Rainberg: Unterschied zwischen den Versionen

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[[bild:rainberg.jpg|thumb|Rainberg von Norden, mit Riedenburg im Vordergrund.]]
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[[Datei:Rainberg_Salzburg_im_Spätherbst.jpg|thumb|Der Rainberg von Südosten gesehen. Rechts die höchste Erhebung mit 511 [[m ü. A.]].]]
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[[Datei:Rainberg und Richterhöhe.jpg|thumb|Rainberg (links) und [[Richterhöhe]], Ansicht aus dem Süden.]]
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[[Datei:Kulstrunk Salzburg Stadtansicht 1916 Detail Riedenburg Leopoldskron-Moos.jpg|thumb| Gemäldeausschnitt [[Stadtansicht von Kulstrunk]] mit Rainberg.]]
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[[Bild:Halbtrockenrasenpflege.jpg|thumb|Pflege des Steppenhanges durch die Biotopschutzgruppe [[Halm]].]]
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Der '''Rainberg''' ist der kleinste der [[Salzburger Stadtberge]], der an drei Seiten vom [[Salzburger Stadtteil|Stadtteil]] [[Riedenburg]] umgeben ist.
  
Der '''Rainberg''' ist der kleinste der Salzburger Stadtberge südlich des Villen-Stadtteils [[Riedenburg]].  
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== Geografie ==
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Der Rainberg ist durch den Sattel von [[Bucklreuth]] vom [[Mönchsberg]] im Osten getrennt. Der knapp 500 m lange und etwa 200 m breite Berg erstreckt sich von Nordwesten bis Südosten und erreicht im Süden 511 [[m ü. A.]] Höhe.<ref>[https://maps.stadt-salzburg.at/#zoom=3&lat=47.79463&lon=13.03851&layers=0 digitaler Stadtplan von Salzburg], Längenmessung, Höhenangabe</ref>
  
Er ist ein Ausläufer des Mönchsberges, ist an der höchsten Stelle 511 Meter hoch und besteht wie der [[Mönchsberg]] aus Konglomerat (Nagelfluh), einem mit Kalkmörtel verfestigten Flussschotter, der hier als Flussdelta abgelagert worden war.
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Am Rainberg gab es im [[Mittelalter]] - wenn auch sehr kleinräumig - [[Weinbau]]. [[2008]]/[[2009]] begann man wieder mit dem Weinbau, allerdings auf dem Mönchsberg nahe der [[Richterhöhe]] (sog. "Paris-Lodron-Zwinger-Wein" und "Mönchsberg-Sparkling" von den [[Salzburger Pfadfinder]]n, von Christian Sturm begründet) und im Raum Buckreuth.
  
Der Rainberg war schon in der ältesten Jungsteinzeit besiedelt. Die Siedlungstätigkeit dauerte in der Folge über 5000 Jahre (während der Kupfer-, der Bronze-, der Eisen-, der Hallstadt- und der Latene-Zeit) an, bis um 15. v. Chr. die Römer unter Kaiser Augustus einmarschierten und die zuletzt hier lebenden keltischen Alaunen in den Raum der heutigen Altstadt umsiedelten.  
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An der Südseite des Rainbergs befindet sich das [[Akademisches Gymnasium Salzburg|Akademische Gymnasium]].
  
Ursprünglich hieß der Rainberg "Hohe Riedenburg (''Ritinburg'' „a rupe que Ritinburc appelatur“, [[1139]]) oder Ofenlochberg. Im 19. Jahrhundert ging der Name Riedenburg dann auf den neu errichteten Stadtteil über. [[1525]] schlagen die [[Vor und nach den Bauernkriegen (Überblick)|aufständischen Bauern]] bei der Belagerung der [[Festung Hohensalzburg]] ihr Lager „auf der Riedenburg“ (am Rainberg) auf. [[1680]] pachtet der Hofbeamte Christoph Rein die ''Hohe Rittenburg''. Seither wird der Berg nach diesem Pächter auch ''Rainberg'' genannt. Im Rainberg befinden sich mehrere Kavernen, die als Luftschutzbunker angelegt wurden und heute teilweise noch in Verwendung sind.
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=== Landschaftsschutzgebiet ===
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Der Rainberg gehört zum [[Landschaftsschutzgebiet Mönchsberg-Rainberg]].
  
Schon seit dem frühen Mittelalter wird der Rainberg als Konglomerat-Steinbruch genützt. Verstärkt wurde der Berg nach [[1680]] und wieder nach [[1857]] abgebaut. Seit [[1941]]/[[1942|42]] ist der Rainberg als Kulturdenkmal geschützt. Seit dieser Zeit ruht auch der Abbau. Seit etwa [[1955]] darf der Berg auch nicht mehr betreten werden. Seit [[1868]] steht der Steppenhang am Rainberg wegen seiner einzigartigen wärmeliebenden Pflanzen und Tierwelt unter Naturschutz, seit [[1986]] ist auch der Wald des Rainbergs als Naturwaldreservat geschützt.  
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[[1868]] wurde der Steppenhang an der Südwestseite wegen seiner einzigartigen wärmeliebenden Pflanzen und Tierwelt unter [[Naturschutz]] gestellt. Seit dieser Zeit ruht der Abbau im dortigen Steinbruch. Seit [[1940]] steht die obere Rainberg im Ausmaß von etwa 6&nbsp;700 m² unter Naturschutz.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19400619&query=%22rainberg%22&seite=6 ANNO], "[[Salzburger Volksblatt]]", 19. Juni 1940</ref> Seit Etwa ab [[1955]] darf der Berg nicht mehr betreten werden. Seit [[1986]] ist auch der Wald des Rainbergs als Naturwald-Reservat geschützt. Er ist Teil eines [[Landschaftsschutzgebiet]]es, sowie als [[Landschaftsraum Rainberg]] ein Teil-[[Landschaftsraum]] der Riedenburg.<ref>[https://maps.stadt-salzburg.at/#zoom=3&lat=47.79489&lon=13.04198&layers=0-81&feature=81-1022610449 digitaler Stadtplan von Salzburg, Stadtteile]</ref>
  
==Die Felsensteppe am Rainberg==
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==== Felsensteppe am Rainberg ====
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:'' Hauptartikel [[Felsensteppe am Rainberg]]
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Am südseitigen Steppenhang konnte sich eine bemerkenswerte wärmeliebende Pflanzen- und Tierwelt über Jahrtausende halten: Färber-Ginster, Großer Ehrenpreis, Hügelmeier, [[Aufrechter Ziest]], Österreichische Bergminze, Schillergras, Amethyst[[schwingel]], Verschiedenblättriger Schwingel, Bleicher Schwingel und andere. Auch seltene [[Schmetterling]]e, wie die ''[[Celypha flavipalpana]]'', sowie gefährdete [[Heuschrecke]]n<nowiki></nowiki>arten leben hier. 
  
Am Steppenhang konnte sich eine bemerkenswerte wärmeliebende Pflanzen- und Tierwelt über Jahrtausende halten: Färber-Ginster, Großer Ehrenpreis, Hügelmeier, Aufrechter Ziest, Österreichische Bergminze, Schillergras, Amethystschwingel, Verschiedenblättriger Schwingel, bleicher Schwingel und andere. Auch seltene Schmetterlinge und Heuschrecken leben hier.
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Der südseitige Steppenhang ist ein Relikt der nacheiszeitlichen Wärmezeit, als hier ein steppenartig warmes Klima gegeben war. In der ältesten [[Jungsteinzeit]] haben die ersten Siedler den Boden bearbeitet und durch Weideviehhaltung den Weiderasen am Südabhang des Rainbergs weiter erhalten. Die Besiedelung am Rainberg dauerte fast 5&nbsp;000 Jahre, die folgenden 2&nbsp;000 Jahre war der Berg aber weiter extensives Weideland (soweit nicht als Steinbruch genutzt). Heute führen [[Hausziege|Ziegen]] die jahrtausendealte Pflege des kleinen Steppenhanges fort. Da dieser Halbtrockenrasen trotz der unabdingbaren Beweidung verbuschte, führt die [[Biotopschutzgruppe HALM]] seit 2008 jährlich Mäh- und Entbuschungsaktionen durch.
  
Der südseitig gelegene Steppenhang am Rainberg ist dabei ein Relikt der nacheiszeitlichen Wärmezeit, als hier ein steppenartig warmes Klima gegeben war. In der ältesten Jungsteinzeit haben die ersten Siedler dann den Boden bearbeitet und durch Weideviehhaltung den Weiderasen am Südabhang des Rainbergs weiter erhalten. Die Besiedelung am Rainberg dauerte fast 5000 Jahre, die folgenden 2000 Jahre war der Berg aber weiter extensives Weideland (soweit nicht als Steinbruch genutzt). Heute führen Ziegen die jahrtausendealte Pflege des kleinen Steppenhanges fort.  
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== Geologie ==
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Wie der Mönchsberg besteht der Rainberg aus [[Konglomerat]], einem mit Kalkmörtel verfestigten Flussschotter, der hier als Flussdelta in der Mindel-Riss (oder aber der Riss-Würm) Zwischen-[[Eiszeit]] abgelagert worden war. Darunter liegen [[Fossil#Gosauschichten|Gosauschichten]] aus der Kreidezeit, dazwischen an der Südostseite kleine [[Kohle]]vorkommen, die im Schürfbau erschlossen wurden.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19340526&seite=4&query=%22rainberg%22%2B%22konglomerat%22 ANNO], "[[Salzburger Chronik]]", 26. Mai 1934</ref>
  
== Literatur ==
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Seit dem frühen Mittelalter wurde der Berg als [[Steinbruch am Rainberg|Steinbruch]] genutzt. Das Konglomerat, das von besonderer Festigkeit und Feinkörnigkeit ist, wurde in der Stadt Salzburg unter anderem für den Bau des [[Salzburger Dom]]s ([[1611]]–[[1628]]) und der Fundamente für die [[Eisenbahnbrücke (Stadt Salzburg)|Eisenbahnbrücke]] ([[1857]]–[[1859]]) verwendet.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nsr&datum=18571022&query=%22ofenlochberg%22&seite=2 ANNO], "[[Neue Salzburger Zeitung]]", 22. Oktober 1857 sowie [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18680724&query=%22ofenlochberg%22&seite=4 ANNO], "[[Salzburger Zeitung]]", 24. Juli 1868</ref>
  
Reinhard Medicus ''Der Ofenlochberg, heute Rainberg genannt, in Natur- und Kulturgeschichte'' aus: "Bastei" Zeitschrift des Stadtvereins, Folge 1/2004, Salzburg 2004
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== Geschichte ==
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Ursprünglich wurde der Berg im Mittelalter "Hohe Riedenburg", ([[1139]] in einer Urkunde lateinisch 'a rupe que Ritinburc appellatur'' ("der inmitten von moorigen Wiesen" (= Riedgraswiesen) aufragt), mittelhochdeutsch "Ritinburg" genannt, auch Riedenburgberg. Eine Burg gab es jedoch nie. Später, um [[1800]] wurde er im Volksmund als "Rheinberg" oder "[[Ofenloch]]berg" bezeichnet.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ibs&datum=18041124&query=%22Ofenloch%22&seite=6 ANNO], "[[Intelligenzblatt von Salzburg]]", 24. November 1804, Seite 761</ref>, Die Bezeichnung "Ofenlochberg" findet sich noch bis um [[1920]].
  
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Der heutige Name Rainberg geht zurück auf den fürsterzbischöflichen [[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#K|Kammerdiener]] [[Christoph Rein]], der den Berg [[1680]] pachtete und in der Riedenburg den [[Mölckhof]] erbaute, der zunächst [[Reinhof]] hieß. Von diesem übertrug sich um [[1880]] bis 1920 die Bezeichnung mit einer Lautverschiebung auf den Berg.
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Ursprünglich war der Berg von fast allen Seiten durch das [[Leopoldskroner Moos|Untersbergmoos]] umgeben. Deshalb eignete er sich als Standort für eine frühzeitliche Höhensiedlung. Der Rainberg war seit etwa 5&nbsp;500 v. Chr. (älteste [[Jungsteinzeit]]) durchgehend bis 15 v. Chr. besiedelt. Hier befand sich in der [[Kelten|keltischen]] [[La-Tène-Zeit]] eine große und gut befestigte Siedlung. Das belegen zahlreiche Funde aus der [[Kupferzeit|Kupfer]]-, der [[Bronzezeit|Bronze]]-, der [[Eisenzeit|Eisen]]- (1&nbsp;200 bis 500 v. Chr.), sowie der [[Hallstattzeit|Hallstatt]]- und der [[La-Tène-Zeit]] (800 bis 450 v. Chr.)<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=edb&qid=F0XLNDIHNM31ZECB9V37LRFCFSULBB&datum=1919&page=54&size=45 ANNO], Mittheilungen der kaiserl. königl. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale, 1919, [[Olivier Klose]], einige prähistorische Funde im Land Salzburg vom Hohen Rainberg in der Stadt Salzburg.</ref>
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Nachdem um 15 v. Chr. die [[Römer]] unter Kaiser Augustus die Stadt [[Juvavum]] gegründet hatten, übersiedelten auch die zuletzt hier und auf anderen Stadtbergen lebenden [[Kelten|keltischen]] [[Alaunen]] in den Raum der heutigen [[Altstadt]] und der Berg war sich selbst überlassen.
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[[1525]] schlugen die [[Vor und nach den Salzburger Bauernaufständen im 16. Jahrhundert|aufständischen Bauern]] bei der Belagerung der [[Festung Hohensalzburg]] ihr Lager "auf der Riedenburg" (auf dem Rainberg) auf.
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[[1786]] ereignete sich am Ofenlochberg ein [[Bergsturz]], bei dem fünf Menschen ums Leben kamen.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19331104&query=%22ofenlochberg%22&seite=14 ANNO], "Salzburger Volksblatt", 4. November 1933</ref>
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Um [[1790]] lag am der Ofenlochberg der Steinbruch des Baumeisters [[Johann Georg Laschensky]]. Seit [[1857]] stand der Ofenlochberg im Eigentum des Eisenbahnunternehmers [[Karl Freiherr von Schwarz]], der ihn als Steinbruch verwendete.<ref>[[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]] 1875, Seite 11f</ref>
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Im [[Zweiten Weltkrieg]] wurden - vis a vis der damaligen [[Riedenburgkaserne]] - mehrere Kavernen angelegt, die als [[Luftschutzwesen und -keller 1936-1945 in der Stadt Salzburg|Luftschutzbunker]] dienten und heute teilweise noch in anderer Verwendung sind.
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[[1956]] plante der Salzburger Architekt  [[Alfred Gornikiewicz]] die Verbauung der rund 14&nbsp;000 Quadratmeter Felsenfläche des Rainbergs mit 109 Wohnungen unterschiedlicher Größe. Das Investionsvolumen wurde mit 20 Millionen [[Schilling]] berechnet. Bereits [[Bürgermeister der Stadt Salzburg|Bürgermeister]] [[Anton Neumayr senior]] hatte an der Südseite ein Schwimmbad geplant. Dieses Projekt wurde ebenso wie jenes von Arch. Gornikiewicz nicht realisiert.<ref>[https://www.sn.at/archivsn?img=eQujnOtQP6uttwFDUBMHrsIAtodQe%2BV1akQCLYfJUl1qhKm%2F4husxgTh2o7cIP%2BmmQWKVP48FmXw70clkiGoz6an2MZWMBJdtZ4JKUgvG3VpZZrhQ9sx%2BGnXbeWZDwvY&id1=19570718_03&q=%2522Sender%2520Gaisberg%2522#slide5 www.sn.at], Archiv der "[[Salzburger Nachrichten]]", Ausgabe vom 21. August 1956</ref>
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== Literatur und Quellen ==
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* [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=18991127&query=%22ofenlochberg%22&ref=anno-search&seite=4 ANNO], Salzburger Volksblatt, 27. November 1899, [[Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]], Vortrag von Dr. [[Alexander Petter]] 
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* Dr. [[Hans Widmann]], Geschichte Salzburgs. Bd. 2, Gotha 1909, S. 315, der Rain- und Ofenlochberg
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* Dr. [[Reinhard Medicus]]: ''Der Ofenlochberg, heute Rainberg genannt, in Natur- und Kulturgeschichte'' aus: "[[Bastei]]" Zeitschrift des Stadtvereins, Folge 1/2004, Salzburg 2004
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== Einzelnachweise ==
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{{Stadtteile Stadt Salzburg}}
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[[Kategorie:Wissenschaft]]
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[[Kategorie:Naturschutz]]
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[[Kategorie:Konglomerat]]
 
[[Kategorie:Berg]]
 
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[[Kategorie:Stadt Salzburg]]
 
[[Kategorie:Riedenburg]]
 
[[Kategorie:Riedenburg]]
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[[Kategorie:Stadtberg]]
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[[Kategorie:Rainberg|!|]]

Aktuelle Version vom 23. August 2024, 21:18 Uhr

Rainberg von Norden, mit Riedenburg im Vordergrund.
Der Rainberg von Südosten gesehen. Rechts die höchste Erhebung mit 511 m ü. A..
Rainberg (links) und Richterhöhe, Ansicht aus dem Süden.
Gemäldeausschnitt Stadtansicht von Kulstrunk mit Rainberg.
Pflege des Steppenhanges durch die Biotopschutzgruppe Halm.

Der Rainberg ist der kleinste der Salzburger Stadtberge, der an drei Seiten vom Stadtteil Riedenburg umgeben ist.

Geografie

Der Rainberg ist durch den Sattel von Bucklreuth vom Mönchsberg im Osten getrennt. Der knapp 500 m lange und etwa 200 m breite Berg erstreckt sich von Nordwesten bis Südosten und erreicht im Süden 511 m ü. A. Höhe.[1]

Am Rainberg gab es im Mittelalter - wenn auch sehr kleinräumig - Weinbau. 2008/2009 begann man wieder mit dem Weinbau, allerdings auf dem Mönchsberg nahe der Richterhöhe (sog. "Paris-Lodron-Zwinger-Wein" und "Mönchsberg-Sparkling" von den Salzburger Pfadfindern, von Christian Sturm begründet) und im Raum Buckreuth.

An der Südseite des Rainbergs befindet sich das Akademische Gymnasium.

Landschaftsschutzgebiet

Der Rainberg gehört zum Landschaftsschutzgebiet Mönchsberg-Rainberg.

1868 wurde der Steppenhang an der Südwestseite wegen seiner einzigartigen wärmeliebenden Pflanzen und Tierwelt unter Naturschutz gestellt. Seit dieser Zeit ruht der Abbau im dortigen Steinbruch. Seit 1940 steht die obere Rainberg im Ausmaß von etwa 6 700 m² unter Naturschutz.[2] Seit Etwa ab 1955 darf der Berg nicht mehr betreten werden. Seit 1986 ist auch der Wald des Rainbergs als Naturwald-Reservat geschützt. Er ist Teil eines Landschaftsschutzgebietes, sowie als Landschaftsraum Rainberg ein Teil-Landschaftsraum der Riedenburg.[3]

Felsensteppe am Rainberg

Hauptartikel Felsensteppe am Rainberg

Am südseitigen Steppenhang konnte sich eine bemerkenswerte wärmeliebende Pflanzen- und Tierwelt über Jahrtausende halten: Färber-Ginster, Großer Ehrenpreis, Hügelmeier, Aufrechter Ziest, Österreichische Bergminze, Schillergras, Amethystschwingel, Verschiedenblättriger Schwingel, Bleicher Schwingel und andere. Auch seltene Schmetterlinge, wie die Celypha flavipalpana, sowie gefährdete Heuschreckenarten leben hier.

Der südseitige Steppenhang ist ein Relikt der nacheiszeitlichen Wärmezeit, als hier ein steppenartig warmes Klima gegeben war. In der ältesten Jungsteinzeit haben die ersten Siedler den Boden bearbeitet und durch Weideviehhaltung den Weiderasen am Südabhang des Rainbergs weiter erhalten. Die Besiedelung am Rainberg dauerte fast 5 000 Jahre, die folgenden 2 000 Jahre war der Berg aber weiter extensives Weideland (soweit nicht als Steinbruch genutzt). Heute führen Ziegen die jahrtausendealte Pflege des kleinen Steppenhanges fort. Da dieser Halbtrockenrasen trotz der unabdingbaren Beweidung verbuschte, führt die Biotopschutzgruppe HALM seit 2008 jährlich Mäh- und Entbuschungsaktionen durch.

Geologie

Wie der Mönchsberg besteht der Rainberg aus Konglomerat, einem mit Kalkmörtel verfestigten Flussschotter, der hier als Flussdelta in der Mindel-Riss (oder aber der Riss-Würm) Zwischen-Eiszeit abgelagert worden war. Darunter liegen Gosauschichten aus der Kreidezeit, dazwischen an der Südostseite kleine Kohlevorkommen, die im Schürfbau erschlossen wurden.[4]

Seit dem frühen Mittelalter wurde der Berg als Steinbruch genutzt. Das Konglomerat, das von besonderer Festigkeit und Feinkörnigkeit ist, wurde in der Stadt Salzburg unter anderem für den Bau des Salzburger Doms (16111628) und der Fundamente für die Eisenbahnbrücke (18571859) verwendet.[5]

Geschichte

Ursprünglich wurde der Berg im Mittelalter "Hohe Riedenburg", (1139 in einer Urkunde lateinisch 'a rupe que Ritinburc appellatur ("der inmitten von moorigen Wiesen" (= Riedgraswiesen) aufragt), mittelhochdeutsch "Ritinburg" genannt, auch Riedenburgberg. Eine Burg gab es jedoch nie. Später, um 1800 wurde er im Volksmund als "Rheinberg" oder "Ofenlochberg" bezeichnet.[6], Die Bezeichnung "Ofenlochberg" findet sich noch bis um 1920.

Der heutige Name Rainberg geht zurück auf den fürsterzbischöflichen Kammerdiener Christoph Rein, der den Berg 1680 pachtete und in der Riedenburg den Mölckhof erbaute, der zunächst Reinhof hieß. Von diesem übertrug sich um 1880 bis 1920 die Bezeichnung mit einer Lautverschiebung auf den Berg.

Ursprünglich war der Berg von fast allen Seiten durch das Untersbergmoos umgeben. Deshalb eignete er sich als Standort für eine frühzeitliche Höhensiedlung. Der Rainberg war seit etwa 5 500 v. Chr. (älteste Jungsteinzeit) durchgehend bis 15 v. Chr. besiedelt. Hier befand sich in der keltischen La-Tène-Zeit eine große und gut befestigte Siedlung. Das belegen zahlreiche Funde aus der Kupfer-, der Bronze-, der Eisen- (1 200 bis 500 v. Chr.), sowie der Hallstatt- und der La-Tène-Zeit (800 bis 450 v. Chr.)[7]

Nachdem um 15 v. Chr. die Römer unter Kaiser Augustus die Stadt Juvavum gegründet hatten, übersiedelten auch die zuletzt hier und auf anderen Stadtbergen lebenden keltischen Alaunen in den Raum der heutigen Altstadt und der Berg war sich selbst überlassen.

1525 schlugen die aufständischen Bauern bei der Belagerung der Festung Hohensalzburg ihr Lager "auf der Riedenburg" (auf dem Rainberg) auf.

1786 ereignete sich am Ofenlochberg ein Bergsturz, bei dem fünf Menschen ums Leben kamen.[8]

Um 1790 lag am der Ofenlochberg der Steinbruch des Baumeisters Johann Georg Laschensky. Seit 1857 stand der Ofenlochberg im Eigentum des Eisenbahnunternehmers Karl Freiherr von Schwarz, der ihn als Steinbruch verwendete.[9]

Im Zweiten Weltkrieg wurden - vis a vis der damaligen Riedenburgkaserne - mehrere Kavernen angelegt, die als Luftschutzbunker dienten und heute teilweise noch in anderer Verwendung sind.

1956 plante der Salzburger Architekt Alfred Gornikiewicz die Verbauung der rund 14 000 Quadratmeter Felsenfläche des Rainbergs mit 109 Wohnungen unterschiedlicher Größe. Das Investionsvolumen wurde mit 20 Millionen Schilling berechnet. Bereits Bürgermeister Anton Neumayr senior hatte an der Südseite ein Schwimmbad geplant. Dieses Projekt wurde ebenso wie jenes von Arch. Gornikiewicz nicht realisiert.[10]

Bilder

 Rainberg – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI

Literatur und Quellen

Einzelnachweise

  1. digitaler Stadtplan von Salzburg, Längenmessung, Höhenangabe
  2. ANNO, "Salzburger Volksblatt", 19. Juni 1940
  3. digitaler Stadtplan von Salzburg, Stadtteile
  4. ANNO, "Salzburger Chronik", 26. Mai 1934
  5. ANNO, "Neue Salzburger Zeitung", 22. Oktober 1857 sowie ANNO, "Salzburger Zeitung", 24. Juli 1868
  6. ANNO, "Intelligenzblatt von Salzburg", 24. November 1804, Seite 761
  7. ANNO, Mittheilungen der kaiserl. königl. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale, 1919, Olivier Klose, einige prähistorische Funde im Land Salzburg vom Hohen Rainberg in der Stadt Salzburg.
  8. ANNO, "Salzburger Volksblatt", 4. November 1933
  9. Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 1875, Seite 11f
  10. www.sn.at, Archiv der "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 21. August 1956
Salzburger Stadtteile und Landschaftsräume in der Stadt Salzburg