Typhonia ciliaris: Unterschied zwischen den Versionen

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[[File:BE-MK-3151a.jpg|thumb|Sack: Salzburg, Osterhorngruppe, Trattberg, vordere Trattbergalm, 2003.07.06]]'''Typhonia ciliaris''' (''Melasina ciliaris'' Ochsenheimer, 1810) ist eine Art aus der Ordnung [[Lepidoptera]], Familie [[Psychidae]].
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[[File:BE-MK-3151a.jpg|thumb|Sack: Salzburg, [[Osterhorngruppe]], [[Trattberg]], vordere Trattbergalm, 2003.07.06]]
Volkstümlicher Name: Magerrasen-Sackträger
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'''Typhonia ciliaris''' (''Eyprepia ciliaris'' Ochsenheimer, 1810: 350-351) ist eine [[Glossar Biologie#A|Art]] aus der [[Glossar Biologie#O|Ordnung]] [[Lepidoptera]] (Schmetterlinge), [[Glossar Biologie#F|Familie]] [[Psychidae]] (Sackträger).
==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie==
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''T. ciliaris'' ist in Salzburg nur lokal und meist einzeln in Gebirgsregionen verbreitet, wurde aber bereits aus den Zonen II ([[Salzburger Kalkalpen|nördliche Kalkalpen]]), IV ([[Zentralalpen]]) und V ([[Lungau]]) nach [[Gernot Embacher#Embacher et al.|Embacher et al.]] (2011) nachgewiesen. Die bisher bekannte Höhenverbreitung erstreckt sich von 900 bis 2300 m (Kurz & Kurz 2011). Lebensraum der Art sind hauptsächlich sonnige, kurzrasige Magerwiesen und -weiden höherer Lagen, besonders wenn diese von Felsen durchsetzt sind (Karbonat- als auch Silikatgestein). Die [[Glossar Biologie#I|''Imagines'']] fliegen in einer Generation im Jahr von Juli bis Anfang September (beide Geschlechter sind voll entwickelt und geflügelt).
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== Volkstümlicher Name ==
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Magerrasen-Sackträger
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==Diagnose==
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Im Gegensatz zu der ähnlichen ''[[Typhonia beatricis|Typhonia melana]]'' sind die Vorderflügel etwas länglicher und einfarbig schwarz, ohne helle Flecken.
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==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie<ref>siehe [[Glossar Biologie#P|Phänologie]]</ref>==
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''T. ciliaris'' ist in [[Salzburg (Bundesland)|Salzburg]] nur lokal und meist einzeln in Gebirgsregionen verbreitet, wurde aber bereits aus den Zonen II ([[Salzburger Kalkalpen|nördliche Kalkalpen]]), IV ([[Zentralalpen]]) und V ([[Lungau]]) nach [[Gernot Embacher#Embacher et al.|Embacher et al.]] (2024) nachgewiesen. Die bisher bekannte Höhenverbreitung erstreckt sich von 900 bis 2300 m ([[Michael Kurz (Wissenschafter)|Kurz]] & [[Marion Kurz|Kurz]] 2024). Lebensraum der Art sind hauptsächlich sonnige, kurzrasige Magerwiesen und -weiden höherer Lagen, besonders wenn diese von Felsen durchsetzt sind (Karbonat- als auch Silikatgestein). Die [[Glossar Biologie#I|''Imagines'']] fliegen in einer Generation im Jahr von Juli bis Anfang September (beide Geschlechter sind voll entwickelt und geflügelt).
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==Nachbarfaunen==
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Mit Ausnahme von [[Wien]] und dem [[Burgenland]] meldet Huemer (2013) ''T. ciliaris'' aus allen österreichischen Bundesländern. In [[Oberösterreich]] (Kusdas & Reichl 1974) und [[Bayern]] (Haslberger & Segerer 2016) ist die Art jeweils nur aus dem [[Alpen]]gebiet nachgewiesen.
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==Biologie und Gefährdung==
 
==Biologie und Gefährdung==
Über die Biologie der ''Imagines'' ist in Salzburg kaum etwas bekannt. Die Raupen leben gerne in der Nähe von Thymian-Polstern, an denen sie auch fressen. Trotz des lokalen Vorkommens verfügt ''T. ciliaris'' in Salzburg noch über ausreichend geeignete Lebensräume, zeigt aber eine starke Bindung an diese. Mit der Intensivierung der Landwirtschaft einerseits, der Aufgabe und Verbuschung von Grenzertragsflächen und der zunehmenden Erschließung von Schigebieten andererseits werden diese Lebensräume aber zunehmend fragmentiert, sodass eine potentielle Bedrohung der Art im Land gegeben ist.
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Über die Biologie der ''Imagines'' ist in Salzburg kaum etwas bekannt. Die Raupen leben gerne in der Nähe von Thymian-Polstern, an denen sie auch fressen. Trotz des lokalen Vorkommens verfügt ''T. ciliaris'' in Salzburg noch über ausreichend geeignete Lebensräume, zeigt aber eine starke Bindung an diese. Mit der Intensivierung der Landwirtschaft einerseits, der Aufgabe und Verbuschung von Grenzertragsflächen und der Erschließung von Schigebieten andererseits werden diese Lebensräume aber zunehmend fragmentiert, sodass eine potentielle Bedrohung der Art im Land gegeben ist (Einstufung NT nach Embacher et al. 2024).
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*Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2011. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 23 Mai 2011].
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*Haslberger, A. &amp; A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
[[Kategorie: Biologie]]
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*Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
[[Kategorie: Pflanzen und Tiere]]
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*Kurz, M. A. & [[Marion Kurz|M. E. Kurz]] 2000–2024. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2024.12.26].
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*Kusdas, K. & E. R. Reichl 1974. Die Schmetterlinge Oberösterreichs. Teil 2. Schwärmer und Spinner. Entomologische Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1-263.
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== Einzelnachweis ==
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[[Kategorie:Kleinschmetterling]]

Aktuelle Version vom 9. Mai 2025, 18:05 Uhr

Sack: Salzburg, Osterhorngruppe, Trattberg, vordere Trattbergalm, 2003.07.06

Typhonia ciliaris (Eyprepia ciliaris Ochsenheimer, 1810: 350-351) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera (Schmetterlinge), Familie Psychidae (Sackträger).

Volkstümlicher Name

Magerrasen-Sackträger

Diagnose

Im Gegensatz zu der ähnlichen Typhonia melana sind die Vorderflügel etwas länglicher und einfarbig schwarz, ohne helle Flecken.

Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]

T. ciliaris ist in Salzburg nur lokal und meist einzeln in Gebirgsregionen verbreitet, wurde aber bereits aus den Zonen II (nördliche Kalkalpen), IV (Zentralalpen) und V (Lungau) nach Embacher et al. (2024) nachgewiesen. Die bisher bekannte Höhenverbreitung erstreckt sich von 900 bis 2300 m (Kurz & Kurz 2024). Lebensraum der Art sind hauptsächlich sonnige, kurzrasige Magerwiesen und -weiden höherer Lagen, besonders wenn diese von Felsen durchsetzt sind (Karbonat- als auch Silikatgestein). Die Imagines fliegen in einer Generation im Jahr von Juli bis Anfang September (beide Geschlechter sind voll entwickelt und geflügelt).

Nachbarfaunen

Mit Ausnahme von Wien und dem Burgenland meldet Huemer (2013) T. ciliaris aus allen österreichischen Bundesländern. In Oberösterreich (Kusdas & Reichl 1974) und Bayern (Haslberger & Segerer 2016) ist die Art jeweils nur aus dem Alpengebiet nachgewiesen.

Biologie und Gefährdung

Über die Biologie der Imagines ist in Salzburg kaum etwas bekannt. Die Raupen leben gerne in der Nähe von Thymian-Polstern, an denen sie auch fressen. Trotz des lokalen Vorkommens verfügt T. ciliaris in Salzburg noch über ausreichend geeignete Lebensräume, zeigt aber eine starke Bindung an diese. Mit der Intensivierung der Landwirtschaft einerseits, der Aufgabe und Verbuschung von Grenzertragsflächen und der Erschließung von Schigebieten andererseits werden diese Lebensräume aber zunehmend fragmentiert, sodass eine potentielle Bedrohung der Art im Land gegeben ist (Einstufung NT nach Embacher et al. 2024).

Weiterführende Informationen

Allgemeine Informationen und Hilfe:

Naturkundliche Gesellschaft

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Über das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora
Das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora möchte eine Übersicht über alle Pflanzen-, Pilz- und Tierarten des Landes Salzburg erstellen. Wer eine Art beschreiben will, kann sich die hier hinterlegte Formatvorlage kopieren und für einen neuen Artikel verwenden. Im Abschnitt "Material und Methoden" wird erklärt, wann deutsche und wann lateinische Namen als Artikelnamen verwendet werden sollen.

Quellen

  • Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024 [2025]. Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen aus dem Haus der Natur. Sonderband. In Zusammenarbeit mit der Naturkundlichen Gesellschaft Salzburg. Haus der Natur, Salzburg: 3-176.
  • Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
  • Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
  • Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2024. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2024.12.26].
  • Kusdas, K. & E. R. Reichl 1974. Die Schmetterlinge Oberösterreichs. Teil 2. Schwärmer und Spinner. Entomologische Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1-263.

Einzelnachweis