Ainring: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Ainring''' ist eine Gemeinde im [[Oberbayern|oberbayerischen]] Landkreis [[Berchtesgadener Land]] in [[Bayern]]. | '''Ainring''' ist eine Gemeinde im [[Oberbayern|oberbayerischen]] Landkreis [[Berchtesgadener Land]] in [[Bayern]]. | ||
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| + | [[1939]] zählte Gemeinde 3 850 Einwohner, [[2015]] waren es 9 672. | ||
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| + | Adelstetten, Ainring, An der Straß, Au, Berg, Bicheln, Bruch, Ed, Eschlberg, Feldkirchen, Fürberg, Gepping, Hagenau, Hammerau, Hausmoning, Heidenpoint, Hofer, Hort, Kohlstatt, Langacker, Mitterfelden, Moos, Mühlreit, Mühlstatt, Mürack, Perach, Pirach, Rabling, Rauchenbücheln, Reit, Schiffmoning, Schmiding, Simonhäusl, Ulrichshögl und Wiesbach (Gemeinde Ainring in ihren ursprünglichen Grenzen); | ||
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| + | Thundorf, Abfalter, Altmutter, Bach, Buchreit, Doppeln, Gehring, Gessenhart, Hasholzen, Hinterau, Höglau, Niederstraß, Oberholzen, Öd, Ottmaning, Rain, Straß, Sur, Thundorfermühle, Weng und Winkeln (frühere Gemeinde Straß); | ||
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| + | == Sehenswert == | ||
| + | Zum Gemeindegebiet gehören Teile des [[Högl]]s mit Ulrichshögl und der [[Filialkirche St. Ulrich (Ulrichshögl)|Filialkirche St. Ulrich]]. | ||
==Geschichte== | ==Geschichte== | ||
| − | Eine bedeutende Ansiedlung der späten [[Steinzeit]] (Altheimer Gruppe 3800 - 3400 v. Chr.) lag auf dem Auhögl südlich des Ainringer Ortsteils [[Hammerau]]. In der [[Römer|römischen]] Epoche führte die Straße von ''Augusta Vindelicorum'' (Augsburg) nach [[Iuvavum]] (Salzburg) über das Gebiet der heutigen Gemeinde Ainring, etwa dort, wo heute die B 304 verläuft. Nach Süden, in Richtung ''Salinas'' ([[Bad Reichenhall]]) zweigte in Bruch ein Weg von dieser Straße ab und verlief auf der Hochterrasse der [[Saalach]] über | + | Eine bedeutende Ansiedlung der späten [[Steinzeit]] (Altheimer Gruppe 3800 - 3400 v. Chr.) lag auf dem Auhögl südlich des Ainringer Ortsteils [[Hammerau]]. In der [[Römer|römischen]] Epoche führte die Straße von ''Augusta Vindelicorum'' (Augsburg) nach [[Iuvavum]] (Salzburg) über das Gebiet der heutigen Gemeinde Ainring, etwa dort, wo heute die B 304 verläuft. Nach Süden, in Richtung ''Salinas'' ([[Bad Reichenhall]]) zweigte in Bruch ein Weg von dieser Straße ab und verlief auf der Hochterrasse der [[Saalach]] über Hausmoning, Feldkirchen und Hammerau, wo Funde auf römische Besiedlung hindeuten. |
Während der [[Bajuwaren|bajuwarischen]] Landnahme ab dem frühen [[6. Jahrhundert]] entstanden die frühbairischen Ortsnamen. Dabei drückt die Nachsilbe ''–ing'' die Zugehörigkeit zu etwas oder jemanden aus. Der Name ''Ainring'' (Ainheringa) steht für eine bairische Siedlergruppe, die sich unter der Leitung eines Anführers namens „Einher“ dort niedergelassen hat. Der Ortsname bedeutet soviel, wie „bei den Leuten des Einher“. | Während der [[Bajuwaren|bajuwarischen]] Landnahme ab dem frühen [[6. Jahrhundert]] entstanden die frühbairischen Ortsnamen. Dabei drückt die Nachsilbe ''–ing'' die Zugehörigkeit zu etwas oder jemanden aus. Der Name ''Ainring'' (Ainheringa) steht für eine bairische Siedlergruppe, die sich unter der Leitung eines Anführers namens „Einher“ dort niedergelassen hat. Der Ortsname bedeutet soviel, wie „bei den Leuten des Einher“. | ||
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Vom 14. bis zum Ende des [[18. Jahrhundert]]s war der Ortsteil [[Feldkirchen bei Ainring]] ein bekannter Wallfahrtsort. Die Kirche zu „Unserer Lieben Frau“ zählte bis ins 18. Jahrhundert hinein zu den bedeutendsten Gnadenorten im gesamten [[Erzstift Salzburg]]. | Vom 14. bis zum Ende des [[18. Jahrhundert]]s war der Ortsteil [[Feldkirchen bei Ainring]] ein bekannter Wallfahrtsort. Die Kirche zu „Unserer Lieben Frau“ zählte bis ins 18. Jahrhundert hinein zu den bedeutendsten Gnadenorten im gesamten [[Erzstift Salzburg]]. | ||
| − | Die [[1537]] von [[Fürsterzbischof]] [[Matthäus Lang von Wellenburg]] gegründete Annahütte, (siehe [[Stahlwerk Annahütte]]) in Hammerau, in der in erster Linie Drahtseile, Waffen, Werkzeuge, Nägel und Bleche hergestellt wurden bezog ihr Eisen aus Achthal bei Neukirchen (siehe [[Bergbaumuseum Achthal]]), wo ein Erzbergwerk betrieben wurde. Die Produkte verkaufte man außerhalb Salzburgs bis nach Ober- und Niederbayern, Tirol und Schwaben. Ein weiterer überregional bedeutender Wirtschaftszweig waren der Abbau und die Verarbeitung von | + | Die [[1537]] von [[Fürsterzbischof]] [[Matthäus Lang von Wellenburg]] gegründete Annahütte, (siehe [[Stahlwerk Annahütte]]) in Hammerau, in der in erster Linie Drahtseile, Waffen, Werkzeuge, Nägel und Bleche hergestellt wurden bezog ihr Eisen aus Achthal bei Neukirchen (siehe [[Bergbaumuseum Achthal]]), wo ein Erzbergwerk betrieben wurde. Die Produkte verkaufte man außerhalb Salzburgs bis nach Ober- und Niederbayern, Tirol und Schwaben. Ein weiterer überregional bedeutender Wirtschaftszweig waren der Abbau und die Verarbeitung von "Högler Sandstein" im Ortsteil Ulrichshögl. |
Im Jahre [[1810]] fiel das Land Salzburg an das [[Königreich Bayern]]. Als Salzburg 1816 zum zweiten Mal an Österreich fiel, blieb Ainring, zusammen mit dem so genannten [[Rupertiwinkel]], in dem es liegt, bei Bayern. | Im Jahre [[1810]] fiel das Land Salzburg an das [[Königreich Bayern]]. Als Salzburg 1816 zum zweiten Mal an Österreich fiel, blieb Ainring, zusammen mit dem so genannten [[Rupertiwinkel]], in dem es liegt, bei Bayern. | ||
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| − | [[1933]] entstand neben dem in [[Salzburg]] benachbarten [[Salzburg Airport W. A. Mozart|Flughafen]] auch ein weiterer in Ainring. | + | === Flugplatz Ainring == |
| + | [[1933]] entstand neben dem in [[Salzburg]] benachbarten [[Salzburg Airport W. A. Mozart|Flughafen]] auch ein weiterer in Ainring. Der Flugplatz Ainring, eigentlich ''Reichsflughafen Bad Reichenhall-Berchtesgaden'' genannt, war in erster Linie der Forschung und Weiterentwicklung des Luftverkehrs in Deutschland gewidmet (Deutsche Forschungsanstalt für Segelflug - Ernst Udet e.V. für Aerodynamik, Flugmechanik und Sondertriebwerke). Er war der Lieblingsflughafen [[Adolf Hitler]]s gewesen, von dem aus er dann meist auf den [[Obersalzberg]] weiterreiste. Um von diesem Flugplatz möglichst rasch den Obersalzberg zu erreichen, ließ er die [[Reichsautobahn]] über den [[Walserberg]] bis zur heutigen [[Autobahnanschlussstelle Salzburg-Süd]] verlängern. | ||
Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] dienten die ehemaligen Flughafengebäude als erste Unterkunft für tausende von Heimatvertriebenen. Aus dem ehemaligen Flughafengelände entwickelte sich [[Mitterfelden]], heute mit über 4 200 Einwohnern der größte Ortsteil der Gemeinde Ainring. | Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] dienten die ehemaligen Flughafengebäude als erste Unterkunft für tausende von Heimatvertriebenen. Aus dem ehemaligen Flughafengelände entwickelte sich [[Mitterfelden]], heute mit über 4 200 Einwohnern der größte Ortsteil der Gemeinde Ainring. | ||
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| + | Nachdem in den letzten Kriegstagen des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] die zur Nachbargemeinde [[Wals]]-[[Grünau]] bestehende Brücke gesprengt wurde, konnte im Jahr [[2002]] an fast selber Stelle mit der Errichtung der [[Hammerauer Brücke]] (ein Übergang für den Fußgänger- und Fahrradverkehr) diese traditionsreiche Verbindung zwischen [[Salzburg (Bundesland)|Salzburg]] und Bayern wieder aktiviert werden. | ||
==Wirtschaft== | ==Wirtschaft== | ||
| − | Der größte Betrieb der Gemeinde Ainring ist das [[Stahlwerk Annahütte]] im Ortsteil | + | Der größte Betrieb der Gemeinde Ainring ist das [[Stahlwerk Annahütte]] im Ortsteil Hammerau, dessen Geschichte auf das Jahr [[1537]] zurückgeht. Es dürfte das älteste noch existierende „Eisenwerk“ Europas sein. [[1940]] waren einmal 2 000 Personen im Werk beschäftigt (Rüstungsindustrie). Das zur Max-Aicher-Unternehmensgruppe gehörende Werk beschäftigte 2008 mehr als 400 Mitarbeiter und produziert hochwertige Spezialstähle, die es weltweit vermarktet. |
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''Premierenbericht in den Salzburger Nachrichten am 2. August 2012 über "So ist doch Gott mit uns" auf der Freilichtbühne in Ainring'' | ''Premierenbericht in den Salzburger Nachrichten am 2. August 2012 über "So ist doch Gott mit uns" auf der Freilichtbühne in Ainring'' | ||
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Datei:Ainringausblick in den Süden 062.jpg|Blick nach Süden bei Regen, rechts der [[Untersberg]] | Datei:Ainringausblick in den Süden 062.jpg|Blick nach Süden bei Regen, rechts der [[Untersberg]] | ||
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==Weblinks== | ==Weblinks== | ||
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* [[Helga Reindel-Schedl]]: Laufen an der Salzach, Die alt-salzburgischen Pfleggerichte Laufen, Staufeneck, Teisendorf, Tittmoning und Waging, Historischer Atlas von Bayern, 1989 | * [[Helga Reindel-Schedl]]: Laufen an der Salzach, Die alt-salzburgischen Pfleggerichte Laufen, Staufeneck, Teisendorf, Tittmoning und Waging, Historischer Atlas von Bayern, 1989 | ||
*[[Benutzer:Franz Fuchs|Franz Fuchs]] | *[[Benutzer:Franz Fuchs|Franz Fuchs]] | ||
| + | * [http://ainring.info/historica/flugpl.htm ainring.info] | ||
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Version vom 19. April 2017, 13:52 Uhr
Ainring ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Berchtesgadener Land in Bayern.
Allgemeines
1939 zählte Gemeinde 3 850 Einwohner, 2015 waren es 9 672.
Ortsteile
Adelstetten, Ainring, An der Straß, Au, Berg, Bicheln, Bruch, Ed, Eschlberg, Feldkirchen, Fürberg, Gepping, Hagenau, Hammerau, Hausmoning, Heidenpoint, Hofer, Hort, Kohlstatt, Langacker, Mitterfelden, Moos, Mühlreit, Mühlstatt, Mürack, Perach, Pirach, Rabling, Rauchenbücheln, Reit, Schiffmoning, Schmiding, Simonhäusl, Ulrichshögl und Wiesbach (Gemeinde Ainring in ihren ursprünglichen Grenzen);
Thundorf, Abfalter, Altmutter, Bach, Buchreit, Doppeln, Gehring, Gessenhart, Hasholzen, Hinterau, Höglau, Niederstraß, Oberholzen, Öd, Ottmaning, Rain, Straß, Sur, Thundorfermühle, Weng und Winkeln (frühere Gemeinde Straß);
Sehenswert
Zum Gemeindegebiet gehören Teile des Högls mit Ulrichshögl und der Filialkirche St. Ulrich.
Geschichte
Eine bedeutende Ansiedlung der späten Steinzeit (Altheimer Gruppe 3800 - 3400 v. Chr.) lag auf dem Auhögl südlich des Ainringer Ortsteils Hammerau. In der römischen Epoche führte die Straße von Augusta Vindelicorum (Augsburg) nach Iuvavum (Salzburg) über das Gebiet der heutigen Gemeinde Ainring, etwa dort, wo heute die B 304 verläuft. Nach Süden, in Richtung Salinas (Bad Reichenhall) zweigte in Bruch ein Weg von dieser Straße ab und verlief auf der Hochterrasse der Saalach über Hausmoning, Feldkirchen und Hammerau, wo Funde auf römische Besiedlung hindeuten.
Während der bajuwarischen Landnahme ab dem frühen 6. Jahrhundert entstanden die frühbairischen Ortsnamen. Dabei drückt die Nachsilbe –ing die Zugehörigkeit zu etwas oder jemanden aus. Der Name Ainring (Ainheringa) steht für eine bairische Siedlergruppe, die sich unter der Leitung eines Anführers namens „Einher“ dort niedergelassen hat. Der Ortsname bedeutet soviel, wie „bei den Leuten des Einher“.
Als herzogliches Hauskloster war das Benediktinenstift Nonnberg in Salzburg von Anfang an besonders reich mit Besitz ausgestattet, wie das älteste Salzburger Güterverzeichnis, die Notitia Arnonis (788 - 790 n. Chr.) belegt: „Es übergab zuerst Herzog Theudebert im Gau Salzburggau ein Dorf namens Ainheringa (Ainring) mit 30 Hufen… und Wehrmänner, und was zu dem selben Dorf gehörte mit Mühlen im Fluss, der Saalach heißt.“ Dies ist die erste Erwähnung des Ortes Ainring in der Geschichte, welche sich auf die Zeit zwischen 713 und 715 bezieht, da die Schenkung in diesem Zeitraum erfolgte. Nach einer Besitzbestätigung aus dem Jahre 1117 gehörte die „Bichlbruck“ über die Saalach und die dazugehörige Mautstelle ebenfalls dem Stift. Auch nach den Urbaren (Besitzrechtsverzeichnissen) des 14. Jahrhunderts war das Stift Nonnberg in der Gegend von Ainring reich begütert. Dort besaß es 13 Güter, die vom „Amt Bicheln“ aus verwaltet wurden. Den umfangreichsten Besitz im heutigen Gemeindegebiet mit dem Verwaltungssitz in Thundorf aber hatte das Salzburger Domkapitel. Das Erzstift St. Peter verfügte über Güter in Straß, Perach, Gehring und Bruch. Daneben hatten noch einige Adelige Grundbesitz in diesem Bereich.
Vom 14. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts war der Ortsteil Feldkirchen bei Ainring ein bekannter Wallfahrtsort. Die Kirche zu „Unserer Lieben Frau“ zählte bis ins 18. Jahrhundert hinein zu den bedeutendsten Gnadenorten im gesamten Erzstift Salzburg.
Die 1537 von Fürsterzbischof Matthäus Lang von Wellenburg gegründete Annahütte, (siehe Stahlwerk Annahütte) in Hammerau, in der in erster Linie Drahtseile, Waffen, Werkzeuge, Nägel und Bleche hergestellt wurden bezog ihr Eisen aus Achthal bei Neukirchen (siehe Bergbaumuseum Achthal), wo ein Erzbergwerk betrieben wurde. Die Produkte verkaufte man außerhalb Salzburgs bis nach Ober- und Niederbayern, Tirol und Schwaben. Ein weiterer überregional bedeutender Wirtschaftszweig waren der Abbau und die Verarbeitung von "Högler Sandstein" im Ortsteil Ulrichshögl.
Im Jahre 1810 fiel das Land Salzburg an das Königreich Bayern. Als Salzburg 1816 zum zweiten Mal an Österreich fiel, blieb Ainring, zusammen mit dem so genannten Rupertiwinkel, in dem es liegt, bei Bayern.
= Flugplatz Ainring
1933 entstand neben dem in Salzburg benachbarten Flughafen auch ein weiterer in Ainring. Der Flugplatz Ainring, eigentlich Reichsflughafen Bad Reichenhall-Berchtesgaden genannt, war in erster Linie der Forschung und Weiterentwicklung des Luftverkehrs in Deutschland gewidmet (Deutsche Forschungsanstalt für Segelflug - Ernst Udet e.V. für Aerodynamik, Flugmechanik und Sondertriebwerke). Er war der Lieblingsflughafen Adolf Hitlers gewesen, von dem aus er dann meist auf den Obersalzberg weiterreiste. Um von diesem Flugplatz möglichst rasch den Obersalzberg zu erreichen, ließ er die Reichsautobahn über den Walserberg bis zur heutigen Autobahnanschlussstelle Salzburg-Süd verlängern.
Nach dem Zweiten Weltkrieg dienten die ehemaligen Flughafengebäude als erste Unterkunft für tausende von Heimatvertriebenen. Aus dem ehemaligen Flughafengelände entwickelte sich Mitterfelden, heute mit über 4 200 Einwohnern der größte Ortsteil der Gemeinde Ainring.
Hammerau
Nachdem in den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkrieges die zur Nachbargemeinde Wals-Grünau bestehende Brücke gesprengt wurde, konnte im Jahr 2002 an fast selber Stelle mit der Errichtung der Hammerauer Brücke (ein Übergang für den Fußgänger- und Fahrradverkehr) diese traditionsreiche Verbindung zwischen Salzburg und Bayern wieder aktiviert werden.
Wirtschaft
Der größte Betrieb der Gemeinde Ainring ist das Stahlwerk Annahütte im Ortsteil Hammerau, dessen Geschichte auf das Jahr 1537 zurückgeht. Es dürfte das älteste noch existierende „Eisenwerk“ Europas sein. 1940 waren einmal 2 000 Personen im Werk beschäftigt (Rüstungsindustrie). Das zur Max-Aicher-Unternehmensgruppe gehörende Werk beschäftigte 2008 mehr als 400 Mitarbeiter und produziert hochwertige Spezialstähle, die es weltweit vermarktet.
Kultur
- Ainringer Laienspielgruppe
Die Spiegruppe zeigte 2012 in ihrem mittlerweile fünften Spieljahr im Rahmen des Ainringer Theatersommers ein Historienspiel um das Thema Protestantenvertreibung. Es ist ein grenzüberschreitendes Projekt ("drent und herent"), an dem Darsteller aus Wals-Siezenheim und Ainring teilnahmen. Als Spielstätte diente eine Freilichtbühne unterhalb der Pfarrkirche St. Laurentius in Ainring.
Premierenbericht in den Salzburger Nachrichten am 2. August 2012 über "So ist doch Gott mit uns" auf der Freilichtbühne in Ainring
Auf der Suche nach Wahrheit. Von Birgit Kaltenböck.
Besser ging’s nicht: traumhaftes Sommerwetter, volle Zuschauerränge und eine Kulisse mit besonderem Flair unterhalb der Kirche St. Laurentius in Ainring. Die 60 Sänger und Schauspieler von „drent und herent“ sorgten für unvergessliche und nachdenkliche Stunden.
„Am Tag des Salzburger Festspielbeginns eröffnen wir heute unsere ,Ainringer Festspiele’ am Fuße des grünen Högl“, freute sich der Ainringer Bürgermeister Hans Eschlberger anlässlich der Premierenveranstaltung des Stückes „So ist doch Gott mit uns“ vergangenen Freitag. Neben zahlreichen Ehrengästen aus Politik, Kultur und Wirtschaft von „drent und herent“ der Saalach war Gerhard Hoyer extra aus Bad Aibling angereist, um die Geschichte seiner Vorfahren, die 1732 aus Leogang von der Salzburger Protestantenvertreibung betroffen waren, mitanzusehen. Sichtlich gerührt bedankte er sich bei Autor und Regisseur Josef Kriechhammer aus Wals, der den blinden Wandersmann spielt, für die detailgetreue Aufarbeitung dieses Themas.
Man spürt, dass die Darsteller aus Wals, Ainring, Salzburg und Ruhpolding im wahrsten Sinne des Wortes mit Leib und Seele mit ihrer Rolle eins sind. Man glaubt sich regelrecht in die Jahre 1731 und 1732 zurückversetzt, so mitreißend und packend wird die damalige Kluft zwischen den Lutheranern und der römisch-katholischen Bevölkerung gespielt. Die als Nachkommen des Zauberer Jackls bezeichneten Lutheraner werden von den strenggläubigen Katholiken regelrecht außer Landes geprügelt. Andreas Gapp ist einer davon, der krank und verletzt im Garten der Familie Pernthaner landet. Die Familie „bewirtet den Teufel“, in dem sie dem Leidenden nach Kräften hilft. Am Ende wird jener von den Jesuiten entdeckt, brutal misshandelt und vertrieben. Zweifel macht sich unter den Menschen breit, besonders die junge Generation ist auf der Suche nach der Wahrheit und stellt die religiösen Auswüchse an den Pranger. Musikalisch umrahmt wurde das historische Schauspiel von Kompositionen der Walserin Agnes Gerl. „Sie unterstreicht mit ihren einfühlsamen Klangbildern die Dramatik des Schauspiels auf berührende Artund Weise“, streut ihr Hans Eschlberger Rosen. Standing Ovations nach erfolgter Premiere waren hoch verdienter Lohn für die letzten paar Monate voller Proben. Benedikt Huber, der jüngste der Darsteller, bringt es auf den Punkt: „Am schönsten ist am Ende der Applaus!“ Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
Bildergalerie
Panoramaaufnahmen
Panoramabild vom Hofergut am Högl in Ainring in Richtung Salzburg
Ainringpanorama mit Freilassing und Salzburg
Sonstige Aufnahmen
Blick nach Süden bei Regen, rechts der Untersberg
- Ainring, urichshögl, m. plain 125.jpg
Kircheninneres
- Ainring, urichshögl, m. plain 131.jpg
Pfarrkirche Ainring
Ainringer Rathausbrunnen von Otto Katzlberger
Getreidefeld bei Mitterfelden in der Gemeinde Ainring
weitere Bilder
Ulrichshögl – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Weblinks
- Geschichte von Ainring
- Kulturverein der Gemeinde Ainring, Informationen über die frühere dortige Eisenerzgewinnung
- Artikel in den Salzburger Nachrichten zum Thema Ainringer Theatersommer
- Inhaltsbeschreibung des Historienstückes im Ainringer Theatersommer in den Salzburger Nachrichten
- Geschichtliches über das Flugfeld Ainring
Quellen
Quellen (Abschnitt Geschichte):
- Gemeinde Ainring (Hg.): Ainring Heimatbuch, 1990
- Heinz Dopsch, Hans Spatzenegger: Geschichte Salzburgs Band I/1, 1999
- Kurt Enzinger: Högl - Bauernland und Sandsteinbrüche. Ainring 2006
- Andreas Hirsch: Von Salzburg „retour nach Baiern“, Der Rupertiwinkel fiel vor 200 Jahren an das bayerische Königreich zurück, Heimatblätter Nr.9, 2010
- Fritz Lošek: Notitia Arnonis und Breves Notitiae, in: MGSL 130, 1990
- Helga Reindel-Schedl: Laufen an der Salzach, Die alt-salzburgischen Pfleggerichte Laufen, Staufeneck, Teisendorf, Tittmoning und Waging, Historischer Atlas von Bayern, 1989
- Franz Fuchs
- ainring.info