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| − | '''Canephora hirsuta''' (''Tenthredo hirsuta'' Poda, 1761: 102) ist eine Art aus der Ordnung [[Lepidoptera]], Familie [[Psychidae]]. | + | '''Canephora hirsuta''' (''Tenthredo hirsuta'' Poda, 1761: 102) ist eine [[Glossar Biologie#A|Art]] aus der [[Glossar Biologie#O|Ordnung]] [[Lepidoptera]] ([[Schmetterling]]e), [[Glossar Biologie#F|Familie]] [[Psychidae]] (Echte Sackträger). |
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| | ==Diagnose== | | ==Diagnose== |
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| | ==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie<ref>siehe [[Glossar Biologie#P|Phänologie]]</ref>== | | ==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie<ref>siehe [[Glossar Biologie#P|Phänologie]]</ref>== |
| − | ''C. hirsuta'' war noch um [[1950]] in Salzburg in niedrigen und mittleren Höhenlagen durchaus verbreitet und von mehreren Fundorten in den Zonen I ([[Alpenvorland]] und [[Flyschzone]]), Ia ([[Stadt Salzburg]]), II ([[Salzburger Kalkalpen|Nördliche Kalkalpen]]) und III ([[Salzburger Schieferalpen|Schieferalpen]]) nach [[Gernot Embacher#Embacher et al.|Embacher et al.]] (2024) bekannt. Seit 1970 wurde sie aber nur noch von drei Fundorten im Land nachgewiesen ([[Weitwörth]], an der Südseite des [[Schober]]s und im [[Stoißen]]graben in [[Saalfelden am Steinernen Meer]]), wobei der letzte Fund bei Saalfelden aus dem Jahr [[2012]] datiert ([[Michael Kurz (Wissenschafter)|Kurz]] & [[Marion Kurz|Kurz]] 2025). Ein einmaliger rezenter Fund aus Salzburg-[[Gnigl]] entstammt einer Zucht. Die Höhenverbreitung ist von 400 bis 1 350 [[m ü. A.]] dokumentiert. Lebensraum der Art sind warmtrockene, abwechslungsreiche Waldränder, sowie Felsbiotope. Die Entwicklung der Raupen dauert zumindest ein, möglicherweise auch zwei Jahre, wobei die Raupen überwintern und die [[Glossar Biologie#I|''Imagines'']] von Mai bis Juli erscheinen (Kurz & Kurz 2025). | + | ''C. hirsuta'' war noch um [[1950]] in [[Salzburg (Bundesland)|Salzburg]] in niedrigen und mittleren Höhenlagen durchaus verbreitet und von mehreren Fundorten in den Zonen I ([[Alpenvorland]] und [[Flyschzone]]), Ia ([[Stadt Salzburg]]), II ([[Salzburger Kalkalpen|Nördliche Kalkalpen]]) und III ([[Salzburger Schieferalpen|Schieferalpen]]) nach [[Gernot Embacher#Embacher et al.|Embacher et al.]] (2024) bekannt. Seit [[1970]] wurde sie aber nur noch von drei Fundorten im Land nachgewiesen ([[Weitwörth]], an der Südseite des [[Schober]]s und im [[Stoißen]]graben in [[Saalfelden am Steinernen Meer]]), wobei der letzte dortige Fund aus dem Jahr [[2012]] datiert ([[Michael Kurz (Wissenschafter)|Kurz]] & [[Marion Kurz|Kurz]] 2025). Ein einmaliger rezenter Fund aus Salzburg-[[Gnigl]] entstammt einer Zucht. Die Höhenverbreitung ist von 400 bis 1 350 [[m ü. A.]] dokumentiert. |
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| | + | Lebensraum der Art sind warmtrockene, abwechslungsreiche [[Wald (Pflanzenformation)|Wald]]<nowiki></nowiki>ränder sowie Felsbiotope. Die Entwicklung der Raupen dauert zumindest ein, möglicherweise auch zwei Jahre, wobei die Raupen überwintern und die [[Glossar Biologie#I|''Imagines'']] von Mai bis Juli erscheinen (Kurz & Kurz 2025). |
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| | ==Nachbarfaunen== | | ==Nachbarfaunen== |
| − | Mit Ausnahme des Burgenlandes ist ''C. hirsuta'' aus allen österreichischen Bundesländern bekannt (Huemer 2013). In Oberösterreich kommt die Art in allen drei Landesteilen vor und gehörte früher dort zu den häufigsten Psychiden des Landes (Kusdas & Reichl 1974). In Bayern ist die Art ebenfalls aus allen vier Naturräumen bekannt, im Tertiär-Hügelland und den voralpinen Schotterplatten aber nur mit Funden vor dem Jahr 2000 (Haslberger & Segerer 2016). | + | Mit Ausnahme des [[Burgenland]]es ist ''C. hirsuta'' aus allen österreichischen Bundesländern bekannt (Huemer 2013). In [[Oberösterreich]] kommt die Art in allen drei Landesteilen vor und gehörte früher dort zu den häufigsten Psychiden des Landes (Kusdas & Reichl 1974). In [[Bayern]] ist die Art ebenfalls aus allen vier Naturräumen bekannt, im Tertiär-Hügelland und den voralpinen Schotterplatten aber nur mit Funden vor dem Jahr 2000 (Haslberger & Segerer 2016). |
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| | ==Biologie und Gefährdung== | | ==Biologie und Gefährdung== |
| − | Die Weibchen von ''C. hirsuta'' sind völlig rückgebildet und verlassen ihren Sack nicht. Zur Begattung können die Männchen, wie bei den verwandten Arten, ihren Hinterleib sehr stark in die Länge dehnen um damit die Weibchen durch die schmale Öffnung im Sack zu erreichen. Über die Biologie der Tiere ist aus Salzburg sonst nichts bekannt, die Raupen dürften bezüglich ihrer Nahrung aber nicht sonderlich wählerisch sein. In der Zucht sind sie jedenfalls leicht mit Kratzbeer- oder Rosenblättern zu ernähren. | + | Die Weibchen von ''C. hirsuta'' sind völlig rückgebildet und verlassen ihren Sack nicht. Zur Begattung können die Männchen, wie bei den verwandten Arten, ihren Hinterleib sehr stark in die Länge dehnen, um damit die Weibchen durch die schmale Öffnung im Sack zu erreichen. |
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| | + | Über die Biologie der Tiere ist aus Salzburg sonst nichts bekannt, die Raupen dürften bezüglich ihrer Nahrung aber nicht sonderlich wählerisch sein. In der Zucht sind sie jedenfalls leicht mit Kratzbeer- oder [[Rosen]]blättern zu ernähren. |
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| − | Der Grund für den starken Rückgang der Art im Land liegt im Verlust geeigneter Lebensräume. Die schon immer wenigen trockenwarmen und daher unproduktiven Flächen wurden durch Baumaßnahmen, Überdüngung oder Aufforstung mit [[Fichte]]nbeständen in Salzburg fast vollständig vernichtet und auch sonnige, südseitige Felsbiotope in mittleren Höhenlagen sind besonders durch Aufforstung sehr rar geworden. Die Art hat somit heute in Salzburg vermutlich kaum geeignete Lebensräume mehr und gilt als vom Aussterben bedroht (Einstufung CR nach Embacher et al. 2024). | + | Der Grund für den starken Rückgang der Art im Land liegt im Verlust geeigneter Lebensräume. Die schon immer wenigen trockenwarmen und daher unproduktiven Flächen wurden durch Baumaßnahmen, Überdüngung oder Aufforstung mit [[Fichte]]nbeständen in Salzburg fast vollständig vernichtet, und auch sonnige, südseitige Felsbiotope in mittleren Höhenlagen sind besonders durch Aufforstung sehr rar geworden. Die Art hat somit heute in Salzburg vermutlich kaum geeignete Lebensräume mehr und gilt als vom Aussterben bedroht (Einstufung CR nach Embacher et al. 2024). |
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| | ==Weiterführende Informationen== | | ==Weiterführende Informationen== |
| | {{NKIS | taxonid=778}} | | {{NKIS | taxonid=778}} |
| | {{Fauna und Flora Projekt}} | | {{Fauna und Flora Projekt}} |
| − | ==Quellen == | + | ==Quelle == |
| | {{Quelle Embacher et al. 2024}} | | {{Quelle Embacher et al. 2024}} |
| − | *Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp. | + | *Haslberger, A. &amp; A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp. |
| | *Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp. | | *Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp. |
| − | *Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.01.24]. | + | *Kurz, M. A. & .[[Marion Kurz|M. E. Kurz]] 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.01.24]. |
| − | *Kusdas, K. & E. R. Reichl 1974. Die Schmetterlinge Oberösterreichs. Teil 2. Schwärmer und Spinner. Entomologische Arbeitsgemeinschaft OÖ. Landesmuseum Linz: 1-263. | + | *Kusdas, K. & E. R. Reichl 1974. Die Schmetterlinge Oberösterreichs. Teil 2. Schwärmer und Spinner. Entomologische Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1-263. |
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| | == Einzelnachweis == | | == Einzelnachweis == |
| − | <references/> | + | <references /> |
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