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| | [[Bild:Josef Portrait.jpg|thumb|Josef Zenzmaier]] | | [[Bild:Josef Portrait.jpg|thumb|Josef Zenzmaier]] |
| − | [[Datei:Ausstellungseröffnung im Sigl-Haus 01.jpg|thumb|Anlässlich der [[Ausstellungseröffnung im Sigl-Haus „Skulpturen und Grafiken – Lebenswerk“ von Christof Paulowitz]] im Mai 2019 von links: [[Bürgermeister der Gemeinde St. Georgen bei Salzburg|Bürgermeister]] [[Franz Gangl junior]], [[Christof Paulowitz]], Dr. [[Elisabeth Resmann]], Geschäftsführerin der [[DomQuartier GmbH]], Dr. [[Hiltrud Oman]], Kustodin des [[Heimatmuseum Sigl-Haus|Heimatmuseums im Sigl.Haus]], [[Josef Absmanner]], Obmann des [[Kulturverein Sigl-Haus|Kulturvereins Sigl.Haus]] und Prof. Josef Zenzmaier;]] | + | [[Datei:Ausstellungseröffnung im Sigl-Haus 01.jpg|thumb|Anlässlich der [[Ausstellungseröffnung im Sigl-Haus "Skulpturen und Grafiken – Lebenswerk" von Christof Paulowitz]] im Mai 2019 von links: [[Bürgermeister der Gemeinde St. Georgen bei Salzburg|Bürgermeister]] [[Franz Gangl junior]], [[Christof Paulowitz]], Dr. [[Elisabeth Resmann]], Geschäftsführerin der [[DomQuartier GmbH]], Dr. [[Hiltrud Oman]], Kustodin des [[Heimatmuseum Sigl-Haus|Heimatmuseums im Sigl.Haus]], [[Josef Absmanner]], Obmann des [[Kulturverein Sigl-Haus|Kulturvereins Sigl.Haus]] und Prof. Josef Zenzmaier;]] |
| | [[Datei:Zenzmaier Schellhorn Museum Kuchl.jpg|thumb|Ausstellungseröffnung Februar 2020 im [[Museum Kuchl]]: von links: Josef Zenzmaier, [[Bürgermeister der Marktgemeinde Kuchl|Bürgermeister]] [[Thomas Freylinger]], [[Rupert Gruber]], [[Josef Pichler (Elektrotechniker)|Josef Pichler]], [[Landeshauptmann-Stellvertreter]] [[Heinrich Schellhorn]].]] | | [[Datei:Zenzmaier Schellhorn Museum Kuchl.jpg|thumb|Ausstellungseröffnung Februar 2020 im [[Museum Kuchl]]: von links: Josef Zenzmaier, [[Bürgermeister der Marktgemeinde Kuchl|Bürgermeister]] [[Thomas Freylinger]], [[Rupert Gruber]], [[Josef Pichler (Elektrotechniker)|Josef Pichler]], [[Landeshauptmann-Stellvertreter]] [[Heinrich Schellhorn]].]] |
| − | [[Prof]]. '''Josef Zenzmaier''' (* [[5. März]] [[1933]] in [[Kuchl]]; † [[29. Jänner]] [[2023]]) war ein bildender Künstler. Der Schüler [[Giacomo Manzù]]s war bekannt für seine Bildhauerei, für den Bronzeguss (er hat eine eigene Gießerei) und für seine Lithographien. | + | [[Prof]]. h. c. '''Josef Zenzmaier''' (* [[5. März]] [[1933]] in [[Kuchl]]; † [[29. Jänner]] [[2023]]) war ein bildender Künstler. Der Schüler [[Giacomo Manzù]]s war bekannt für seine Bildhauerei, für den Bronzeguss (er hat eine eigene Gießerei) und für seine Lithographien. |
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| | == Leben == | | == Leben == |
| − | Josef Zenzmaier war ein ruhiger, in sich gekehrter und tief religiöser Mensch, der sehr stark nach Perfektion strebt. Nicht wenige seiner Werke wurden mehrere Male gefertigt, bis sie „gut genug“ waren. | + | Josef Zenzmaier war ein ruhiger, in sich gekehrter und tief religiöser Mensch, der sehr stark nach Perfektion strebt. Nicht wenige seiner Werke wurden mehrere Male gefertigt, bis sie "gut genug" waren. |
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| | Schon als Bub von 13 Jahren wollte er Maler werden, nicht den Fußstapfen seines Vaters, eines in Kuchl und Umgebung sehr geschätzten Straßenbauers, folgen. Der romantische Einzelgänger beobachtete den nach dem [[Zweiten Weltkrieg]] nach Voregg nahe Kuchl gezogenen Bildhauer [[Rudolf Reinhart]] des öfteren bei der Arbeit. Da wollte er Bildhauer werden, was den Eltern wegen der manuellen Tätigkeit auch besser gefiel. [[1947]] begann er mit der Ausbildung an der [[Höhere Technische Bundeslehranstalt Hallein|Bundesfachschule für Holz-, Stein- und Metallbearbeitung]] in [[Hallein]]. Nach seinem Schulabschluss [[1951]] begann er noch in den [[Mayr-Melnhofsche Marmorwerke|Mayr-Melnhof´schen Marmorwerken]] in Salzburg eine Steinmetzlehre. | | Schon als Bub von 13 Jahren wollte er Maler werden, nicht den Fußstapfen seines Vaters, eines in Kuchl und Umgebung sehr geschätzten Straßenbauers, folgen. Der romantische Einzelgänger beobachtete den nach dem [[Zweiten Weltkrieg]] nach Voregg nahe Kuchl gezogenen Bildhauer [[Rudolf Reinhart]] des öfteren bei der Arbeit. Da wollte er Bildhauer werden, was den Eltern wegen der manuellen Tätigkeit auch besser gefiel. [[1947]] begann er mit der Ausbildung an der [[Höhere Technische Bundeslehranstalt Hallein|Bundesfachschule für Holz-, Stein- und Metallbearbeitung]] in [[Hallein]]. Nach seinem Schulabschluss [[1951]] begann er noch in den [[Mayr-Melnhofsche Marmorwerke|Mayr-Melnhof´schen Marmorwerken]] in Salzburg eine Steinmetzlehre. |
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| | [[1953]] begegnete er [[Oskar Kokoschka]] bei der [[Internationale Sommerakademie|internationalen Sommerakademie]] in der [[Stadt Salzburg]], und [[1954]] trat er in die Bildhauerklasse bei Giacomo Manzù ein. Es folgten einige Aufenthalte bei Manzù in Mailand, [[Italien]], ([[1955]] wurde er dessen Mitarbeiter. | | [[1953]] begegnete er [[Oskar Kokoschka]] bei der [[Internationale Sommerakademie|internationalen Sommerakademie]] in der [[Stadt Salzburg]], und [[1954]] trat er in die Bildhauerklasse bei Giacomo Manzù ein. Es folgten einige Aufenthalte bei Manzù in Mailand, [[Italien]], ([[1955]] wurde er dessen Mitarbeiter. |
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| − | Während eines Studienaufenthalts an der Werkkunstschule Köln, Bundesrepublik Deutschland, (1955 - [[1957]]) lernte er dort nicht nur Gerhard Marcks kennen, sondern auch seine spätere Frau, Anneliese Schmidt. Seinen Aufenthalt verdiente er sich mit Steinbildhauerarbeiten an der Dombauhütte Köln. Von 1957 bis [[1958]] war er wieder Mitarbeiter Manzùs in dessen Metallgießerei und lernte von seinem künstlerischen Vorbild das Wachsausschmelzverfahren. 1957 bis [[1960]] war er Manzùs Assistent an der [[Internationale Sommerakademie für bildende Kunst]] in Salzburg. [[1959]] heiratete er Anneliese Schmidt in Kuchl und erhielt den ersten kirchlichen Auftrag, die Tulpenkanzel aus [[Adneter Marmor]] für die [[Pfarrkirche Golling]]. [[1961]] war er an der Salzburger Sommerakademie Assistent bei Emilio Greco. [[1963]] folgte ein Studienaufenthalt in Paris und [[1964]] machte er erste kleinere Gussversuche in seinem Atelier. [[1967]] vollendet er Altar (Holzrelief) und Tabernakel (Bronze) in der Pfarrkirche [[Schüttdorf]] in [[Zell am See]]. Es sollte noch fünf Jahre dauern, bis er eine eigene Metallgusswerkstatt einrichtete und die „Arbeitsgemeinschaft bronzegießender Bildhauer“ gründete. Von [[1970]] bis [[1989]] war er Obmann und Gründungsmitglied des [[Tennengauer Kunstkreis]]es mit kultureller Basisarbeit, Vorträgen und Ausstellungen. Er war zeitweise Mitglied der [[Salzburg Kommission]], des Vorläufers des [[Salzburger Landeskulturbeirat|Landeskulturbeirats]], Mitglied des Landeskulturbeirats und im Fachbeirat Architektur und Bauen. [[1974]] wurde das Projekt ''Skulpturraum Hanuschplatz'' in der Stadt Salzburg vorgestellt, jedoch nie realisiert. [[1974]] wurde er zum Leiter der Klasse für Bronzegusstechnik an der Sommerakademie Salzburg bestellt und blieb es bis [[1978]]. | + | Während eines Studienaufenthalts an der Werkkunstschule Köln, Bundesrepublik Deutschland, (1955 - [[1957]]) lernte er dort nicht nur Gerhard Marcks kennen, sondern auch seine spätere Frau, Anneliese Schmidt. Seinen Aufenthalt verdiente er sich mit Steinbildhauerarbeiten an der Dombauhütte Köln. Von 1957 bis [[1958]] war er wieder Mitarbeiter Manzùs in dessen Metallgießerei und lernte von seinem künstlerischen Vorbild das Wachsausschmelzverfahren. 1957 bis [[1960]] war er Manzùs Assistent an der [[Internationale Sommerakademie für bildende Kunst]] in Salzburg. [[1959]] heiratete er Anneliese Schmidt in Kuchl und erhielt den ersten kirchlichen Auftrag, die Tulpenkanzel aus [[Adneter Marmor]] für die [[Pfarrkirche Golling]]. [[1961]] war er an der Salzburger Sommerakademie Assistent bei Emilio Greco. [[1963]] folgte ein Studienaufenthalt in Paris und [[1964]] machte er erste kleinere Gussversuche in seinem Atelier. [[1967]] vollendet er Altar (Holzrelief) und Tabernakel (Bronze) in der Pfarrkirche [[Schüttdorf]] in [[Zell am See]]. Es sollte noch fünf Jahre dauern, bis er eine eigene Metallgusswerkstatt einrichtete und die "Arbeitsgemeinschaft bronzegießender Bildhauer" gründete. Von [[1970]] bis [[1989]] war er Obmann und Gründungsmitglied des [[Tennengauer Kunstkreis]]es mit kultureller Basisarbeit, Vorträgen und Ausstellungen. Er war zeitweise Mitglied der [[Salzburg Kommission]], des Vorläufers des [[Salzburger Landeskulturbeirat|Landeskulturbeirats]], Mitglied des Landeskulturbeirats und im Fachbeirat Architektur und Bauen. [[1974]] wurde das Projekt ''Skulpturraum Hanuschplatz'' in der Stadt Salzburg vorgestellt, jedoch nie realisiert. [[1974]] wurde er zum Leiter der Klasse für Bronzegusstechnik an der Sommerakademie Salzburg bestellt und blieb es bis [[1978]]. |
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| − | [[1975]] stellte er erstmals mit seiner Frau [[Anneliese Zenzmaier|Anneliese]] in der [[Galerie Pro Arte]] in Hallein aus. Seit 1979 ist er Leiter der künstlerischen Klasse für Bronzeguss an der Sommerakademie. Von 1979 bis [[1983]] leitete er das Seminar für Steinbildhauerei in [[St. Margarethen (Bad Vigaun)|St. Margarethen]], dann in Loretto im Burgenland. [[1980]] folgte seine erste Einzelausstellung im [[Romanischer Keller|Romanischen Keller]] in Salzburg. | + | [[1975]] stellte er erstmals mit seiner Frau [[Anneliese Zenzmaier|Anneliese]] in der [[Kunstraum pro arte|Galerie Pro Arte]] in Hallein aus. Seit 1979 ist er Leiter der künstlerischen Klasse für Bronzeguss an der Sommerakademie. Von 1979 bis [[1983]] leitete er das Seminar für Steinbildhauerei in [[St. Margarethen (Bad Vigaun)|St. Margarethen]], dann in Loretto im Burgenland. [[1980]] folgte seine erste Einzelausstellung im [[Romanischer Keller|Romanischen Keller]] in Salzburg. |
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| | [[1984]] verlor Zenzmaier durch den Tod des [[Tibet]]<u></u>ologen Illion Burang einen langjährigen Freund. | | [[1984]] verlor Zenzmaier durch den Tod des [[Tibet]]<u></u>ologen Illion Burang einen langjährigen Freund. |
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| | :1982: Großer Preis der Salzburger Wirtschaft für Bildhauerei | | :1982: Großer Preis der Salzburger Wirtschaft für Bildhauerei |
| | :1983: Wiener Festwochenpreis (BAWAG-Preis für Großplastik) | | :1983: Wiener Festwochenpreis (BAWAG-Preis für Großplastik) |
| − | :1985: Berufstitel „[[Professor]]“ | + | :1985: Berufstitel "[[Professor]]" |
| | :1999: Karl Weiser-Preis | | :1999: Karl Weiser-Preis |
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| | : Marienportal, Kupferblech, [[Wallfahrtskirche Maria Brunneck]], 1967 | | : Marienportal, Kupferblech, [[Wallfahrtskirche Maria Brunneck]], 1967 |
| | : Brunnen, Rauchkristall, Wallfahrtskirche Maria Brunneck, 1967 | | : Brunnen, Rauchkristall, Wallfahrtskirche Maria Brunneck, 1967 |
| − | : Taufsteindeckel, Bronze, [[ Pfarrkirche zum hl. Cyriak]], [[Pfarrwerfen]], 1967 | + | : Taufsteindeckel, Bronze, [[Pfarrkirche zum hl. Cyriak]], [[Pfarrwerfen]], 1967 |
| | : Tabernakel, Bronze, und Altar-Holzrelief, [[Pfarrkirche Schüttdorf|Pfarrkirche]] [[Schüttdorf]], 1967 | | : Tabernakel, Bronze, und Altar-Holzrelief, [[Pfarrkirche Schüttdorf|Pfarrkirche]] [[Schüttdorf]], 1967 |
| | : ''Lady'', Bleiguss, [[Salzburger Landesregierung]], 1968 | | : ''Lady'', Bleiguss, [[Salzburger Landesregierung]], 1968 |
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| | : Büste [[Clemens Holzmeister]], Wachsmodell, im Besitz des Künstlers, 1981 | | : Büste [[Clemens Holzmeister]], Wachsmodell, im Besitz des Künstlers, 1981 |
| | : Büste Clemens Holzmeister, Bronze, [[Salzburger Festspiele]], 1981 | | : Büste Clemens Holzmeister, Bronze, [[Salzburger Festspiele]], 1981 |
| − | : Kruzifix, Bronze, Kapelle des Sanatoriums „Maria Hilf“, Klagenfurt, 1981 | + | : Kruzifix, Bronze, Kapelle des Sanatoriums "Maria Hilf", Klagenfurt, 1981 |
| | : Pieta, Bronze, Privatbesitz, 1982 | | : Pieta, Bronze, Privatbesitz, 1982 |
| | : Astplastik, Bronze, Beton, Internat der [[Landesberufsschule Hallein|Landesberufsschule]], Hallein, 1982 | | : Astplastik, Bronze, Beton, Internat der [[Landesberufsschule Hallein|Landesberufsschule]], Hallein, 1982 |
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| | :1963 Mainz | | :1963 Mainz |
| | :1963 Trigon 63, Graz | | :1963 Trigon 63, Graz |
| − | :1985 Jubiläumsaustellung „140 Jahre Kunstverein – 100 Jahre [[Künstlerhaus]] Salzburg“ | + | :1985 Jubiläumsaustellung "140 Jahre Kunstverein – 100 Jahre [[Künstlerhaus]] Salzburg" |
| − | :1988 Salzburger Museum C.A., „Die Moderne in Salzburg. Kunst nach 1945“ | + | :1988 Salzburger Museum C.A., "Die Moderne in Salzburg. Kunst nach 1945" |
| | :1989/1990 Figur als Aufgabe. Wanderausstellung [[Museum Rupertinum]], Land Salzburg | | :1989/1990 Figur als Aufgabe. Wanderausstellung [[Museum Rupertinum]], Land Salzburg |
| | :1990 [[Schloss Neuhaus]], Salzburg | | :1990 [[Schloss Neuhaus]], Salzburg |
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| | : siehe Literaturangaben | | : siehe Literaturangaben |
| | :[[Tennengauer Nachrichten]] | | :[[Tennengauer Nachrichten]] |
| − | * [https://www.sn.at/salzburg/kultur/der-bildhauer-josef-zenzmaier-ist-gestorben-133285531 www.sn.at] 29. Jänner 2023: „Der Bildhauer Josef Zenzmaier ist gestorben“ | + | * [https://www.sn.at/salzburg/kultur/der-bildhauer-josef-zenzmaier-ist-gestorben-133285531 www.sn.at] 29. Jänner 2023: "Der Bildhauer Josef Zenzmaier ist gestorben" |
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