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Im August [[1787]] trat Hartenkeil seine Stellung als Leibchirurg des Fürsterzbischofs mit 1000 fl. Gehalt und dem Charakter eines Hofrats in Salzburg an.  
 
Im August [[1787]] trat Hartenkeil seine Stellung als Leibchirurg des Fürsterzbischofs mit 1000 fl. Gehalt und dem Charakter eines Hofrats in Salzburg an.  
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Er  hatte den ausdrücklichen Auftrag, dass er „für den allhiesigen Staat taugliche und geschickte Wundärzte und Geburtshelfer und -helferinnen bilde“. So nahm er bald eine regelmäßige Lehrtätigkeit auf, die er 17 Jahre lang fortsetzte, indem er jeweils im Winter Osteologie zusammen mit der Lehre von den Verrenkungen und Beinbrüchen, im Sommer aber die Anfangsgründe der Wundheilkunst vortrug.<ref>Kurt Ganzinger, J. J. Hartenkeil und die Begründung einer [[Medizinische Fakultät in Salzburg|medizinischen Fakultät]] an der Salzburger Universität im Jahr 1804, München 1965, 8-9.</ref>  
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Er  hatte den ausdrücklichen Auftrag, dass er „für den allhiesigen Staat taugliche und geschickte Wundärzte und Geburtshelfer und -helferinnen bilde“. So nahm er bald eine regelmäßige Lehrtätigkeit auf, die er 17 Jahre lang fortsetzte, indem er jeweils im Winter Osteologie zusammen mit der Lehre von den Verrenkungen und Beinbrüchen, im Sommer aber die Anfangsgründe der Wundheilkunst vortrug.<ref>Kurt Ganzinger, J. J. Hartenkeil und die Begründung einer medizinischen Fakultät an der Salzburger Universität im Jahr 1804, München 1965, 8-9.</ref>  
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Seine Bestrebungen waren, eine Reform des Medizinalwesens im [[Erzbistum Salzburg|Erzbistum]] herbeizuführen. Trotz mehrerer Rückschläge konnte er [[1792]] in der Stadt Salzburg eine Hebammenschule gründen, In dieser wurden innerhalb von 10 Jahren 79 Hebammen ausgebildet.<ref>Salzburger Chronik für Stadt und Land 25. November 1933, 4.</ref> Er erreichte eine bessere Versorgung der Kranken im [[St. Johanns-Spital]]  und die Einrichtung einer medizinischen Fakultät an der Salzburger Benediktineruniversität durchsetzen, die aus politischen Gründen nicht lange Bestand hatte. Dagegen erwarb er sich durch seinen Charakter, seine umfassende Bildung und seine praktischen Leistungen die allgemeine Achtung der Bürger. Er bekleidete das Amt eines Professors für Medizin an der Benediktineruniversität Salzburg und bildete Wundärzte, Hebammen und Geburtshelfer aus.
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Seine Bestrebungen waren, eine Reform des Medizinalwesens im [[Erzbistum Salzburg|Erzbistum]] herbeizuführen. Trotz mehrerer Rückschläge konnte er [[1792]] in der Stadt Salzburg eine Hebammenschule gründen, In dieser wurden innerhalb von 10 Jahren 79 Hebammen ausgebildet.<ref>Salzburger Chronik für Stadt und Land 25. November 1933, 4.</ref> Er erreichte eine bessere Versorgung der Kranken im [[St. Johanns-Spital]].  
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Er führte als Arzt in Salzburg die ersten Staroperationen durch und setzte sich für die Einführung von Pockenimpfungen ein.
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Er führte als Arzt in Salzburg die ersten Staroperationen durch und setzte sich für die Einführung von Pockenimpfungen ein.<ref>Unentgelbliche Staaroperationen der Armen betreffend, in: Salzburger Intelligenzblatt 1792, 484; </ref>
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== medicinisch chirurgische Zeitung ==
    
Um wissenschaftlichen Bedürfnisse zu genügen setzte Hartenkeil die Idee um, ein größeres, kritisches Organ für Naturwissenschaften und Medizin zu gründen. Mit einigen Mitarbeitern begann er [[1790]] die Herausgabe der "[[Medicinisch chirurgische Zeitung|Medicinisch-chirurgischen Zeitung]]". Anfangs redigierte er sie zusammen mit seinem Kollegen Dr. [[Franz X. Mezler]], von [[1794]] an bis zu seinem Tode allein. Sie wurde dann im Sinne ihres Begründers von Ehrhart weitergeführt. Das Journal erfreute sich alsbald des allgemeinen Beifalles in der Gelehrtenwelt. Die hervorragendsten Ärzte und Naturforscher jener Zeit brachten Beiträge in der Zeitung. Kaiser [[Franz I.]] verlieh dem Herausgeber in Anerkennung seiner Verdienst [[1793]] die goldene Medaille und den Titel ''Hofrat''.  
 
Um wissenschaftlichen Bedürfnisse zu genügen setzte Hartenkeil die Idee um, ein größeres, kritisches Organ für Naturwissenschaften und Medizin zu gründen. Mit einigen Mitarbeitern begann er [[1790]] die Herausgabe der "[[Medicinisch chirurgische Zeitung|Medicinisch-chirurgischen Zeitung]]". Anfangs redigierte er sie zusammen mit seinem Kollegen Dr. [[Franz X. Mezler]], von [[1794]] an bis zu seinem Tode allein. Sie wurde dann im Sinne ihres Begründers von Ehrhart weitergeführt. Das Journal erfreute sich alsbald des allgemeinen Beifalles in der Gelehrtenwelt. Die hervorragendsten Ärzte und Naturforscher jener Zeit brachten Beiträge in der Zeitung. Kaiser [[Franz I.]] verlieh dem Herausgeber in Anerkennung seiner Verdienst [[1793]] die goldene Medaille und den Titel ''Hofrat''.  
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Später wurde er zum Mitglied des medizinischen Collegiums ernannt. Damit war es ihm möglich die von ihm lange geplante Verbesserung des Medizinalwesens im [[Erzbistum Salzburg|Erzbistum]] durchzuführen. Auf seine Veranlassung wurde [[1804]] ein Medizinalrat als selbständige Behörde und an der seit 1622 bestehenden Salzburger Universität eine medizinisch-chirurgische Fakultät mit 6 Lehrstühlen errichtet. Hartenkeil wurde zum Professor für Geschichte der Medizin und Chirurgie, gerichtliche Arzneikunde und medizinische Polizei sowie zum Direktor der Fakultät und des Medizinalrates ernannt. Der Medizinalrat, dem die anderen Professoren als Mitglieder angehörten, entfaltete im Geist der medizinischen Aufklärung eine erfolgreiche Tätigkeit, die bald auch außerhalb des Landes Beachtung fand.<ref>https://www.deutsche-biographie.de/sfz26152.html#ndbcontent</ref>  
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Später wurde er zum Mitglied des medizinischen Collegiums ernannt. Die von ihm lange geplante Verbesserung des Medizinalwesens im [[Erzbistum Salzburg|Erzbistum]] konnte er vor der Säkularisation 1803 nicht mehr durchführen.
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== Medizinalrat und medizinische Fakultät ==
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Erst im Kurfürstentum Salzburg hatte er die dafür nötige Position und die Mittel. Auf seine Veranlassung wurde [[1804]] ein Medizinalrat als selbständige Behörde und an der seit 1622 bestehenden Salzburger Universität eine [[Medizinische Fakultät in Salzburg|medizinisch-chirurgische Fakultät]] mit 6 Lehrstühlen errichtet. Hartenkeil wurde zum Professor für Geschichte der Medizin und Chirurgie, gerichtliche Arzneikunde und medizinische Polizei sowie zum Direktor der Fakultät und des Medizinalrates ernannt.<ref>https://www.deutsche-biographie.de/sfz26152.html#ndbcontent</ref> Bei der Eröffnung las er ein Programm: "Von dem Verhältnisse der Heilkunde zum Staate" vor, das eigentlich eine durchgeführte Darstellung seiner Ansicht von dem Organismus des Medizinalwesens im Staate, und sohin im wahren Sinne ein Wort zu seiner Zeit war.<ref>Nekrolog, in: Annalen der österreichischen Literatur, Intelligenzblatt Oktober 1808, 154.</ref>
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Der Medizinalrat, dem die anderen Professoren als Mitglieder angehörten, entfaltete im Geist der medizinischen Aufklärung eine erfolgreiche Tätigkeit, die bald auch außerhalb des Landes Beachtung fand.<ref>https://www.deutsche-biographie.de/sfz26152.html#ndbcontent</ref>  
    
Nach dem Ende des Kurfürstentums kam Salzburg unter die österreichische Herrschaft. "Die Universität als solche erhielt zwar die kaiserliche Bestätigung für ihren Forbestand, doch blieb die medizinische Fakultät davon ausgenommen, weil die österreichische Monarchie an den 4 Universitäten zu Wien, Prag, Pest und Krakau ohnedies berühmte medizinische Fakutäten besaß, die man zur Heranbildung der nötigen Zahl von Ärzten für ausreichend hielt. In Salzburg wurde bloß ein sogenanntes großes chirurgisches Studium zur Erziehung von Wundärzten, Geburtshelfern und Hebammen eingerichtet."<ref>Kurt Ganzinger, J. J. Hartenkeil und die Begründung einer Medizinischen Fakultät an der Salzburger Universität im Jahr 1804, München 1965, 19.</ref>  
 
Nach dem Ende des Kurfürstentums kam Salzburg unter die österreichische Herrschaft. "Die Universität als solche erhielt zwar die kaiserliche Bestätigung für ihren Forbestand, doch blieb die medizinische Fakultät davon ausgenommen, weil die österreichische Monarchie an den 4 Universitäten zu Wien, Prag, Pest und Krakau ohnedies berühmte medizinische Fakutäten besaß, die man zur Heranbildung der nötigen Zahl von Ärzten für ausreichend hielt. In Salzburg wurde bloß ein sogenanntes großes chirurgisches Studium zur Erziehung von Wundärzten, Geburtshelfern und Hebammen eingerichtet."<ref>Kurt Ganzinger, J. J. Hartenkeil und die Begründung einer Medizinischen Fakultät an der Salzburger Universität im Jahr 1804, München 1965, 19.</ref>  
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Als Protomedicus des Erzherzogtums Salzburg blieb Johann Jakob Hartenkeil Direktor dieser Schule, ohne selbst noch eine Lehrtätigkeit auszuüben.<ref>https://www.deutsche-biographie.de/sfz26152.html#ndbcontent</ref>
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Nach Aufhebung Der Fakultät wurde Hartenkeil von der österreichischen Regierung zum Regierungsrat und Protomedikus ernannt.<ref>Salzburger Chronik für Stadt und Land 25. November 1933, 4.</ref> Als Protomedicus des Erzherzogtums Salzburg blieb Johann Jakob Hartenkeil Direktor dieser Schule, ohne selbst noch eine Lehrtätigkeit auszuüben.<ref>https://www.deutsche-biographie.de/sfz26152.html#ndbcontent</ref>
    
== Familie ==
 
== Familie ==
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== Werke ==
 
== Werke ==
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In seiner Dissertation „Dissertatio de vesicae urinariae calculo“ (Würzburg 1785) verteidigt er Le Cat’s Methode. Dann veröffentlichte er noch ein „Schreiben an die Viehbesitzer im Lungau, in Betreff der ausgebrochenen Viehseuche“ (Salzburg 1797). Ohne Namen veröffentlichte er: „Ueber Loudon’s Krankheit und Tod. Eine medicin. Fehde“ (Salzburg 1792).<ref>Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, online in: https://de.wikisource.org/ </ref>
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Neben der Herausgabe des von ihm begründeten kritischen Journals hatte er auch die "Muskeltafeln aus Albin's anatomischem Atlas" ([[1784]]) herausgebracht und die in Gemeinschaft mit Sömmering neue Auflage von "Schaarschmidt's anatomischen Tabellen" aufgelegt (mit Zusätzen vermehrt und mit Registern versehen, zwei Bände, [[1803]])
 
Neben der Herausgabe des von ihm begründeten kritischen Journals hatte er auch die "Muskeltafeln aus Albin's anatomischem Atlas" ([[1784]]) herausgebracht und die in Gemeinschaft mit Sömmering neue Auflage von "Schaarschmidt's anatomischen Tabellen" aufgelegt (mit Zusätzen vermehrt und mit Registern versehen, zwei Bände, [[1803]])
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* [[Friederike Zaisberger]]: ''Geschichte Salzburgs'' (Oldenbourg Wissenschaftsverlag 1998, ISBN 978-3-486-56351-1) [http://books.google.at/books?id=Lw8FDYvSWhEC&pg=PA203&lpg=PA203&dq=%22Johann+Jakob+Hartenkeil%22&source=bl&ots=zIxUCOPaec&sig=zH2v5U4Cb1Nm_qK9fL-7W8FzWZk&hl=de&ei=qVemS8G8BNOjsQaom6zKCA&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=5&ved=0CBMQ6AEwBA#v=onepage&q=%22Johann%20Jakob%20Hartenkeil%22&f=false S.&nbsp;203]
 
* [[Friederike Zaisberger]]: ''Geschichte Salzburgs'' (Oldenbourg Wissenschaftsverlag 1998, ISBN 978-3-486-56351-1) [http://books.google.at/books?id=Lw8FDYvSWhEC&pg=PA203&lpg=PA203&dq=%22Johann+Jakob+Hartenkeil%22&source=bl&ots=zIxUCOPaec&sig=zH2v5U4Cb1Nm_qK9fL-7W8FzWZk&hl=de&ei=qVemS8G8BNOjsQaom6zKCA&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=5&ved=0CBMQ6AEwBA#v=onepage&q=%22Johann%20Jakob%20Hartenkeil%22&f=false S.&nbsp;203]
 
* [https://www.deutsche-biographie.de/sfz26152.html#ndbcontent]
 
* [https://www.deutsche-biographie.de/sfz26152.html#ndbcontent]
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* Alois Proschko: Vortrag "Johann Jakob Hartenkeil", in: Salzburger Chronik für Stadt und Land 25. November 1933, 4.
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* Kurt Ganzinger, J. J. Hartenkeil und die Begründung einer Medizinischen Fakultät an der Salzburger Universität im Jahr 1804, München 1965.
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* Nekrolog, in: Annalen der österreichischen Literatur, Intelligenzblatt Oktober 1808, 154.
    
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