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In der Geschichte gab und gibt es immer wieder '''Irrtümer''', die durch falsche Weitergabe oder schlechte Recherche von Informationen entstanden sind. Auch werden in der Neuzeit gerne Informationen von Marketingmanagern so dargestellt, wie sie es für ihr Projekt am geeignetsten sehen, ungeachtet anderer Bedeutung(en). So gibt es auch in Salzburg solche ''Irrtümer'', die in diesem Artikel gesammelt werden sollen.
 
In der Geschichte gab und gibt es immer wieder '''Irrtümer''', die durch falsche Weitergabe oder schlechte Recherche von Informationen entstanden sind. Auch werden in der Neuzeit gerne Informationen von Marketingmanagern so dargestellt, wie sie es für ihr Projekt am geeignetsten sehen, ungeachtet anderer Bedeutung(en). So gibt es auch in Salzburg solche ''Irrtümer'', die in diesem Artikel gesammelt werden sollen.
  
== Alexander von Humboldts angeblicher Ausspruch über Salzburg ==  
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== Nicht Almbach, sondern Oberalm ==
'' ... Konstantinopel und '''Salzburg''' gehören zu den schönsten '''Städten''' der Welt''
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Entgegen der landläufigen Meinung, das Gewässer aus dem [[Hintersee (See)|Hintersee]], das im [[Wiestal]] [[Oberalm-Gewässer-Kraftwerke|Kraftwerke]] antreibt, hieße "offiziell" Almbach, wurde nach Rücksprache mit Dr. [[Stefan Mayer]] vom [[Landes-Medienzentrum]] der Name laut dem Gesamtgewässernetz Österreichs geklärt, nämlich ''[[Oberalm (Gewässer)|Oberalm]]''. Die Quelle SAGIS hat diese Namensführung eingetragen, hingegen [[AMap]] führt weiter den gebräuchlichen Namen ''Almbach''. Es gibt im übrigen keine wirklich offiziellen Gewässernamen, Solche Namen haben sich im Lauf der Geschichte vielmehr eingebürgert.
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== Bosna ist ein Imbiss, der vom Balkan stammt ==
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So geschrieben, stimmt die Information nicht. [[Bosna]] ist ein Imbiss, der ''in Salzburg entstanden'' ist. Ursprünglich hieß er einer Legende zufolge angeblich ''Nadinizer'' und weil das für die Salzburger schwer zu merken war nannte sie der Gründer des Bosna-Stands angeblich ''Bosa''. Doch der Schildermaler schrieb angeblich irrtümlich ''Bos'''n'''a''. Soweit die Legende. Das Wort Bosna dürfte vielleicht doch auf das Land [[Bosnien]] zurückzuführen sein. Das Wort sollte mit stark gewürzten und scharfen Speisen des Balkanlandes in Verbindung stehen.
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== Franz Xaver Gruber spielte nie Gitarre ==
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[[Datei:F. X. Gruber u. Joseph Mohr-Darstellung neben der Stille Nacht-Kapelle in Oberndorf.jpg|thumb| [[Franz Xaver Gruber]] und [[Joseph Mohr]]-Darstellung von [[Josef Mühlbacher]] neben der [[Stille Nacht Kapelle]] in [[Oberndorf bei Salzburg]].]]
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Die fehlerhafte [[Franz Xaver Gruber]] und [[Joseph Mohr]]-Darstellung von [[Josef Mühlbacher]] neben der [[Stille Nacht Kapelle]] in [[Oberndorf bei Salzburg]]: Gruber spielte niemals Gitarre - diese spielte Mohr. Dies ist in mehreren Quellen belegt.<ref>Quelle [[Stille Nacht. Das Buch zum Lied.]]</ref> Möglicherweise brachte der Enkel von Gruber, [[Prof]]. [[Felix Gruber junior|Felix Gruber]] dieses Gerücht auf, da er zeitgenössischen Berichten nach mit '' zur Laute seines Großvaters'' beim [[Singen am Grubergrab]] zitiert wird.
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== Salzburger Erzbischöfe ==
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==== Der Irrtum, alle Salzburger Erzbischöfe lebten zölibatär ====
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Es gibt zumindest zwei Salzburger Erzbischöfe, von den man sicher weiß, dass sie mit einer Frau (zusammen) lebten: Erzbischof [[Bernhard von Rohr]], er war des "wollusts begierig". Er richtete sogar das [[1483]] aufgelassene [[Domkloster|Domfrauenkloster]], in das er vom Bischofssitz über einen verdeckten Gang gelangen konnte, als Wohnung für seine Konkubinen ein.
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Weiters Erzbischof [[Friedrich V. Graf von Schaunberg]], einer der unfähigsten Salzburger Erzbischöfe. Er war dem weiblichen Geschlecht sehr zugetan und benutzte den von Bernhard von Rohr gebauten geheimen Gang zu seinen Konkubinen häufig. Eine dieser ehebrecherischen Mätressen führte dabei – sich selbst bereichernd – wesentlich die Staatsgeschäfte mit, indem sie regelmäßig Ämter und Lehen verlieh. Der erzbischöfliche Hof wurde "unter diesem Weibe zu einem Zufluchtsort für Räuber, Diebe und anders Gesindel, die – ihr Geschenke reichend – frei und ungestraft ihr Unwesen treiben konnten" ([[Heinz Dopsch]], Band I/1, S. 564).
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Der bekannteste Fürsterzbischof dürfte hier aber [[Wolf Dietrich von Raitenau]] gewesen sein. Er hatte zusammen mit seiner allseits hoch geachteten Frau [[Salome Alt]] 15 Kinder, für die er das [[Schloss Altenau]] erbauen ließ, der später in  [[Schloss Mirabell|Schlosses Mirabell]] umbenannt wurde <ref name="Erzbischof"></ref> Der Erzbischof und seine Frau hatte sich stets unverrückbar für einander bekannt.
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==== Fürsterzbischöfe, die keine Fürsten waren ====
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Von [[Sigmund Christoph von Zeil und Trauchburg]] ([[Administrator (Katholische Kirche)|Administrator]] von [[1812]] bis [[1814]]) bis [[Andreas Rohracher|Andreas II. Rohracher]] (1943 bis [[1969]]) trugen die Salzburger [[Erzbischöfe]] noch den Titel ''Fürst''erzbischof, obwohl sie keine weltliche Macht mehr besaßen.
  
Zweifelsohne bereiste [[Alexander von Humboldt]] viele Orte auf der Welt und hat sich auch über Orte geäußert, die er persönlich nie gesehen hatte. So führten Ortsbeschreibungen in seinen Reiseaufzeichnungen dazu, dass möglicherweise die Verfasser von Reiseführern und Ortschroniken dazu angeregt wurden, den berühmten Naturforscher mit lobenden Bemerkungen über ihre Stadt oder deren Umgebung in Verbindung zu bringen. Humboldt habe beispielsweise Koblenz als „eine der schönst gelegenen Städte der Welt“ gesehen, ist eine solche Vermutung, da es keine Aufzeichnungen von Humboldt selbst dazu gibt. Bad Honnef soll Humboldt als das „Deutsche“ oder das „Rheinische Nizza“ bezeichnet haben. Bad Füssing, so kann man in späteren Publikationen lesen, habe Humboldt „eine der sieben schönsten Städte der Welt“ genannt.  
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==== Alle Salzburger Erzbischöfen waren zum Zeitpunkt ihrer Wahl Bischöfe ====
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Diese Aussage ist nicht ganz richtig. Denn es gab im [[Mittelalter]] für wenige Wochen einen [[Erzbischof]], der erst nach seiner Wahl die Bischofsweihe erhielt. Probst [[Burkhart I. von Ziegenhain]], der am [[25. Februar]] [[1247]] zum Erzbischof von [[Erzbistum Salzburg|Salzburg]] gewählt, wurde aber erst am [[6. März]] in Lyon, [[Frankreich]], zum Bischof geweiht. Nachfolgend hatte er durch seinen frühen Tod sein Amt aber nie tatsächlich angetreten.  
  
In der zweiten Auflage des im Salzburger Verlag des [[Heinrich Dieter]] publizierten „''Führers durch Salzburg und seine Umgebungen“'' von [[1870]] stand in großen Lettern am Titelblatt der angebliche Ausspruch Humboldts: ''„Die '''Gegenden''' von Salzburg, Neapel und Constantinopel halte ich für die schönsten der Erde.'' (Alexander von Humboldt in einem Briefe an Bergrath Math. Mielichhofer).  
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Erzbischof-[[Administrator (Katholische Kirche)|Administrator]] [[Philipp von Spanheim]], der Nachfolger von Burkhart I. von Ziegenhain war zwar Priester, ließ sich - wie einige wenige andere Geistliche auch - aber nicht zum Bischof weihen, weil mit der Annahme der höheren Weihen ex lege ein Verzicht auf den Titel des Herzogs von Kärnten (oder auf andere ähnliche Titel) verbunden gewesen wäre<ref name="Erzbischof">Quellen - die Beiträge über die beiden Erzbischöfe im SALZBURGWIKI</ref>.
  
Wie [[Robert Hoffmann (Historiker)|Robert Hoffmann]], der Autor der Quelle dieses Beitrags, weiter anmerkt, gab es noch weitere Skurrilitäten mit dem phantasievollen Umgang mit Humboldt in Salzburg.
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== Alexander von Humboldts angeblicher Ausspruch über Salzburg ==
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'' ... Die Gegenden von Konstantinopel, Neapel und '''Salzburg''' gehören zu den schönsten '''Städten''' der Welt''
  
* [[Schloss Mönchstein|Hotel Schloss Mönchstein]] bezeichnet sich selbst als das „bezauberndste Stadthotel der Welt“. Aber es behauptet auch, dass sich der „Poet“ Alexander von Humboldt voll des Lobes über dieses „Stück Paradies“ im Herzen Salzburgs geäußert habe<ref>zu seiner Zeit war es aber noch kein Hotel, sondern befand sich im Privatbesitz. Ob der Besitzer Humboldt zu einem Besuch eingeladen hatte, ist nicht belegt</ref>. So findet sich Humboldt zusammen  mit Kaiserin Katharina von Russland<ref>nicht die „Große“, Anmerkung von Robert Hoffmann</ref>, Dr. Kurt Waldheim, [[Luciano Pavarotti]] und Peter Ustinov auf der Liste der prominenten (angeblichen) Gäste des Hauses. Und als letztes sei aus der Eröffnungsrede des früheren Verkehrsministers Caspar von Einem anlässlich eines Treffens der „European air transport industry“ im April 1999 zitiert: ''„Nun da Sie sich in Salzburg versammelt haben, sollten Sie diese Stadt auch genießen. Salzburg wurde von einem berühmten Reisenden als eine der drei schönsten Städte dieser Erde bezeichnet; die anderen waren '''Venedig und Rio de Janeiro'''. Alexander von Humboldt hat dies im späten 18. Jahrhundert niedergeschrieben, als Globalisierung noch unbekannt war, als von Luftfahrt noch keine Rede war und Persönlichkeiten wie Sie noch die Zeit hatten, sich etwas anderes anzuschauen als Flughäfen, Hotels und Konferenzzentren“.''
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Zweifelsohne bereiste [[Alexander von Humboldt]] viele Orte auf der Welt. Der Ruhm des Weltreisenden führte dazu, dass viele Städte Humboldt gerne mit ihrer Heimat in Verbindung bringen wollten. Die Verfasser von Reiseführern und Ortschroniken haben daher vielfach einfach behauptet, der berühmten Naturforscher hätte lobende Bemerkungen über ihre Stadt oder deren Umgebung gemacht. Humboldt habe beispielsweise angeblich Koblenz als "eine der schönst gelegenen Städte der Welt" gesehen, ist eine solche Vermutung, da es keine Aufzeichnungen von Humboldt selbst dazu gibt. Bad Honnef soll Humboldt angeblich als das "Deutsche" oder das "Rheinische Nizza" bezeichnet haben. Bad Füssing, so kann man in späteren Publikationen lesen, habe Humboldt angeblich "eine der sieben schönsten Städte der Welt" genannt. Die Liste lässt sich fortsetzen.  
  
==== Quelle ====
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In der zweiten Auflage des im Salzburger Verlag des [[Heinrich Dieter]] publizierten "Führers durch Salzburg und seine Umgebungen" von [[1870]] stand in großen Lettern am Titelblatt der vermeintliche Ausspruch Humboldts: "Die '''Gegenden''' von Salzburg, Neapel und Constantinopel halte ich für die schönsten der Erde." (Angeblich Alexander von Humboldt in einem Brief an Bergrat [[Mathias Mielichhofer]]<ref>dieser Hinweis ist auch in [[Adolph Bühler]]s Buch "[[Salzburg und seine Fürsten]]", Seite 19 als Fußnote zu lesen, erschienen [[1910]]</ref>). Humboldt war allerdings nie in Konstantinopel. Wie [[Robert Hoffmann (Historiker)|Robert Hoffmann]], der Autor der Quelle dieses Beitrags, weiter anmerkt, gab es noch weitere Skurrilitäten mit dem phantasievollen Umgang mit Humboldt in Salzburg. Das [[Schloss Mönchstein|Hotel Schloss Mönchstein]] bezeichnet sich selbst als das "bezauberndste Stadthotel der Welt". Aber es behauptet auch, dass sich der "Poet" Alexander von Humboldt voll des Lobes über dieses "Stück Paradies" im Herzen Salzburgs geäußert habe - zu seiner Zeit war es aber noch kein Hotel, sondern befand sich im Privatbesitz. Ob der Besitzer Humboldt zu einem Besuch eingeladen hatte, ist nicht belegt. So findet sich Humboldt zusammen mit Kaiserin Katharina von Russland<ref>nicht die "Große", Anmerkung von Robert Hoffmann</ref>, Dr. Kurt Waldheim, [[Luciano Pavarotti]] und Peter Ustinov auf der Liste der prominenten (angeblichen) Gäste des Hauses.
* [[Datei:Humboldt Legende.pdf|thumb|"Die Entstehung einer Legende" von [[Robert Hoffmann (Historiker)|Robert Hoffmann]]]]
 
  
== Alle Salzburger Erzbischöfen waren Geistliche zum Zeitpunkt ihrer Wahl ==
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Und als letztes sei aus der Eröffnungsrede des früheren Verkehrsministers Caspar Einem anlässlich eines Treffens der "European air transport industry" im April [[1999]] zitiert: "Nun da Sie sich in Salzburg versammelt haben, sollten Sie diese Stadt auch genießen. Salzburg wurde von einem berühmten Reisenden als eine der drei schönsten Städte dieser Erde bezeichnet; die anderen waren '''Venedig und Rio de Janeiro'''. Alexander von Humboldt hat dies im späten [[18. Jahrhundert]] niedergeschrieben, als Globalisierung noch unbekannt war, als von Luftfahrt noch keine Rede war und Persönlichkeiten wie Sie noch die Zeit hatten, sich etwas anderes anzuschauen als Flughäfen, Hotels und Konferenzzentren."<ref>Quelle [[Datei:Humboldt Legende.pdf]] "Die Entstehung einer Legende" von [[Robert Hoffmann (Historiker)|Robert Hoffmann]]</ref>
Nein, es gab auch Erzbischöfe, die erst nach ihrer Wahl die Priesterweihe und meist einem "Durchgang" auch die Bischofsweihe erhielten. Da wäre zu nennen [[Erzbischof]] [[Burkhart I. von Ziegenhain]], der am [[25. Februar]] [[1247]] zum  Erzbischof von Salzburg gewählt, aber erst am [[6. März]] in Lyon, [[Frankreich]], zum Priester und Bischof geweiht wurde. Auch Erzbischof [[Philipp von Spanheim]], Nachfolger von Burkhart I. von Ziegenhain, ließ sich nicht zum Bischof weihen, weil mit der Annahme der höheren  Weihen ex lege ein Verzicht auf den Titel des Herzogs von Kärnten verbunden gewesen wäre<ref name="Erzbischof">Quellen - die Beiträge über die beiden Erzbischöfe im Salzburgwiki</ref>.
 
  
== Salzburger Erzbischöfe lebten zölibatär ==
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== Konstanze Mozart: Tafel mit vier Irrtümern ==
Es gibt zumindest zwei Salzburger Erzbischöfe, von den man sicher weiß, dass sie mit einer Frau (zusammen) lebten: Erzbischof [[Bernhard von Rohr]], er war des „wollusts begierig“. Er richtete sogar das [[1483]] aufgelassene [[Domfrauenkloster]], in das er vom Bischofssitz über einen verdeckten Gang gelangen konnte, als Wohnung für seine Konkubinen ein.  
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[[Datei:Constanze Mozart.jpg|thumb|das falsche Schild am Seiteneingang zum [[Café Tomaselli]]]]
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"In diesem Haus lebte Konstanze Mozart mit ihren Kindern und ihrem zweiten Mann Georg von Nissen von 1820 bis 1826.'' " steht auf einer Tafel an der [[Churfürststraße]] in der [[Salzburger Altstadt]] zu lesen. Dies ist vierfach falsch:
  
Weiters Erzbischof [[Friedrich V. Graf von Schaunberg]], einer der unfähigsten Salzburger Erzbischöfe. Er war dem weiblichen Geschlecht sehr zugetan und benutzte den von Bernhard von Rohr  gebauten geheimen Gang zu seinen Konkubinen häufig. Eine dieser  ehebrecherischen Mätressen führte dabei – sich selbst bereichernd –  wesentlich die Staatsgeschäfte mit, indem sie regelmäßig Ämter und Lehen  verlieh. Der erzbischöfliche Hof wurde
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1. war [[Georg Nikolaus Nissen|Nissen]] nicht adelig - das war eine Erfindung von Constanze, um den Nachlass von [[Wolfgang Amadé Mozart]] besser vermarkten zu können, 2. kam die Familie erst [[1824]] nach Salzburg, 3. lebten die Söhne [[Mozart]]s zu diesem Zeitpunkt nicht mehr bei ihrer Mutter in Salzburg und 4. wohnten Constanze und ihr Mann im Haus [[Alter Markt 5]] und nicht im Haus des Cafés Tomaselli.
''"unter diesem Weibe zu einem Zufluchtsort für Räuber, Diebe und anders Gesindel, die – ihr Geschenke  reichend – frei und ungestraft ihr Unwesen treiben konnten"'' ([[Heinz Dopsch]], Band I/1, S. 564).
 
  
Der bekannteste Erzbischof in dieser Hinsicht dürfte aber [[Wolf Dietrich von Raitenau]] gewesen sein. Er hatte zusammen mit seiner Frau [[Salome Alt]] 15 Kinder, für die er das [[Schloss Altenau]] erbauen ließ, einen Vorgängerbau des [[Schloss Mirabell|Schlosses Mirabell]]<ref name="Erzbischof">Erzbischof</ref>.
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== Zwei Irrtümer bei Herbert von Karajan ==
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=== Herbert von Karajans Geburtshaus ===
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Herbert von Karajan kam nicht, wie eine Tafel am Haus [[Josef-Friedrich-Hummel-Straße]] 1 informiert, in diesem Haus zur Welt, sondern im [[Sanatorium Schenk]].
  
== Herbert von Karajan war ein Motorradrennfahrer ==  
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=== Herbert von Karajan war ein Motorradrennfahrer ===
[[Bild:Tauernrennen.jpg|thumb|der bekannte Salzburger Fahrer [[Wolfgang von Karajan]]]]
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Im Buch [[Salzburger Automobil- und Motorradgeschichte]], das 1997 erschien, findet sich im Kapitel über das [[Internationales Tauernrennen|Internationale Tauernrennen 1925]] der Hinweis, dass der Sieger der 750 cm³ auf Douglas für Aufsehen sorgte - es war [[Herbert von Karajan]]! Doch diese Information ist nicht korrekt recherchiert. Schon im Buch ''[[Obertauern, einst und jetzt]]'', das 1994 von der Liftgemeinschaft Obertauern herausgegeben wurde, findet sich dieser Fehler im Beitrag ''Die Tauern-Rennen des S.A.C. von 1925–1927'' von [[Helmut Krackowizer]].
Im Buch [[Salzburger Automobil- und Motorradgeschichte]], das 1997 erschien, findet sich im Kapitel über das [[Internationales Tauernrennen|Internationale Tauernrennen 1925]] der Hinweis, dass der Sieger der 750 cm³ auf Douglas für Aufsehen sorgte - es war [[Herbert von Karajan]]! Doch diese Information ist nicht korrekt recherchiert. Schon im Buch ''Obertauern, einst und jetzt'', das 1994 von der Liftgemeinschaft Obertauern herausgegeben wurde, findet sich dieser Fehler im Beitrag ''Die Tauern-Rennen des S.A.C. von 1925 - 1927'' von [[Helmut Krackowizer|Prof. h.c. Dr. Helmut Krackowizer]].  
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{| style="float:right; width:50%"
Schlägt man in der ''Allgemeine Automobil Zeitung 1925, Nr. 18, Seite 8'' und im ''Motorrad'' Jahrgang 1925 nach, so finden sich Beschreibungen und Ergebnisse dieses Rennens mit Bildern. Doch diese Originalquellen weisen einen [[Wolfgang von Karajan]] als Teilnehmer und Sieger aus. Dass es Wolfgang gewesen sein muss und nicht Herbert, darauf deutet noch ein anderer Fakt hin. Es '''Wolfgang''' von Karajan, der am [[31. August]] [[1930]] zusammen mit dem späteren Mozarteumsdirektor [[Bernhard  Paumgartner|Prof. Dr. Bernhard Paumgartner]] erstmals das [[Gaisbergrennen (historisch)|Gaisbergrennen]] im Radio übertragen kommentierte. Man kann also davon ausgehen, dass Wolfgang der Motorsportinteressierte war. Zumal Wolfgang 1925 bereits 19 Jahre alt war, Herbert hingegen erst 17.  
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| [[Datei:Gedenktafel Herbert von Karajan.jpg|thumb|Die falsch informierende Tafel über seinen Geburtsort.]] || [[Datei:Wolfgang von Karajan Tauernrennen 1925 01.jpg|thumb|250px|1925, Erwähnung Wolfgang von Karajan als Klassensieger, roter Pfeil.]]|| [[Datei:Wolfgang von Karajan Tauernrennen 1925 02.jpg|thumb|250px|Internationales Tauernrennen, 1925: Wolfgang von Karajan auf seinem Motorrad.]]
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Schlägt man in der ''Allgemeine Automobil Zeitung 1925, Nr. 18, Seite 8'' und im ''Motorrad'' Jahrgang 1925<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=aaz&datum=19250915&seite=10&zoom=33&query=%22Wolfgang%2BKarajan%22&ref=anno-search ANNO]</ref> nach, so finden sich Beschreibungen und Ergebnisse dieses Rennens mit Bildern. Doch diese Originalquellen weisen einen [[Wolfgang von Karajan]] als Teilnehmer und Sieger aus. Dass es Wolfgang gewesen sein muss und nicht Herbert, darauf deutet noch ein anderes Faktum hin. Es war '''Wolfgang''' von Karajan, der am [[31. August]] [[1930]] zusammen mit dem späteren Mozarteumsdirektor Prof. Dr. [[Bernhard Paumgartner]] erstmals das [[Gaisbergrennen (historisch)|Gaisbergrennen]] im Radio übertragen kommentierte. Man kann also davon ausgehen, dass Wolfgang der Motorsportinteressierte war. Zumal Wolfgang 1925 bereits 19 Jahre alt war, Herbert hingegen erst 17.
  
== Bosna ist ein Imbiss, der vom Balkan stammt ==
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Auf diesen Fehler angesprochen, meinte [[Erich Lobensommer]], Landesvereinsdirektor des [[SAMTC]] und Chef des SAMTC-Archivs: "...unser aktueller Wissenstand geht davon aus, dass es sich auf dem Bild um HvK<ref>Anmerkung: Herbert von Karajan</ref> handelt. Wir nehmen jedoch Ihre Recherchen zum Anlass, weitere Nachforschungen anzustellen."<ref>Quelle Schriftverkehr mit [[Peter Krackowizer]]</ref>
So geschrieben, stimmt die Information nicht. Bosna ist ein Imbiss, der ''in Salzburg entstanden'' ist. Siehe Salzburgwiki-Artikel [[Bosna]].
 
  
 
== Lager Glasenbach war ein amerikanisches Lager in der Gemeinde Elsbethen ==
 
== Lager Glasenbach war ein amerikanisches Lager in der Gemeinde Elsbethen ==
Das [[Lager Glasenbach]], das den offiziellen Namen ''Camp Marcus W. Orr'' trug und von [[1945]] bis [[1948]] das größte Internierungslager für Nationalsozialisten und Kriegsverbrecher auf österreichischem Gebiet war, befand sich nicht, wie der Name meint, im Ortsteil [[Glasenbach]] in der [[Flachgau]]er Gemeinde [[Elsbethen]], sondern im Stadtgebiet von [[Salzburg]] im heutigen Stadtteil [[Salzburg Süd]] im heutigen Teil [[Alpensiedlung]]. Der Grund für die Bezeichnung ''Lager Glasenbach'' liegt darin, dass das damals nächst gelegene [[Postämter|Postamt]] sich in Glasenbach befunden hatte, wohin alle Post geschickt wurde<ref>Quelle Salzburgwiki-Artikel ''Lager Glasenbach''</ref>.
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Das [[Lager Glasenbach]], das den offiziellen Namen ''Camp Marcus W. Orr'' trug und von [[1945]] bis [[1948]] das größte Internierungslager für Nationalsozialisten und Kriegsverbrecher auf österreichischem Gebiet war, befand sich nicht, wie der Name meint, im Ortsteil [[Glasenbach]] in der [[Flachgau]]er Gemeinde [[Elsbethen]], sondern im Stadtgebiet von der [[Stadt Salzburg]] im heutigen Stadtteil [[Salzburg Süd]] im heutigen Teil [[Alpensiedlung]]. Der Grund für die Bezeichnung ''Lager Glasenbach'' liegt darin, dass das damals nächst gelegene [[Postämter|Postamt]] sich in Glasenbach befunden hatte, wohin alle Post geschickt wurde<ref>Quelle SALZBURGWIKI-Artikel ''Lager Glasenbach''</ref>.
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== Gersberg ==
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Obwohl der Name [[Gersberg]] den Anschein erweckt, es handele sich um einen Berg an den Abhängen des [[Gaisberg (Berg)|Gaisbergs]], ist es nur ein [[Flurname]].
  
== Henkershäusl ==
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== Henkerhäusl ==
Das in der Bevölkerung der Stadt Salzburg bezeichnete ''Henkershäusl'' in Salzburg-[[Riedenburg]] am [[Krauthügel]], heißt richtig [[Krautwächterhäusel]] und in ihm wohnte niemals ein Scharfrichter (Henker). Dieser hatte sein Haus in [[Gneis]] im alten Haus des heutigen  
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Das in der Bevölkerung der Stadt Salzburg bezeichnete ''Henkerhäusl'' in Salzburg-[[Riedenburg]] am [[Krauthügel]], heißt richtig [[Krautwächterhäusel]] und in ihm wohnte niemals ein Scharfrichter (Henker). Dieser hatte sein Haus in [[Gneis]] im alten Haus des heutigen  
''Martinbauer''<ref>Quelle Salzburgwiki-Artikel ''Krautwächterhäusel''</ref>.
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''Martinbauer''<ref>Quelle SALZBURGWIKI-Artikel ''Krautwächterhäusel''</ref>.
  
== Fußnoten, ergänzende Quellenangaben ==
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== Sauterbogen ==
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Die Gesellschaft für Salzburger Landeskunde gibt in iherer Publikation über die Salzburger Straßennamen (Franz Martin) an, dass eine Namensgebung des [[Sauterbogen]]s nach dem bekannten Salzburger Arzt Dr. [[Anton Sauter (Botaniker)|Anton Eleutherius Sauter]] (* 1800; † 1881) erfolgte, wozu sich im [[Stadtarchiv Salzburg]] unter den offiziellen Gemeinderatsbeschlüssen bisher keine Belege finden. Auch die Überlegungen, der Fleischhauer [[Robert Sauter]], der einst in diesem Bogen seine Fleischhauerei betrieb, war der Namensgeber, konnten bislang  nicht belegt werden.
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== Einzelnachweise und ergänzende Quellenangaben ==
 
<references/>
 
<references/>
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[[Kategorie:Geschichte]]
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[[Kategorie:Sonstiges]]
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[[Kategorie:Kurioses]]

Aktuelle Version vom 13. September 2024, 13:05 Uhr

In der Geschichte gab und gibt es immer wieder Irrtümer, die durch falsche Weitergabe oder schlechte Recherche von Informationen entstanden sind. Auch werden in der Neuzeit gerne Informationen von Marketingmanagern so dargestellt, wie sie es für ihr Projekt am geeignetsten sehen, ungeachtet anderer Bedeutung(en). So gibt es auch in Salzburg solche Irrtümer, die in diesem Artikel gesammelt werden sollen.

Nicht Almbach, sondern Oberalm

Entgegen der landläufigen Meinung, das Gewässer aus dem Hintersee, das im Wiestal Kraftwerke antreibt, hieße "offiziell" Almbach, wurde nach Rücksprache mit Dr. Stefan Mayer vom Landes-Medienzentrum der Name laut dem Gesamtgewässernetz Österreichs geklärt, nämlich Oberalm. Die Quelle SAGIS hat diese Namensführung eingetragen, hingegen AMap führt weiter den gebräuchlichen Namen Almbach. Es gibt im übrigen keine wirklich offiziellen Gewässernamen, Solche Namen haben sich im Lauf der Geschichte vielmehr eingebürgert.

Bosna ist ein Imbiss, der vom Balkan stammt

So geschrieben, stimmt die Information nicht. Bosna ist ein Imbiss, der in Salzburg entstanden ist. Ursprünglich hieß er einer Legende zufolge angeblich Nadinizer und weil das für die Salzburger schwer zu merken war nannte sie der Gründer des Bosna-Stands angeblich Bosa. Doch der Schildermaler schrieb angeblich irrtümlich Bosna. Soweit die Legende. Das Wort Bosna dürfte vielleicht doch auf das Land Bosnien zurückzuführen sein. Das Wort sollte mit stark gewürzten und scharfen Speisen des Balkanlandes in Verbindung stehen.

Franz Xaver Gruber spielte nie Gitarre

Die fehlerhafte Franz Xaver Gruber und Joseph Mohr-Darstellung von Josef Mühlbacher neben der Stille Nacht Kapelle in Oberndorf bei Salzburg: Gruber spielte niemals Gitarre - diese spielte Mohr. Dies ist in mehreren Quellen belegt.[1] Möglicherweise brachte der Enkel von Gruber, Prof. Felix Gruber dieses Gerücht auf, da er zeitgenössischen Berichten nach mit zur Laute seines Großvaters beim Singen am Grubergrab zitiert wird.

Salzburger Erzbischöfe

Der Irrtum, alle Salzburger Erzbischöfe lebten zölibatär

Es gibt zumindest zwei Salzburger Erzbischöfe, von den man sicher weiß, dass sie mit einer Frau (zusammen) lebten: Erzbischof Bernhard von Rohr, er war des "wollusts begierig". Er richtete sogar das 1483 aufgelassene Domfrauenkloster, in das er vom Bischofssitz über einen verdeckten Gang gelangen konnte, als Wohnung für seine Konkubinen ein.

Weiters Erzbischof Friedrich V. Graf von Schaunberg, einer der unfähigsten Salzburger Erzbischöfe. Er war dem weiblichen Geschlecht sehr zugetan und benutzte den von Bernhard von Rohr gebauten geheimen Gang zu seinen Konkubinen häufig. Eine dieser ehebrecherischen Mätressen führte dabei – sich selbst bereichernd – wesentlich die Staatsgeschäfte mit, indem sie regelmäßig Ämter und Lehen verlieh. Der erzbischöfliche Hof wurde "unter diesem Weibe zu einem Zufluchtsort für Räuber, Diebe und anders Gesindel, die – ihr Geschenke reichend – frei und ungestraft ihr Unwesen treiben konnten" (Heinz Dopsch, Band I/1, S. 564).

Der bekannteste Fürsterzbischof dürfte hier aber Wolf Dietrich von Raitenau gewesen sein. Er hatte zusammen mit seiner allseits hoch geachteten Frau Salome Alt 15 Kinder, für die er das Schloss Altenau erbauen ließ, der später in Schlosses Mirabell umbenannt wurde [2] Der Erzbischof und seine Frau hatte sich stets unverrückbar für einander bekannt.

Fürsterzbischöfe, die keine Fürsten waren

Von Sigmund Christoph von Zeil und Trauchburg (Administrator von 1812 bis 1814) bis Andreas II. Rohracher (1943 bis 1969) trugen die Salzburger Erzbischöfe noch den Titel Fürsterzbischof, obwohl sie keine weltliche Macht mehr besaßen.

Alle Salzburger Erzbischöfen waren zum Zeitpunkt ihrer Wahl Bischöfe

Diese Aussage ist nicht ganz richtig. Denn es gab im Mittelalter für wenige Wochen einen Erzbischof, der erst nach seiner Wahl die Bischofsweihe erhielt. Probst Burkhart I. von Ziegenhain, der am 25. Februar 1247 zum Erzbischof von Salzburg gewählt, wurde aber erst am 6. März in Lyon, Frankreich, zum Bischof geweiht. Nachfolgend hatte er durch seinen frühen Tod sein Amt aber nie tatsächlich angetreten.

Erzbischof-Administrator Philipp von Spanheim, der Nachfolger von Burkhart I. von Ziegenhain war zwar Priester, ließ sich - wie einige wenige andere Geistliche auch - aber nicht zum Bischof weihen, weil mit der Annahme der höheren Weihen ex lege ein Verzicht auf den Titel des Herzogs von Kärnten (oder auf andere ähnliche Titel) verbunden gewesen wäre[2].

Alexander von Humboldts angeblicher Ausspruch über Salzburg

... Die Gegenden von Konstantinopel, Neapel und Salzburg gehören zu den schönsten Städten der Welt

Zweifelsohne bereiste Alexander von Humboldt viele Orte auf der Welt. Der Ruhm des Weltreisenden führte dazu, dass viele Städte Humboldt gerne mit ihrer Heimat in Verbindung bringen wollten. Die Verfasser von Reiseführern und Ortschroniken haben daher vielfach einfach behauptet, der berühmten Naturforscher hätte lobende Bemerkungen über ihre Stadt oder deren Umgebung gemacht. Humboldt habe beispielsweise angeblich Koblenz als "eine der schönst gelegenen Städte der Welt" gesehen, ist eine solche Vermutung, da es keine Aufzeichnungen von Humboldt selbst dazu gibt. Bad Honnef soll Humboldt angeblich als das "Deutsche" oder das "Rheinische Nizza" bezeichnet haben. Bad Füssing, so kann man in späteren Publikationen lesen, habe Humboldt angeblich "eine der sieben schönsten Städte der Welt" genannt. Die Liste lässt sich fortsetzen.

In der zweiten Auflage des im Salzburger Verlag des Heinrich Dieter publizierten "Führers durch Salzburg und seine Umgebungen" von 1870 stand in großen Lettern am Titelblatt der vermeintliche Ausspruch Humboldts: "Die Gegenden von Salzburg, Neapel und Constantinopel halte ich für die schönsten der Erde." (Angeblich Alexander von Humboldt in einem Brief an Bergrat Mathias Mielichhofer[3]). Humboldt war allerdings nie in Konstantinopel. Wie Robert Hoffmann, der Autor der Quelle dieses Beitrags, weiter anmerkt, gab es noch weitere Skurrilitäten mit dem phantasievollen Umgang mit Humboldt in Salzburg. Das Hotel Schloss Mönchstein bezeichnet sich selbst als das "bezauberndste Stadthotel der Welt". Aber es behauptet auch, dass sich der "Poet" Alexander von Humboldt voll des Lobes über dieses "Stück Paradies" im Herzen Salzburgs geäußert habe - zu seiner Zeit war es aber noch kein Hotel, sondern befand sich im Privatbesitz. Ob der Besitzer Humboldt zu einem Besuch eingeladen hatte, ist nicht belegt. So findet sich Humboldt zusammen mit Kaiserin Katharina von Russland[4], Dr. Kurt Waldheim, Luciano Pavarotti und Peter Ustinov auf der Liste der prominenten (angeblichen) Gäste des Hauses.

Und als letztes sei aus der Eröffnungsrede des früheren Verkehrsministers Caspar Einem anlässlich eines Treffens der "European air transport industry" im April 1999 zitiert: "Nun da Sie sich in Salzburg versammelt haben, sollten Sie diese Stadt auch genießen. Salzburg wurde von einem berühmten Reisenden als eine der drei schönsten Städte dieser Erde bezeichnet; die anderen waren Venedig und Rio de Janeiro. Alexander von Humboldt hat dies im späten 18. Jahrhundert niedergeschrieben, als Globalisierung noch unbekannt war, als von Luftfahrt noch keine Rede war und Persönlichkeiten wie Sie noch die Zeit hatten, sich etwas anderes anzuschauen als Flughäfen, Hotels und Konferenzzentren."[5]

Konstanze Mozart: Tafel mit vier Irrtümern

das falsche Schild am Seiteneingang zum Café Tomaselli

"In diesem Haus lebte Konstanze Mozart mit ihren Kindern und ihrem zweiten Mann Georg von Nissen von 1820 bis 1826. " steht auf einer Tafel an der Churfürststraße in der Salzburger Altstadt zu lesen. Dies ist vierfach falsch:

1. war Nissen nicht adelig - das war eine Erfindung von Constanze, um den Nachlass von Wolfgang Amadé Mozart besser vermarkten zu können, 2. kam die Familie erst 1824 nach Salzburg, 3. lebten die Söhne Mozarts zu diesem Zeitpunkt nicht mehr bei ihrer Mutter in Salzburg und 4. wohnten Constanze und ihr Mann im Haus Alter Markt 5 und nicht im Haus des Cafés Tomaselli.

Zwei Irrtümer bei Herbert von Karajan

Herbert von Karajans Geburtshaus

Herbert von Karajan kam nicht, wie eine Tafel am Haus Josef-Friedrich-Hummel-Straße 1 informiert, in diesem Haus zur Welt, sondern im Sanatorium Schenk.

Herbert von Karajan war ein Motorradrennfahrer

Im Buch Salzburger Automobil- und Motorradgeschichte, das 1997 erschien, findet sich im Kapitel über das Internationale Tauernrennen 1925 der Hinweis, dass der Sieger der 750 cm³ auf Douglas für Aufsehen sorgte - es war Herbert von Karajan! Doch diese Information ist nicht korrekt recherchiert. Schon im Buch Obertauern, einst und jetzt, das 1994 von der Liftgemeinschaft Obertauern herausgegeben wurde, findet sich dieser Fehler im Beitrag Die Tauern-Rennen des S.A.C. von 1925–1927 von Helmut Krackowizer.

Die falsch informierende Tafel über seinen Geburtsort.
1925, Erwähnung Wolfgang von Karajan als Klassensieger, roter Pfeil.
Internationales Tauernrennen, 1925: Wolfgang von Karajan auf seinem Motorrad.

Schlägt man in der Allgemeine Automobil Zeitung 1925, Nr. 18, Seite 8 und im Motorrad Jahrgang 1925[6] nach, so finden sich Beschreibungen und Ergebnisse dieses Rennens mit Bildern. Doch diese Originalquellen weisen einen Wolfgang von Karajan als Teilnehmer und Sieger aus. Dass es Wolfgang gewesen sein muss und nicht Herbert, darauf deutet noch ein anderes Faktum hin. Es war Wolfgang von Karajan, der am 31. August 1930 zusammen mit dem späteren Mozarteumsdirektor Prof. Dr. Bernhard Paumgartner erstmals das Gaisbergrennen im Radio übertragen kommentierte. Man kann also davon ausgehen, dass Wolfgang der Motorsportinteressierte war. Zumal Wolfgang 1925 bereits 19 Jahre alt war, Herbert hingegen erst 17.

Auf diesen Fehler angesprochen, meinte Erich Lobensommer, Landesvereinsdirektor des SAMTC und Chef des SAMTC-Archivs: "...unser aktueller Wissenstand geht davon aus, dass es sich auf dem Bild um HvK[7] handelt. Wir nehmen jedoch Ihre Recherchen zum Anlass, weitere Nachforschungen anzustellen."[8]

Lager Glasenbach war ein amerikanisches Lager in der Gemeinde Elsbethen

Das Lager Glasenbach, das den offiziellen Namen Camp Marcus W. Orr trug und von 1945 bis 1948 das größte Internierungslager für Nationalsozialisten und Kriegsverbrecher auf österreichischem Gebiet war, befand sich nicht, wie der Name meint, im Ortsteil Glasenbach in der Flachgauer Gemeinde Elsbethen, sondern im Stadtgebiet von der Stadt Salzburg im heutigen Stadtteil Salzburg Süd im heutigen Teil Alpensiedlung. Der Grund für die Bezeichnung Lager Glasenbach liegt darin, dass das damals nächst gelegene Postamt sich in Glasenbach befunden hatte, wohin alle Post geschickt wurde[9].

Gersberg

Obwohl der Name Gersberg den Anschein erweckt, es handele sich um einen Berg an den Abhängen des Gaisbergs, ist es nur ein Flurname.

Henkerhäusl

Das in der Bevölkerung der Stadt Salzburg bezeichnete Henkerhäusl in Salzburg-Riedenburg am Krauthügel, heißt richtig Krautwächterhäusel und in ihm wohnte niemals ein Scharfrichter (Henker). Dieser hatte sein Haus in Gneis im alten Haus des heutigen Martinbauer[10].

Sauterbogen

Die Gesellschaft für Salzburger Landeskunde gibt in iherer Publikation über die Salzburger Straßennamen (Franz Martin) an, dass eine Namensgebung des Sauterbogens nach dem bekannten Salzburger Arzt Dr. Anton Eleutherius Sauter (* 1800; † 1881) erfolgte, wozu sich im Stadtarchiv Salzburg unter den offiziellen Gemeinderatsbeschlüssen bisher keine Belege finden. Auch die Überlegungen, der Fleischhauer Robert Sauter, der einst in diesem Bogen seine Fleischhauerei betrieb, war der Namensgeber, konnten bislang nicht belegt werden.

Einzelnachweise und ergänzende Quellenangaben

  1. Quelle Stille Nacht. Das Buch zum Lied.
  2. 2,0 2,1 Quellen - die Beiträge über die beiden Erzbischöfe im SALZBURGWIKI
  3. dieser Hinweis ist auch in Adolph Bühlers Buch "Salzburg und seine Fürsten", Seite 19 als Fußnote zu lesen, erschienen 1910
  4. nicht die "Große", Anmerkung von Robert Hoffmann
  5. Quelle Datei:Humboldt Legende.pdf "Die Entstehung einer Legende" von Robert Hoffmann
  6. ANNO
  7. Anmerkung: Herbert von Karajan
  8. Quelle Schriftverkehr mit Peter Krackowizer
  9. Quelle SALZBURGWIKI-Artikel Lager Glasenbach
  10. Quelle SALZBURGWIKI-Artikel Krautwächterhäusel