Feigwurz: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''{{PAGENAME}}''' ( auch Scharbockskraut, lat. ''Ranunculus ficaria'' oder ''Ficaria verna'') ist ein auch als Wildgemüse verwendete Pflanze der Edelholz-Laubwälder aus der [[Glossar Biologie#G|Gattung]] [[Hahnenfuß]] (''Ranunculus'') in der [[Glossar Biologie#F|Familie]] der [[Hahnenfußgewächse]].
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Der '''Feigwurz''' ( auch Scharbockskraut, lat. ''Ranunculus ficaria'' oder ''Ficaria verna'') ist ein auch als Wildgemüse verwendete Pflanze der Edelholz-Laubwälder aus der [[Glossar Biologie#G|Gattung]] [[Hahnenfuß]] (''Ranunculus'') in der [[Glossar Biologie#F|Familie]] der [[Hahnenfußgewächse]].
  
 
== Merkmale ==
 
== Merkmale ==
Die kleine Waldpflanze wird 10-30 cm hoch. Die Blätter glänzen fettig (in der Schweitz heißt die Pflanze daher auch Glitzerli), sie sind rundlich bis leicht herzförmig, die bodenständigen haben dabei einen leicht geschweift-zähnigen Rand, die oberen sind eckig gezähnt. Die Blütenblätter des Frühjahrsgeophyten (sie blüht im März und April) besitzen 8 bis 12 Kronblätter, die um 3 cm im Durchmesser besitzen. Nach der Blüte zeigen sich in den Blattachsen Brutknöllchen.
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Die kleine Waldpflanze wird 10-30 cm hoch. Die Blätter glänzen fettig (in der Schweitz heißt die Pflanze daher auch Glitzerli), sie sind rundlich bis leicht herzförmig, die bodenständigen haben dabei einen leicht geschweift-zähnigen Rand, die oberen sind eckig gezähnt. Die Blütenblätter des Frühjahrsgeophyten (sie blüht im März und April) besitzen acht bis zwölf Kronblätter, die um drei Zentimeter im Durchmesser besitzen. Nach der Blüte zeigen sich in den Blattachsen Brutknöllchen.
  
 
== Unterarten ==
 
== Unterarten ==
 
Von der Feigwurz sind in Österreich zwei Unterarten bekannt:  
 
Von der Feigwurz sind in Österreich zwei Unterarten bekannt:  
* Die gewöhnliche Feigwurz Ranunculus ficaria bulbifera mit beblätterten Blütenstielen und ohne bodenständige Blattrosette. Sie besitzt Brutknöllchen.  
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* Die '''gewöhnliche Feigwurz''' (''Ranunculus ficaria bulbifera'') mit beblätterten Blütenstielen und ohne bodenständige Blattrosette. Sie besitzt Brutknöllchen.  
* Die Nacktstängel-Feigwurz, die im Osten Österreichs (Niederösterreich, Wien Burgenland als gefährdete Unterart selten vorkommt mit einer grundständigen (oder kurz gestielten) Blatt-Rosette und einem unbeblätterten Stängel. Se besitzt keine Brutknöllchen.
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* Die '''Nacktstängel-Feigwurz'''(''Ranunculus ficaria nudicaulis''), die im Osten Österreichs ([[Niederösterreich]], [[Wien]], [[Burgenland]] als gefährdete Unterart selten vorkommt mit einer grundständigen (oder kurz gestielten) Blatt-Rosette und einem unbeblätterten Stängel. Sie besitzt keine Brutknöllchen.
  
 
== Vorkommen ==
 
== Vorkommen ==
Der {{PAGENAME}} ist in Edelholzwäldern zu finden, aber auch in Bauerngärten und Hecken. Höhere Lagen der Alpen werden gemieden. Der Verbreitungsschwerpunkt der häufigen Pflanze liegt daher im Land Salzburg im Flachgau, in tieferen Lagen des Tennengaues und im Unterpinzgau.   Großräumig ist die Pflanze in Nord- und Mitteleuropa beheimatet, kommt aber bis nach Kleinasien und Nordafrika vor.
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Der Feigwurz ist in Edelholzwäldern zu finden, aber auch in Bauerngärten und Hecken. Höhere Lagen der Alpen werden gemieden. Der Verbreitungsschwerpunkt der häufigen Pflanze liegt daher im [[Land Salzburg (Bundesland)|Land Salzburg]] im [[Flachgau]], in tieferen Lagen des [[Tennengau]]es und im [[Unterpinzgau]]. Großräumig ist die Pflanze in Nord- und Mitteleuropa beheimatet, kommt aber bis nach Kleinasien und Nordafrika vor.
  
 
==Verwendung==
 
==Verwendung==
Die Pflanze ist in allen Teilen giftig. Nur die zeitig im Frühjahr - also vor der Blüte - gesammelten Blätter sind als Wildgemüse – soweit die Menge des Blattsalates nicht übermäßig ist, unbedenklich. Scharbock war früher eine Bezeichnung der Mangelkrankheit Skorbut. Wegen des hohen Vitamin-C-Gehalts galt das Scharbockskraut im Mittelalter als wichtige Heilpflanze gegen den Skorbut. Heute sind viel besser geeignete Mittel gegen einen solchen Vitamin C Mangel vorhanden, die Bedeutung als Heilpflanze gegen den Skorbut ist daher nicht mehr gegeben.
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Die Pflanze ist in allen Teilen giftig. Nur die zeitig im Frühjahr - also vor der Blüte - gesammelten Blätter sind als Wildgemüse – soweit die Menge des Blattsalates nicht übermäßig ist, unbedenklich. Scharbock war früher eine Bezeichnung der Mangelkrankheit Skorbut. Wegen des hohen Vitamin-C-Gehalts galt das Scharbockskraut im Mittelalter als wichtige Heilpflanze gegen den Skorbut. Heute sind viel besser geeignete Mittel gegen einen solchen Vitamin C Mangel vorhanden, die Bedeutung als Heilpflanze gegen den Skorbut ist daher nicht mehr gegeben.  
  
 
== Quellen ==
 
== Quellen ==
 
* Manfred Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: ''Exkursionsflora für [[Österreich]], [[Liechtenstein]] und [[Südtirol]]'', 3. Aufl., [[Linz]] 2008. Wissenschaftliches Standardwerk
 
* Manfred Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: ''Exkursionsflora für [[Österreich]], [[Liechtenstein]] und [[Südtirol]]'', 3. Aufl., [[Linz]] 2008. Wissenschaftliches Standardwerk
* H. Wittmann, A. Siebenbrunner, P. Pilsl, P. Heiselmayer: Verbreitungsatlas der Salzburger Gefäßpflanzen in: Sauteria Schriftenreihe für Systematische Botanik, Floristik und Geobotanik, Band 2, 1987
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* [[Helmut Wittmann (Biologe)|Wittmann, Helmut]]; Siebenbrunner, Apollonia; [[Peter Pilsl (Botaniker)|Pilsl, Peter]]; [[Paul Heiselmayer|Heiselmayer, Paul]]: Verbreitungsatlas der Salzburger Gefäßpflanzen in: Sauteria Schriftenreihe für Systematische Botanik, Floristik und Geobotanik, Band 2, 1987
  
 
[[Kategorie:Wissenschaft]]
 
[[Kategorie:Wissenschaft]]

Aktuelle Version vom 15. September 2022, 08:00 Uhr

Der Feigwurz ( auch Scharbockskraut, lat. Ranunculus ficaria oder Ficaria verna) ist ein auch als Wildgemüse verwendete Pflanze der Edelholz-Laubwälder aus der Gattung Hahnenfuß (Ranunculus) in der Familie der Hahnenfußgewächse.

Merkmale

Die kleine Waldpflanze wird 10-30 cm hoch. Die Blätter glänzen fettig (in der Schweitz heißt die Pflanze daher auch Glitzerli), sie sind rundlich bis leicht herzförmig, die bodenständigen haben dabei einen leicht geschweift-zähnigen Rand, die oberen sind eckig gezähnt. Die Blütenblätter des Frühjahrsgeophyten (sie blüht im März und April) besitzen acht bis zwölf Kronblätter, die um drei Zentimeter im Durchmesser besitzen. Nach der Blüte zeigen sich in den Blattachsen Brutknöllchen.

Unterarten

Von der Feigwurz sind in Österreich zwei Unterarten bekannt:

  • Die gewöhnliche Feigwurz (Ranunculus ficaria bulbifera) mit beblätterten Blütenstielen und ohne bodenständige Blattrosette. Sie besitzt Brutknöllchen.
  • Die Nacktstängel-Feigwurz(Ranunculus ficaria nudicaulis), die im Osten Österreichs (Niederösterreich, Wien, Burgenland als gefährdete Unterart selten vorkommt mit einer grundständigen (oder kurz gestielten) Blatt-Rosette und einem unbeblätterten Stängel. Sie besitzt keine Brutknöllchen.

Vorkommen

Der Feigwurz ist in Edelholzwäldern zu finden, aber auch in Bauerngärten und Hecken. Höhere Lagen der Alpen werden gemieden. Der Verbreitungsschwerpunkt der häufigen Pflanze liegt daher im Land Salzburg im Flachgau, in tieferen Lagen des Tennengaues und im Unterpinzgau. Großräumig ist die Pflanze in Nord- und Mitteleuropa beheimatet, kommt aber bis nach Kleinasien und Nordafrika vor.

Verwendung

Die Pflanze ist in allen Teilen giftig. Nur die zeitig im Frühjahr - also vor der Blüte - gesammelten Blätter sind als Wildgemüse – soweit die Menge des Blattsalates nicht übermäßig ist, unbedenklich. Scharbock war früher eine Bezeichnung der Mangelkrankheit Skorbut. Wegen des hohen Vitamin-C-Gehalts galt das Scharbockskraut im Mittelalter als wichtige Heilpflanze gegen den Skorbut. Heute sind viel besser geeignete Mittel gegen einen solchen Vitamin C Mangel vorhanden, die Bedeutung als Heilpflanze gegen den Skorbut ist daher nicht mehr gegeben.

Quellen