Reinhold Kiesel: Unterschied zwischen den Versionen
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| + | '''Reinhold Kiesel''' (* [[5. April]] [[1837]] in Bietigheim bei Stuttgart, [[Württemberg]]; † [[2. November]] [[1897]] in der [[Stadt Salzburg]]) war Zeitungsverleger sowie Gründer des [[Salzburger Volksblatt]]s und des [[Salzburger Verlagshaus Kiesel|Salzburger Verlagshauses Kiesel]]. | ||
| − | Der Sohn des Kanzleiaufwärters der Oberrechnungskammer in Stuttgart, Johann Georg Kiesel und dessen Gattin Rosine Charlotte, | + | == Leben == |
| + | Der Sohn des Kanzleiaufwärters der Oberrechnungskammer in Stuttgart, des Johann Georg Kiesel und dessen Gattin Rosine Charlotte, geborene Denzel, zeigte sich nach seiner Lehrzeit als Schriftsetzer in namhaften Druckereien in München, [[Bayern]], und Straßburg, [[Frankreich]], tätig. | ||
| − | Auf Drängen seines Freundes Friedrich Keyl kam er [[1861]] nach Salzburg. Hier arbeitete er in der | + | Auf Drängen seines Freundes [[Friedrich Keyl]] kam er [[1861]] nach Salzburg. Hier arbeitete er in der [[Verlag Anton Pustet|Duyle'schen Druckerei]] im [[Döllerergässchen]], die Keyl [[1863]] gemeinsam mit [[Anton Pustet]] erwarb. Keyl machte sich [[1865]] selbständig, und als Keyl [[1869]] starb, übernahm Kiesel das Unternehmen und formte daraus das [[Salzburger Verlagshaus Kiesel]], das in den [[1950er]]-Jahren unter der Führung [[Hans Glaser junior]]s zur größten Buchdruckerei Österreichs aufstieg. [[1907]] gab es eine ''R. Kiesel Buchdruckerei'' am [[Waagplatz]] 1.<ref>Quelle [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19070928&seite=11&zoom=33&query=%22The%2BRoyal%2BBiograph%22&ref=anno-search ANNO], [[Salzburger Volksblatt]], Ausgabe vom 28. September 1907, Seite 11</ref> |
| − | Am [[13. Dezember]] [[1870]] gründete er das [[Salzburger Volksblatt]]. | + | Am [[13. Dezember]] [[1870]] gründete er das [[Salzburger Volksblatt]], das am [[29. Dezember]] mit einer Probenummer erstmals erschien und sich als national-liberale Tageszeitung bis zum [[Zweiten Weltkrieg]] zur meistgelesenen Zeitung der Stadt Salzburg entwickeln sollte. [[1873]] stellte der innovative und fortschrittliche Unternehmer die erste amerikanische Tiegeldruckpresse vor. [[1893]] bekam die Redaktion des Volksblatts den ersten Telefonanschluss Salzburgs. |
| − | [[1876]] heiratete Kiesel die aus seiner Heimat stammende Maria Brey. Das Paar hatte fünf Kinder, von denen der einzige Sohn bereits im Kindesalter verstarb. Nach dem Ableben ihres Mannes führte | + | [[1876]] heiratete Kiesel die aus seiner Heimat stammende [[Marie Kiesel|Maria Brey]]. Das Paar hatte fünf Kinder, von denen der einzige Sohn bereits im Kindesalter verstarb. Nach dem Ableben ihres Mannes führte die Witwe das Unternehmen weiter. Von [[1926]] bis [[1929]] wurde das [[Kieselgebäude]] an der [[Rainerstraße]] erbaut. [[1930]] verstarb Maria Kiesel. Das ''Druck- und Verlagshaus Kiesel'' ging danach an die Schwiegersöhne [[Engelbert Buchroithner]], [[Hans Glaser senior|Hans Glaser]] und [[Josef Rutzinger]] über. |
| − | Die Grabstelle der Familie Kiesel befindet sich auf dem [[Salzburger Kommunalfriedhof]]. | + | Die Grabstelle der Familie Kiesel befindet sich auf dem [[Salzburger Kommunalfriedhof]]. |
| − | == | + | == Quellen == |
| − | * | + | * {{Quelle Leben über den Tod hinaus}} |
| + | * Salzburger Volksblatt, [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19200101&seite=1&zoom=33&query=%22hans%2Bglaser%22~10&ref=anno-search Ausgabe vom 1. Jänner 1920, Seiten 1–2: ''Fünfzig Jahre "Salzburger Volksblatt".''] (via [[ANNO]]) | ||
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Aktuelle Version vom 9. Oktober 2025, 15:16 Uhr
Reinhold Kiesel (* 5. April 1837 in Bietigheim bei Stuttgart, Württemberg; † 2. November 1897 in der Stadt Salzburg) war Zeitungsverleger sowie Gründer des Salzburger Volksblatts und des Salzburger Verlagshauses Kiesel.
Leben
Der Sohn des Kanzleiaufwärters der Oberrechnungskammer in Stuttgart, des Johann Georg Kiesel und dessen Gattin Rosine Charlotte, geborene Denzel, zeigte sich nach seiner Lehrzeit als Schriftsetzer in namhaften Druckereien in München, Bayern, und Straßburg, Frankreich, tätig.
Auf Drängen seines Freundes Friedrich Keyl kam er 1861 nach Salzburg. Hier arbeitete er in der Duyle'schen Druckerei im Döllerergässchen, die Keyl 1863 gemeinsam mit Anton Pustet erwarb. Keyl machte sich 1865 selbständig, und als Keyl 1869 starb, übernahm Kiesel das Unternehmen und formte daraus das Salzburger Verlagshaus Kiesel, das in den 1950er-Jahren unter der Führung Hans Glaser juniors zur größten Buchdruckerei Österreichs aufstieg. 1907 gab es eine R. Kiesel Buchdruckerei am Waagplatz 1.[1]
Am 13. Dezember 1870 gründete er das Salzburger Volksblatt, das am 29. Dezember mit einer Probenummer erstmals erschien und sich als national-liberale Tageszeitung bis zum Zweiten Weltkrieg zur meistgelesenen Zeitung der Stadt Salzburg entwickeln sollte. 1873 stellte der innovative und fortschrittliche Unternehmer die erste amerikanische Tiegeldruckpresse vor. 1893 bekam die Redaktion des Volksblatts den ersten Telefonanschluss Salzburgs.
1876 heiratete Kiesel die aus seiner Heimat stammende Maria Brey. Das Paar hatte fünf Kinder, von denen der einzige Sohn bereits im Kindesalter verstarb. Nach dem Ableben ihres Mannes führte die Witwe das Unternehmen weiter. Von 1926 bis 1929 wurde das Kieselgebäude an der Rainerstraße erbaut. 1930 verstarb Maria Kiesel. Das Druck- und Verlagshaus Kiesel ging danach an die Schwiegersöhne Engelbert Buchroithner, Hans Glaser und Josef Rutzinger über.
Die Grabstelle der Familie Kiesel befindet sich auf dem Salzburger Kommunalfriedhof.
Quellen
- Zaisberger, Friederika, Heinisch, Reinhard R. (Hg.): Leben über den Tod hinaus. Prominente im Salzburger Kommunalfriedhof. Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 23. Ergänzungsband. Verlag der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg 2006
- Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 1. Jänner 1920, Seiten 1–2: Fünfzig Jahre "Salzburger Volksblatt". (via ANNO)
Einzelnachweise
- ↑ Quelle ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 28. September 1907, Seite 11