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'''Lochen am See''' ist eine Gemeinde in [[Oberösterreich]] im [[Innviertel|Oberen Innviertel]]. Sie grenzt im Süden an das [[Bundesland Salzburg]], und zwar an den [[Flachgau]].
 
'''Lochen am See''' ist eine Gemeinde in [[Oberösterreich]] im [[Innviertel|Oberen Innviertel]]. Sie grenzt im Süden an das [[Bundesland Salzburg]], und zwar an den [[Flachgau]].
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== Allgemeines ==
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Das Gemeindegebiet endet im Westen auf einer Länge von vier Kilometern unmittelbar am Ufer des gänzlich zum [[Salzburg (Bundesland)|Land Salzburg]] gehörenden Mattsees. Sogar ein gemeindeeigenes Strandbad gibt es.Mit dem Betreten des kühlen Nasses begeht man bereits eine Grenzüberschreitung ins Salzburgische. 
    
==Namensänderung ==
 
==Namensänderung ==
Die Gemeinde Lochen grenzt im Westen an den [[Mattsee (See)|Mattsee]], wobei die Gemeindegrenze am Seeufer verläuft, der See selbst gehört zur Gänze zur Salzburger Gemeinde [[Mattsee (Ort)|Mattsee]]). Ein Ortsteil im Südwesten des Gemeindegebiets mit dem Namen [[Niedertrum]] grenzt unmittelbar an den Mattsee an. Dies ist ein Hinweis auf den zweiten Namen des Mattsees, der um 1800 auch ''Niedertrumer See'' genannt wurde.
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Ein Ortsteil im Südwesten des Gemeindegebiets mit dem Namen [[Niedertrum]] grenzt unmittelbar an den Mattsee an. Dies ist ein Hinweis auf den zweiten Namen des Mattsees, der um 1800 auch ''Niedertrumer See'' genannt wurde.
    
Um im Wettbewerb der Gemeinden im [[Fremdenverkehr]] bestehen zu können, überlegte man im Jahr 2012, einen eindeutigeren Namen für die Gemeinde zu finden. Nur wenige Gemeinden im nördlichen Land Salzburg bzw. westlichen Oberösterreich grenzen an Seen und können in ihrem Namen darauf hinweisen (z. B. [[Perwang am Grabensee]], [[Obertrum am See]], [[Seekirchen am Wallersee]], [[Henndorf am Wallersee]] oder [[Neumarkt am Wallersee]]. Der Tourismusverband Lochen verwendet für Marketing- und Werbezwecke schon seit seiner Gründung die Bezeichnung „Lochen am Mattsee“. Nun überlegte aber auch die Gemeinde, den Gemeindenamen „Lochen“ mit dem Zusatz „am See“ zu versehen. Mit dieser Bezeichnung „Lochen am See“ soll mitgeteilt werden, dass das Gemeindegebiet an einem See liegt und einen Erholungsraum vorweisen kann.
 
Um im Wettbewerb der Gemeinden im [[Fremdenverkehr]] bestehen zu können, überlegte man im Jahr 2012, einen eindeutigeren Namen für die Gemeinde zu finden. Nur wenige Gemeinden im nördlichen Land Salzburg bzw. westlichen Oberösterreich grenzen an Seen und können in ihrem Namen darauf hinweisen (z. B. [[Perwang am Grabensee]], [[Obertrum am See]], [[Seekirchen am Wallersee]], [[Henndorf am Wallersee]] oder [[Neumarkt am Wallersee]]. Der Tourismusverband Lochen verwendet für Marketing- und Werbezwecke schon seit seiner Gründung die Bezeichnung „Lochen am Mattsee“. Nun überlegte aber auch die Gemeinde, den Gemeindenamen „Lochen“ mit dem Zusatz „am See“ zu versehen. Mit dieser Bezeichnung „Lochen am See“ soll mitgeteilt werden, dass das Gemeindegebiet an einem See liegt und einen Erholungsraum vorweisen kann.
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Im Zuge einer Debatte um die Neuerrichtung des [[Salzburg Airport W. A. Mozart]] war [[1974]] Lochen als möglicher Standort im Gespräch.
 
Im Zuge einer Debatte um die Neuerrichtung des [[Salzburg Airport W. A. Mozart]] war [[1974]] Lochen als möglicher Standort im Gespräch.
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In den Nachrichten konnte man am [[28. August]] 1974 in einen Zeitungsartikel lesen: ''...Die Hemdärmeln krempelt man im oberen Innviertel auf, seitdem bekannt ist, dass Lochen als Standort für einen neuen Salzburger Flughafen ausersehen sei. Mit Dreschflegeln, Heugabeln und Sensen - so zwei Bürgermeister - will man sich notfalls wehren!...''
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In den Nachrichten konnte man am [[28. August]] 1974 in einen Zeitungsartikel lesen: ''...Die Hemdärmeln krempelt man im oberen Innviertel auf, seitdem bekannt ist, dass Lochen als Standort für einen neuen Salzburger Flughafen ausersehen sei. Mit Dreschflegeln, Heugabeln und Sensen - so zwei Bürgermeister - will man sich notfalls wehren!...''
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==Geschichtliches==
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==Geschichte==
 
[[Datei:Lochen060213.jpg|thumb|Erinnerungstafel an letzte Hinrichtung in Lochen]]
 
[[Datei:Lochen060213.jpg|thumb|Erinnerungstafel an letzte Hinrichtung in Lochen]]
 
[[Bayern]] übte in Lochen Gerichtsbarkeit über Salzburger Untertanen aus. Salzburger Delinquenten wurden bis ins [[18. Jahrhundert]] auf Lochener Gebiet durch bayerische Scharfrichter geköpft. Die letzte Hingerichtete war erst 16 Jahre alt.
 
[[Bayern]] übte in Lochen Gerichtsbarkeit über Salzburger Untertanen aus. Salzburger Delinquenten wurden bis ins [[18. Jahrhundert]] auf Lochener Gebiet durch bayerische Scharfrichter geköpft. Die letzte Hingerichtete war erst 16 Jahre alt.
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Die Innviertler Gemeinde Lochen am See auszeichnen darf, endet auf einer Länge von vier Kilometern unmittelbar am Ufer des gänzlich zum [[Salzburg (Bundesland)|Land Salzburg]] gehörenden Mattsees. Sogar ein gemeindeeigenes Strandbad gibt es, mit dem Betreten des kühlen Nasses begeht man bereits eine Grenzüberschreitung ins Salzburgische.
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[[1398]] erwarb das [[Erzstift Salzburg]] als letzte bedeutende Salzburger Gebietserweiterung die [[Passau|passauische]] [[Pfleggericht Mattsee|Herrschaft Mattsee]]. Diese bestand nach verschiedenen Änderungen schließlich aus den Ämtern Mattsee, Lochen, [[Schleedorf]], [[Obertrum am See]], [[Seeham]] und [[Berndorf bei Salzburg]]. Im Norden war Lochen vom [[Bayern|Herzogtum Bayern]] umgeben. Untertanen und Grundbesitz des Gebiets von Lochen waren zwischen bayerischer und salzburgischer Herrschaft aufgeteilt. Und damit nicht genug: Einige der Bewohner Lochens standen direkt unter der Grundherrschaft des [[Stift Mattsee|Stifts Mattsee]], waren aber dem Erzstift Salzburg gegenüber wehrpflichtig.
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Die unklaren Grenzverhältnisse wussten auch Räuberbanden für sich auszunutzen. Gegen sie wurden sowohl von bayerischer als auch von Salzburger Seite Grenzstreifen ausgeschickt. Der Lochener Heimatforscher [[Herbert Handlechner]] berichtet auch von einem regelrechten Streit um die Leiche eines beim Wildern getöteten [[Friedburg]]ers, die von beiden Seiten beansprucht wurde. Selbstmörder, die sich erhängt hatten, hingen oft mehrere Tage unter Bewachung, bis Zuständigkeit und Umstände geklärt waren.
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[[1398]] erwarb das [[Erzstift Salzburg]] als letzte bedeutende Salzburger Gebietserweiterung die [[Passau|passauische]] [[Pfleggericht Mattsee|Herrschaft Mattsee]]. Diese bestand nach verschiedenen Änderungen schließlich aus den Ämtern Mattsee, Lochen, [[Schleedorf]], [[Obertrum]], [[Seeham]] und [[Berndorf]]. Im Norden war Lochen vom [[Bayern|Herzogtum Bayern]] umgeben. Untertanen und Grundbesitz des Gebiets von Lochen waren zwischen bayerischer und salzburgischer Herrschaft aufgeteilt. Und damit nicht genug: Einige der Bewohner Lochens standen direkt unter der Grundherrschaft des [[Stift Mattsee|Stifts Mattsee]], waren aber dem Erzstift Salzburg gegenüber wehrpflichtig.
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Die [[Richtstätten|Richtstätte]] für ausgelieferte Salzburger befand sich im Lochener [[Astätt]]. Die Köpfstattsäule aus [[Untersberger Marmor]] erinnert noch heute an die blutige Henkerarbeit, die auf Grund und Boden eines in Astätt lebenden Salzburger Untertanen von bayerischen Scharfrichtern vollzogen wurde. Am [[8. Februar]] [[1762]] fand die letzte Hinrichtung statt. Ein junges Mädchen wurde enthauptet, nachdem es gestohlen hatte. Aufgrund zuvor verübter Delikte musste sie um den Gegenwert eines Taschentuches ihr Leben lassen.
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Die unklaren Grenzverhältnisse wussten auch Räuberbanden für sich auszunutzen, gegen sie wurden sowohl von bayerischer als auch von Salzburger Seite Grenzstreifen ausgeschickt. Der Lochener Heimatforscher [[Herbert Handlechner]] berichtet auch von einem regelrechten Streit um die Leiche eines beim Wildern getöteten [[Friedburg]]ers, die von beiden Seiten beansprucht wurde. Selbstmörder, die sich erhängt hatten, hingen oft mehrere Tage unter Bewachung, bis Zuständigkeit und Umstände geklärt waren.
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Der [[Verein Dorfentwicklung Lochen]] hat einen 28 Kilometer langen barrierefreien Themenweg zu wichtigen Rechtsdenkmälern im Gemeindegebiet von Lochen erarbeitet. Der 2012 eröffnete [[Richtstättenweg]] führt über [[Mattsee (Ort)|Mattsee]], [[Gebertsham]], Astätt, [[Bergham]], Lochen und den [[Tannberg (Gemeinde Lochen)|Tannberg]]. Den tragischen "Weg eines Delinquenten" vom Mattseer Gefängnis bis zur Hinrichtung erzählen die Stationstafeln in Mattsee, Gebertsham und Astätt.
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Die [[Richtstätten|Richtstätte]] für ausgelieferte Salzburger befand sich im Lochener Astätt. Die Köpfstattsäule aus [[Untersberger Marmor]] erinnert noch heute an die blutige Henkerarbeit, die auf Grund und Boden eines in Astätt lebenden Salzburger Untertanen von bayerischen Scharfrichtern vollzogen wurde. Am [[8. Februar]] [[1762]] fand die letzte Hinrichtung statt. Ein junges Mädchen wurde enthauptet, nachdem es gestohlen hatte. Aufgrund zuvor verübter Delikte musste sie um den Gegenwert eines Taschentuches ihr Leben lassen.
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In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich im Ortszentrum der "Bayrische Wirt" (Gasthaus Hauer) und das ehemals salzburgische "Bräu" (Bräugasthof Kriechbaum). In Oberweißau befand sich ein bayerischer Edelsitz (Wirt z'Weissau). Es konnte vorkommen, dass Untertanen, die ihren Durst beim "falschen" Wirt stillten, von der Obrigkeit mit Rutenhieben bestraft wurden. Dieses drastische Nachspiel eines Wirthausbesuchs hatte wohl auch damit zu tun, dass die gelegentlich sich daraus entwickelnden Raufereien von Salzburger, Bayerischen und Mattseer Untertanen ein kompetenzrechtliches Wirrwarr auslösten.
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Der [[Verein Dorfentwicklung Lochen]] hat einen 28 Kilometer langen barrierefreien Themenweg zu wichtigen Rechtsdenkmälern im Gemeindegebiet von Lochen erarbeitet. Der 2012 eröffnete [[Richtstättenweg]] führt über [[Mattsee]], [[Gebetsham]], [[Astätt]], Berham, [[Lochen]] und den [[Tannberg]]. Den tragischen "Weg eines Delinquenten" vom Mattseer Gefängnis bis zur Hinrichtung erzählen die Stationstafeln in Mattsee, Gebertsham und Astätt.
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== Gemeindegliederung ==
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Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden  Lochen, [[Oberweissau]], [[Tannberg]] und [[Wichenham]]. Im Gemeindegebiet gibt es 33 Ortschaften:
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In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich im Ortszentrum der "Bayrische Wirt" (Gasthaus Hauer) und das ehemals salzburgische "Bräu" (Bräugasthof Kriechbaum). In Oberweißau befand sich ein bayerischer Edelsitz (Wirt z'Weissau). Es konnte vorkommen, dass Untertanen, die ihren Durst beim "falschen" Wirt stillten, von der Obrigkeit mit Rutenhieben bestraft wurden. Dieses drastische Nachspiel eines Wirthausbesuchs hatte wohl auch damit zu tun, dass die gelegentlich sich daraus entwickelnden Raufereien von Salzburger, Bayerischen und Mattseer Untertanen ein kompetenzrechtliches Wirrwarr auslösten.
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[[Ainhausen]], [[Astätt]], [[Babenham]], [[Bergham]], [[Daxjuden]], [[Dirnham]], [[Edenplain]], [[Feldbach]], [[Gebertsham]], [[Gunzing]], [[Gutferding]], [[Hofstätt]],  [[Intenham]], [[Kerschham]], [[Koppelstätt]], [[Kranzing]], [[Laßberg]], Lochen (Hauptort), [[Niedertrum]], [[Oberhaft]], [[Oberweißau]] (Ortsteile auch in Gemeinde [[Munderfing]]), [[Petersham]], [[Reitsham]], [[Scherschham]], [[Schimmerljuden]], [[Sprinzenberg]],  [[Stein]], [[Stullerding]], [[Tannberg (Gemeinde Lochen)|Tannberg]], [[Unterlochen]], [[Wichenham]] und [[Zeisental]];
    
==Bildergalerie==
 
==Bildergalerie==
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:: ursprüngliche Quelle: [[Salzburger Landeskorrespondenz]] vom 6. Februar 2013
 
:: ursprüngliche Quelle: [[Salzburger Landeskorrespondenz]] vom 6. Februar 2013
 
:: gleicher Text - Fundstelle in [[Kurioses über Grenzen hinweg]], Ausgabe ''Mehr Salzburger Grenzfälle'', in [[Schriftenreihe des Landes-Medienzentrums]], Sonderpublikation Nr. 249, erschienen im Dezember 2013, ISBN 978-3-85015-275-4
 
:: gleicher Text - Fundstelle in [[Kurioses über Grenzen hinweg]], Ausgabe ''Mehr Salzburger Grenzfälle'', in [[Schriftenreihe des Landes-Medienzentrums]], Sonderpublikation Nr. 249, erschienen im Dezember 2013, ISBN 978-3-85015-275-4
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* {{wikipedia-de|Lochen_am_See}}
    
[[Kategorie:Oberösterreich]]
 
[[Kategorie:Oberösterreich]]