| | Auch wenn der Kanzler die Einheimischen oft nicht richtig verstand, brachte er allen Bauern, Sennerinnen auf den Almen und der Landbevölkerung großen Respekt entgegen, er hat ein immenses Gedächtnis und eine riesige Merkfähigkeit. Einmal war ein Medizinstudent aus London, "Sir Richard", mit von der Partie über den [[Schafberg]], Vormauer zum Holzerbauer, wo dieser völlig erschöpft ankam. Trotz einer kräftigen Stärkung musste der Engländer mit dem Bierlaster und dem Leibarzt nach St. Wolfgang transportiert werden. An verlässlicher Freundschaft lag der Familie viel, mein Mann wurde für die Familie ärztlicher Ratgeber, Wander- und Bergkamerad. Durch die vielen gemeinsamen Sommer hat sich vieles eingespielt. | | Auch wenn der Kanzler die Einheimischen oft nicht richtig verstand, brachte er allen Bauern, Sennerinnen auf den Almen und der Landbevölkerung großen Respekt entgegen, er hat ein immenses Gedächtnis und eine riesige Merkfähigkeit. Einmal war ein Medizinstudent aus London, "Sir Richard", mit von der Partie über den [[Schafberg]], Vormauer zum Holzerbauer, wo dieser völlig erschöpft ankam. Trotz einer kräftigen Stärkung musste der Engländer mit dem Bierlaster und dem Leibarzt nach St. Wolfgang transportiert werden. An verlässlicher Freundschaft lag der Familie viel, mein Mann wurde für die Familie ärztlicher Ratgeber, Wander- und Bergkamerad. Durch die vielen gemeinsamen Sommer hat sich vieles eingespielt. |
| − | Viele der Visionen des Kanzlers, die er uns bei den Wanderungen vermittelte, wurden wahr. Durch die Erziehung zu Pflichtbewusstsein und Gottvertrauen trug Helmut Kohls Elternhaus bei. Sein Vater stammte aus einer bäuerlichen Dreizehnkinderfamilie, bei Mutter Kohl war ihr Glaube der Mittelpunkt des Daseins. In Ludwigshafen-Oggersheim erlaubte der große Garten des Familienanwesens die Tierhaltung für den eigenen Gebrauch. Hühner und Hasenzucht war ein Standbein der Kohlschen Haushaltsführung in der Hungerzeit und oblag dem jüngsten Sohn Helmut. Die Not der Kriegs- und Nachkriegszeit, der mit 18 Jahren gefallene Bruder prägten die Lebenserfahrung Helmut Kohls. Er wird von seinen Wurzeln getragen. Nach dem tragischen Tod von Hannelore Kohl gab es nur mehr gastfreundschaftliche Besuche mit vielen guten, fröhlichen Erinnerungen in St. Wolfgang. Für eine große Anzahl deutscher Urlauber war Helmut Kohls Feriendomizil in St. Gilgen am Wolfgangsee ein entscheidendes Reiseziel. In St. Gilgen bleibt der Gast, der [[1985]] zum Ehrenbürger ernannt wurde, unvergessen. | + | Viele der Visionen des Kanzlers, die er uns bei den Wanderungen vermittelte, wurden wahr. Durch die Erziehung zu Pflichtbewusstsein und Gottvertrauen trug Helmut Kohls Elternhaus bei. Sein Vater stammte aus einer bäuerlichen Dreizehnkinderfamilie, bei Mutter Kohl war ihr Glaube der Mittelpunkt des Daseins. In Ludwigshafen-Oggersheim erlaubte der große Garten des Familienanwesens die Tierhaltung für den eigenen Gebrauch. Hühner und Hasenzucht war ein Standbein der Kohlschen Haushaltsführung in der Hungerzeit und oblag dem jüngsten Sohn Helmut. Die Not der Kriegs- und Nachkriegszeit, der mit 18 Jahren gefallene Bruder prägten die Lebenserfahrung Helmut Kohls. Er wird von seinen Wurzeln getragen. Nach dem tragischen Tod von Hannelore Kohl gab es nur mehr gastfreundschaftliche Besuche mit vielen guten, fröhlichen Erinnerungen in St. Wolfgang. Für eine große Anzahl deutscher Urlauber war Helmut Kohls Feriendomizil in St. Gilgen am Wolfgangsee ein entscheidendes Reiseziel. In St. Gilgen bleibt der Gast, der [[1985]] zum Ehrenbürger ernannt wurde, unvergessen. Die Gemeinde St. Gilgen widmete Helmut Kohl [[1995]] einen kleinen Park am See. |