Torf: Unterschied zwischen den Versionen

K (korr.)
 
(3 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
 +
[[Datei:Torfziegel in Weidmoos.jpg|thumb|Dorfziegel im [[Weidmoos]].]]
 
'''Torf''' ist ein organisches Sediment, das in Mooren entsteht. In getrocknetem Zustand ist Torf brennbar.  
 
'''Torf''' ist ein organisches Sediment, das in Mooren entsteht. In getrocknetem Zustand ist Torf brennbar.  
  
 
== Brenntorf ==
 
== Brenntorf ==
 
In der zweiten Hälfte des [[19. Jahrhundert]]s wurde Torf zu einer wirtschaftlicheren Alternative zum teureren [[Holz]].
 
In der zweiten Hälfte des [[19. Jahrhundert]]s wurde Torf zu einer wirtschaftlicheren Alternative zum teureren [[Holz]].
[[1874]] wurde in der Gemeinde [[Leopoldskron-Moos (Gemeinde)|Leopoldskron-Moos]] aus dem Marienweiler durch die [[Carl Steiner & Comp.]] Torf entnommen und als Brennstoff im [[Eisenwalzwerk Carl Steiner & Comp.|Eisenwerk]] in [[Grödig]] eingesetzt.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18741114&query=%22Torf%22+%22Carl%22+%22Steiner%22&seite=3 ANNO], [[Salzburger Zeitung]], 14. November 1874, Seite 3</ref>
+
[[1874]] wurde in der Gemeinde [[Leopoldskron-Moos (Gemeinde)|Leopoldskron-Moos]] aus dem Marienweiler durch die [[Carl Steiner & Comp.]] Torf entnommen und als Brennstoff im [[Eisenwalzwerk Carl Steiner & Comp.|Eisenwerk]] in [[Grödig]] eingesetzt.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18741114&query=%22Torf%22+%22Carl%22+%22Steiner%22&seite=3 ANNO], [[Salzburger Zeitung]], 14. November 1874, Seite 3</ref>
  
 
Bis Mitte des [[20. Jahrhundert]]s waren im [[Bundesland Salzburg]] verhältnismäßig die reichsten Vorkommen an Brenntorf. Ihre Ausbeutung war damals allerdings noch nicht überall voll entwickelt und verlor in Folge auch an Bedeutung.
 
Bis Mitte des [[20. Jahrhundert]]s waren im [[Bundesland Salzburg]] verhältnismäßig die reichsten Vorkommen an Brenntorf. Ihre Ausbeutung war damals allerdings noch nicht überall voll entwickelt und verlor in Folge auch an Bedeutung.
Zeile 17: Zeile 18:
 
| [[Bürmooser Moor]] || 437 || 3–7
 
| [[Bürmooser Moor]] || 437 || 3–7
 
|-
 
|-
| [[Paltingmoos (Moor)|Paltingmoos]], 594 m ü. A. || 649|| 2
+
| Bei [[Paltingmoos (Mattsee)|Paltingmoos]], 594 m ü. A. || 649|| 2
 
|-
 
|-
 
| [[Leopoldskroner Moor]], 432 m ü. A.|| 649|| 3–5
 
| [[Leopoldskroner Moor]], 432 m ü. A.|| 649|| 3–5
Zeile 38: Zeile 39:
 
Daneben gab es noch rund 60 Hochmoore mit einem Flächenausmaß von 10–50 ha und weitere 90 Moore von weniger als 10 ha. Viele der Moore befanden sich in beträchtlicher Seehöhe ([[Haiden (Tamsweg)|Haiden]] 1&nbsp;757 m ü. A., [[Langmoos]] in [[Ramingstein]] 1&nbsp;453 m ü. A.), wo freilich eine Abtorfung schon aus Gründen der  mangelnden Wegeerschließung unmöglich war. Die große Zahl von Mooren im Lande Salzburg hing eng zusammen mit dem Vorhandensein zahlreicher Seen, weshalb die meisten Moore sich auch im Bereich von Seen befanden (Seekirchen, [[Mattsee (Ort)|Mattsee]], [[Strobl]], [[Zeller See]]).
 
Daneben gab es noch rund 60 Hochmoore mit einem Flächenausmaß von 10–50 ha und weitere 90 Moore von weniger als 10 ha. Viele der Moore befanden sich in beträchtlicher Seehöhe ([[Haiden (Tamsweg)|Haiden]] 1&nbsp;757 m ü. A., [[Langmoos]] in [[Ramingstein]] 1&nbsp;453 m ü. A.), wo freilich eine Abtorfung schon aus Gründen der  mangelnden Wegeerschließung unmöglich war. Die große Zahl von Mooren im Lande Salzburg hing eng zusammen mit dem Vorhandensein zahlreicher Seen, weshalb die meisten Moore sich auch im Bereich von Seen befanden (Seekirchen, [[Mattsee (Ort)|Mattsee]], [[Strobl]], [[Zeller See]]).
  
Bis in die 1940er-Jahre war ein Abbau der Moore nur bei den drei Großmooren und zwar Weidmoos, Leopoldskroner Moor und Bürmooser Moor eingeleitet worden. Die verkehrsmäßige Erschließung war dort gegeben, auch eine geregelte Vorflut war entweder bereits vorhanden oder doch leicht erzielbar.
+
Bis in die [[1940er]]-Jahre war ein Abbau der Moore nur bei den drei Großmooren und zwar Weidmoos, Leopoldskroner Moor und Bürmooser Moor eingeleitet worden. Die verkehrsmäßige Erschließung war dort gegeben, auch eine geregelte Vorflut war entweder bereits vorhanden oder doch leicht erzielbar.
  
 
== Siehe auch ==
 
== Siehe auch ==
Zeile 45: Zeile 46:
 
== Quellen ==
 
== Quellen ==
 
* {{wikipedia-de}}
 
* {{wikipedia-de}}
* [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=bif&datum=19470919&query=%22Paltingmoos%22&ref=anno-search&seite=12 ANNO], Berichte und Informationen des österreichischen Forschungsinstituts für ..., Ausgabe vom 19. September 1947
+
* [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=bif&datum=19470919&query=%22Paltingmoos%22&ref=anno-search&seite=12 ANNO], Berichte und Informationen des österreichischen Forschungsinstituts für ..., Ausgabe vom 19. September 1947
  
==== Einzelnachweise ====
+
== Einzelnachweise ==
 
<references/>
 
<references/>
  

Aktuelle Version vom 3. Oktober 2023, 08:05 Uhr

Dorfziegel im Weidmoos.

Torf ist ein organisches Sediment, das in Mooren entsteht. In getrocknetem Zustand ist Torf brennbar.

Brenntorf

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Torf zu einer wirtschaftlicheren Alternative zum teureren Holz. 1874 wurde in der Gemeinde Leopoldskron-Moos aus dem Marienweiler durch die Carl Steiner & Comp. Torf entnommen und als Brennstoff im Eisenwerk in Grödig eingesetzt.[1]

Bis Mitte des 20. Jahrhunderts waren im Bundesland Salzburg verhältnismäßig die reichsten Vorkommen an Brenntorf. Ihre Ausbeutung war damals allerdings noch nicht überall voll entwickelt und verlor in Folge auch an Bedeutung.

Die wichtigsten Vorkommen in den 1940er-Jahren waren:

Vorkommen Fläche, Hektar Mächtigkeit, Meter
Weidmoos, Lamprechtshausen, 430 m ü. A. 300 3–7
Bürmooser Moor 437 3–7
Bei Paltingmoos, 594 m ü. A. 649 2
Leopoldskroner Moor, 432 m ü. A. 649 3–5
Viehhausermoos, Viehhausen 114 3
Bruckermoos, Bruck an der Großglocknerstraße, 775 m ü. A. 113 2,5
Mooshammermoos, St. Margarethen im Lungau, 1&nbps;040 m ü. A. 85 2
Prielau, Maishofen 72 2
Wenger Moor, Köstendorf, 512 m ü. A. 72 2
Zeller Moor, Seekirchen am Wallersee 72 2
Seekirchner Moos, Seekirchen am Wallersee 60 5

Daneben gab es noch rund 60 Hochmoore mit einem Flächenausmaß von 10–50 ha und weitere 90 Moore von weniger als 10 ha. Viele der Moore befanden sich in beträchtlicher Seehöhe (Haiden 1 757 m ü. A., Langmoos in Ramingstein 1 453 m ü. A.), wo freilich eine Abtorfung schon aus Gründen der mangelnden Wegeerschließung unmöglich war. Die große Zahl von Mooren im Lande Salzburg hing eng zusammen mit dem Vorhandensein zahlreicher Seen, weshalb die meisten Moore sich auch im Bereich von Seen befanden (Seekirchen, Mattsee, Strobl, Zeller See).

Bis in die 1940er-Jahre war ein Abbau der Moore nur bei den drei Großmooren und zwar Weidmoos, Leopoldskroner Moor und Bürmooser Moor eingeleitet worden. Die verkehrsmäßige Erschließung war dort gegeben, auch eine geregelte Vorflut war entweder bereits vorhanden oder doch leicht erzielbar.

Siehe auch

Weiterführend

Für Informationen zum Thema Torf, die über den Bezug zu Salzburg hinausgehen, siehe zum Beispiel den Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum selben Thema.

Quellen

  • Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Torf"
  • ANNO, Berichte und Informationen des österreichischen Forschungsinstituts für ..., Ausgabe vom 19. September 1947

Einzelnachweise

  1. ANNO, Salzburger Zeitung, 14. November 1874, Seite 3