Johann Baptist Aingler: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Johann Baptist Aingler''' (* [[8. Juni]] [[1780]] in Öd in [[Teisendorf]], [[Rupertiwinkel]]; † [[19. April]] [[1829]] in [[München]] in [[Bayern]]) war [[Pfarrer von Mittersill|Pfarrer]] in der [[Pfarre Mittersill]] und ein Förderer des [[Schulgeschichte|Schulwesens]].
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'''Johann Baptist Aingler''' (* [[8. Juni]] [[1780]] in Öd in [[Teisendorf]], [[Rupertiwinkel]]; † [[19. April]] [[1829]] in [[München]] in [[Bayern]]) war [[Pfarrer von Mittersill|Pfarrer]] in der [[Pfarre Mittersill]] und ein Förderer des [[Salzburger Schulgeschichte|Schulwesens]].
  
 
== Leben ==
 
== Leben ==
Johann Baptist Aingler kam auf dem Hazn-Gütl in Öd als Sohn des Mühlmachers Thomas Aingler und seiner Frau Gertraud, geb. Hogger, zur Welt. Nachdem ihm Verwandte in [[Mariapfarr]] ersten Unterricht hatten zukommen lassen, wurde er auf das Klerikalseminar in der [[Stadt Salzburg]] geschickt, wo er [[1799]] eintrat. Nach seiner Priesterweihe am [[4. Juni]] [[1803]] im [[Salzburger Dom]] war Aingler Katechet der beiden Salzburger Waisenhäuser ([[Knabenwaisenhaus Salzburg|Knabenwaisenhaus]] und [[Mädchenwaisenhaus Salzburg|Mädchenwaisenhaus]]). Dann war er von [[1806]] bis [[1813]] Direktor des [[Salzburger Schullehrerseminar]]s und wurde [[1813]] schließlich Pfarrer in [[Mittersill]], was er bis [[1819]] blieb.
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Johann Baptist Aingler kam auf dem Hazn-Gütl in Öd als Sohn des Mühlmachers Thomas Aingler und seiner Frau Gertraud, geborene Hogger, zur Welt. Nachdem ihm Verwandte in [[Mariapfarr]] ersten Unterricht hatten zukommen lassen, wurde er auf das Klerikalseminar in der [[Stadt Salzburg]] geschickt, wo er [[1799]] eintrat. Nach seiner Priesterweihe am [[4. Juni]] [[1803]] im [[Salzburger Dom]] war Aingler Katechet der beiden Salzburger Waisenhäuser ([[Knabenwaisenhaus in der Stadt Salzburg|Knabenwaisenhaus]] und [[Mädchenwaisenhaus Salzburg|Mädchenwaisenhaus]]). Dann war er von [[1806]] bis [[1813]] Direktor des [[Salzburger Schullehrerseminar]]s und wurde [[1813]] schließlich Pfarrer in [[Mittersill]], was er bis [[1819]] blieb.
  
 
In Mittersill erhielt er einen Einblick in das damalige Schulwesen: Ein alter Lehrer unterrichtete zusammen mit seiner Frau und kleinen Tochter und in einer zeitgenössischen Glosse einer Salzburger Literaturzeitung stand über die Mittersiller Schule, dass die Kinder nur in wertlosen Büchern lesen ohne den Zusammenhang zu verstehen und ohne über das Gelesene auch nur in Ansätzen nachzudenken. Die einzigen Schulregeln, die sie von diesem alten Lehrer erhielten, waren die sieben Todsünden. Der Lehrer hielt im Sommer auch keinen Unterricht, weil keine Kinder kämen, sagte er. Die Gemeinde war allerdings der Ansicht, die Kinder erhielten deswegen sommers keinen Unterricht, weil diesen der Lehrer nicht erteilte.  
 
In Mittersill erhielt er einen Einblick in das damalige Schulwesen: Ein alter Lehrer unterrichtete zusammen mit seiner Frau und kleinen Tochter und in einer zeitgenössischen Glosse einer Salzburger Literaturzeitung stand über die Mittersiller Schule, dass die Kinder nur in wertlosen Büchern lesen ohne den Zusammenhang zu verstehen und ohne über das Gelesene auch nur in Ansätzen nachzudenken. Die einzigen Schulregeln, die sie von diesem alten Lehrer erhielten, waren die sieben Todsünden. Der Lehrer hielt im Sommer auch keinen Unterricht, weil keine Kinder kämen, sagte er. Die Gemeinde war allerdings der Ansicht, die Kinder erhielten deswegen sommers keinen Unterricht, weil diesen der Lehrer nicht erteilte.  
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Aingler versuchte durch Hinweise in seinen Predigten die Bedeutung des Schulgehens zu erklären und konnte noch im Herbst seines Antrittsjahres eine neue Schule in Mittersill eröffnen. Dank zahlreicher Spenden gelang ihm auch die Mittagsverköstung armer Schulkinder und deren Ausstattung mit Kleidung.  
 
Aingler versuchte durch Hinweise in seinen Predigten die Bedeutung des Schulgehens zu erklären und konnte noch im Herbst seines Antrittsjahres eine neue Schule in Mittersill eröffnen. Dank zahlreicher Spenden gelang ihm auch die Mittagsverköstung armer Schulkinder und deren Ausstattung mit Kleidung.  
  
1819 ging Aingler in die [[Diözese Freising]], [[1820]] wurde er Pfarrer in der Pfarre von Kirchdorf bei Aibling in Bayern, wo er sich ebenfalls um Verbesserung des Schul- und Erziehungswesen einsetzte. Dort konnte er ein neues Schulgebäude errichten lassen. Am [[28. Jänner]] [[1825]] erfolgte seine [[Aufschwörung]] als Domkapitular in München. In dieser Funktion starb er bereits vier Jahre später im Alter von 48 Jahren.
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Seit [[1819]] war Aingler in der [[1817]] aus der [[Salzburger Kirchenprovinz]] ausgegliederten [[Erzbistum München und Freising|Erzdiözese München und Freising]] tätig. [[1820]] wurde er Pfarrer in der Pfarre von Kirchdorf bei Aibling in Bayern, wo er sich ebenfalls um Verbesserung des Schul- und Erziehungswesen einsetzte. Dort konnte er ein neues Schulgebäude errichten lassen. Am [[28. Jänner]] [[1825]] erfolgte seine [[Aufschwörung]] als Domkapitular in München. In dieser Funktion starb er bereits vier Jahre später im Alter von 48 Jahren.
  
 
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* [[Stefan Trinkl]]: ''[[Als der Pfarrer auch noch Landwirt war]]'', Seite 39
 
* [[Stefan Trinkl]]: ''[[Als der Pfarrer auch noch Landwirt war]]'', Seite 39
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Aktuelle Version vom 14. Oktober 2020, 20:24 Uhr

Johann Baptist Aingler (* 8. Juni 1780 in Öd in Teisendorf, Rupertiwinkel; † 19. April 1829 in München in Bayern) war Pfarrer in der Pfarre Mittersill und ein Förderer des Schulwesens.

Leben

Johann Baptist Aingler kam auf dem Hazn-Gütl in Öd als Sohn des Mühlmachers Thomas Aingler und seiner Frau Gertraud, geborene Hogger, zur Welt. Nachdem ihm Verwandte in Mariapfarr ersten Unterricht hatten zukommen lassen, wurde er auf das Klerikalseminar in der Stadt Salzburg geschickt, wo er 1799 eintrat. Nach seiner Priesterweihe am 4. Juni 1803 im Salzburger Dom war Aingler Katechet der beiden Salzburger Waisenhäuser (Knabenwaisenhaus und Mädchenwaisenhaus). Dann war er von 1806 bis 1813 Direktor des Salzburger Schullehrerseminars und wurde 1813 schließlich Pfarrer in Mittersill, was er bis 1819 blieb.

In Mittersill erhielt er einen Einblick in das damalige Schulwesen: Ein alter Lehrer unterrichtete zusammen mit seiner Frau und kleinen Tochter und in einer zeitgenössischen Glosse einer Salzburger Literaturzeitung stand über die Mittersiller Schule, dass die Kinder nur in wertlosen Büchern lesen ohne den Zusammenhang zu verstehen und ohne über das Gelesene auch nur in Ansätzen nachzudenken. Die einzigen Schulregeln, die sie von diesem alten Lehrer erhielten, waren die sieben Todsünden. Der Lehrer hielt im Sommer auch keinen Unterricht, weil keine Kinder kämen, sagte er. Die Gemeinde war allerdings der Ansicht, die Kinder erhielten deswegen sommers keinen Unterricht, weil diesen der Lehrer nicht erteilte.

Aingler versuchte durch Hinweise in seinen Predigten die Bedeutung des Schulgehens zu erklären und konnte noch im Herbst seines Antrittsjahres eine neue Schule in Mittersill eröffnen. Dank zahlreicher Spenden gelang ihm auch die Mittagsverköstung armer Schulkinder und deren Ausstattung mit Kleidung.

Seit 1819 war Aingler in der 1817 aus der Salzburger Kirchenprovinz ausgegliederten Erzdiözese München und Freising tätig. 1820 wurde er Pfarrer in der Pfarre von Kirchdorf bei Aibling in Bayern, wo er sich ebenfalls um Verbesserung des Schul- und Erziehungswesen einsetzte. Dort konnte er ein neues Schulgebäude errichten lassen. Am 28. Jänner 1825 erfolgte seine Aufschwörung als Domkapitular in München. In dieser Funktion starb er bereits vier Jahre später im Alter von 48 Jahren.

Quelle

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