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| | ==Geschichte== | | ==Geschichte== |
| − | {| style='border: #7FA7CF; background-color: #7FA7CF;' align="right" cellpadding="1" style="width: 65%; font-size:65%; border:3px solid #00CC00; position:right;" | + | |
| | + | Bei den Streitereien um die [[Salz]]gewinnung am ''Tuval'' ([[Gutratsberg]]) <ref>siehe [[Fürstpropstei Berchtesgaden]] - ''Salzgewinnung der Fürstpropstei Berchtesgaden in Niederalm''</ref> griff Kuno III. von Werfen-Schnaitsee als Bevollmächtigter der Grafen von Plain ein. Erzbischof [[Adalbert III.]] erlaubte Kuno III. die Errichtung einer Burg in unmittelbarer Umgebung der Salzlagerstätten am ''Tuval''. Nachdem aber dort die Salzgewinnung keine Bedeutung hatte, errichtete er sich etwas unterhalb davon die [[Ruine Guetrat|Burg Guetrat]]. |
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| | + | Seit [[1209]] führte dann Kuno III. und seine Nachkommen nach dem Besitz am Guetratsberg das Prädikat ''von Gutrat''. |
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| | + | Sein Sohn [[Kuno von Gutrat]] verwaltete die Salzburger Besitzungen und nahm im Gerichtsbezirk Grafengaden die ''Blutgerichtsbarkeit'' wahr, die er durch dort eingesetzte Richter ausüben ließ. [[1286]] erlaubte er dem [[Erzstift St. Peter]] und dem [[Domkapitel]], die Durchstichstrecke des [[Almkanal]]s von der [[Königsseeache]] bis zur Einmündung des [[Rosittenbach]]es anzulegen. Die dazu notwendigen Wehranlagen führten jedoch in Folge zu Überschwemmungen, weshalb die Abzweigung etwas flussaufwärts nach [[Hangendenstein]] verlegt wurde, wo sie sich noch heute befindet. |
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| | + | Er und sein Bruder Otto von Gutrat erlaubten dann [[1252]] der [[Fürstpropstei Berchtesgaden]] die freie Salzdurchfuhr durch ihren Gerichtsbezirk Grafengaden und die Errichtung eines Salzstadels am Ufer der [[Salzach]] in [[Rif]]. Der Stadelmeister, der die Aufsicht über das Salzlager, den Salzstadel, hatte, wohnte auf jenem Hof, den Erzbischof Adalbert III. [[1193]] der Fürstpropstei in [[Niederalm]] geschenkt hatte, dem [[Stadlmeistergut]]. |
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| | + | Ein [[Heinrich von Gutrat]] scheint [[1299]] auch als der erste Richter im [[Lammertal]] auf. Im selben Jahr, am [[27. Jänner]] hatte er ''Schloss'' Guetrat [[Erzbischof]] [[Konrad IV. von Fohnsdorf]] übergeben. |
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| | + | Mit Kunos Sohn endete das Geschlecht im [[14. Jahrhundert]]. |
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| | + | {| style='border: #7FA7CF; background-color: #7FA7CF;' cellpadding="1" style="width: 100%; font-size:90%; border:2px solid #00CC00; " |
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| | ==Familiengeschichte nach Maria Vinzenz Süß== | | ==Familiengeschichte nach Maria Vinzenz Süß== |
| − | Am Paulbekehrungs-Pfingsttag 1510 hat '''Christoph Gutrather''', [[Erbausfergenamt|Erbausferg]] zu [[Laufen]], mit seinen zwey Söhnen Thomas und Sebastian, für das Bürgerrecht dahier 20 rheinische Gulden bezahlt. | + | Am Paulbekehrungs-Pfingsttag 1510 hat '''Christoph Gutrather''', [[Erbausfergenamt|Erbausferg]] zu [[Laufen]], mit seinen zwey Söhnen Thomas und Sebastian, für das Bürgerrecht dahier 20 rheinische [[Gulden]] bezahlt. |
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| | Eben dieser Christoph Gutrather war einer von jenen Bürgern und Selbstzahlern, welche [[1525]] den von der Stadt dem schwäbischen Bunde für Hülfstruppen ausgestellten Unterpfands-Brief pr. 14000 fl. unterschrieben und besiegelten. | | Eben dieser Christoph Gutrather war einer von jenen Bürgern und Selbstzahlern, welche [[1525]] den von der Stadt dem schwäbischen Bunde für Hülfstruppen ausgestellten Unterpfands-Brief pr. 14000 fl. unterschrieben und besiegelten. |
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| | Die erste waren Erbtruchsessen durch Verleihung dieses Amtes von Conrad I. an '''Otto''' von Gutrath anno 1295. Sie besaßen das Schloß und die Veste (noch sichtbare Ruine) bey [[Rif]], und waren ausgebreitet begütert, starben jedoch im [[14. Jahrhundert]] schon wiederum aus. | | Die erste waren Erbtruchsessen durch Verleihung dieses Amtes von Conrad I. an '''Otto''' von Gutrath anno 1295. Sie besaßen das Schloß und die Veste (noch sichtbare Ruine) bey [[Rif]], und waren ausgebreitet begütert, starben jedoch im [[14. Jahrhundert]] schon wiederum aus. |
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| − | Die zweyte Linie, nähmlich die der noch gegenwärtigen von Gutrath von Altengutrath und Puchstein, begleiteten durch Verleihung des Erzbischof [[Friedrich I.|Friedrich]] im Jahre 1278 an '''Hanns von Gutrath''' das Erbausfergenamt bis auf die letzte Zeit her. | + | Die zweyte Linie, nähmlich die der noch gegenwärtigen von Gutrath von Altengutrath und Puchstein, begleiteten durch Verleihung des Erzbischof [[Friedrich I.|Friedrich]] im Jahre [[1278]] an '''Hanns von Gutrath''' das [[Erbausfergenamt]] bis auf die letzte Zeit her. |
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| | Die Reihenfolge aller Familienglieder dieses edlen Geschlechtes, wie sie in dem Familienbuche aufgezeichnet sind, hier nachzuweisen, gestattet der Raum nicht. Es möge daher genügen, ein Jahrtausend hindurch wenigstens die vorzüglichsten Glieder derselben aufzuzählen. | | Die Reihenfolge aller Familienglieder dieses edlen Geschlechtes, wie sie in dem Familienbuche aufgezeichnet sind, hier nachzuweisen, gestattet der Raum nicht. Es möge daher genügen, ein Jahrtausend hindurch wenigstens die vorzüglichsten Glieder derselben aufzuzählen. |
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| − | Im Jahre 785 — 821? ließ Erzbischof [[Arn]]o mit Beyhilfe des '''Chuno''' v. Gutrath, die aus dem Berchtesgadner-See ausfließende [[Alm (Fluss)|Albe]] mittels eines Kanals durch den Mönchsberg bey St. Peter in die Stadt leiten. | + | Im Jahre 785 — 821? ließ Erzbischof [[Arn]]o mit Beyhilfe des '''Chuno''' v. Gutrath, die aus dem [[Königssee|Berchtesgadner-See]] ausfließende [[Alm (Fluss)|Albe]] mittels eines [[Almkanal|Kanals]] durch den [[Mönchsberg]] bey [[Erzabtei St. Peter|St. Peter]] in die [[Altstadt|Stadt]] leiten. |
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| | '''Adalbert''' Gutrath v. Puchstein war [[Adalram|Adalarims]], 2. Erzbischofs von Salzburg, Rath und Hofmeister, und war mit ihm in dem Jahre 824, als er vom Papst Eugenio II. in Beyseyn Lothario, [[Karl der Große|Karl des Großen]] Enkel, das Pallium und die Bestättigung erlangte, in Rom. ([[Judas Thaddäus Zauner|Zauner]], I. Thl. Fol. 53.) | | '''Adalbert''' Gutrath v. Puchstein war [[Adalram|Adalarims]], 2. Erzbischofs von Salzburg, Rath und Hofmeister, und war mit ihm in dem Jahre 824, als er vom Papst Eugenio II. in Beyseyn Lothario, [[Karl der Große|Karl des Großen]] Enkel, das Pallium und die Bestättigung erlangte, in Rom. ([[Judas Thaddäus Zauner|Zauner]], I. Thl. Fol. 53.) |
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| | '''Veit''', geb. 1508, gest. 1542, kam als Wachtmeister bey der Expedition Kaiser Karl V. wider die Türken in Afrika bey der Ueberschiffung 1542 ums Leben. | | '''Veit''', geb. 1508, gest. 1542, kam als Wachtmeister bey der Expedition Kaiser Karl V. wider die Türken in Afrika bey der Ueberschiffung 1542 ums Leben. |
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| − | '''Christoph''', geb. 1533, gest. 1575, war Urbarrichter im [[Stift Nonnberg|Nonnberg]], dann Pfleger der Herrschaft Hohenkammer. | + | '''Christoph''', geb. 1533, gest. 1575, war Urbarrichter im [[Benediktinenstift Nonnberg|Nonnberg]], dann Pfleger der Herrschaft Hohenkammer. |
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| | '''Hanns''', geb. 1541, gest. 1571, war fürstl. Rath und Stadtrichter in Laufen. | | '''Hanns''', geb. 1541, gest. 1571, war fürstl. Rath und Stadtrichter in Laufen. |
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| | '''Joseph Anton''', 1679 geb., diente unter dem [[Ruperti-Ritterorden|Salzburgischen Militair]] als Oberstlieutenant mit dem Rang eines Geheimen- und Kriegsrath, wurde 1716 als Ritterstand|Landmann]] der [[Salzburger Landstände|Landtafel]] einverleibt, und starb im Jahre 1776. | | '''Joseph Anton''', 1679 geb., diente unter dem [[Ruperti-Ritterorden|Salzburgischen Militair]] als Oberstlieutenant mit dem Rang eines Geheimen- und Kriegsrath, wurde 1716 als Ritterstand|Landmann]] der [[Salzburger Landstände|Landtafel]] einverleibt, und starb im Jahre 1776. |
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| | Gegenwärtig verehren wir noch in unserer Mitte '''Joseph Adam''' v. Gutrath von Altengutrath und Puchstein, am 14. Jänner 1758 gebohren, seit 1815, nach 46 Dienstjahren, jubilirter Landrichter, Wittwer ohne lebender Nachkommenschaft; dann dessen Bruder '''Sigmund''', k. k. landesfürstl. Renntmeister, den 30. April 1768 gebohren, mit einer Nachkommenschaft von acht noch lebenden Kindern, männlichen und weiblichen Geschlechts, wovon zwey wackere Söhne, werth ihrer Ahnen, Namens '''Johann''' und '''Eduard''', im k. k. Regimente Großherzog von Baaden dienen. | | Gegenwärtig verehren wir noch in unserer Mitte '''Joseph Adam''' v. Gutrath von Altengutrath und Puchstein, am 14. Jänner 1758 gebohren, seit 1815, nach 46 Dienstjahren, jubilirter Landrichter, Wittwer ohne lebender Nachkommenschaft; dann dessen Bruder '''Sigmund''', k. k. landesfürstl. Renntmeister, den 30. April 1768 gebohren, mit einer Nachkommenschaft von acht noch lebenden Kindern, männlichen und weiblichen Geschlechts, wovon zwey wackere Söhne, werth ihrer Ahnen, Namens '''Johann''' und '''Eduard''', im k. k. Regimente Großherzog von Baaden dienen. |
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| − | Bei den Streitereien um die [[Salz]]gewinnung am ''Tuval'' ([[Gutratsberg]]) <ref>siehe [[Fürstpropstei Berchtesgaden]] - ''Salzgewinnung der Fürstpropstei Berchtesgaden in Niederalm''</ref> griff Kuno III. von Werfen-Schnaitsee als Bevollmächtigter der Grafen von Plain ein. Erzbischof [[Adalbert III.]] erlaubte Kuno III. die Errichtung einer Burg in unmittelbarer Umgebung der Salzlagerstätten am ''Tuval''. Nachdem aber dort die Salzgewinnung keine Bedeutung hatte, errichtete er sich etwas unterhalb davon die [[Ruine Guetrat|Burg Guetrat]].
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| − | Seit [[1209]] führte dann Kuno III. und seine Nachkommen nach dem Besitz am Guetratsberg das Prädikat ''von Gutrat''.
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| − | Sein Sohn [[Kuno von Gutrat]] verwaltete die Salzburger Besitzungen und nahm im Gerichtsbezirk Grafengaden die ''Blutgerichtsbarkeit'' wahr, die er durch dort eingesetzte Richter ausüben ließ. [[1286]] erlaubte er dem [[Erzstift St. Peter]] und dem [[Domkapitel]], die Durchstichstrecke des [[Almkanal]]s von der [[Königsseeache]] bis zur Einmündung des [[Rosittenbach]]es anzulegen. Die dazu notwendigen Wehranlagen führten jedoch in Folge zu Überschwemmungen, weshalb die Abzweigung etwas flussaufwärts nach [[Hangendenstein]] verlegt wurde, wo sie sich noch heute befindet.
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| − | Er und sein Bruder Otto von Gutrat erlaubten dann [[1252]] der [[Fürstpropstei Berchtesgaden]] die freie Salzdurchfuhr durch ihren Gerichtsbezirk Grafengaden und die Errichtung eines Salzstadels am Ufer der [[Salzach]] in [[Rif]]. Der Stadelmeister, der die Aufsicht über das Salzlager, den Salzstadel, hatte, wohnte auf jenem Hof, den Erzbischof Adalbert III. [[1193]] der Fürstpropstei in [[Niederalm]] geschenkt hatte, dem [[Stadlmeistergut]].
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| − | Ein [[Heinrich von Gutrat]] scheint [[1299]] auch als der erste Richter im [[Lammertal]] auf. Im selben Jahr, am [[27. Jänner]] hatte er ''Schloss'' Guetrat [[Erzbischof]] [[Konrad IV. von Fohnsdorf]] übergeben.
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| − | Mit Kunos Sohn endete das Geschlecht im [[14. Jahrhundert]].
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