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| | [[Datei:Pinzgauer Lokalbahn Triebwagen 2023 01.jpg|thumb|2023, Triebwagen.]] | | [[Datei:Pinzgauer Lokalbahn Triebwagen 2023 01.jpg|thumb|2023, Triebwagen.]] |
| − | [[Datei:Pinzgaubahn_Stuhlfelden.jpg|thumb|Einfahrt in den Bahnhof [[Stuhlfelden]].]]
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| − | [[Datei:Pinzgauer Lokalbahn.jpg|thumb|die neue Lok 2010.]]
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| − | [[Datei:Pinzgauer Lokalbahn Dampfzug 1995.jpg|thumb|Ein Dampfzug 1995.]]
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| − | [[Bild:Pinzgaubahn.jpg|thumb|Ein Triebwagen 5090 der Pinzgaubahn (2007).]]
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| − | [[Datei:Remise Schüttdorf.jpg|thumb|Remise Schüttdorf]]
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| − | [[Datei:Pinzgaubahn, Enstation Krimml im Gemeindegebiet Wald im Pinzgau.JPG|thumb|Pinzgaubahn, Endstation Bahnhof Krimml im Gemeindegebiet Wald im Pinzgau.]]
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| − | [[Datei:Gleisanlage im Bahnhof Krimml.JPG|thumb|Gleisanlage im Bahnhof Krimml.]]
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| − | [[Datei:Pinzgaubahn im Herbst 2011.jpg|thumb|Pinzgaubahn im Herbst 2011.]]
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| | Die '''Pinzgauer Lokalbahn''' ist eine [[Schmalspurbahn]] mit 760 mm Spurweite, deren Strecke sich ausschließlich im [[Pinzgau]] befindet. | | Die '''Pinzgauer Lokalbahn''' ist eine [[Schmalspurbahn]] mit 760 mm Spurweite, deren Strecke sich ausschließlich im [[Pinzgau]] befindet. |
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| | == Strecke == | | == Strecke == |
| | :'' Hauptartikel [[Bahnhöfe und Haltestellen der Pinzgauer Lokalbahn]] | | :'' Hauptartikel [[Bahnhöfe und Haltestellen der Pinzgauer Lokalbahn]] |
| − | Sie verbindet die Bezirkshauptstadt [[Zell am See]] im [[Unterpinzgau]] mit [[Salzburg (Bundesland)|Salzburgs]] westlichstem Ort, [[Krimml]], im [[Oberpinzgau]]. Zwischen Zell am See und Krimml beträgt die Streckenlänge 53 Kilometer, auf der 159 Höhenmeter überwunden werden und an der 36 Haltestellen und Bahnhöfe liegen. Die Bahn erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h. Der [[Bahnhof Krimml|Endbahnhof Krimml]] befindet sich auf dem Gemeindegebiet von [[Wald im Pinzgau]]. | + | Sie verbindet die Bezirkshauptstadt [[Zell am See]] im [[Unterpinzgau]] mit [[Salzburg (Bundesland)|Salzburgs]] westlichster Gemeinde [[Krimml]] im [[Oberpinzgau]]. Zwischen Zell am See und Krimml beträgt die Streckenlänge 53 Kilometer, auf der 159 Höhenmeter überwunden werden und an der 36 Haltestellen und Bahnhöfe liegen. Die Bahn erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h. Der [[Bahnhof Krimml|Endbahnhof Krimml]] befindet sich im Gemeindegebiet von [[Wald im Pinzgau]]. |
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| | + | Seit ihrer Inbetriebnahme 1898 hieß sie Pinzgaubahn, seit Juli 2008 "Pinzgauer Lokalbahn", heute auch Nationalparkbahn genannt. |
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| − | Seit ihrer Inbetriebnahme 1898 hieß sie Pinzgaubahn, seit Juli 2008 ''Pinzgauer Lokalbahn'', heute auch Nationalparkbahn genannt.
| + | [[Datei:Pinzgaubahn_Stuhlfelden.jpg|thumb|Einfahrt in den Bahnhof [[Stuhlfelden]].]] |
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| | ==Geschichte== | | ==Geschichte== |
| − | Die Pinzgaubahn wurde am [[2. Jänner]] [[1898]] eröffnet.<ref>Quelle [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nfp&datum=18980104&query=%22Waltl%27s+Gasthof%22&ref=anno-search&seite=6 anno], Neue Freie Presse, Ausgabe 4. Jänner 1898, Seite 6</ref> Nach ihrer 100-Jahr-Feier war sie aber ständig von der Einstellung bedroht gewesen. Anfang [[2005]] einigten sich das [[Land Salzburg (Gebietskörperschaft)|Land Salzburg]] und die Österreichische Bundesregierung auf einen Verkehrsdiensteplan und die Rahmenbedingungen für den Fortbestand der in Besitz der [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]] Personenverkehr AG befindlichen Bahn. Mitte Juli 2005 zerstörte dann aber ein [[Hochwasser]] die Strecke an mehreren Stellen massiv. Die ÖBB sahen keinen Nutzen mehr in der Wiederherstellung der Strecke westlich von [[Mittersill]]. Es dauerte bis [[21. Oktober]] 2005, bis überhaupt wieder eine Bahn zumindest zwischen Zell am See und Mittersill verkehren konnte. Am Ende kostete die Behebung der Schäden 9,5 Millionen Euro.<ref name="SNJuli2021">[https://www.sn.at/salzburg/politik/zerstoerte-pinzgaubahn-benoetigt-erneut-hilfen-in-millionenhoehe-106869559 www.sn.at], 21. Juli 2021</ref>
| + | Im Dezember [[1896]] konstituierte sich die Firma "Pinzgauer Lokalbahngesellschaft AG" aufgrund der von Baurat Rudolf R. Stummer von Traunfels verliehenen Konzession. Sie hatte sich den Bau und Betrieb einer schmalspurigen Lokalbahn von der Station Zell am See nach Krimml als Pinzgauer Lokalbahn, sowie eine "von weiteren in dieselbe einmündenden Schleppbahnen zur ausschließlichen Aufgabe gestellt." Da auch Staatsgelder in der AG waren, wurde Hofrat Johann Edler Poschacher von Arelshöh in den Verwaltungsrat entsandt. Der Salzburger Landesschuss nominierten die [[Landtagsabgeordnete]]n Dr. [[Franz Keil (Politiker)|Franz Keil]] und Dr. Viktor von Fuchs als Mitglieder. Von den Aktionären waren fünf Mitglieder vertreten: Regierungsrat Dr. Victor Hasenörl, [[Leopold Sterzinger]], [[Bürgermeister der Stadt Zell am See|Bürgermeister von Zell am See]], [[Ludwig Zeller (Unternehmer)|Ludwig Zeller]], Präsident der [[Salzburger Handelskammer]], Hof- und Gerichtsadvokat Dr. Friedrich Kolischer sowie der Generalsekretär des Kreditinstitutes für Verkehrsunternehmungen Dr. Siegfried Werner.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=18961217&query=%22Schleppbahnen%22&ref=anno-search&seite=2 ANNO], "[[Salzburger Chronik]]", Ausgabe vom 17. Dezember 1896, Seite 2</ref> |
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| − | Mit Wirkung vom [[1. Juli]] [[2008]] wurde die Bahn an das Land Salzburg verkauft, das die [[Salzburg AG]] mit dem Betrieb der Bahnstrecke beauftragte. Am [[22. Juli]] [[2009]] startete der Wiederaufbau der Strecke zwischen Mittersill und [[Mühlbach im Pinzgau]]. Zum Fahrplanwechsel am [[13. Dezember]] 2009 fuhr die Bahn wieder bis [[Bramberg am Wildkogel]], zu Ferienende 2010 wurde die ursprüngliche Strecke bis Krimml am [[11. September]] [[2010]] wiedereröffnet. Zwischen Krimml und Mittersill mussten insgesamt zehn Kilometer der Bahnstrecke nach dem Hochwasser von 2005 neu errichtet werden. Weitere 15 Kilometer wurden saniert. Die Investitionen der [[Salzburg AG]] betrugen für Wiederaufbau, Sanierung, Linienverbesserung und andere Maßnahmen rund 32,3 Mill. Euro.
| + | [[Datei:Pinzgauer Lokalbahn Dampfzug 1995.jpg|thumb|Ein Dampfzug 1995.]] |
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| − | Dann wurde auch wieder über eine mögliche Verlängerung der Bahn bis zu den [[Krimmler Wasserfälle]]n diskutiert. Das Land wollte im Winter [[2011]] eine Machbarkeitsstudie und eine Kostenschätzung für die drei Kilometer lange Strecke erstellen.
| + | Die Pinzgauer Lokalbahn wurde am [[2. Jänner]] [[1898]] eröffnet.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nfp&datum=18980104&query=%22Waltl%27s+Gasthof%22&ref=anno-search&seite=6 ANNO], "Neue Freie Presse", Ausgabe 4. Jänner 1898, Seite 6</ref> |
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| − | Genau 88 Tage nach einem verheerenden Hochwasser im Sommer [[2014]], das die Bahnstrecke an 28 Stellen in einer Länge von sieben Kilometern schwer in Mitleidenschaft gezogen hat, konnte diese wichtige Verkehrsader für den Mitter- und Oberpinzgau am [[26. Oktober]] 2014 wieder uneingeschränkt zur Befahrung freigegeben werden. | + | [[Datei:Remise Schüttdorf.jpg|thumb|Remise Schüttdorf]] |
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| | + | Am [[15. Juli]] [[1950]] zerstörte ein heftiges Gewitter zwischen [[Krimml]] und [[Niedernsill]] die Geleise durch Überschwemmungen. Es kam zu Dammbrüchen entlang dieses Streckenteils. Der Zugverkehr war für zwei Tage unterbrochen.<ref>[https://www.sn.at/archivsn?img=BwRzzSXszxwjxm%2Fidk8peMreI%2FYf1K1TqQlpLfp44263VkNTQ3kFFPPb32nSCkXxUR%2B%2FI%2FswqY%2FAcdh5h4Xo9Ab5JYnQlwic3wKnvpzsj85TTfXtpCoGoqPNbHWPVV72&id1=19500717_03&q=%2522Barock-Bar%2522#slide3 www.sn.at], Archiv der "[[Salzburger Nachrichten]]", Ausgabe vom 17. Juli 1950, Seite 3</ref> |
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| | + | Nach ihrer 100-Jahr-Feier war sie aber ständig von der Einstellung bedroht gewesen. Anfang [[2005]] einigten sich das [[Land Salzburg (Gebietskörperschaft)|Land Salzburg]] und die Österreichische Bundesregierung auf einen Verkehrsdiensteplan und die Rahmenbedingungen für den Fortbestand der in Besitz der [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]] Personenverkehr AG befindlichen Bahn. |
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| | + | [[Bild:Pinzgaubahn.jpg|thumb|Ein Triebwagen 5090 der Pinzgaubahn (2007).]] |
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| | + | ==== 2005: Hochwasser zerstört die Gleisanlage ==== |
| | + | Mitte Juli 2005 zerstörte dann aber ein [[Hochwasser]] die Strecke an mehreren Stellen massiv. Die ÖBB sahen keinen Nutzen mehr in der Wiederherstellung der Strecke westlich von [[Mittersill]]. Es dauerte bis [[21. Oktober]] 2005, bis überhaupt wieder eine Bahn zumindest zwischen Zell am See und [[Mittersill]] verkehren konnte. Am Ende kostete die Behebung der Schäden 9,5 Millionen Euro.<ref name="SNJuli2021">[https://www.sn.at/salzburg/politik/zerstoerte-pinzgaubahn-benoetigt-erneut-hilfen-in-millionenhoehe-106869559 www.sn.at], 21. Juli 2021</ref> |
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| | + | ==== Übernahme durch das Land Salzburg ==== |
| | + | Mit Wirkung vom [[1. Juli]] [[2008]] wurde die Bahn an das Land Salzburg verkauft, das die [[Salzburg AG]] mit dem Betrieb der Bahnstrecke beauftragte. Am [[22. Juli]] [[2009]] startete der Wiederaufbau der Strecke zwischen Mittersill und [[Mühlbach im Pinzgau]], eine Ortschaft der Gemeinde [[Bramberg am Wildkogel]]. Zum Fahrplanwechsel am [[13. Dezember]] 2009 fuhr die Bahn wieder bis Bramberg am Wildkogel, zu Ferienende 2010 konnte dann die ursprüngliche Strecke bis Krimml am [[11. September]] [[2010]] wiedereröffnet werden. Zwischen Krimml und Mittersill mussten insgesamt zehn Kilometer der Bahnstrecke nach dem Hochwasser von 2005 neu errichtet werden. Weitere 15 Kilometer wurden saniert. Die Investitionen der [[Salzburg AG]] betrugen für Wiederaufbau, Sanierung, Linienverbesserung und andere Maßnahmen rund 32,3 Mill. Euro. |
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| | + | [[Datei:Pinzgauer Lokalbahn.jpg|thumb|die neue Lok 2010.]] |
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| | + | Nun wurde auch wieder über eine mögliche Verlängerung der Bahn bis zu den [[Krimmler Wasserfälle]]n diskutiert. Das Land wollte im Winter [[2011]] eine Machbarkeitsstudie und eine Kostenschätzung für die drei Kilometer lange Strecke erstellen. Es kam aber bisher nicht zu dieser Verlängerung. |
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| | + | ==== 2014 und 2021: Wieder Zerstörungen durch Hochwasser ==== |
| | + | Genau 88 Tage nach einem weiteren verheerenden Hochwasser im Sommer [[2014]], das die Bahnstrecke an 28 Stellen in einer Länge von sieben Kilometern schwer in Mitleidenschaft gezogen hat, konnte diese wichtige Verkehrsader für den Mitter- und Oberpinzgau am [[26. Oktober]] 2014 wieder uneingeschränkt zur Befahrung freigegeben werden. |
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| | {{#ev:youtube|RaWje5uO6lk|280|right|Unwetterschäden 2021, 15 sek.Video}} | | {{#ev:youtube|RaWje5uO6lk|280|right|Unwetterschäden 2021, 15 sek.Video}} |
| − | Zum dritten Mal binnen 16 Jahren wurde die Pinzgaubahn im [[Wetter im Sommer 2021|Sommer 2021]] von Unwettern schwer in Mitleidenschaft gezogen worden. Mehrere Muren trafen nun den [[Bahnhof Krimml|Bahnhof Vorderkrimml]] in Wald im Pinzgau.
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| − | Ein extremes [[Hochwasser 2021]] ereignete sich am Wochenende [[17. Juli|17.]] und [[18. Juli]] 2021, das im gesamten [[Bundesland Salzburg]] zu Überschwemmungen und Vermurungen führte. Dabei wurden die Gleisanlagen der Pinzgauer Lokalbahn abermals schwer beschädigt. Das Verkehrsressort gehe von einem Schaden in Höhe eines niedrigen zweistelligen Millionenbetrags aus, sagte Christoph Bayrhammer, Sprecher von [[Landesrat]] [[Stefan Schnöll]] ([[ÖVP]]). Nach Hubschrauberflügen rechnete man damit, dass mehr als 20 Kilometer des Gleiskörpers betroffen waren. Wobei es im Gegensatz zu den Zerstörungen beim letzten großen Hochwasser auch auf der Strecke zwischen [[Niedernsill]] und [[Mittersill]] zu gravierenden Schäden gekommen sei. Es stand außer Frage, dass die Pinzgaubahn weiterbetrieben werde, dazu gebe es ein "definitives Bekenntnis", sagte Bayrhammer. Er verwies auf die geplante Elektrifizierung sowie die Verlängerung bis ins Ortszentrum von Krimml - beide Projekte würden weiterverfolgt.<ref name="SNJuli2021"></ref> Am Donnerstag, [[22. Juli]], wurde die Schadenshöhe auf rund zehn Millionen Euro geschätzt. An diesem Donnerstag konnten auch bereits wieder Züge zwischen Zell am See und Niedernsill verkehren.<ref>[[Salzburger Landeskorrespondenz]] vom [https://service.salzburg.gv.at/lkorrj/detail?nachrid=65388 22. Juli 2021]</ref> → Mehr über den [[Abtransport der Pinzgauer Lokalbahngarnitur nach Mure im Sommer 2021|Abtransport der Pinzgauer Lokalbahngarnitur]].
| + | Dann wurde die Pinzgauer Lokalbahn zum dritten Mal binnen 16 Jahren im [[Wetter im Sommer 2021|Sommer 2021]] von [[Unwetter]]n schwer in Mitleidenschaft gezogen worden. Mehrere Muren trafen nun den [[Bahnhof Krimml|Bahnhof Vorderkrimml]] in Wald im Pinzgau. |
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| − | Im September [[2023]] lag dann eine genaue Kostenschätzung vor. Das Land als Eigentümer rechnete mit 45 Millionen Euro. Davon floßen rund 12 Millionen Euro in den Abschnitt von Niedernsill bis Mittersill, der 2023 bereits in Bau war.
| + | Ein extremes [[Hochwasser 2021]] ereignete sich am Wochenende [[17. Juli|17.]] und [[18. Juli]], das im gesamten [[Bundesland Salzburg]] zu Überschwemmungen und bei den folgenden [[Wetter im Sommer 2021#Unwetter-Schreckensnacht in Salzburg|Murenabgängen am 14. August]] wurden große Abschnitte der Pinzgauer Lokalbahn zerstört. Nach Hubschrauberflügen rechnete man damit, dass mehr als 20 Kilometer des Gleiskörpers betroffen waren. Wobei es im Gegensatz zu den Zerstörungen beim letzten großen Hochwasser auch im östlichen Streckenverlauf zwischen [[Niedernsill]] und Mittersill zu gravierenden Schäden gekommen war. Es stand außer Frage, dass die Pinzgauer Lokalbahn weiterbetrieben werde, da auch die Elektrifizierung sowie die Verlängerung bis ins Ortszentrum von Krimml geplant waren.<ref name="SNJuli2021"></ref> Am [[22. Juli]] [[2021]] wurde die Schadenshöhe auf rund zehn Millionen Euro geschätzt. An diesem Donnerstag konnten auch bereits wieder Züge zwischen Zell am See und Niedernsill verkehren.<ref>[[Salzburger Landeskorrespondenz]] vom [https://service.salzburg.gv.at/lkorrj/detail?nachrid=65388 22. Juli 2021]</ref> → Mehr über den [[Abtransport der Pinzgauer Lokalbahngarnitur nach Mure im Sommer 2021|Abtransport der Pinzgauer Lokalbahngarnitur]]. |
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| − | Der Wiederaufbau der Pinzgauer Lokalbahn von Niedernsill bis Mittersill nach dem Hochwasser von 2021 stand offenbar unter keinem guten Stern. Zuerst gab es Einsprüche von Grundbesitzern, dann wiederholte das Land wegen der enorm hohen Angebote eine Ausschreibung und nun hatte das Hochwasser (siehe [[Wetter im Sommer 2023]]) einen Teil der gerade in Bau befindlichen Strecke stark beschädigt. Im Bereich [[Uggl]] im Osten von Uttendorf an der Strecke nach Niedernsill verlegt das Land die Gleise in eine Betonwanne, damit die Salzach den Abschnitt bei Hochwasser überströmen kann, ohne großen Schaden anzurichten. Aber am [[28. August]] [[2023]] wurde der Damm zwischen Wanne und Fluss auf etwa 100 Metern Länge weggerissen. Das Wasser suchte sich in der Folge unter der Betonwanne einen Weg und unterspülte sie, wodurch diese sich senkte. Die Stelle in Uggl ist offenbar eine Problemstelle, die auch bei den Hochwässern 2005, 2014 und 2021 schon gebrochen ist.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/chronik/dammbruch-durch-hochwasser-aufbau-der-pinzgaubahn-verzoegert-sich-neuerlich-144546721 www.sn.at], 1. September 2023</ref>
| + | [[Datei:Pinzgaubahn, Enstation Krimml im Gemeindegebiet Wald im Pinzgau.JPG|thumb|Pinzgaubahn, Endstation Bahnhof Krimml im Gemeindegebiet Wald im Pinzgau.]] |
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| − | Ab 17. Juni konnte die Strecke zwischen Zell am See und Mittersill wieder durchgängig mit der Bahn befahren werden, der Schienenersatzverkehr ist nicht mehr nötig. Mit dem Abschluss der Bauarbeiten zwischen Niedernsill und Mittersill werden folgende Haltestellen von der Pinzgaubahn wieder bedient: Lengdorf, Uttendorf-Stubachtal, Uttendorf-Manlitzbrücke, Pirtendorf, Stuhlfelden Siedlung, Stuhlfelden, Heilbad Burgwies, Burk, Mittersill Essiger sowie Mittersill. Die Stationen Lengdorf, Pirtendorf, Burk sowie der Bahnhof Stuhlfelden wurden währen der Bauarbeiten barrierefrei erneuert und modernisiert.<ref>[[Salzburger Landeskorrespondenz]] vom [https://service.salzburg.gv.at/lkorrj/detail?nachrid=70076 6. Juni 2024]</ref> | + | ==== Wiederaufbau der Gleisanlage ==== |
| | + | Im September [[2023]] lag dann eine genaue Kostenschätzung vor. Das Land als Eigentümer rechnete mit 45 Millionen Euro. Davon flossen rund zwölf Millionen Euro in den Abschnitt von Niedernsill bis Mittersill, der 2023 bereits in Bau war. |
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| | + | Der Wiederaufbau der Pinzgauer Lokalbahn von Niedernsill bis Mittersill nach dem Hochwasser von 2021 stand offenbar unter keinem guten Stern. Zuerst gab es Einsprüche von Grundbesitzern, dann wiederholte das Land wegen der enorm hohen Angebote eine Ausschreibung und dann hatte ein neuerliches Hochwasser im Sommer 2023 (siehe [[Wetter im Sommer 2023]]) einen Teil der gerade in Bau befindlichen Strecke stark beschädigt. Im Bereich [[Uggl]] im Osten von [[Uttendorf]] an der Strecke nach Niedernsill wurden die Gleise in eine Betonwanne verlegt, damit die [[Salzach]] diesen Abschnitt bei Hochwasser überströmen kann, ohne großen Schaden anzurichten. Aber am [[28. August]] 2023 wurde der Damm zwischen Wanne und Fluss auf etwa 100 Metern Länge weggerissen. Das Wasser suchte sich in der Folge unter der Betonwanne einen Weg und unterspülte sie, wodurch diese sich senkte. Die Stelle in Uggl ist offenbar eine Problemstelle, die auch bei den Hochwassern 2005, 2014 und 2021 schon gebrochen ist.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/chronik/dammbruch-durch-hochwasser-aufbau-der-pinzgaubahn-verzoegert-sich-neuerlich-144546721 www.sn.at], 1. September 2023</ref> |
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| | + | [[Datei:Gleisanlage im Bahnhof Krimml.JPG|thumb|Gleisanlage im Bahnhof Krimml.]] |
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| | + | Ab [[17. Juni]] [[2024]] konnte die Strecke zwischen Zell am See und Mittersill wieder durchgängig mit der Bahn befahren werden, der Schienenersatzverkehr ist nicht mehr nötig. Mit dem Abschluss der Bauarbeiten zwischen Niedernsill und Mittersill werden folgende Haltestellen von der Pinzgauer Lokalbahn wieder bedient: Lengdorf, Uttendorf-Stubachtal, Uttendorf-Manlitzbrücke, Pirtendorf, Stuhlfelden Siedlung, Stuhlfelden, Heilbad Burgwies, Burk, Mittersill Essiger sowie Mittersill. Die Stationen Lengdorf, Pirtendorf, Burk sowie der Bahnhof Stuhlfelden wurden währen der Bauarbeiten barrierefrei erneuert und modernisiert.<ref>[[Salzburger Landeskorrespondenz]] vom [https://service.salzburg.gv.at/lkorrj/detail?nachrid=70076 6. Juni 2024]</ref> |
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| | + | ==== Neue Hochwasserprognose Ende 2024: Pinzgauer Lokalbahn wird nicht vor Ende 2026 fertig saniert sein ==== |
| | + | 2024 hatte das Land Salzburg in Abstimmung mit der [[Eidgenössische Technische Hochschule Zürich|Eidgenössischen Technischen Hochschule]] (ETH) in Zürich in der [[Schweiz]] neue Prognosen für ein hundertjährliches Hochwasser erstellt. Beim Pegel an der [[Hollersbach (Wildbach)|Hollersbach]]<nowiki>mündung</nowiki> in die Salzach sollen statt 360 Kubikmeter Wasser pro Sekunde wegen der durch den Klimawandel heftigeren Regenfälle 500 Kubikmeter durchfließen. |
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| | + | [[Datei:Pinzgaubahn im Herbst 2011.jpg|thumb|Pinzgaubahn im Herbst 2011.]] |
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| | + | Margit Höller, die beim Land Salzburg den Wiederaufbau plant, sagt, im Vergleich zu den früheren Prognosen sei mit einem 30 Zentimeter höheren Wasserspiegel zu rechnen. Da die Bahntrasse zum Teil direkt an der Salzach verläuft, muss diese neue Erkenntnis berücksichtigt werden. Die Planungen für den Abschnitt von Mittersill bis zum Bahnhof Vorderkrimml in der Gemeinde Wald werden mit den vom Wasserbau gelieferten Daten überarbeitet. Wo es möglich ist, wird man den Bahndamm noch einmal erhöhen. Wo das nicht geht, müssen weitere feste Fahrbahnen aus Beton errichtet werden, die, ohne großen Schaden zu nehmen, überflutet werden können. Die Kostenschätzung von 45 Mill. Euro für den Wiederaufbau soll trotzdem eingehalten werden können.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/chronik/neue-hochwasserprognose-pinzgaubahn-ende-169468639 www.sn.at], 3. Dezember 2024: "Neue Hochwasserprognose: Pinzgaubahn wird nicht vor Ende 2026 fertig saniert sein", ein Beitrag von [[Anton Kaindl]]</ref> |
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| | ===Zukunft=== | | ===Zukunft=== |
| − | Aus heutiger Sicht ([[2010er]]-Jahre) mutet es absurd an, dass die Bahn beim Bau 1898 weit vor den [[Krimmler Wasserfälle|Wasserfällen]] beendet wurde. Sie sind die größte [[Fremdenverkehr]]<nowiki>sattraktion</nowiki> im Oberpinzgau und ziehen jährlich 350 000 Besucher an. Das ist ein enormes Fahrgastpotenzial. In Krimml heißt es, die Krimmler Fuhrleute hätten sich damals mit Erfolg gegen den Weiterbau der Bahn gewehrt. Sie arbeiteten auf dem steilen Stück zwischen Wald und Krimml und sahen ihr Geschäft bedroht. | + | Aus heutiger Sicht im [[21. Jahrhundert]] mutet es absurd an, dass die Bahn beim Bau 1898 weit vor den [[Krimmler Wasserfälle]]n beendet wurde. Sie waren bereits damals die größte [[Fremdenverkehr]]<nowiki>sattraktion</nowiki> im Oberpinzgau und ziehen heute jährlich 350 000 Besucher an. Das wäre ein enormes Fahrgastpotenzial für die Pinzgauer Lokalbahn. In Krimml heißt es, die Krimmler Fuhrleute hätten sich damals mit Erfolg gegen den Weiterbau der Bahn gewehrt. Sie arbeiteten auf dem steilen Stück zwischen Wald und Krimml und sahen ihr Geschäft bedroht. |
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| − | Schon die ÖBB hatten für die Verlängerung drei Trassenvarianten erarbeitet. Unter anderem gab es die Idee, ab dem [[Krimml Bahnhof|Bahnhof Krimml]] mit einer Seilbahn weiterzufahren. Laut dem Krimmler [[Bürgermeister der Gemeinde Krimml|Bürgermeister]] [[Erich Czerny]] ([[ÖVP]]) gab es auch [[2010]] wieder Überlegungen, die Bahn bis Krimml zu ziehen. Das heißt, der Bahnhof sollte zwischen Ort und Wasserfällen errichtet werden. | + | Schon die ÖBB hatten für die Verlängerung drei Trassenvarianten erarbeitet. Unter anderem gab es die Idee, ab dem [[Krimml Bahnhof|Bahnhof Krimml]] mit einer Seilbahn weiterzufahren. Laut dem Krimmler [[Bürgermeister der Gemeinde Krimml|Bürgermeister]] [[Erich Czerny]] ([[ÖVP]]) gab es auch [[2010]] wieder Überlegungen, die Bahn bis Krimml zu ziehen. Das heißt, der Bahnhof sollte zwischen dem Ortszentrum und den südwestlich gelegenen Wasserfällen errichtet werden. Das Land Salzburg wollte im Winter 2010/[[2011]] eine Machbarkeitsstudie und eine Kostenschätzung für die drei Kilometer lange Strecke erstellen. Grobe Schätzungen sprachen von Kosten zwischen sechs und zehn Millionen Euro. Es gab aber noch keine Linienführung und es war unsicher, ob bei der Talenge im Bereich [[Falkenstein (Wald im Pinzgau)|Falkenstein]] Stützmaßnahmen oder ein Tunnel notwendig sind. Eine unüberwindliche Hürde stellen die Engstelle und der relativ steile Anstieg nach Krimml laut Experten aber keineswegs dar. |
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| − | Das Land Salzburg wollte im Winter 2010–2011 eine Machbarkeitsstudie und eine Kostenschätzung für die drei Kilometer lange Strecke erstellen. Grobe Schätzungen sprachen von Kosten zwischen sechs und zehn Millionen Euro. Das war aber noch mit Vorsicht zu genießen. Es gab noch keine Linienführung und es war unsicher, ob bei der Talenge im Bereich [[Falkenstein (Wald im Pinzgau)|Falkenstein]] Stützmaßnahmen oder ein Tunnel notwendig sind. Eine unüberwindliche Hürde stellen die Engstelle und der relativ steile Anstieg nach Krimml laut Experten aber keineswegs dar.
| + | [[Datei:Pinzgauer Lokalbahn Dampfzug Stuhlfelden 20250828 2 (60).jpg|thumb|Dampfzug Stuhlfelden 2025.]] |
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| − | Der damalige Verkehrsdirektor [[Gunter Mackinger]] von der Salzburg AG, die die Pinzgauer Lokalbahn seit 2008 betreibt, trat noch auf die Euphoriebremse. Grundsätzlich halte er das Fahrgastpotenzial für interessant und die Verlängerung für vernünftig. "Aber die Weiterführung ist eine politische Entscheidung." Man müsse tiefer in die Materie eindringen, um eine Entscheidungsgrundlage zu schaffen. "Es gibt keine Kostenschätzung. Der Untergrund, die Haltung der Grundeigentümer, ob Galerien nötig sind – das ist alles unbekannt. Wir haben nicht einmal eine Trasse. Zunächst soll die Strecke zwischen [[Piesendorf]] und [[Uttendorf]] begradigt werden." Dann liefen Vertragsverhandlungen mit dem Land, da der Vertrag zwischen Land und Salzburg AG nur bis Ende des Jahres 2010 galt. Ein langfristiger Vertrag wurde angestrebt. Zunächst wollte die Salzburg AG die Fahrgastzahlen steigern. Im ersten Jahr unter Führung der Salzburg AG benutzten 440 000 Passagiere die Pinzgauer Lokalbahn. Für 2010 rechnete man mit 660 000, obwohl neun Monate noch auf der verkürzten Strecke gefahren wurde. Im fünften Jahr (2013) sollte eine Million Passagiere jährlich mit der Bahn fahren. | + | Der damalige Verkehrsdirektor [[Gunter Mackinger]] von der Salzburg AG, die die Pinzgauer Lokalbahn seit 2008 betreibt, trat noch auf die Euphoriebremse. Grundsätzlich halte er das Fahrgastpotenzial für interessant und die Verlängerung für vernünftig. "Aber die Weiterführung ist eine politische Entscheidung." Man müsse tiefer in die Materie eindringen, um eine Entscheidungsgrundlage zu schaffen. "Es gibt keine Kostenschätzung. Der Untergrund, die Haltung der Grundeigentümer, ob Galerien nötig sind – das ist alles unbekannt. Wir haben nicht einmal eine Trasse. Zunächst soll die Strecke zwischen Piesendorf und Uttendorf begradigt werden." Dann liefen Vertragsverhandlungen mit dem Land, da der Betreibervertrag der Bahn zwischen Land und Salzburg AG nur bis Ende des Jahres 2010 galt. Ein langfristiger Vertrag wurde angestrebt. Zunächst wollte die Salzburg AG die Fahrgastzahlen steigern. Im ersten Jahr unter Führung der Salzburg AG benutzten 440 000 Passagiere die Pinzgauer Lokalbahn. Für 2010 rechnete man mit 660 000, obwohl neun Monate noch auf der verkürzten Strecke gefahren wurde. Im fünften Jahr (2013) sollte eine Million Passagiere jährlich mit der Bahn fahren. |
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| − | Doch es sollte dann noch bis [[2019]], dass die Millionengrenze erreicht wurde. Nachdem sie schon [[2018]] mit 901 000 Fahrgästen die höchste Auslastung seit ihrem Bestehen erreichte, dürften es 2019 laut Verkehrs[[landesrat]] [[Stefan Schnöll]] (ÖVP) sogar eine Million Fahrten gewesen sein. Als das Land und die Salzburg AG die Bahn 2008 von den ÖBB übernahmen, waren es 230 000 Fahrgäste im Jahr. | + | Doch es sollte dann noch bis [[2019]] dauern bis die Millionengrenze erreicht wurde. Nachdem sie schon [[2018]] mit 901 000 Fahrgästen die höchste Auslastung seit ihrem Bestehen erreichte, dürften es 2019 laut Verkehrs[[landesrat]] [[Stefan Schnöll]] (ÖVP) sogar eine Million Fahrten gewesen sein. Als das Land und die Salzburg AG die Bahn 2008 von den ÖBB übernahmen, waren es 230 000 Fahrgäste im Jahr. |
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| − | Neben der im Oktober 2018 eingeführten Taktverdichtung (Halbstundentakt zwischen Zell am See und Piesendorf) war für die Steigerung von 2018 auf 2019 auch die Mobilitätskarte Pinzgau verantwortlich. Im Sommer 2019 durften erstmals alle Touristen mit Pinzgauer Gästekarten die öffentlichen Verkehrsmittel im Bezirk gratis mitbenützen. Die Zahl der touristischen Fahrten hatte sich innerhalb eines Jahres von 41 000 auf 83 000 verdoppelt. Mit den neuen myRegio-Tickets erwartete sich Schnöll für [[2020]] noch mehr Umsteiger. 2020 kostete die Jahreskarte von Krimml nach Zell am See 365 Euro statt 1.130 Euro. | + | Neben der im [[Oktober]] 2018 eingeführten Taktverdichtung (Halbstundentakt zwischen Zell am See und Piesendorf) war für die Steigerung von 2018 auf 2019 auch die Mobilitätskarte Pinzgau verantwortlich. Im Sommer 2019 konnten erstmals alle Touristen mit Pinzgauer Gästekarten die öffentlichen Verkehrsmittel im [[Bezirk Zell am See]] gratis mitbenützen. Die Zahl der touristischen Fahrten hatte sich innerhalb eines Jahres von 41 000 auf 83 000 verdoppelt. Mit den neuen myRegio-Tickets erwartete sich Schnöll für [[2020]] noch mehr Umsteiger. 2020 kostete die Jahreskarte von Krimml nach Zell am See 365 Euro statt 1.130 Euro. |
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| − | Die Infrastruktur hält mit dieser Entwicklung nicht mehr mit. Weitere Taktverdichtungen sind mit dem vorhandenen Wagenmaterial kaum möglich. Außerdem ist etwa die Hälfte der Triebwagen über 30 Jahre alt und in rund fünf Jahren am Ende ihrer Lebensdauer. Das Land nützt die Chance, mit der Anschaffung neuer Wagen auf Strom umzusteigen. Neuerlich Dieselfahrzeuge zu kaufen ist vor allem im Vorfeld des [[Nationalpark Hohe Tauern|Nationalparks]] nicht zu rechtfertigen. Und eine vom Land in Auftrag gegebene Traktionsstudie, in der alle Antriebsmöglichkeiten, darunter auch der Wasserstoffantrieb, untersucht wurden, hat ergeben, dass die Elektrifizierung mit einer Oberleitung am besten und günstigsten ist. | + | Die Infrastruktur hält aber mit dieser Entwicklung nicht mehr mit. Weitere Taktverdichtungen sind mit dem vorhandenen Wagenmaterial kaum möglich. Außerdem ist etwa die Hälfte der Triebwagen über 30 Jahre alt und in rund fünf Jahren am Ende ihrer Lebensdauer. Das Land nützt die Chance, mit der Anschaffung neuer Wagen auf Strom umzusteigen. Neuerlich Dieselfahrzeuge zu kaufen ist vor allem im Vorfeld des [[Nationalpark Hohe Tauern|Nationalparks]] nicht zu rechtfertigen. Und eine vom Land in Auftrag gegebene Traktionsstudie, in der alle Antriebsmöglichkeiten, darunter auch der Wasserstoffantrieb, untersucht wurden, hat ergeben, dass die Elektrifizierung mit einer Oberleitung am besten und günstigsten ist. |
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| | Da die Vorlaufzeit rund fünf Jahre beträgt, sollen die neuen Fahrzeuge bis [[2021]] bestellt werden. Wenn sie um [[2026]] einsatzbereit sind, muss die Oberleitung fertig sein. Die Elektrifizierung soll 40 bis 50 Millionen Euro kosten. Ein neuer Triebwagen kommt auf sieben bis acht Millionen. Euro. Hier könne man Synergien mit der [[Murtalbahn]] nutzen, wo auch der Kauf von neuem Wagenmaterial anstehe, so Schnöll. | | Da die Vorlaufzeit rund fünf Jahre beträgt, sollen die neuen Fahrzeuge bis [[2021]] bestellt werden. Wenn sie um [[2026]] einsatzbereit sind, muss die Oberleitung fertig sein. Die Elektrifizierung soll 40 bis 50 Millionen Euro kosten. Ein neuer Triebwagen kommt auf sieben bis acht Millionen. Euro. Hier könne man Synergien mit der [[Murtalbahn]] nutzen, wo auch der Kauf von neuem Wagenmaterial anstehe, so Schnöll. |
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| − | 2020 wurden vom Land Varianten einer Verlängerung der Bahn von [[Vorderkrimml]] in der Gemeinde Wald nach Krimml geprüft. Die Verlängerung würde rund 25 Mill. Euro kosten. Die Trasse wird wohl südlich der [[Krimmler Ache]] verlaufen. Die Endstation könnte bei der Talstation der in Krimml gewünschten Seilbahn vom Ort nach [[Hochkrimml]] sein. Derzeit besuchen 350 000 bis 400 000 Gäste im Jahr die Wasserfälle. Der Großteil mit dem Auto. | + | 2020 wurden vom Land Varianten neuerlich eine Verlängerung der Bahn von [[Vorderkrimml]] in der Gemeinde Wald nach Krimml geprüft. Die Verlängerung würde rund 25 Mill. Euro kosten. Die Trasse wird wohl südlich der [[Krimmler Ache]] verlaufen. Die Endstation könnte bei der Talstation der in Krimml gewünschten Seilbahn vom Ort nach [[Hochkrimml]] sein. Derzeit besuchen 350 000 bis 400 000 Gäste im Jahr die Wasserfälle. Der Großteil mit dem Auto. |
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| | Auf Potenzial und Kosten untersucht werden soll auch die seit ein paar Jahren geforderte Stichbahn nach [[Kaprun]]. | | Auf Potenzial und Kosten untersucht werden soll auch die seit ein paar Jahren geforderte Stichbahn nach [[Kaprun]]. |
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| | === Unfälle und Sabotage === | | === Unfälle und Sabotage === |
| − | Wenige Tage vor dem Hochwasser 2005 hatte sich am [[2. Juli]] der schwerste Unfall in der Geschichte der Pinzgaubahn ereignet. Beim Zusammenstoß zweier Garnituren nahe Bramberg wurden zwei Personen getötet und 35 zum Teil schwer verletzt. Drei Monate später wurde menschliches Versagen als Unfallursache bestätigt. Bereits drei Jahre vorher hatte sich ein tödlicher Unfall auf der Bahnstrecke ereignet, als eine Garnitur von einer Windböe aus den Gleisen gerissen wurde und umkippte. Eine Frau starb. Insgesamt 126 Bahnübergänge führten in all den Jahren des Bestehens auch immer wieder zu Zusammenstößen der Bahn mit Fahrzeugen. | + | Am [[15. August]] [[1929]] fuhr [[Rupert Deutschmann#Anker:xyz|Franz Deutschmann]] mit dem mit vier Personen besetzten [[Automobil|Auto]] des Kaufmanns Franz Lackner bei der Bahnübersetzung nächst der Koligsäge in [[Zell am See]] in den Zug der Pinzgauer Lokalbahn. Das Auto wurde durch den Anprall zurück, bzw. quer zur Seite geschleudert und der vordere Teil stark beschädigt, dennoch kamen alle Insassen mit dem Schrecken davon.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sbw&datum=19290819&query=%22Franz+Deutschmann%22~10&ref=anno-search&seite=4 ANNO], "Salzburger Wacht", Ausgabe vom [[19. August]] 1929, Seite 4</ref> |
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| | + | Wenige Tage vor dem Hochwasser 2005 hatte sich am [[2. Juli]] der schwerste Unfall in der Geschichte der Pinzgauer Lokalbahn ereignet. Beim Zusammenstoß zweier Garnituren nahe Bramberg wurden zwei Personen getötet und 35 zum Teil schwer verletzt. Drei Monate später wurde menschliches Versagen als Unfallursache bestätigt. Bereits drei Jahre vorher hatte sich ein tödlicher Unfall auf der Bahnstrecke ereignet, als eine Garnitur von einer Windböe aus den Gleisen gerissen wurde und umkippte. Eine Frau starb. Insgesamt 126 Bahnübergänge führten in all den Jahren des Bestehens auch immer wieder zu Zusammenstößen der Bahn mit Fahrzeugen. |
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| − | Am Sonntagvormittag, den [[5. Juni]] [[2011]], um 8:45 Uhr, entgleiste eine Zuggarnitur. Unbekannte Täter hatten faustgroße Felsstücke in Weichen gelegt. Verletzt wurde bei dem Unfall niemand. Drei verdächtige Jugendliche wurden aber nach einem Verhör wieder auf freien Fuß gesetzt. Dem oder den Tätern drohen Haftstrafen bis zu zehn Jahren. | + | Am Sonntagvormittag, den [[5. Juni]] [[2011]] entgleiste um 8:45 Uhreine Zuggarnitur. Unbekannte Täter hatten faustgroße Felsstücke in Weichen gelegt. Verletzt wurde bei dem Unfall niemand. Drei verdächtige Jugendliche wurden aber nach einem Verhör wieder auf freien Fuß gesetzt. Dem oder den Tätern drohen Haftstrafen bis zu zehn Jahren. |
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| | Am [[4. Mai]] [[2009]] wurden bei einem Zusammenstoß mit einem Lkw nahe [[Piesendorf]] 15 Passagiere der Pinzgauer Lokalbahn verletzt. | | Am [[4. Mai]] [[2009]] wurden bei einem Zusammenstoß mit einem Lkw nahe [[Piesendorf]] 15 Passagiere der Pinzgauer Lokalbahn verletzt. |
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| | Am [[19. Februar]] [[2018]] geriet ein Triebwagen aus ungeklärter Ursache an der Haltestelle Walchen in Piesendorf in Brand. Alle Bediensteten und Passiere konnten die Zuggarnitur rechtzeitig verlassen und blieben unverletzt.<ref>{{Quelle SN|20. Februar 2018}}</ref> | | Am [[19. Februar]] [[2018]] geriet ein Triebwagen aus ungeklärter Ursache an der Haltestelle Walchen in Piesendorf in Brand. Alle Bediensteten und Passiere konnten die Zuggarnitur rechtzeitig verlassen und blieben unverletzt.<ref>{{Quelle SN|20. Februar 2018}}</ref> |
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| − | === 2021: Zerstörungen durch Hochwasser ===
| + | Am Donnerstagnachmittag, den [[10. Juli]] [[2025]] hatte ein 80-jähriger Autolenker in Mittersill trotz Rotlichts und mehrmaliger Betätigung des Zugsignals die Bahn übersehen, als er die Gleisanlage überquerte. Der Zug krachte in das Heck des Pkw. Der Einheimische wurde laut Polizei verletzt und ins [[Tauernklinikum Zell am See]] gebracht. Die Lokführerin, die Zugbegleiterin und die Fahrgäste des Zuges seien unverletzt geblieben. Der Bahnverkehr war für ca. eine Stunde unterbrochen.<ref>[[SALZBURG24]] vom [https://www.salzburg24.at/news/salzburg/pinzgau/zugunfall-in-mittersill-auto-von-lokalbahn-erfasst-80-jaehriger-pkw-lenker-verletzt-art-295892 11. Juli 2025]</ref> |
| − | Beim verheerenden [[Hochwasser 2021|Hochwasser im Juli 2021]] und den darauf folgenden [[Wetter im Sommer 2021#Unwetter-Schreckensnacht in Salzburg|Murenabgängen am 14. August]] wurden große Abschnitte der Pinzgauer Lokalbahn zerstört. Nach intensiven Planungen und Verhandlungen startete im April [[2023]] der Wiederaufbau der wichtigen Lebensader für rund 40 000 Menschen. Rund zwölf Millionen Euro kostet der erste Abschnitt von Niedernsill bis Mittersill, der im Herbst 2023 fertig sein soll.
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| | == Bildergalerie == | | == Bildergalerie == |
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| | Pinzgauer Lokalbahn 2023 Bahnhof Uttendorf-Stubachtal.jpg|Oktober 2023. Bahnhof Uttendorf-Stubachtal. | | Pinzgauer Lokalbahn 2023 Bahnhof Uttendorf-Stubachtal.jpg|Oktober 2023. Bahnhof Uttendorf-Stubachtal. |
| | Pinzgauer Lokalbahn Bahnhof Niedernsill 2024.jpg|Bahnhof Niedernsill 2024 | | Pinzgauer Lokalbahn Bahnhof Niedernsill 2024.jpg|Bahnhof Niedernsill 2024 |
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| | Pinzgauer Lokalbahn Thomas Oberkalmsteiner.jpg|2024: Thomas Oberkalmsteiner, Dienststellenleiter der Pinzgauer Lokalbahn. | | Pinzgauer Lokalbahn Thomas Oberkalmsteiner.jpg|2024: Thomas Oberkalmsteiner, Dienststellenleiter der Pinzgauer Lokalbahn. |
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