der [[Gotik]] sind erste Darstellung des Christkindes auch als selbständige Andachtsbilder bekannt. Aus der frühesten [[Barock]]zeit stammt das kunstvolle elfenbeinerne [[Loreto-Kindl]] im [[Loretokloster]].
  
 
==Romanische Darstellungen des thronenden Christkindes==  
 
==Romanische Darstellungen des thronenden Christkindes==  
Das Jesuskind ist im Land Salzburg aber gemeinsam mit Maria schon auf romanischen Fresken Eine thronende Maria mit dem Kinde (um 1200) ist begleitet von zwei Engeln im Tympanon über dem Eingang der Stiftskirche Nonnberg zu sehen.  
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Das Jesuskind ist im [[Land Salzburg (Bundesland)|Land Salzburg]] aber gemeinsam mit Maria schon in romanischer Zeit dargestellt. Eine thronende Maria mit dem Kind (um [[1200]]) ist begleitet von zwei Engeln im Tympanon über dem Eingang der [[Stiftskirche Nonnberg]] zu sehen.  
  
 
==Spätgotische Glasfenster von Maria und dem Kinde==   
 
==Spätgotische Glasfenster von Maria und dem Kinde==   
Spätgötische Madonnen mit Kind finden sich in den gotischen Glasfernstern des Stiftes Nonnberg (um 1500) und in deer Wallfahrtskirche St. Leonhard im Lungau (vor 1450). Häufiger sind aber gotische Madonnen mit dem Jesuskind. wie wir diese in St. Peter,
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Spätgotische Madonnen mit Kind finden sich in den gotischen Glasfenstern der [[Benediktinerinnenabtei Nonnberg]] (um 1500) und in der [[Wallfahrtskirche St. Leonhard ob Tamsweg]] im [[Lungau]] (vor [[1450]]).
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Bekannt sind aber solche Marien-Darstellungen als Statuen etwa in [[Altenmarkt im Pongau]] (Altenmarkter Madonna), im Hochaltar der Salzburger [[Franziskanerkirche]] (von [[Michael Pacher]] um [[1495]]) und im Hochaltar der [[Stadtpfarrkirche Unserer Lieben Frau Mariae Himmelfahrt]] in Salzburg-[[Mülln]] (um 1450) "Schöne Madonnen". Weitere gotische Madonnen mit einer Salzburger Prägung finden sich auch im [[Museum Leogang]] und im Dommuseum Salzburg.
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Das vielleicht älteste und in seiner Schlichtheit einzigartige  Salzbur­ger Christkind stammt aus dem Jahr 1450. Es trägt die Weltkugel in seiner Linken, die rechte ist die segnende Hand. Auch ein barockes Christkind (nach Anton van Dyck, um [[1700]])  kann man im Dommuseum bewundern.
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==Die musikalische Tradition des Kindelwiegens im Land Salzburg== 
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In der Tradition der Huldigung des Christkindes stehen aber auch [[mittelalter]]liche Lieder mit dem Kindelwiegen. Das Lied ''Joseph, lieber Joseph mein, lasst uns wiegen das Kindelein'' ist deutschen Sprachraum heute weitum bekannt. Seine Melodie geht auf einen mittelalterlichen Choral zurück, die Worte wurden zwar erst erstmals [[1544]] gedruckt, sie stammen sehr wahrscheinlich aber vom sagenhaften Salzburger Dichter, dem "[[Mönch von Salzburg]]", also aus der Zeit vor [[1400]]. Dies bestätigen auch die Wissenschaftler Franz Viktor Spechter ([[1972]]) und Hans Waechter ([[2003]]). Es ist sehr wahrscheinlich dass dieses Lied schon in mittelalterlicher Zeit in den Kirchen Salzburgs zur [[Weihnachtszeit]] gesungen wurde.
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== Das Christkind im Salzburger Brauchtum==
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Obwohl es am [[Heiliger Abend|Heiligen Abend]] immer heißt, dass das Christ­kind soeben weggeflogen ist, liegt es trotzdem als Kindl auf Stroh - fast lebens­echt - in der Krippe. Die Wurzeln für diese ungenaue weihnachtliche Inszenierung liegen im [[18. Jahrhundert|18.]] und im Land Salzburg im frühen [[19. Jahrhundert]]. Damals begann das Christkind auch hier Geschenke zu bringen, was bis dahin der heilige [[Nikolaus]] erledigt hatte. Der Direktor des Dom­museums, Peter Keller, sagt, der Bauch vom Christkind als Geschenk­bringer, ist wohl ebenso alt wie der [[Christbaum]]. Dieser ist im Land Salzburg wohl erst in der ersten Hälfte des 19. Jahrhun­derts aufgekommen.
  
==Spätgotische Darstellungen von Maria mit ihrem Kind== 
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Ursprünglich ist das Christkind in seiner Aufgabe als Gabenbringer ebenfalls mit aus protestantischen Traditionen entstanden, auch wenn heute die Tradition des Christkindes heute vorwiegend im katholischen Süden verbreitet ist. Die Idee des gabenbringenden Christkindes stammt von Martin Luther selbst.
Spätgotische Madonnen mit Kind finden sich in den gotischen Glasfenstern des Stiftes Nonnberg (um 1500) und in der Wallfahrtskirche St. Leonhard bei Tamsweg.
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Im Land Salzburg hielt sich die ursprüngliche Idee des gabenbringenden Nikolo anstelle des gabenbringenden Christkindes besonders lang. Auch der [[Christkindlmarkt]] wurde anstelle des bis 1932 (bzw. als Einzelstand bis 1937) vorhandenen Nikolomarktes erst im Jahr 1950 begründet.
Bekannt sind aber solche Marien-Darstellungen als Statuen etwa in Altenmarkt (Altenmarkter Madonna), im Hochaltar der Salzburger Franziskanerkirche (von Michael Pacher um 1495) und im Hochaltar der Pfarrkirche Mülln (um 1450). Weitere gotische Madonnen (Schöne Madonnen Salzburger Prägung finden sich auch im Museum Leogang bzw. im Dommuseum Salzburg.
 
Das vielleicht älteste und in seiner Schlichtheit einzigartige  Salzbur­ger '''Christkind''' stammt aus dem Jahr [[1450]]. Es trägt die  Weltkugel in seiner Linken, die rechte ist die segnende Hand. . Auch ein barockes Christkind (nach  Anton van Dyck, um 1700) kann man im Dommuseum bewundern.  
 
  
==Die Tradition des Kindelwiegens im Land Salzburg== 
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Das Christkind wird in der Kunst der Jahrhunderte seit der Gotik meist unbekleidet dargestellt. Wenn ein Christkind in barocken Darstellungen angezogen dargestellt ist, dann in dieser Zeit aufwändig und mit kunstvoll angefer­tigten, manchmal auch feierlich zu wechselnden Kleidern.
In der Tradition der Huldigung des chirstkindes stehen aber auch mittelalterliche Lieder mit dem Kindelwiegen. Das Lied Joseph, lieber Joseph mein, lasst uns wiegen das Kindelein ist deutschen Sprachraum heute weitum bekannt. Zur Melodie Seine Melodie geht auf einen mittelalterlichen Choral zurück, die Worte wurden zwar erst erstmals 1544 gedruckt, sie stammen sehr wahrscheinlich aber vom sagenhaften Salzburger Dichter, „Mönch von Salzburg“, also aus der Zeit vor 1400. Dies bestätigen auch die Wissenschaftler Franz Viktor Spechter (1972) und Hans Waechter (2003). Es ist sehr wahrscheinlich dass dieses Lied schon in mittelalterlicher Zeit in den Kirchen Salzburgs zur Weihnachtszeit gesungen wurde. Madonna
 
  
== Das Christkind im Brauchtum==
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Seit dem Mittelalter bestand in Salzburg ein Nikolaimarkt, der als Tandlmarkt auch sozialen Zwecken diente. Von [[1932]] bis [[1937]] bestand der in der [[Zwischenkriegszeit]] immer weniger beschickte Markt nur mehr aus einem Stand. Erst [[1950]] gab es wieder einen größeren Christkindlmarkt, der auf kleinen Vorläufern der vergangenen zwei Jahre aufbaute.
Obwohl es am [[Heiliger Abend|Heiligen Abend]] immer heißt, dass das Christ­kind soeben weggeflogen ist, liegt es trotzdem als Kindl auf Stroh - fast lebens­echt  - in der Krippe. Die Wurzeln für  diese ungenaue weihnachtliche Inszenierung liegen im 18. und im Land Salzburg im frühen [[19. Jahrhundert]]. Damals begann das "Christkind auch hier Geschenke zu bringen, was bis dahin der heilige [[Nikolaus]] erledigt hatte. Der Direktor des Dom­museums, [[Peter Keller]], sagt, dass das Christkind zum Geschenk­bringer wurde, passierte vermut­lich zeitgleich mit dem [[Christ­baum]]. Dieser ist im Land Salzburg in der ersten Hälfte des 19. Jahrhun­derts aufgekommen.
 
Der Christbaum in Mitteleuropa entstand aus mittelalterlichen Darstellungen eines immergrünen Baum des Paradieses. Eine sehr frühe Dokumentation des Christbaumes stammt aus dem Jahr 1492 und eines weitere 1527 aus dem Elsaß.  Vor allem in den protestantischen Regionen des römisch-deutschen Reiches, aber auch in Süddeutschland verbreitete sich der Brauch rasch.
 
Ursprünglich ist das Christkind in seiner Aufgabe als Gabenbringer ebenfalls mit aus protestantischen Traditionenh entstanden, auch wenn heute die Tradition des Christkindes vorwiegend im katholischen Süden verbreitet ist.  
 
  
Das barocke Christkind wird oft nackt dargestellt. Und wenn ein Christkind angezogen ist, dann in dieser Zeit aufwändig und mit kunstvoll angefer­tigten, manchmal auch feierlich zu wechselnden Kleidern.
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== Quellen ==
 
== Quelle ==
 
 
* {{Quelle SN|3. Dezember 2012, Beitrag "Ein herziger Held tritt auf in Nacktheit" von Hedwig Kainberger}}
 
* {{Quelle SN|3. Dezember 2012, Beitrag "Ein herziger Held tritt auf in Nacktheit" von Hedwig Kainberger}}
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* Dr. [[Reinhard Medicus]]
  
 
[[Kategorie:Weihnachtszeit]]
 
[[Kategorie:Weihnachtszeit]]
[[Kategorie:Kunst]]
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[[Kategorie:Kultur und Bildung]]
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[[Kategorie:Kultur]]
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[[Kategorie:Volkskultur]]

Aktuelle Version vom 25. Februar 2023, 21:59 Uhr

Laut Peter Keller (Dommuseum) be­ginnen die ersten Christkinddarstellungen vermutlich schon mit dem 25. Dezember 354, dem ersten offiziellen Hochfest der Geburt des Herrn nach Anerkennung des Chris­tentums als Staatsreligion.

Einleitung

Seit der Gotik sind erste Darstellung des Christkindes auch als selbständige Andachtsbilder bekannt. Aus der frühesten Barockzeit stammt das kunstvolle elfenbeinerne Loreto-Kindl im Loretokloster.

Romanische Darstellungen des thronenden Christkindes

Das Jesuskind ist im Land Salzburg aber gemeinsam mit Maria schon in romanischer Zeit dargestellt. Eine thronende Maria mit dem Kind (um 1200) ist begleitet von zwei Engeln im Tympanon über dem Eingang der Stiftskirche Nonnberg zu sehen.

Spätgotische Glasfenster von Maria und dem Kinde

Spätgotische Madonnen mit Kind finden sich in den gotischen Glasfenstern der Benediktinerinnenabtei Nonnberg (um 1500) und in der Wallfahrtskirche St. Leonhard ob Tamsweg im Lungau (vor 1450). Bekannt sind aber solche Marien-Darstellungen als Statuen etwa in Altenmarkt im Pongau (Altenmarkter Madonna), im Hochaltar der Salzburger Franziskanerkirche (von Michael Pacher um 1495) und im Hochaltar der Stadtpfarrkirche Unserer Lieben Frau Mariae Himmelfahrt in Salzburg-Mülln (um 1450) "Schöne Madonnen". Weitere gotische Madonnen mit einer Salzburger Prägung finden sich auch im Museum Leogang und im Dommuseum Salzburg.

Das vielleicht älteste und in seiner Schlichtheit einzigartige Salzbur­ger Christkind stammt aus dem Jahr 1450. Es trägt die Weltkugel in seiner Linken, die rechte ist die segnende Hand. Auch ein barockes Christkind (nach Anton van Dyck, um 1700) kann man im Dommuseum bewundern.

Die musikalische Tradition des Kindelwiegens im Land Salzburg

In der Tradition der Huldigung des Christkindes stehen aber auch mittelalterliche Lieder mit dem Kindelwiegen. Das Lied Joseph, lieber Joseph mein, lasst uns wiegen das Kindelein ist deutschen Sprachraum heute weitum bekannt. Seine Melodie geht auf einen mittelalterlichen Choral zurück, die Worte wurden zwar erst erstmals 1544 gedruckt, sie stammen sehr wahrscheinlich aber vom sagenhaften Salzburger Dichter, dem "Mönch von Salzburg", also aus der Zeit vor 1400. Dies bestätigen auch die Wissenschaftler Franz Viktor Spechter (1972) und Hans Waechter (2003). Es ist sehr wahrscheinlich dass dieses Lied schon in mittelalterlicher Zeit in den Kirchen Salzburgs zur Weihnachtszeit gesungen wurde.

Das Christkind im Salzburger Brauchtum

Obwohl es am Heiligen Abend immer heißt, dass das Christ­kind soeben weggeflogen ist, liegt es trotzdem als Kindl auf Stroh - fast lebens­echt - in der Krippe. Die Wurzeln für diese ungenaue weihnachtliche Inszenierung liegen im 18. und im Land Salzburg im frühen 19. Jahrhundert. Damals begann das Christkind auch hier Geschenke zu bringen, was bis dahin der heilige Nikolaus erledigt hatte. Der Direktor des Dom­museums, Peter Keller, sagt, der Bauch vom Christkind als Geschenk­bringer, ist wohl ebenso alt wie der Christbaum. Dieser ist im Land Salzburg wohl erst in der ersten Hälfte des 19. Jahrhun­derts aufgekommen.

Ursprünglich ist das Christkind in seiner Aufgabe als Gabenbringer ebenfalls mit aus protestantischen Traditionen entstanden, auch wenn heute die Tradition des Christkindes heute vorwiegend im katholischen Süden verbreitet ist. Die Idee des gabenbringenden Christkindes stammt von Martin Luther selbst. Im Land Salzburg hielt sich die ursprüngliche Idee des gabenbringenden Nikolo anstelle des gabenbringenden Christkindes besonders lang. Auch der Christkindlmarkt wurde anstelle des bis 1932 (bzw. als Einzelstand bis 1937) vorhandenen Nikolomarktes erst im Jahr 1950 begründet.

Das Christkind wird in der Kunst der Jahrhunderte seit der Gotik meist unbekleidet dargestellt. Wenn ein Christkind in barocken Darstellungen angezogen dargestellt ist, dann in dieser Zeit aufwändig und mit kunstvoll angefer­tigten, manchmal auch feierlich zu wechselnden Kleidern.

Seit dem Mittelalter bestand in Salzburg ein Nikolaimarkt, der als Tandlmarkt auch sozialen Zwecken diente. Von 1932 bis 1937 bestand der in der Zwischenkriegszeit immer weniger beschickte Markt nur mehr aus einem Stand. Erst 1950 gab es wieder einen größeren Christkindlmarkt, der auf kleinen Vorläufern der vergangenen zwei Jahre aufbaute.

Quellen

  • "Salzburger Nachrichten", 3. Dezember 2012, Beitrag "Ein herziger Held tritt auf in Nacktheit" von Hedwig Kainberger