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| | ==Karriere als NSDAP- und SA-Angehöriger== | | ==Karriere als NSDAP- und SA-Angehöriger== |
| | Als Bahnbediensteter war Mathoi auch im Bezirk Kitzbühel tätig. Hier begann auch seine Karriere als Nationalsozialist. Am 20. Oktober 1930 trat er in die [[NSDAP]] und gleichzeitig auch in die [[SA]] ein. Seine Mitgliedsnummer war 361.384. Als Begründung für diesen Schritt gab er während seiner Hauptverhandlung im Jahr [[1948]] seine Unzufriedenheit mit den sozialen Verhältnissen in Österreich und seine persönliche Überzeugung an. 1932 wurde Mathoi zum SA-Scharführer ernannt und erhielt damit seinen ersten SA-Dienstgrad. Bereits Ende des Jahres wurde er SA-Truppführer und im darauffolgenden Frühjahr [[1933]] SA-Sturmführer. Er war in diesen Jahren federführend mit dem Aufbau von drei Ortsgruppen im Bezirk Kitzbühel befasst. Nach dem von ihm veranlassten illegalen Aufmarsch einer SA-Abteilung in St. Johann in Tirol, verbüßte er eine kurze Haftstrafe in Innsbruck. In diesem Zusammenhang verwies man Mathoi behördlicherseits aus dem Bezirk. Seine Berufung dagegen wurde wegen Fristversäumnis abgewiesen. Mathoi verließ anschließend den Bezirk und verzog nach [[Saalfelden]]. | | Als Bahnbediensteter war Mathoi auch im Bezirk Kitzbühel tätig. Hier begann auch seine Karriere als Nationalsozialist. Am 20. Oktober 1930 trat er in die [[NSDAP]] und gleichzeitig auch in die [[SA]] ein. Seine Mitgliedsnummer war 361.384. Als Begründung für diesen Schritt gab er während seiner Hauptverhandlung im Jahr [[1948]] seine Unzufriedenheit mit den sozialen Verhältnissen in Österreich und seine persönliche Überzeugung an. 1932 wurde Mathoi zum SA-Scharführer ernannt und erhielt damit seinen ersten SA-Dienstgrad. Bereits Ende des Jahres wurde er SA-Truppführer und im darauffolgenden Frühjahr [[1933]] SA-Sturmführer. Er war in diesen Jahren federführend mit dem Aufbau von drei Ortsgruppen im Bezirk Kitzbühel befasst. Nach dem von ihm veranlassten illegalen Aufmarsch einer SA-Abteilung in St. Johann in Tirol, verbüßte er eine kurze Haftstrafe in Innsbruck. In diesem Zusammenhang verwies man Mathoi behördlicherseits aus dem Bezirk. Seine Berufung dagegen wurde wegen Fristversäumnis abgewiesen. Mathoi verließ anschließend den Bezirk und verzog nach [[Saalfelden]]. |
| − | Mathoi arbeitete weiterhin für die Bundesbahnen, wurde jedoch im August oder September 1933 endgültig aus seinem Dienstverhältnis entlassen, da er sich weigerte, gegenüber der damaligen österreichischen Bundesregierung eine Treueerklärung abzugeben. Am [[10. August]] 1933 wurde Mathoi trotz seines Aufenthaltsverbotes in Kitzbühel gesichtet. Mathoi leugnete gegenüber dem die Angelegenheit untersuchenden Rayonsinspektor Josef Kleinlercher zuerst seine Identität. Nach der Aufforderung, sich auszuweisen, zogen Mathoi und der ihn begleitende Georg Fuchslechner anstelle ihrer Papiere Pistolen und bedrohten den Gendarmen. Dieser ging in Deckung und die beiden Männer konnten fliehen. Nach beiden wurde nachfolgend gefahndet. | + | Mathoi arbeitete weiterhin für die Bundesbahnen, wurde jedoch im August oder September 1933 endgültig aus seinem Dienstverhältnis entlassen, da er sich weigerte, gegenüber der damaligen österreichischen Bundesregierung eine Treueerklärung abzugeben. Am [[10. August]] 1933 wurde Mathoi trotz seines Aufenthaltsverbotes in Kitzbühel gesichtet. Mathoi leugnete gegenüber dem die Angelegenheit untersuchenden Rayonsinspektor Josef Kleinlercher zuerst seine Identität. Nach der Aufforderung, sich auszuweisen, zogen Mathoi und der ihn begleitende Georg Fuchslechner anstelle ihrer Papiere Pistolen und bedrohten den Gendarmen. Dieser ging in Deckung und die beiden Männer konnten fliehen. Nach beiden wurde nachfolgend gefahndet. |
| − | Später sollte sich Mathoi im Rahmen der gerichtlichen Hauptverhandlung (1948) für seine illegale Rückkehr in den Bezirk Kitzbühel damit rechtfertigen, dass er auf Grund der kurzen Zeit, die ihm nach der Ausweisung bis zum Verlassen des Bezirkes blieb, keine Möglichkeit hatte, seine Besitztümer mitzunehmen. Dies sei der Grund für seine Rückkunft gewesen. Auch gab er damals an, dass nur Fuchslechner seine Pistole gezogen und er selbst zu keiner Zeit den Gendarmen bedroht habe. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Fuchslechner zu dieser Zeit das [[Ingolstädter Haus]] im Auftrag des Eigentümers [[Alpenverein]] bewirtschaftet hat. Das Ingolstädter Haus befindet sich an der deutsch-österreichischen Grenze und ermöglichte damit Mathoi (und vielen anderen, Anmerkung) den häufigen illegalen Übertritt der Grenze nach Deutschland. Fuchslechner gab Mathoi aber auch Unterkunft in seiner Wohnung in Saalfelden. | + | |
| | + | Später sollte sich Mathoi im Rahmen der gerichtlichen Hauptverhandlung (1948) für seine illegale Rückkehr in den Bezirk Kitzbühel damit rechtfertigen, dass er auf Grund der kurzen Zeit, die ihm nach der Ausweisung bis zum Verlassen des Bezirkes blieb, keine Möglichkeit hatte, seine Besitztümer mitzunehmen. Dies sei der Grund für seine Rückkunft gewesen. Auch gab er damals an, dass nur Fuchslechner seine Pistole gezogen und er selbst zu keiner Zeit den Gendarmen bedroht habe. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Fuchslechner zu dieser Zeit das [[Ingolstädter Haus]] im Auftrag des Eigentümers [[Alpenverein]] bewirtschaftet hat. Das Ingolstädter Haus liegt in den [[Berchtesgadener Alpen]] im [[Steinernes Meer|Steinernen Meer]] nahe der deutsch-österreichischen Grenze. |
| | + | Es wurde im Jahr 1928/29 auf 2.119 m Höhe erbautbefindet sich an der deutsch-österreichischen Grenze und ermöglichte damit Mathoi (und vielen anderen, Anmerkung) den häufigen illegalen Übertritt der Grenze nach Deutschland. Fuchslechner gab Mathoi aber auch Unterkunft in seiner Wohnung in Saalfelden. |
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| | ==Das Schussattentat in Saalfelden== | | ==Das Schussattentat in Saalfelden== |
| | Zusammen mit Fuchslechner überfiel Mathoi am [[17. August]] 1933 eine Gruppe von [[Heimwehr]]angehörigen, die nach einer Übung von ihrem Exerzierplatz, der sich etwas außerhalb des Ortes bei der Saalfeldener [[Dillingermühle]] befand, unterwegs zurück nach Saalfelden waren. Sie wurden dabei von Fuchslechner und Mathoi aus dem Hinterhalt beschossen. | | Zusammen mit Fuchslechner überfiel Mathoi am [[17. August]] 1933 eine Gruppe von [[Heimwehr]]angehörigen, die nach einer Übung von ihrem Exerzierplatz, der sich etwas außerhalb des Ortes bei der Saalfeldener [[Dillingermühle]] befand, unterwegs zurück nach Saalfelden waren. Sie wurden dabei von Fuchslechner und Mathoi aus dem Hinterhalt beschossen. |