Itzlinger Moos: Unterschied zwischen den Versionen

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Es befand sich im Osten des heutigen Itzlings, dessen westlicher Teil [[Schallmoos]] hieß (das Wort leitet sich vom schalen Moos her) und dessen östlicher Teil das Langmoos war.  
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Es befand sich im Osten des heutigen [[Itzling]]s, dessen östlicher Teil [[Schallmoos (Moor)|Schallmoos]] hieß (das Wort leitet sich vom schalen Moos her) und dessen östlicher Teil das Langmoos war.  
  
[[Wolf Dietrich von Raitenau]], der ganz am Rand des Itzlinger Moores mit dem [[Schloss Altenau]] (heute [[Schloss Mirabell]]) die stadtnahe Gegend vor der Stadt erstmals kleinräumig urbar zu machen versuchte, gab diesen moorigen Raum zur Besiedelung frei. Zuvor waren vermutlich im Weiler Itzling (abseits des ritterlichen Landhauses und allenfalls einer Mühle am [[Alterbach]]) wohl nur wenige Fischer ansässig.  
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Bis ins frühe [[17. Jahrhundert]] blieben die weiten Moorflächen, die sich orographisch rechts der [[Salzach]] ausdehnten, weitgehend unberührt. Im Raum südlich und nördlich des historischen kleinen Ortskerns von Itzling verzahnten sich Auwald und das Moor (hier Schallmoos genannt) ineinander. Die Moorflächen waren dabei mit dem randlichen [[Gnigler Moor]] verbunden. Durch den [[Alterbach]] getrennt breitete sich östlich desselben das Langmoos mit dem [[Nussdorfer Moos]] aus. Zwischen [[Plainberg]] und [[Hallwang]]-Berg (heute [[Berg-Sam]]) verband des [[Kasernmoos]] die Moorlandschaft mit dem Flachmoor an der [[Fischach (Fluss)|Fischach]]. Unweit davon lag das kleine [[Radeckermoos]]. Im Süden bildete das [[Parscher Moor]] eine vorgeschobene Zunge.  
  
Die ersten Bauerngüter entstanden vermutlich erst nach der teilweise Trockenlegung des Itzlinger Mooses (genauer des westlichsten Teils des Schallmooses) unter Erzbischof [[Paris Graf von Lodron]].  
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[[Fürsterzbischof]] [[Wolf Dietrich von Raitenau]], der ganz am Rand des Itzlinger Moores mit dem [[Schloss Altenau]] (heute [[Schloss Mirabell]]) die stadtnahe Gegend vor der Stadt erstmals kleinräumig urbar zu machen versuchte, gab diesen moorigen Raum zur Besiedelung frei. Zuvor waren vermutlich im Weiler Itzling (abseits des ritterlichen Landhauses und allenfalls einer Mühle am [[Alterbach]]) wohl nur wenige Fischer ansässig.  
  
Das [[Erstes Salzburger Elektricitätswerk]] (heute [[Hotel Bristol]]) wurde noch mit Torf aus diesem Moor befeuert.
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[[Paris Graf Lodron]] errichtete dann mit Hilfe der hier zahlreichen stationierten Soldaten den [[Fürstenweg]] (heute [[Vogelweiderstraße]] genannt) als zentrale Entwässerungsachse (vergl. die Achse der [[Moosstraße]] quer durch [[Hammerauer Moor|Leopoldskroner Moos]]), um die sich allmählich einzelne Herrenhöfe ansiedelten. Einen weiteren Entwässerungsgraben bildete der vermutlich ebenfalls während des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] angelegte [[Lämmerbach]] (auch Lämmererbach genannt). Am Rand dieses Entwässerungsgrabens wurde vor [[1648]] der [[Robinighof]] errichtet. Erst allmählich wuchs am Rande des schrittweise immer weiter kultivierten Moores dann die kleine Ortschaft [[Gnigl (Gemeinde)|Gnigl]]. Ein letzter erhaltener Rest der weiten Landschaft des Itzlinger Mooses ist das [[Samer Mösl]].
  
==Quellen==
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Die ersten Bauerngüter entstanden vermutlich erst nach der teilweise Trockenlegung des Itzlinger Mooses (genauer des westlichsten Teils des Schallmooses) unter Fürsterzbischof [[Paris Graf von Lodron]].
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Das [[Erstes Salzburger Elektricitätswerk]] (heute [[Hotel Bristol (Stadt Salzburg)|Hotel Bristol]]) wurde noch mit Torf aus diesem Moor befeuert.
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== Quellen ==
 
* Salzburwiki-Artikel [[Itzling]]
 
* Salzburwiki-Artikel [[Itzling]]
 
* [[Salzburger Miniaturen]] von [[Karl Heinz Ritschel]], [[Otto Müller Verlag]], 1998, ISBN 3-7013-09579-5
 
* [[Salzburger Miniaturen]] von [[Karl Heinz Ritschel]], [[Otto Müller Verlag]], 1998, ISBN 3-7013-09579-5
  
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[[Kategorie:Wissenschaft]]
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[[Kategorie:Geografie]]
 
[[Kategorie:Landschaft]]
 
[[Kategorie:Landschaft]]
 
[[Kategorie:Moor]]
 
[[Kategorie:Moor]]
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[[Kategorie:Stadt Salzburg]]
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[[Kategorie:Itzling]]

Aktuelle Version vom 15. November 2023, 11:39 Uhr

Das Itzlinger Moos war ein ausgedehntes Moorgebiet im Nordosten der heutigen Stadt Salzburg.

Lage

Es befand sich im Osten des heutigen Itzlings, dessen östlicher Teil Schallmoos hieß (das Wort leitet sich vom schalen Moos her) und dessen östlicher Teil das Langmoos war.

Geschichte

Bis ins frühe 17. Jahrhundert blieben die weiten Moorflächen, die sich orographisch rechts der Salzach ausdehnten, weitgehend unberührt. Im Raum südlich und nördlich des historischen kleinen Ortskerns von Itzling verzahnten sich Auwald und das Moor (hier Schallmoos genannt) ineinander. Die Moorflächen waren dabei mit dem randlichen Gnigler Moor verbunden. Durch den Alterbach getrennt breitete sich östlich desselben das Langmoos mit dem Nussdorfer Moos aus. Zwischen Plainberg und Hallwang-Berg (heute Berg-Sam) verband des Kasernmoos die Moorlandschaft mit dem Flachmoor an der Fischach. Unweit davon lag das kleine Radeckermoos. Im Süden bildete das Parscher Moor eine vorgeschobene Zunge.

Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau, der ganz am Rand des Itzlinger Moores mit dem Schloss Altenau (heute Schloss Mirabell) die stadtnahe Gegend vor der Stadt erstmals kleinräumig urbar zu machen versuchte, gab diesen moorigen Raum zur Besiedelung frei. Zuvor waren vermutlich im Weiler Itzling (abseits des ritterlichen Landhauses und allenfalls einer Mühle am Alterbach) wohl nur wenige Fischer ansässig.

Paris Graf Lodron errichtete dann mit Hilfe der hier zahlreichen stationierten Soldaten den Fürstenweg (heute Vogelweiderstraße genannt) als zentrale Entwässerungsachse (vergl. die Achse der Moosstraße quer durch Leopoldskroner Moos), um die sich allmählich einzelne Herrenhöfe ansiedelten. Einen weiteren Entwässerungsgraben bildete der vermutlich ebenfalls während des Dreißigjährigen Krieges angelegte Lämmerbach (auch Lämmererbach genannt). Am Rand dieses Entwässerungsgrabens wurde vor 1648 der Robinighof errichtet. Erst allmählich wuchs am Rande des schrittweise immer weiter kultivierten Moores dann die kleine Ortschaft Gnigl. Ein letzter erhaltener Rest der weiten Landschaft des Itzlinger Mooses ist das Samer Mösl.

Die ersten Bauerngüter entstanden vermutlich erst nach der teilweise Trockenlegung des Itzlinger Mooses (genauer des westlichsten Teils des Schallmooses) unter Fürsterzbischof Paris Graf von Lodron.

Das Erstes Salzburger Elektricitätswerk (heute Hotel Bristol) wurde noch mit Torf aus diesem Moor befeuert.

Quellen