| | Am [[26. April]] 1794 erhob der Erzbischof "Unsern Truchseß Lieben Getreuen Andreas Nesselthaler" offiziell zum Hofmaler und "Gallerie-Inspektor". In seiner neuen Stellung erhielt Nesselthaler mit 1. Mai des Jahres in monatlichen Raten gegen Quittung ein Jahresgehalt von 500 [[Gulden]] und auf Reisen zwei Gulden pro Tag "nebst freyem Gefährt". Neben seinem Amt als Hofmaler war Nesselthaler unter anderem für die Neuordnung der fürsterzbischöflichen Bildergalerie verantwortlich. [[1793]] war diese "noch im Entstehen." Der neue Standort der Sammlung war das gesamte obere Geschoss an der Vorderseite der [[Alte Residenz|Residenz]], wo sich ehemals die Harrach’schen Zimmer befunden hatten. | | Am [[26. April]] 1794 erhob der Erzbischof "Unsern Truchseß Lieben Getreuen Andreas Nesselthaler" offiziell zum Hofmaler und "Gallerie-Inspektor". In seiner neuen Stellung erhielt Nesselthaler mit 1. Mai des Jahres in monatlichen Raten gegen Quittung ein Jahresgehalt von 500 [[Gulden]] und auf Reisen zwei Gulden pro Tag "nebst freyem Gefährt". Neben seinem Amt als Hofmaler war Nesselthaler unter anderem für die Neuordnung der fürsterzbischöflichen Bildergalerie verantwortlich. [[1793]] war diese "noch im Entstehen." Der neue Standort der Sammlung war das gesamte obere Geschoss an der Vorderseite der [[Alte Residenz|Residenz]], wo sich ehemals die Harrach’schen Zimmer befunden hatten. |
| − | Andreas Nesselthaler führt, obwohl in höfischen Diensten und für die bildende Kunst in Stadt und Land mitverantwortlich, in der Salzburger Kunstgeschichte ein Schattendasein. Grund dafür ist zum einen die zurückhaltende Sprache seiner Bilder; auch seine eigene Persönlichkeit wird als still und bescheiden beschrieben. Beides half ihm wohl, Bedienstetentum mit Kunst zu vereinbaren. Wäre er, wie [[Wolfgang Amadeus Mozart|Mozart]], ein selbstbewusstes Genie gewesen, hätte wohl auch ihn nichts im Herrschaftsbereich Fürsterzbischof Colloredos gehalten. | + | Andreas Nesselthaler führt, obwohl in höfischen Diensten und für die bildende Kunst in Stadt und Land mitverantwortlich, in der Salzburger Kunstgeschichte ein Schattendasein. Grund dafür ist zum einen die zurückhaltende Sprache seiner Bilder; auch seine eigene Persönlichkeit wird als still und bescheiden beschrieben. Beides half ihm wohl, Bedienstetentum mit Kunst zu vereinbaren. Wäre er, wie [[Wolfgang Amadè Mozart|Mozart]], ein selbstbewusstes Genie gewesen, hätte wohl auch ihn nichts im Herrschaftsbereich Fürsterzbischof Colloredos gehalten. |
| | [[Benedikt Pillwein]] bezeichnet ihn als "''liebenswürdigen und ausgezeichneten Mann''", 1798 schreibt [[Friedrich Franz Joseph Graf von Spaur|Graf Friedrich von Spaur]] (* 1756; † 1821), dass Nesselthaler "''von seiner Kunst gar nicht aufgebläht''" sei, "''sondern einfach und überhaupt ein sehr richtig, helle und liebevoll denkender, wie eine Weiser, äußerst wenig Bedürfnisse hat und bloß dem Studium seiner Kunst lebt.''" 1798 berichtet er: "''Möchte er doch (...) nicht mit allzu andauernder erschlaffender Anstrengung seinen Studien obliegen (...)! denn schon sein blasse, fast alen großen Mahlern eigene Gesichtsfarbe, und seine Anlage zur Hypochondrie sollte ihn zu mehrerer Bewegung und Zerstreuung ermuntern, die ihn sicherer als Arzeneyen, vor den, den Mahlern so gefährlichen Bleykoliken bewahren, sein Leben verlängern und zur Erfüllung seiner Berufsarbeiten aufgelegt erhalten würden.''" Pillwein spricht sogar von Ohnmachtsanfällen des Künstlers infolge von Überanstrengung. | | [[Benedikt Pillwein]] bezeichnet ihn als "''liebenswürdigen und ausgezeichneten Mann''", 1798 schreibt [[Friedrich Franz Joseph Graf von Spaur|Graf Friedrich von Spaur]] (* 1756; † 1821), dass Nesselthaler "''von seiner Kunst gar nicht aufgebläht''" sei, "''sondern einfach und überhaupt ein sehr richtig, helle und liebevoll denkender, wie eine Weiser, äußerst wenig Bedürfnisse hat und bloß dem Studium seiner Kunst lebt.''" 1798 berichtet er: "''Möchte er doch (...) nicht mit allzu andauernder erschlaffender Anstrengung seinen Studien obliegen (...)! denn schon sein blasse, fast alen großen Mahlern eigene Gesichtsfarbe, und seine Anlage zur Hypochondrie sollte ihn zu mehrerer Bewegung und Zerstreuung ermuntern, die ihn sicherer als Arzeneyen, vor den, den Mahlern so gefährlichen Bleykoliken bewahren, sein Leben verlängern und zur Erfüllung seiner Berufsarbeiten aufgelegt erhalten würden.''" Pillwein spricht sogar von Ohnmachtsanfällen des Künstlers infolge von Überanstrengung. |