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| − | [[Datei:Judenbergalm 01.jpg|thumb|[[Gaisberg (Berg)|Gaisberg]]; [[Kapaunberg]], darunter Judenbergalm mit [[Hotel Kobenzl]] (geschlossen); Ansicht: Südwest nach Nordost]] | + | [[File:Salzburg - Gaisberg - Gaisbergbahn - 1912 - Ansichtskarte (F. Pflauder).jpg|thumb|Die [[Gaisbergbahn]]-Haltestelle "Judenberg-Alpe", 1912, Ansichtskarte ([[Friedrich Pflauder]]).]] |
| − | [[Datei:Oberjudenberg.jpg|thumb|[[Gaisberg (Berg)|Gaisberg]]; Oberjudenberg mit Obere Judenbergalm; darunter die Judenbergalm mit [[Hotel Kobenzl]] (geschlossen); Ansicht: Südwest nach Nordost]] | + | [[Datei:Gaisberg Westansicht mit Hotel Kobenzl.jpg|thumb|Im Bild ist unter den Kapaunberg-Felsen links unten das alte Gut Unterjudenberg erkennbar, in der Mitte das Hotel Kobenzl (Mitterjudenberg) und rechts darüber das Gut Oberjudenberg.]] |
| − | [[File:Salzburg - Gaisberg - Gaisbergbahn - 1912 - Ansichtskarte (F. Pflauder).jpg|thumb|Die [[Gaisbergbahn]]-Haltestelle auf der Judenbergalm, 1912, Ansichtskarte ([[Friedrich Pflauder]]).]] | + | [[Datei:Gaisberg mit neuer Gaisbergstraße um 1930.jpg|thumb|In der Bildmitte, wo über der Straße ein dreieckiges Feld und unter der Straße ein kleinen Wald sichtbar ist, liegt Oberjudenberg, links darunter Mitter- und Unterjudenberg.]] |
| − | Die '''Judenbergalm''' (auch ''Judenbergalpe'') liegt auf 735 [[m ü. A.]] am südwestlichen Abhang des [[Gaisberg (Berg)|Gaisberg]]s und gehört zum [[Salzburger Stadtteil|Stadtteil]] [[Aigen]].
| + | Der '''Judenberg'''<ref>[https://maps.bev.gv.at/#/center/13.0956,47.8004/zoom/14.6/basis/epo_1/compare/karte ANNO], historische Karte 1880, Eintrag "Judenberg"</ref> (fälschlich auch "Judenbergalm" oder "Judenbergalpe" bezeichnet), liegt auf 735 [[m ü. A.]] am südwestlichen Abhang des [[Gaisberg (Berg)|Gaisberg]]s, südlich unterhalb des [[Kapaunberg]]es, und gehört zum [[Landschaftsraum Gaisberg]] in den [[Katastralgemeinde Gaisberg]] (oberer Teil) und [[Katastralgemeinde Aigen]] (unterer Teil)<ref>[[SAGIS]]</ref>. |
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| | == Geografie == | | == Geografie == |
| − | Die Judenbergalm teilt sich in Unter-, Ober- und Mitterjudenberg.
| + | Der Judenberg setzt sich aus den alten Bauerngütern Unter- (heute Gaisberg 26), Ober- (heute Gaisberg 12) und Mitterjudenberg (heute Gaisberg 11) zusammen. Die geografischen Koordinaten lauten <nowiki>47°47’40’’ N, 15°30’ O</nowiki>. Erschlossen sind sie heute durch die [[Gaisberg Landesstraße]]. Von [[1887]] bis [[1929]] gab es eine Haltestelle der [[Gaisbergbahn]] (Judenberg-Alpe), die einzige mit einem Ausweichgleis. Von [[1954]] bis [[1972]] führte der [[Gaisberg-Sessellift]] von [[Parsch]] auf den Judenberg und zum dortigen Gasthaus. |
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| − | == Name ==
| + | Im Bereich des Judenberges entwässern der Judenberg- und Oberjudenbergbach ins Tal. Neben einigen Bauernhöfen und Privathäuser steht dort das [[Hotel Kobenzl]] (geschlossen) und die [[Kapelle beim Moarbauern]]. |
| − | In Österreich und anderswo gibt es örtliche Bezeichnungen wie z.B. Judenbauer, Judendorf, Judenkreuz, Judenwald, Judenwiese und dergleichen mehr. Im Volksmund herrscht oft die Meinung vor, dass diese Namensgebungen ihren Ursprung von ehemals ansässigen Juden haben könnte oder es einen Ort bezeichne, wo ein Jude erschlagen oder begraben worden wäre. Doch die örtlichen Bezeichnungen sind älter und waren gebräuchlich, lange bevor im [[Mittelalter]] sich die Juden im Lande ansiedelten, und im Fernhandel und Geldverleih tätig waren. Der wahre Ursprung ist das lateinische Wort ''Iugum'', das Gebirgszug, Gebirge, Bergrücken, Anhöhe oder Joch bedeutet. Die [[Römer]] bezeichneten so den Übergang auf einem Berg oder die Passage über einen Bergrücken.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19111220&query=text:%22judenbergalpe%22&seite=7 ANNO], Salzburger Volksblatt, 20. Dezember 1911, Seite 7</ref>
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| − | == Geschichte == | + | == Zum irreführenden Namen "Alm" bzw. "Alpe"== |
| − | [[1889]] wurde das Mitterjudenberggut von Josef Cathrein gekauft und [[1891]] die Wasserstation Judenbergalm der [[Gaisbergbahn]] in Betrieb genommen. | + | Der Judenberg war nie als [[Alm]] genutzt. Vielmehr war bis vor 100 Jahren der größere Teil der Freiflächen außerhalb des Waldes sogar als (Egart-)Acker genutzt. Getreideanbau war nicht selten. Größere Sommerweiden sind dort unbekannt. Die dortigen drei Bauerngüter Unter-, Mitter und Ober-Judenberg bestehen seit dem Mittelalter und waren seit damals stets auch im Winter bewohnt. (Almhütten werden dagegen definitionsgemäß nur im Sommer bewohnt). Niemals waren diese Güter solche im Sommer genutzte Almen außerhalb des Dauersiedlungsraumes. |
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| − | Die Eltern von Genoveva Mayr, Seniorchefin des [[Hotel Elefant|Hotels Elefant]] in der Salzburger [[Altstadt]], führten die Jausenstation Judenbergalm in der Vorkriegszeit.
| + | Aus touristischen Gründen wurden verschiedene Bauerngüter auf dem Gaisberg im 19. Jahrhundert zunehmend als "Almen" bezeichnet. Der Tourismus sollte dem Gast glaubhaft machen, der Gaisberg wäre Teil des (Hoch)-Gebirges mit seiner außerhalb des Dauersiedlungsraumes gelegenen und damals sagenhaften und weithin unbekannten Almregion. Der Stellenwert des Gaisbergs sollte für den (zahlenden) Gast damit deutlich verbessert werden. Die "Judenbergalm" ist daher (bestenfalls) der Name für eine touristische Gaststätte aber keine Landschaftsbezeichnung. |
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| − | Am [[1. Mai]] [[1948]] fanden sich erstmals nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] Salzburger Modellflieger zusammen und begannen auf der Judenbergalpe einen bescheidenen Flugbetrieb. Zu jener Zeit war aber der Modellflug in Österreich durch die Besatzungsmacht bei strengen Strafen verboten! Trotzdem fand am [[5. September]] 1948 auf der Judenbergalpe der 1. österreichische Modellflugwettbewerb statt, an dem 43 Wettbewerber teilnahmen.
| + | == Zum Namen Judenberg == |
| | + | Zur Herkunft des Namens stellten und stellen Experten mehrfach fest, dass der Name Judenberg in seiner Herkunft völlig unbekannt sei. Dies bestätigt auch der Salzburger Rabbiner [[Adolf Altmann]] in einem Vortrag am [[14. Dezember]] [[1911]], der über das [[Salzburger Volksblatt]]<ref>Quelle [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19111215&seite=5&zoom=33 ANNO], Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 15. Dezember 1911, Seite 5</ref> erneut berichtete, dass diese Bedeutung unbekannt sei. |
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| − | Am [[9. Jänner]] [[1953]] erteilte die [[Landesregierung]] [[Julius Böhacker]] die Genehmigung zum Bau einer [[Gaisberg-Sessellift|Einsessel-Liftanlage]] von [[Parsch]] zur Judenbergalm.
| + | Der Priester und Schriftsteller Dr. [[Hans Kirchsteiger]] schrieb daraufhin dem ''Salzburger Volksblatt'', dass der Ursprung des Wortes ''Judenberg'' das lateinische Wort ''Iugum'' sei, was auch Gebirgszug, Gebirge, Bergrücken, Anhöhe oder Joch bedeutet. Die [[Römer]] bezeichneten so den Übergang über einen Berg oder einen Bergrücken. Im Volksmund herrschte oft die Meinung vor, dass diese Namensgebungen ihren Ursprung von ehemals ansässigen Juden haben könnte. Doch die örtlichen Bezeichnungen sind älter und waren gebräuchlich, lange bevor im [[Mittelalter]] sich Juden im Lande ansiedelten, so Dr. Kirchsteiger (Anm. was aber bei dem Judenberg am Gaisberg ''nicht'' der Fall war). Tatsächlich verlief über Parsch (ebenfalls ein romanischer Name) ein uralter Fahrweg über Unter- Mitter und Oberjudenberg zum Raum unterhalb der Zistel (vom romanischen "Cista" herleitbar). Der alte Weg führte von Parsch (450 m) zum Gut Oberjudenberg (850 m) steil aufwärts um nach diesem Höhepunkt (Joch) erst leicht abwärts und sich gemächlich leicht aufwärts bis in den Raum Mitteregg (950 bzw. 980 m) fortzusetzen. Ob in römischen Zeiten tatsächlich eine Wegverbindung über Mitteregg weiter in den Raum Ebenau bzw. in den Raum Koppl gegeben war, lässt sich nicht leicht klären. (Die seitens des Herrn Dr. Kirchsteiger angedachte Herleitung des Begriffes "Judenberg" von einem dort vielleicht einst vorhandenen gebogenen Jochkreuz - auch Jugenkreuz genannt - ist sehr spekulativ.) |
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| − | Über die Entwicklung des [[Fremdenverkehr]]s auf der Judenbergalm informieren die Beiträge [[Judenbergalm (Gastronomie)|Judenbergalm]] und [[Hotel Kobenzl]].
| + | ==Zur Geschichte des Judenberges== |
| | + | Die erste urkundliche Erwähnung von "Mitter-Judenberg" als Bauernhof findet sich 1625. Die dort befindlichen, übereinander angeordneten Bauerngüter dürften aber in ihrer Geschichte wesentlich älter sein. Der Name Judenberg scheint bekanntermaßen auch etwa in den Jahren zwischen [[1807]] und [[1821]] auf<ref> Auch erscheint in der ''[https://mapire.eu/de/map/schmittsche-karte/?bbox=1455093.3900228115%2C6072346.942043651%2C1462655.878508776%2C6074735.599177564&layers=35 Schmitt’sche Karte von Südwestdeutschland (1797)]'' der Name "Judenberg"</ref>. |
| | + | Historisch waren die drei Bauerngüter stets von Parsch aus über einen alten Güterweg aufgeschlossen. [[1889]] wurde das Mitterjudenberggut von Josef Cathrein gekauft und [[1891]] die Wasserstation "Judenberg.-Alpe" der [[Gaisbergbahn]] in Betrieb genommen. |
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| − | == Bauwerke ==
| + | Am [[1. Mai]] [[1948]] fanden sich erstmals nach dem [[Zweiten Weltkrieg]] Salzburger Modellflieger zusammen und begannen auf dem Judenberg einen bescheidenen Flugbetrieb. Zu jener Zeit war aber der Modellflug in Österreich durch die Besatzungsmacht bei strengen Strafen verboten! Trotzdem fand am [[5. September]] 1948 auf dem Judenberg mit seinem Gasthaus Judenberg der 1. österreichische Modellflugwettbewerb statt, an dem 43 Wettbewerber teilnahmen. |
| − | * [[Kapelle beim Moarbauern]]
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| − | == Geografische Koordinaten ==
| + | Am [[9. Jänner]] [[1953]] erteilte die [[Landesregierung]] [[Julius Böhacker]] die Genehmigung zum Bau einer [[Gaisberg-Sessellift|Einsessel-Liftanlage]] von [[Parsch]] zum Gasthaus "Judenberg". |
| − | <nowiki>47°47’40’’ N, 15°30’ O</nowiki>
| + | Über die Entwicklung des [[Fremdenverkehr]]s auf den Judenberg informieren die Beiträge zum Gasthof [[Gaststätte Judenberg]] und zum [[Hotel Kobenzl]] (ehemals Gut Mitterjudenberg) . |
| | + | Am [[1. Juli]] [[2019]] brannte der [[Franzenbauer]] (früher Gut Unterjudenberg) nach Blitzschlag ab. Das Gut Oberjudenberg (Gaisberg 12, heute Moarbauer) liegt bereits obverhalb der Gaisbergstraße. |
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| | == Quellen == | | == Quellen == |
| − | * Beiträge im Salzburgwiki | + | * Beiträge im [[SALZBURGWIKI]] |
| | * Diverse Internetseiten | | * Diverse Internetseiten |
| | * {{Quelle SN| 25. März 2014}} | | * {{Quelle SN| 25. März 2014}} |
| − | ==== Einzelnachweise ====
| + | == Einzelnachweise == |
| | <references/> | | <references/> |
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