Ferdinand Porsche: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Prof. DDr. h.c. Ferdinand Porsche''', * [[3. September]] [[1875]] in Maffersdorf (Vratislavice nad Nisou, Tschechische Republik, damals k+k), † [[30. Jänner]] [[1951]] Stuttgart (Deutschland), begraben in der Familiengruft in [[Zell am See]] - Schüttdorf, war ein genialer  Automobiltechniker und Konstrukteur des Volkswagens sowie des Porsche; 
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[[Datei:Ferdinand Porsche fahrtraum Mattsee.jpg|thumb|Ferdinand Porsche um 1920, ein Bild in der Sonderausstellung [[Die Geschichte Austro Daimlers von 1899 bis 1935]].]]
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[[File:Bundesarchiv Bild 183-2005-1017-525, Dr. Ferdinand Porsche.jpg|thumb|Deutsches Bundesarchiv Bild 183-2005-1017-525, Dr. Ferdinand Porsche]]Prof. DDr. h.c.''' Ferdinand Porsche''' (* [[3. September]] [[1875]] in Maffersdorf, tschechisch ''Vratislavice nad Nisou'', [[Böhmen]]; † [[30. Jänner]] [[1951]] in Stuttgart, [[Deutschland]]) war ein Automobiltechniker und Konstrukteur, insbesondere Austro Daimler, Volkswagen und [[Porsche (Geschichte)|Porsche]]. Sein Grab befindet sich in [[Zell am See]]–[[Schüttdorf]], wo seine Urne in der [[Hauskapelle Schüttgut|Hauskapelle]] des [[Schüttgut]]es beigesetzt ist.
  
==Leben==
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== Leben ==
Ferdinand Porsche kam als Sohn des Spenglermeisters Anton Porsche in Nordböhmen zur Welt. Sein Vater wollte, dass Ferdinand das Handwerk des Spenglermeisters erlernte. Doch Ferdinand experimentierte stets mit der damals gerade aufkommenden Technik. Mehrmals brachte er damit seinen Vater an den Rand des Wahnsinns, bis er endgültig das Handwerk des Spenglermeisters beiseite legte und nach Wien ging.
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=== Jugendzeit ===
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Ferdinand Porsche kam als Sohn des Spenglermeisters Anton Porsche in Nordböhmen zur Welt. Sein Vater wollte, dass er das Handwerk des Spenglermeisters erlernte. Doch Ferdinand experimentierte bereits als 14-Jähriger mit allen möglichen technischen Dingen, zeigte aber wenig Interesse am Spenglerhandwerk. Der Vater verbot ihm diesen "Firlefanz", worauf sich Ferdinand auf den Dachboden des Hauses zurückzog und dort in aller Heimlichkeit experimentierte. Z. B. baute er eine Reihe von Batterien und brachte kleine Lämpchen zum Glühen. Obwohl sein Vater dieses "Labor" mehrmals zerstörte, überraschte Ferdinand als 16-Jähriger den ganzen Ort Maffersdorf: In der Teppichfabrik des Ortes war erst vor kurzem elektrisches Licht installiert worden - während Vater Porsche einmal auf einer Baustelle auswärts einige Tage fort war, elektrifizierte Ferdinand als zweites Haus des Dorfes das Haus des Klempnermeisters Porsche. Diese Leistung überzeugte nun auch seinen Vater endgültig, dass Ferdinand nicht für den Spenglerberuf geeignet ist. Auf Fürsprache des Besitzers der Teppichfabrik wurde Ferdinand nach [[Wien]] geschickt.
  
Er begann als 18Jähriger bei Béla Egger & Co in Wien. Seine Begabung wurde rasch offenkundig und schon [[1887]] wurde er Assistent des Betriebsleiters und war mit Versuchsfahrten des Egger-Lohner-Elektrowagens betraut, die mit Egger-Elektromotoren ausgestattet waren . So kam er [[1900]] zu den Lohner-Werken in Wien-Floridsdorf, für die er den "Lohner-Porsche" mit Radnabenmotor entwickelte ([[1900]] auf der Pariser Weltausstellung).  
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=== Wien ===
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Er begann als 18-Jähriger bei Béla Egger & Co in Wien (später Brown, Boveri & Co). Seine Begabung wurde rasch offenkundig und schon [[1887]] wurde er Assistent des Betriebsleiters. In dieser Stellung war er mit Versuchsfahrten des Egger-Lohner-Elektrowagens betraut, die mit Egger-Elektromotoren ausgestattet waren. So kam er [[1900]] zu den Lohner-Werken nach Wien-Floridsdorf, für die er den "Lohner-Porsche" mit Radnabenmotor entwickelte ([[1900]] auf der Pariser [[Salzburg auf Weltausstellungen|Weltausstellung]] erstmals zu sehen gewesen).
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[[File:Lohner Porsche.jpg|thumb|Lohner Porsche]]
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Porsche war aber nicht nur handwerklich sehr geschickt, er konnte auch ausgezeichnet Autofahren. Bereits im September 1900 fuhr er beim Semmeringer-Bergrennen den Semmering mit einem Elektrowagen in neuer Rekordzeit hinauf. Beim Exelbergrennen (Wien) gewann er [[1902]] die Kategorie der Wagen bis 1 000 Kilo und bei den Kaisermanövern des selben Jahres finden wir Porsche als k. u. k. Reserveinfanteristen vom Regiment Deutschmeister als Fahrer von Erzherzog [[Franz Ferdinand von Österreich-Este|Franz Ferdinand]].
  
Emil Jellinek-Mercedes holte ihn [[1905]] als Nachfolger von Paul Daimler als technischer Direktor zu der Österreichischen Daimler-Motoren-Gesellschaft (später dann Austro-Daimler Motoren AG) nach Wiener Neustadt. Dort baute er ab [[1908]] auch Flugzeugmotoren. [[1910]] gewann ein von ihm konstruierter Daimler-Wagen die "Prinz-Heinrich-Fahrt". Im Jahr darauf gewann das Team Porsche - Dir. Fischer - Graf Schönfeldt den Teampreis der "Österreichischen Alpenfahrt".  
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=== Bei der Österreichischen Daimler-Motoren-Gesellschaft ===
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[[Datei:Prinz-Heinrich Automobil-Tourenfahrt 01.jpg|thumb|Bild oben: Direktor [[Ferdinand Porsche]] auf seinem österreichischen Daimler-Wagen, der erste Sieger der [[Prinz-Heinrich Automobil-Tourenfahrt]] [[1910]] mit dem österreichischen Beifahrer Heinrich Schönfeldt; Bild unten Direktor Eduard Fischer auf seinem österreichischen Daimler-Wagen, der zweite Sieger.]]
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Emil Jellinek-Mercedes holte ihn [[1905]] als Nachfolger von Paul Daimler als technischen Direktor zu der Österreichischen Daimler-Motoren-Gesellschaft (später Austro-Daimler Motoren AG) nach Wiener Neustadt. Dort baute er ab [[1908]] auch Flugzeugmotoren. [[1910]] gewann ein von ihm konstruierter Daimler-Wagen die "Prinz-Heinrich-Fahrt"<ref>Die "Prinz Heinrich Fahrt" war ein berühmtes Rennen in Deutschland</ref>. Im Jahr darauf gewann das Team ''Porsche - Dir. Fischer - Graf Schönfeldt'' den Teampreis der "[[Internationale Alpenfahrt 1911|Österreichischen Alpenfahrt]]".  
  
Während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] entwickelte er Zugwagen für schwere Mörser. Beim Versuch, auch Panzerwagen dem Kaiser vorzustellen, scheuten allerdings die Pferde der Offiziere und man befand daher, dass diese Konstruktion ungeeignet für den Krieg wäre.  
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Während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] entwickelte er Zugwagen für schwere Mörser. Beim Versuch, auch Panzerwagen dem Kaiser vorzustellen, scheuten allerdings die Pferde der Offiziere und man befand daher, dass diese Konstruktion ungeeignet für den Krieg wäre.  
  
Nach dem Krieg begann Porsche mit der Konstruktion von Rennwagen: [[1921]] erschien der "Sascha"-Sportwagen. Zwistigkeiten mit Camillo Castiglioni (ein aus Triest stammender Industrieller, der an Banken, Austro Daimler, BMW und anderen Unternehmen beteiligt war) über diesen "Sascha"-Sportwagen brachten Porsche zu Daimler in Stuttgart, wo er [[1923]] den erfolgreichen Mercedes-Rennwagen konstruierte, der [[1924]] mit Christian Werner das berühmte Rennen auf der Insel Sizilien, Italien, gewann: die Targa Florio.
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=== Zwischenkriegszeit ===
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Nach dem Ersten Weltkrieg begann Porsche mit der Konstruktion von Rennwagen: [[1921]] fuhr erstmals der dann sehr erfolgreiche [[Der legendäre Sascha-Rennwagen|"Sascha"-Sportwagen]]. Zwistigkeiten mit Camillo Castiglioni (ein aus [[Küstenland#Triest|Triest]] stammender Industrieller, der an Banken, Austro Daimler, BMW und anderen Unternehmen beteiligt war) über diesen "Sascha"-Sportwagen brachten Porsche zu Daimler in Stuttgart, wo er [[1923]] wiederum einen erfolgreichen Mercedes-Rennwagen konstruierte, der [[1924]] mit Christian Werner das berühmte Rennen auf der Insel Sizilien, Italien, gewann: die ''Targa Florio''.
  
Spannungen nach der Fusion von Daimler und Benz bescherten Porsche einen "Ausflug" von [[1929]] bis [[1931]] als Chefkonstrukteur der Steyr-Werke, wo er den "Steyr 30" und den "Steyr 100" konstruierte. [[1931]] gründete er sein eigenes Konstruktionsbüro in Stuttgart-Zuffenhausen und arbeitete unter andere an Rennwagen für Auto Union (auch jenen Auto Union Rennwagen Typ C, der mit rund 520 PS die Rennen Mitte der 30er Jahre dominierte und auch bei den [[Großglockner Automobil- und Motorradrennen]] 1935, 1938 und 1939 fuhr), an Modellen für die Motorradfirmen Zündapp und die NSU-Werke.  
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Spannungen nach der Fusion von Daimler und Benz bescherten Porsche einen "Ausflug" von [[1929]] bis [[1931]] als Chefkonstrukteur der Steyr-Werke, wo er den "Steyr 30" und den "[[Steyr 100, das Glocknerauto und Transasien-Expeditionsfahrzeug|Steyr 100]]" konstruierte. [[1931]] gründete er sein eigenes Konstruktionsbüro in Stuttgart-Zuffenhausen, Deutschland. Er konstruierte unter anderem Rennwagen für Auto Union (auch jenen Auto Union Rennwagen Typ C, der mit rund 520 PS die Rennen Mitte der [[1930er]]-Jahre dominierte und auch bei den [[Großglockner Automobil- und Motorradrennen]] [[1935]], [[1938]] und [[1939]] fuhr) und Modelle für die deutschen Motorradfirmen Zündapp und [[NSU]].  
  
In diese Zeit fällt auch der Beginn der Planung eines billigen Volkswagens im Auftrag des Führers. Sein Konzept wurde von den Nationalsozialisten aufgenommen und die Automobilfabrik in Wolfsburg ab [[1937]] von der "Deutschen Arbeitsfront" unter seiner technischen Leitung errichtet. Die militärische Verwertung der Idee entsprach nicht seinen Vorstellungen.  
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In diese Zeit fällt auch der Beginn der Planung eines billigen Volkswagens im Auftrag des Führers. Sein Konzept wurde von den [[Nationalsozialisten]] aufgenommen und die Automobilfabrik in Wolfsburg ab [[1937]] von der "Deutschen Arbeitsfront" unter seiner technischen Leitung errichtet. Die militärische Verwertung der Idee entsprach aber nicht den Vorstellungen von Porsche.  
  
Leider existiert von der nachfolgenden Episode kein Bild: Stielaugen machten die „Ostmärker“ beim [[Großglockner Automobil- und Motorradrennen|Glockner Rennen]] [[1938]], als ein blaues Automobil, ein ganz normaler Tourenwagen, noch nie dort gesehen, lustig die Großglockner Rennstrecke hinauf brummte. Der Lautsprecher gab bekannt, dass dieses Fahrzeug für die 12,5 km lange Rennstrecke 21:54,4 Min benötigte und einen Schnitt von 34,5 km/h erreichte. Gänzlich ohne zu kochen, gänzlich ohne nach Kühlwasser zu lechzen. Am Steuer saß Ferdinand Porsche, und das Automobil war der „KdF-Wagen“, Deutschlands Volkswagen!  
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=== Der erste VW am Großglockner ===
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[[Datei:Grossglockner hochalpenstraße volkswagen 01.jpg|thumb|[[Großglockner Automobil- und Motorradrennen]] [[1938]]: die ersten "KdF"-Wagen, die ersten Prototypen des Volkswagens, fuhren die [[Großglockner Hochalpenstraße]] hinauf, einer der Fahrer war Prof. Ferdinand Porsche.]]
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"''Stielaugen machten die Ostmärker beim [[Großglockner Automobil- und Motorradrennen|Glockner Rennen]] [[1938]], als ein blaues Automobil, ein ganz normaler Tourenwagen, noch nie dort gesehen, lustig die Großglockner Rennstrecke hinauf brummte. Der Lautsprecher gab bekannt, dass dieses Fahrzeug für die 12,5 km lange Rennstrecke 21:54,4 Min benötigte und einen Schnitt von 34,5 km/h erreichte. Gänzlich ohne zu kochen, gänzlich ohne nach Kühlwasser zu lechzen. Am Steuer saß Ferdinand Porsche, und das Automobil war der KdF-Wagen, Deutschlands Volkswagen!''" aus ein zeitgenössischer Zeitungsbericht.
  
Porsche war dann im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] aufgrund der Bombardierungen gezwungen, seine Firma nach Gmünd in Kärnten auszulagern. Dort entstanden nach dem Krieg die ersten Porsche-Modelle, schon von seinem Sohn [[Ferdinand Anton Ernst Porsche|Ferry]] konstruiert. Denn Vater Porsche wurde nach Kriegsende mit List in die französisch besetzte Zone nach Baden Baden in Deutschland gelockt (man versprach ihm die Mitarbeit an den französischen Citroen-Werken, in Wahrheit wollte man einen möglichen aufkommenden Konkurrenten entfernen). Dort wurde er unter fadenscheinigen Begründungen festgenommen und nach Frankheit in Haftlager gebracht. Die Familie Porsche versuchte zwar alles Mögliche, jedoch blieb Porsche bis [[1947]] in Haft und erholte sich nie mehr von diesen Strapazen. Er starb [[1951]] von 76 Jahren.
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=== Nach dem Zweiten Weltkrieg ===
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Am Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] hielt sich Porsche in Österreich in [[Gmünd]] in [[Kärnten]] und Zell am See auf, wohin er sich schon im Jänner [[1945]] zurückgezogen hatte und wo sich auch seine Kinder [[Louise Piëch|Louise]] und [[Ferry Porsche|Ferry]] sowie das 1944 ausgelagerte Konstruktionsbüro befanden. Auf Betreiben des französischen Justizministers Pierre-Henri Teitgen wurde er nach einer Einladung durch den französischen Industrieminister Marcel Paul im Dezember 1945 zusammen mit Ferry Porsche und [[Anton Piëch]] in Baden-Baden in Deutschland in Haft genommen. Ihnen wurde vorgeworfen, während der Besetzung Frankreichs die Deportation französischer Arbeiter nach Fallersleben und die Verschleppung von Direktoren der Firma Peugeot in ein Konzentrationslager veranlasst zu haben. Außerdem wurden sie verantwortlich gemacht für die Demontage und Verlagerung von Maschinen und Werkzeug der Firma Peugeot ins Volkswagenwerk. Ferry Porsche wurde nach drei Monaten aus der Haft entlassen, Ferdinand Porsche und Anton Piëch verbrachten 22 Monate in französischen Gefängnissen. Sie wurden nach Zahlung einer Kaution im August [[1947]] entlassen. Durch eine Vielzahl von Zeugenaussagen konnte Porsche vor einem ordentlichen französischen Gericht [[1948]] einen Freispruch erreichen, da ihm keine Verantwortung für die vorgeworfenen Vergehen und Verbrechen zuerkannt wurde. Sein Antrag auf Zuerkennung der österreichischen Staatsbürgerschaft wurde abgelehnt, weil das bis 1956 wegen des Nationalsozialistengesetzes für 1933 bis 1938 ins Deutsche Reich eingebürgerte Personen verboten war.  
  
Doch zurück zu Gmünd, das in der britischen Zone lag. Es gab eine Intermezzo mit Italien, in dessen Verlauf die Konstruktion des Rennwagens ''Cisitalia'' fiel. Porsche gelang es immer wieder die Briten zu überzeugen, dass er Material benötigte, um in Gmünd Fahrzeuge herstellen zu können. Als schließlich die Firma aufgrund von mangelnden Entfaltungsmöglichkeiten ihren Sitz wieder nach Stuttgart-Zuffenhausen zurück verlegte, gründete er die älteste Porsche-Werkstätte in Österreich, die Firma [[Porsche Alpenstraße]] in der Alpenstraße in [[Salzburg]].
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Am [[10. Juni]] [[1949]] füllte Porsche seinen Meldebogen für das Entnazifizierungsverfahren aus. Nach der Einstellung seines Verfahrens vor der Zentralspruchkammer Nord-Württemberg am [[30. August]] 1949, wodurch für ihn die Verfahrenskosten in Höhe von rund 37.000 DM entfielen, kam Porsche aus Österreich zurück nach Stuttgart.
Die Leitung der österreichischen Betriebe übergab er seiner Tochter [[Louise Piech|Louise]]  (* [[1904]], † [[1999]] in [[Salzburg]]) , die [[Ferdinand Piech|Dipl.-Ing. Dr. h.c. Ferdinand Piech]] (* [[1937]], † [[1952]]  heiratete.
 
  
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Doch zurück zu Gmünd, das in der britischen Besatzungszone lag. Für Porsche gab es ein Intermezzo in [[Italien]], in dessen Verlauf die Konstruktion des Rennwagens ''Cisitalia'' fiel. Porsche gelang es immer wieder die Briten zu überzeugen, dass er Material benötigte, um in Gmünd Fahrzeuge herstellen zu können. Am [[15. Juni]] [[1948]] wurde dann der erste Porsche, entwickelt von seinem Sohn Ferry, unter der Konstruktionsnummer 356 in Gmünd zugelassen. Im Herbst des selben Jahres am [[7. September]] erhält Porsche den Gewerbeschein für den Handel mit Kraftfahrzeugen und deren Ersatzteile, beschränkt auf Erzeugnisse der Wolfsburger Motorenwerke (die man später in "Volkswagenwerk" umnannte) durch die Bezirkshauptmannschaft Spittal an der Drau.
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Als schließlich die Firma aufgrund von mangelnden Entfaltungsmöglichkeiten ihren Sitz wieder nach Stuttgart-Zuffenhausen zurück verlegte, gründete Ferdinand Porsche die älteste noch tätige Porsche-Werkstätte in Österreich, die Firma [[Porsche Alpenstraße]] an der [[Alpenstraße (Salzburg)|Alpenstraße]] in der [[Stadt Salzburg]], wo am [[28. Februar]] [[1949]] mit dem Werkstättenbetrieb begonnen wurde. Schon bald übersiedelte die Firma von der Alpenstraße in Salzburg in den [[Porschehof]].
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=== Grab in Zell am See ===
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Im Jänner 1951 starb Ferdinand Porsche in Stuttgart im 76. Lebensjahr an den Folgen der Strapazen seiner in Haft, von denen er ich nie mehr erholt hatte. Sein Grab befindet sich in Zell am See, wo seine Urne in der Hauskapelle des Schüttgutes beigesetzt ist.
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== Widmungen ==
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In der Salzburger [[Elisabeth-Vorstadt]] ist Ferdinand Porsche eine Straße gewidmet.
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=== Diskussion Umbenennung ===
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Nach jahrelangen Diskussionen um [[NS-belastete Straßennamen in Salzburg]] lag im Juni [[2021]] ein Historiker-Bericht vor. In diesem wird die Umbenennung dieser Straße empfohlen. Siegfried Trenker, Sprecher des KZ-Verbandes in Salzburg, ist für eine Umbenennung. "Wir sind für die Umbenennung aller belasteten Straßennamen. Ich will da keine Wertung machen. Es geht rein darum: Ehre, wem Ehre gebührt. Und wenn ich mich eben am größten Massenmord der Menschheitsgeschichte beteiligt oder vielleicht in weiterer Folge davon profitiert habe wie ein Ferdinand Porsche, dann gebührt mir einfach nicht die Ehre."
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[[Robert Kriechbaumer]], ein renommierter Historiker in Salzburg, seit 1993 wissenschaftlicher Leiter der [[Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek]] und Autor des Werks "Die Dunkelheit des politischen Horizonts. Salzburg von 1933 bis 1938", sieht den Namen Porsche im Zusammenhang mit einer Straßenbenennung anders. Ferdinand Porsche sei "ein genialer Mensch, ein Erfinder gewesen". Porsche habe Innovationen gewollt, und das Regime habe ihm die Möglichkeit gegeben, seine Visionen zu verwirklichen. "Jetzt kann man sagen, natürlich, er ist nicht nur ein Mitläufer gewesen."<ref>[https://www.sn.at/salzburg/politik/pro-contra-die-krux-im-umgang-mit-braunen-strassennamen-in-salzburg-104762602 www.sn.at], 5. Juni 2021</ref>
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== Familie ==
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:''Hauptartikel [[Familie Porsche]]
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Ferdinand Porsche war mit Aloysia, geborene Kaes (* [[1878]]; † [[6. September]] [[1959]]<ref>[https://www.sn.at/archivsn?img=ZSU5f05RXkVUuttdkVBqjtgNFJ3bK1iDICjxQ1KqzDmgTlt7h1BgAVg6tDYcRbL3%2Fd1tdU5zZbzXqsX85jE7pybZK8Dss9QyKtruWY3G1BwL6Q7dPUL3RohSP5MWbfWB&id1=19590909_10&q=%2522Ferry%252BPorsche%2522#slide10 www.sn.at/], Archiv der "[[Salzburger Nachrichten]]", Ausgabe vom 9. September 1959, Parte</ref>), verheiratet. Die Leitung des österreichischen Betriebs übergab er seiner Tochter [[Louise Piëch|Louise]] (* [[1904]]; † [[1999]]), die mit Dr. [[Anton Piëch]] (* [[1894]]; † [[1952]]) verheiratet war.
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== Weblinks ==
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* [http://de.wikipedia.org/wiki/Ferdinand_Porsche Ferdinand Porsche in Wikipedia]
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* [http://de.wikipedia.org/wiki/Porsche Dr. Ing. h. c. F. Porsche AG  in Wikipedia]
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* [http://www.auto-museum.at Porsche Automuseum Helmut Pfeiffer]
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* [http://www.porschealpenstrasse.at Porsche Alpenstraße]
 
==Quellen==
 
==Quellen==
* [http://www.reisemosaik.at/Oldtimer Österreichisches Motorrad-Literatur- und Bild-Archiv Prof. Dr. H. Krackowizer]
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* [https://www.reisemosaik.at/Oldtimer Motorrad-Literatur- und Bild-Archiv Prof. Dr. H. Krackowizer]
* ''Die Auto-Österreiche'', Martin Pfundner, A & W Verlage GmbH Klosterneuburg, [[2006]], ISBN 3-200-00517-3
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* ''Die Auto-Österreicher'', Martin Pfundner, A & W Verlage GmbH Klosterneuburg, [[2006]], ISBN 3-200-00517-3
 
* ''Österreichische Automobilgeschichte''', Hans Seper, Martin Pfundner, Hans Peter Lenz, EUROTAX, [[1999]], ISBN 3-905566-01-X
 
* ''Österreichische Automobilgeschichte''', Hans Seper, Martin Pfundner, Hans Peter Lenz, EUROTAX, [[1999]], ISBN 3-905566-01-X
 +
* ''Ferdinand Porsche, der Weg eines genialen Konstrukteurs'', Richard von Frankenberg, Amalthea-Verlag, Wien [[1957]]
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* [[Salzburger Nachrichten]] ''60 Jahre Porsche beim Gaisbergrennen'' 3. Mai 2008
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== Einzelnachweise ==
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<references/>
  
==Weblinks==
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{{Porsche}}
* [http://www.porschealpenstrasse.at Porsche Alpenstraße]
 
* [http://www.auto-museum.at Porsche Museum Pfeiffer in Gmünd]
 
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Porsche wiki Deutschland Porsche]
 
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Ferdinand_Porsche wiki Deutschland Ferdinand Porsche]
 
  
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{{SORTIERUNG:Porsche, Ferdinand}}
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[[Kategorie:Person]]
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[[Kategorie:Person (Geschichte)]]
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[[Kategorie:Person (Familie)]]
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[[Kategorie:Geschichte (Person)]]
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[[Kategorie:Person (Sport)]]
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[[Kategorie:Person (Motorsport)]]
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[[Kategorie:Motorsport]]
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[[Kategorie:Motorsport (Geschichte)]]
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[[Kategorie:Automobilrennfahrer]]
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[[Kategorie:Geschichte]]
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[[Kategorie:Automobil]]
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[[Kategorie:Techniker]]
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[[Kategorie:Konstrukteur]]
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[[Kategorie:Wirtschaftstreibender]]
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[[Kategorie:Unternehmer]]
  
[[Kategorie:Zuagroaste|Porsche, Ferdinand]]
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[[Kategorie:Pinzgau]]
[[Kategorie:Motorsport|Porsche, Ferdinand]]
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[[Kategorie:Zell am See]]
[[Kategorie:Person (Geschichte)|Porsche, Ferdinand]]
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[[Kategorie:Zuagroaste]]
[[Kategorie:Unternehmen (Geschichte)|Porsche, Ferdinand]]
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[[Kategorie:Tschechien]]
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[[Kategorie:Böhmen]]
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[[Kategorie:Geboren 1875]]
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[[Kategorie:Gestorben 1951]]

Aktuelle Version vom 15. Oktober 2025, 22:34 Uhr

Ferdinand Porsche um 1920, ein Bild in der Sonderausstellung Die Geschichte Austro Daimlers von 1899 bis 1935.
Deutsches Bundesarchiv Bild 183-2005-1017-525, Dr. Ferdinand Porsche

Prof. DDr. h.c. Ferdinand Porsche (* 3. September 1875 in Maffersdorf, tschechisch Vratislavice nad Nisou, Böhmen; † 30. Jänner 1951 in Stuttgart, Deutschland) war ein Automobiltechniker und Konstrukteur, insbesondere Austro Daimler, Volkswagen und Porsche. Sein Grab befindet sich in Zell am SeeSchüttdorf, wo seine Urne in der Hauskapelle des Schüttgutes beigesetzt ist.

Leben

Jugendzeit

Ferdinand Porsche kam als Sohn des Spenglermeisters Anton Porsche in Nordböhmen zur Welt. Sein Vater wollte, dass er das Handwerk des Spenglermeisters erlernte. Doch Ferdinand experimentierte bereits als 14-Jähriger mit allen möglichen technischen Dingen, zeigte aber wenig Interesse am Spenglerhandwerk. Der Vater verbot ihm diesen "Firlefanz", worauf sich Ferdinand auf den Dachboden des Hauses zurückzog und dort in aller Heimlichkeit experimentierte. Z. B. baute er eine Reihe von Batterien und brachte kleine Lämpchen zum Glühen. Obwohl sein Vater dieses "Labor" mehrmals zerstörte, überraschte Ferdinand als 16-Jähriger den ganzen Ort Maffersdorf: In der Teppichfabrik des Ortes war erst vor kurzem elektrisches Licht installiert worden - während Vater Porsche einmal auf einer Baustelle auswärts einige Tage fort war, elektrifizierte Ferdinand als zweites Haus des Dorfes das Haus des Klempnermeisters Porsche. Diese Leistung überzeugte nun auch seinen Vater endgültig, dass Ferdinand nicht für den Spenglerberuf geeignet ist. Auf Fürsprache des Besitzers der Teppichfabrik wurde Ferdinand nach Wien geschickt.

Wien

Er begann als 18-Jähriger bei Béla Egger & Co in Wien (später Brown, Boveri & Co). Seine Begabung wurde rasch offenkundig und schon 1887 wurde er Assistent des Betriebsleiters. In dieser Stellung war er mit Versuchsfahrten des Egger-Lohner-Elektrowagens betraut, die mit Egger-Elektromotoren ausgestattet waren. So kam er 1900 zu den Lohner-Werken nach Wien-Floridsdorf, für die er den "Lohner-Porsche" mit Radnabenmotor entwickelte (1900 auf der Pariser Weltausstellung erstmals zu sehen gewesen).

Lohner Porsche

Porsche war aber nicht nur handwerklich sehr geschickt, er konnte auch ausgezeichnet Autofahren. Bereits im September 1900 fuhr er beim Semmeringer-Bergrennen den Semmering mit einem Elektrowagen in neuer Rekordzeit hinauf. Beim Exelbergrennen (Wien) gewann er 1902 die Kategorie der Wagen bis 1 000 Kilo und bei den Kaisermanövern des selben Jahres finden wir Porsche als k. u. k. Reserveinfanteristen vom Regiment Deutschmeister als Fahrer von Erzherzog Franz Ferdinand.

Bei der Österreichischen Daimler-Motoren-Gesellschaft

Bild oben: Direktor Ferdinand Porsche auf seinem österreichischen Daimler-Wagen, der erste Sieger der Prinz-Heinrich Automobil-Tourenfahrt 1910 mit dem österreichischen Beifahrer Heinrich Schönfeldt; Bild unten Direktor Eduard Fischer auf seinem österreichischen Daimler-Wagen, der zweite Sieger.

Emil Jellinek-Mercedes holte ihn 1905 als Nachfolger von Paul Daimler als technischen Direktor zu der Österreichischen Daimler-Motoren-Gesellschaft (später Austro-Daimler Motoren AG) nach Wiener Neustadt. Dort baute er ab 1908 auch Flugzeugmotoren. 1910 gewann ein von ihm konstruierter Daimler-Wagen die "Prinz-Heinrich-Fahrt"[1]. Im Jahr darauf gewann das Team Porsche - Dir. Fischer - Graf Schönfeldt den Teampreis der "Österreichischen Alpenfahrt".

Während des Ersten Weltkriegs entwickelte er Zugwagen für schwere Mörser. Beim Versuch, auch Panzerwagen dem Kaiser vorzustellen, scheuten allerdings die Pferde der Offiziere und man befand daher, dass diese Konstruktion ungeeignet für den Krieg wäre.

Zwischenkriegszeit

Nach dem Ersten Weltkrieg begann Porsche mit der Konstruktion von Rennwagen: 1921 fuhr erstmals der dann sehr erfolgreiche "Sascha"-Sportwagen. Zwistigkeiten mit Camillo Castiglioni (ein aus Triest stammender Industrieller, der an Banken, Austro Daimler, BMW und anderen Unternehmen beteiligt war) über diesen "Sascha"-Sportwagen brachten Porsche zu Daimler in Stuttgart, wo er 1923 wiederum einen erfolgreichen Mercedes-Rennwagen konstruierte, der 1924 mit Christian Werner das berühmte Rennen auf der Insel Sizilien, Italien, gewann: die Targa Florio.

Spannungen nach der Fusion von Daimler und Benz bescherten Porsche einen "Ausflug" von 1929 bis 1931 als Chefkonstrukteur der Steyr-Werke, wo er den "Steyr 30" und den "Steyr 100" konstruierte. 1931 gründete er sein eigenes Konstruktionsbüro in Stuttgart-Zuffenhausen, Deutschland. Er konstruierte unter anderem Rennwagen für Auto Union (auch jenen Auto Union Rennwagen Typ C, der mit rund 520 PS die Rennen Mitte der 1930er-Jahre dominierte und auch bei den Großglockner Automobil- und Motorradrennen 1935, 1938 und 1939 fuhr) und Modelle für die deutschen Motorradfirmen Zündapp und NSU.

In diese Zeit fällt auch der Beginn der Planung eines billigen Volkswagens im Auftrag des Führers. Sein Konzept wurde von den Nationalsozialisten aufgenommen und die Automobilfabrik in Wolfsburg ab 1937 von der "Deutschen Arbeitsfront" unter seiner technischen Leitung errichtet. Die militärische Verwertung der Idee entsprach aber nicht den Vorstellungen von Porsche.

Der erste VW am Großglockner

Großglockner Automobil- und Motorradrennen 1938: die ersten "KdF"-Wagen, die ersten Prototypen des Volkswagens, fuhren die Großglockner Hochalpenstraße hinauf, einer der Fahrer war Prof. Ferdinand Porsche.

"Stielaugen machten die Ostmärker beim Glockner Rennen 1938, als ein blaues Automobil, ein ganz normaler Tourenwagen, noch nie dort gesehen, lustig die Großglockner Rennstrecke hinauf brummte. Der Lautsprecher gab bekannt, dass dieses Fahrzeug für die 12,5 km lange Rennstrecke 21:54,4 Min benötigte und einen Schnitt von 34,5 km/h erreichte. Gänzlich ohne zu kochen, gänzlich ohne nach Kühlwasser zu lechzen. Am Steuer saß Ferdinand Porsche, und das Automobil war der KdF-Wagen, Deutschlands Volkswagen!" aus ein zeitgenössischer Zeitungsbericht.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Am Ende des Zweiten Weltkrieges hielt sich Porsche in Österreich in Gmünd in Kärnten und Zell am See auf, wohin er sich schon im Jänner 1945 zurückgezogen hatte und wo sich auch seine Kinder Louise und Ferry sowie das 1944 ausgelagerte Konstruktionsbüro befanden. Auf Betreiben des französischen Justizministers Pierre-Henri Teitgen wurde er nach einer Einladung durch den französischen Industrieminister Marcel Paul im Dezember 1945 zusammen mit Ferry Porsche und Anton Piëch in Baden-Baden in Deutschland in Haft genommen. Ihnen wurde vorgeworfen, während der Besetzung Frankreichs die Deportation französischer Arbeiter nach Fallersleben und die Verschleppung von Direktoren der Firma Peugeot in ein Konzentrationslager veranlasst zu haben. Außerdem wurden sie verantwortlich gemacht für die Demontage und Verlagerung von Maschinen und Werkzeug der Firma Peugeot ins Volkswagenwerk. Ferry Porsche wurde nach drei Monaten aus der Haft entlassen, Ferdinand Porsche und Anton Piëch verbrachten 22 Monate in französischen Gefängnissen. Sie wurden nach Zahlung einer Kaution im August 1947 entlassen. Durch eine Vielzahl von Zeugenaussagen konnte Porsche vor einem ordentlichen französischen Gericht 1948 einen Freispruch erreichen, da ihm keine Verantwortung für die vorgeworfenen Vergehen und Verbrechen zuerkannt wurde. Sein Antrag auf Zuerkennung der österreichischen Staatsbürgerschaft wurde abgelehnt, weil das bis 1956 wegen des Nationalsozialistengesetzes für 1933 bis 1938 ins Deutsche Reich eingebürgerte Personen verboten war.

Am 10. Juni 1949 füllte Porsche seinen Meldebogen für das Entnazifizierungsverfahren aus. Nach der Einstellung seines Verfahrens vor der Zentralspruchkammer Nord-Württemberg am 30. August 1949, wodurch für ihn die Verfahrenskosten in Höhe von rund 37.000 DM entfielen, kam Porsche aus Österreich zurück nach Stuttgart.

Doch zurück zu Gmünd, das in der britischen Besatzungszone lag. Für Porsche gab es ein Intermezzo in Italien, in dessen Verlauf die Konstruktion des Rennwagens Cisitalia fiel. Porsche gelang es immer wieder die Briten zu überzeugen, dass er Material benötigte, um in Gmünd Fahrzeuge herstellen zu können. Am 15. Juni 1948 wurde dann der erste Porsche, entwickelt von seinem Sohn Ferry, unter der Konstruktionsnummer 356 in Gmünd zugelassen. Im Herbst des selben Jahres am 7. September erhält Porsche den Gewerbeschein für den Handel mit Kraftfahrzeugen und deren Ersatzteile, beschränkt auf Erzeugnisse der Wolfsburger Motorenwerke (die man später in "Volkswagenwerk" umnannte) durch die Bezirkshauptmannschaft Spittal an der Drau.

Als schließlich die Firma aufgrund von mangelnden Entfaltungsmöglichkeiten ihren Sitz wieder nach Stuttgart-Zuffenhausen zurück verlegte, gründete Ferdinand Porsche die älteste noch tätige Porsche-Werkstätte in Österreich, die Firma Porsche Alpenstraße an der Alpenstraße in der Stadt Salzburg, wo am 28. Februar 1949 mit dem Werkstättenbetrieb begonnen wurde. Schon bald übersiedelte die Firma von der Alpenstraße in Salzburg in den Porschehof.

Grab in Zell am See

Im Jänner 1951 starb Ferdinand Porsche in Stuttgart im 76. Lebensjahr an den Folgen der Strapazen seiner in Haft, von denen er ich nie mehr erholt hatte. Sein Grab befindet sich in Zell am See, wo seine Urne in der Hauskapelle des Schüttgutes beigesetzt ist.

Widmungen

In der Salzburger Elisabeth-Vorstadt ist Ferdinand Porsche eine Straße gewidmet.

Diskussion Umbenennung

Nach jahrelangen Diskussionen um NS-belastete Straßennamen in Salzburg lag im Juni 2021 ein Historiker-Bericht vor. In diesem wird die Umbenennung dieser Straße empfohlen. Siegfried Trenker, Sprecher des KZ-Verbandes in Salzburg, ist für eine Umbenennung. "Wir sind für die Umbenennung aller belasteten Straßennamen. Ich will da keine Wertung machen. Es geht rein darum: Ehre, wem Ehre gebührt. Und wenn ich mich eben am größten Massenmord der Menschheitsgeschichte beteiligt oder vielleicht in weiterer Folge davon profitiert habe wie ein Ferdinand Porsche, dann gebührt mir einfach nicht die Ehre."

Robert Kriechbaumer, ein renommierter Historiker in Salzburg, seit 1993 wissenschaftlicher Leiter der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek und Autor des Werks "Die Dunkelheit des politischen Horizonts. Salzburg von 1933 bis 1938", sieht den Namen Porsche im Zusammenhang mit einer Straßenbenennung anders. Ferdinand Porsche sei "ein genialer Mensch, ein Erfinder gewesen". Porsche habe Innovationen gewollt, und das Regime habe ihm die Möglichkeit gegeben, seine Visionen zu verwirklichen. "Jetzt kann man sagen, natürlich, er ist nicht nur ein Mitläufer gewesen."[2]

Familie

Hauptartikel Familie Porsche

Ferdinand Porsche war mit Aloysia, geborene Kaes (* 1878; † 6. September 1959[3]), verheiratet. Die Leitung des österreichischen Betriebs übergab er seiner Tochter Louise (* 1904; † 1999), die mit Dr. Anton Piëch (* 1894; † 1952) verheiratet war.

Weblinks

Quellen

Einzelnachweise

  1. Die "Prinz Heinrich Fahrt" war ein berühmtes Rennen in Deutschland
  2. www.sn.at, 5. Juni 2021
  3. www.sn.at/, Archiv der "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 9. September 1959, Parte
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