Matthias Stöckl: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 8. Oktober 2017, 19:29 Uhr

Matthias Stöckl (aus Bramberg am Wildkogel) war ein Salzburger Bauernführer.

Allgemeines

Geboren wurde Matthias Stöckl auf einem Bauernhof in Bramberg am Wildkogel im oberen Pinzgau. Er besaß im Salzburger Bauernaufstand von 1525 keine zentrale Rolle, ist aber die Salzburger und Pinzgauer Lokalgeschichte nicht unbedeutend. Als einziger Salzburger Bauernkrieger ist er auch in einer zeitgenössischen bildlichen Darstellung zu sehen.

Stöckl befand sich an der Spitze jener aufrührerischen Bauern, die am Pfingstmontag des Jahres 1525 bei Nacht durch das von regierungsfeindlichen Bütrgern der Stadt geöffneten Steintor in die Stadt Salzburg einmarschierten. Die Bürger von Salzburg zwangen damit ihren Landesherren Fürsterzbischof Matthäus Lang sich mit erinem Hofstaat auf der Festung Hohensalzburg zu verschanzen.

Von Bauernführer Mathias Stöckl wird berichtet, dass er mit seinen Leuten durch die Gassen der erzbischöflichen Stadt stürmte und an den Haustüren vornehmer Häuser Zelltel anbrachte: "Dis haus ist mein, bis der unschuldige todt meines bruedern gerochen wird". Zuvor war ein protestantischer Prediger Eustachius von Heiterwang aus dem Unterinntal 1524 an den Diözesanbischof überstellt und nachfolgend zu langjähriger Kerkerstrafe verurteilt worden, aber auf dem Weg zum Verließ inm Pinzgau in Mark Schellenberg von zwei Bauernburschen, Hans Stöck und seinem Genossen befreit worden. Darauf wurde Hans Stüöckll uidn sein Genosse wenige Tage später auf der Abtswiese im Nonntal hingerichtet.

Bild

Von dem Salzburger Bauernführer Matthias Stöckl ist eine votivbildartige Darstellung erhalten, das aus der Zeit um 1820 stammt, aber wohl auf ältere hstorische Vorlagen zurückgreift. Stöckl ist hier im Raum Mönchsberg auf einem Schimmel vor der Festung Hohensalzburg reitend mit voller Rüstung und mit Schwert in der Hand abgebildet. Die Ritterrüstung des Bauernführers und im Bildtext erwähnten 33.000 kämpfenden Rebellen entsprechen wohl nicht den Tatsachen. Neben Stöckl sind verschiedene Stichwaffen, eine rotweiße Fahne und ein Legatenkreuz zu erkennen. Auf dem Boden liegen vier hölzerne Kanonen, mit denen die schlecht ausgerüsteten Bauern damals vergeblich versuchten, die Festung zu erobern.

Literatur

Heinz Dopsch und Hans Spatzenegger, Geschichte Salzburgs, Band II, Neuzeit und Zeitgeschichte 1. Teil, S. 55 ff