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'''Karl Rup[p]itsch''' (* in [[Mühlbach am Hochkönig]], † [[28. Oktober]] [[1944]] im [[KZ Mauthausen]]) war ein Opfer des [[Nationalsozialismus]] und Schlüsselfigur einer als „[[Goldegger Banditen]]“ bekannten Widerstandsgruppe.
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'''Karl Rup[p]itsch''' (* in [[Mühlbach am Hochkönig]], † [[28. Oktober]] [[1944]] im [[KZ Mauthausen]]) war ein Opfer des [[Nationalsozialismus]] und Schlüsselfigur einer als „[[SS-Todesschwadron jagte Deserteure am Böndlsee|Goldegger Banditen]]“ bekannten Widerstandsgruppe.
 
   
 
   
 
== Leben ==
 
== Leben ==
 
Karl Rupitsch hatte das Bergbauerngut "Pauss" 1933 von seinen Eltern geerbt und es 1935 verkauft. Das Paussgut liegt auf 1 100 [[m ü. A.]] südlich des Ortes Mühlbach am Hochkönig mit wunderschönem Blick auf den [[Hochkönig]].
 
Karl Rupitsch hatte das Bergbauerngut "Pauss" 1933 von seinen Eltern geerbt und es 1935 verkauft. Das Paussgut liegt auf 1 100 [[m ü. A.]] südlich des Ortes Mühlbach am Hochkönig mit wunderschönem Blick auf den [[Hochkönig]].
 
   
 
   
Karl Ruppitsch, Vater von vier Kindern, arbeitete als Holz- und Gelegenheitsarbeiter und war hauptsächlich im Sägewerk des Ortsgruppenleiters von [[Goldegg]] als Arbeiter beschäftigt. Er war aber gelernter Fleischer und belieferte über den Frachter [[Alois Buder]] einige St. Johanner mit schwarz geschlachtetem Fleisch. Seit 1938 war er öfters, vor allem wegen Viehdiebstahlsdelikten, mit dem Gesetz in Konflikt gekommen. Am 28. November 1943 wurde er wegen des Verdachts von Viehdiebstahlsdelikten und wegen seiner bekannt anti-nationalsozialistischen Haltung verhaftet. Er wurde in das Gericht St. Johann eingeliefert, konnte jedoch mit Hilfe seiner Freunde und Abnehmer und der Kerkermeisterin Anna Wimpissinger entweichen. Er flüchtete sich zu [[Kaspar Wind]], dem politischen Kopf der Widerstandsgruppe, und weiter zu Buder, der ihn, im Frachtgut eines Lastkraftwagens verborgen, nach [[Taxenbach]] brachte. Von dort floh er weiter zum Unterdorfgut in der Gegend des [[Böndlsee]]s in Goldegg-[[Weng (Goldegg)|Weng]], zum Heimatgut seiner Freundin Elisabeth Hochleitner.
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Karl Ruppitsch, Vater von vier Kindern, arbeitete als Holz- und Gelegenheitsarbeiter und war hauptsächlich im Sägewerk des Ortsgruppenleiters von [[Goldegg]] als Arbeiter beschäftigt. Er war aber gelernter Fleischer und belieferte über den Frachter [[Alois Buder]] einige St. Johanner mit schwarz geschlachtetem Fleisch. Seit 1938 war er öfters, vor allem wegen Viehdiebstahlsdelikten, mit dem Gesetz in Konflikt gekommen. Am [[28. November]] [[1943]] wurde er wegen des Verdachts von Viehdiebstahlsdelikten und wegen seiner bekannt anti-nationalsozialistischen Haltung verhaftet. Er wurde in das Gericht St. Johann eingeliefert, konnte jedoch mit Hilfe seiner Freunde und Abnehmer und der Kerkermeisterin Anna Wimpissinger entweichen. Er flüchtete sich zu [[Kaspar Wind]], dem politischen Kopf der Widerstandsgruppe, und weiter zu Buder, der ihn, im Frachtgut eines Lastkraftwagens verborgen, nach [[Taxenbach]] brachte. Von dort floh er weiter zum Unterdorfgut in der Gegend des [[Böndlsee]]s in [[Weng (Goldegg)|Weng]], zum Heimatgut seiner Freundin [[Elisabeth Hochleitner]].
    
Nach einigen Tagen erfuhr er, dass er zum zum Kriegsdienst einberufen worden war. Nun musste er sich entweder als entsprungener Häftling stellen oder als Fahnenflüchtiger untertauchen. Er wählte das letztere.  
 
Nach einigen Tagen erfuhr er, dass er zum zum Kriegsdienst einberufen worden war. Nun musste er sich entweder als entsprungener Häftling stellen oder als Fahnenflüchtiger untertauchen. Er wählte das letztere.  
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Karl Ruppitsch hielt sich in den folgenden Monaten allein in der Gegend um den Böndlsee auf, wobei er von befreundeten Einwohnern mit Essen versorgt wurde. Er versuchte dabei auch, Freunde und enge Bekannte zu überreden, die Kriegsdienstleistung zu verweigern. Etliche Angesprochene lehnten das ab, ohne ihn jedoch zu verraten, andere schlossen sich ihm an. Im Wesentlichen bestand die Gruppe aus folgenden Männern: Karl Ruppitsch, [[Gustl Egger]], [[Richard Pfeiffenberger]], [[Peter Ottino]], [[Georg Köstner]] und [[Franz Unterkirchner]]. Da sie gelegentlich auch zu Viehdiebstahl griffen, um sich zu ernähren, wurde die Obrigkeit auf sie aufmerksam, aber zufolge ihres Rückhaltes in der Bevölkerung waren sie auch nach fast einem halben Jahr noch auf freiem Fuß.
 
Karl Ruppitsch hielt sich in den folgenden Monaten allein in der Gegend um den Böndlsee auf, wobei er von befreundeten Einwohnern mit Essen versorgt wurde. Er versuchte dabei auch, Freunde und enge Bekannte zu überreden, die Kriegsdienstleistung zu verweigern. Etliche Angesprochene lehnten das ab, ohne ihn jedoch zu verraten, andere schlossen sich ihm an. Im Wesentlichen bestand die Gruppe aus folgenden Männern: Karl Ruppitsch, [[Gustl Egger]], [[Richard Pfeiffenberger]], [[Peter Ottino]], [[Georg Köstner]] und [[Franz Unterkirchner]]. Da sie gelegentlich auch zu Viehdiebstahl griffen, um sich zu ernähren, wurde die Obrigkeit auf sie aufmerksam, aber zufolge ihres Rückhaltes in der Bevölkerung waren sie auch nach fast einem halben Jahr noch auf freiem Fuß.
 
   
 
   
Nun griff die [[Gestapo|Geheime Staatspolizei]] ein und begann mit Unterstützung eines Bataillons der Waffen-SS eine Großaktion. In der Nacht vom 1. zum 2. Juli 1944 kreisten ca. 1.000 Mann das gesamte Gebiet zwischen [[Mühlbach am Hochkönig]] und [[Dienten]] ein und durchkämmten es systematisch. Der 24-jährige Scheiberbauer Peter Ottino aus Weng fiel beim "Seemoa" am Böndlsee im Kampf gegen die SS. Schließlich kamen die Schergen zum Unterdorfgut, wo Ruppitsch sich im Haus versteckt hielt. Sie durchsuchten das Haus und folterten die anwesenden Mitglieder der Familie Hochleitner, konnten aber Ruppitsch nicht finden. Daraufhin wurden die Brüder Simon und Alois Hochleitner erschossen. Bei einer nochmaligen Kontrolle der Räume fand man Ruppitsch auf einem Bett liegend, neben sich zwei Revolver. Er hatte zwar zuvor mehrmals angekündigt, sich bei äußerster Gefahr das Leben zu nehmen, um das anderer nicht zu gefährden, brachte das aber nun nicht über sich und ergab sich.  
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Nun griff die [[Gestapo|Geheime Staatspolizei]] ein und begann mit Unterstützung eines Bataillons der Waffen-SS eine Großaktion. In der Nacht vom 1. zum [[2. Juli]] 1944 kreisten ca. 1 000 Mann das gesamte Gebiet zwischen [[Mühlbach am Hochkönig]] und [[Dienten am Hochkönig]] ein und durchkämmten es systematisch. Der 24-jährige Scheiberbauer Peter Ottino aus Weng fiel beim "Seemoa" am Böndlsee im Kampf gegen die SS. Schließlich kamen die Schergen zum Unterdorfgut, wo Ruppitsch sich im Haus versteckt hielt. Sie durchsuchten das Haus und folterten die anwesenden Mitglieder der Familie Hochleitner, konnten aber Ruppitsch nicht finden. Daraufhin wurden die Brüder [[Simon Hochleitner|Simon]] und [[Alois Hochleitner]] erschossen. Bei einer nochmaligen Kontrolle der Räume fand man Ruppitsch auf einem Bett liegend, neben sich zwei Revolver. Er hatte zwar zuvor mehrmals angekündigt, sich bei äußerster Gefahr das Leben zu nehmen, um das anderer nicht zu gefährden, brachte das aber nun nicht über sich und ergab sich.  
 
   
 
   
 
Im Folterverhör gab Ruppitsch alles preis und lieferte auch seine Unterstützer ans Messer. Insgesamt wurden 50 Personen festgenommen, sei es wegen Fahnenflucht oder wegen Beihilfe. Von den Festgenommenen wurden später 25 wieder freigelassen, die übrigen nach [[Salzburg]] in Untersuchungshaft gebracht.
 
Im Folterverhör gab Ruppitsch alles preis und lieferte auch seine Unterstützer ans Messer. Insgesamt wurden 50 Personen festgenommen, sei es wegen Fahnenflucht oder wegen Beihilfe. Von den Festgenommenen wurden später 25 wieder freigelassen, die übrigen nach [[Salzburg]] in Untersuchungshaft gebracht.