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[[File:Alte und neue Angerschlucht-Brücke.jpg|thumb|Alte und neue Angerschlucht-Brücke]]
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[[File:Angerschluchtbrücken und Strecke Richtung Hofgastein.jpg|thumb|Angerschluchtbrücken und Strecke Richtung Hofgastein]]
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[[Datei:Angertalbrücke 1929.jpg|thumb|Angertalbrücke 1929]]
 
[[Bild:Angertalbrücke 1992.jpg|thumb|Die Angertalbrücke von Vorderschneeberg oberhalb der Angerschlucht aus gesehen. Aufnahme [[1992]]]]
 
[[Bild:Angertalbrücke 1992.jpg|thumb|Die Angertalbrücke von Vorderschneeberg oberhalb der Angerschlucht aus gesehen. Aufnahme [[1992]]]]
 
Die '''Angertalbrücke''', auch Angerschluchtbrücke, ist eine [[Denkmalgeschützte Objekte in Bad Hofgastein|denkmalgeschützte]] Bogenfachwerkbrücke auf der [[Tauernbahn]]strecke in [[Bad Hofgastein]] im [[Gasteinertal]].  
 
Die '''Angertalbrücke''', auch Angerschluchtbrücke, ist eine [[Denkmalgeschützte Objekte in Bad Hofgastein|denkmalgeschützte]] Bogenfachwerkbrücke auf der [[Tauernbahn]]strecke in [[Bad Hofgastein]] im [[Gasteinertal]].  
    
==Lage==
 
==Lage==
Die Eisenbahnbrücke befindet sich nahe der Haltestelle „Angertal“ bei Baukilometer 25 an der Tauernbahn-Nordrampe in Bad Hofgastein. Sie überquert die Angerschlucht und verbindet die hochgelegenen Ortsteile [[Angertal]] und [[Vorderschneeberg]].
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Die Eisenbahnbrücke befindet sich nahe der Haltestelle "Angertal" bei Baukilometer 25 an der Tauernbahn-Nordrampe in Bad Hofgastein. Sie überquert die Angerschlucht und verbindet die hochgelegenen Ortsteile [[Angertal]] und [[Vorderschneeberg]].
    
==Bedeutung==
 
==Bedeutung==
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Bis zu ihrer Fertigstellung im Jahr [[1905]] waren insgesamt 76 Eisenbahnwaggons mit je zehn Tonnen Fassungsvermögen und 600 mehrspännige Pferdefuhrwerke nötig um das benötigte Baumaterial zuerst auf der Schiene in die Ortschaft [[Lend]] und dann weiter auf der Straße nach Hofgastein zu bringen. An Material wurden insgesamt 522 Tonnen Martinflusseisen, das aus den Werken Donawitz und Zeltweg der Österreichischen Alpinen Montangesellschaft stammte, sowie 31 Tonnen Martinflussstahl, 0,3 Tonnen Roheisenguss und 1,2 Tonnen Blei verarbeitet.  
 
Bis zu ihrer Fertigstellung im Jahr [[1905]] waren insgesamt 76 Eisenbahnwaggons mit je zehn Tonnen Fassungsvermögen und 600 mehrspännige Pferdefuhrwerke nötig um das benötigte Baumaterial zuerst auf der Schiene in die Ortschaft [[Lend]] und dann weiter auf der Straße nach Hofgastein zu bringen. An Material wurden insgesamt 522 Tonnen Martinflusseisen, das aus den Werken Donawitz und Zeltweg der Österreichischen Alpinen Montangesellschaft stammte, sowie 31 Tonnen Martinflussstahl, 0,3 Tonnen Roheisenguss und 1,2 Tonnen Blei verarbeitet.  
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Die Bauleitung des gesamten Projekts oblag dem aus dem oberösterreichischen Hausruckviertel stammenden Sektionschef des Eisenbahnministeriums, Dr. Ing. [[Carl Wurmb]] (* 1850; † 1907), der allein für die Sicherstellung des Baus, der für das Land Salzburg so wichtigen [[Tauernbahn]], bereits im Jahr [[1901]] mit der [[Ehrenbürger der Stadt Salzburg|Ehrenbürgerschaft der Landeshauptstadt Salzburg]] geehrt wurde. Weitere Ehrungen wurden ihm mit einer Straßenbenennung ([[1909]]) und der Enthüllung eines Denkmals ([[1913]]) in [[Salzburg]], sowie mit der Verleihung des Ehrendoktorates der Technischen Hochschule in Wien ([[1906]]) zuteil.
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Die Bauleitung des gesamten Projekts oblag dem aus dem oberösterreichischen [[Hausruckviertel]] stammenden Sektionschef des Eisenbahnministeriums, Dr. Ing. [[Carl Wurmb]] (* 1850; † 1907), der allein für die Sicherstellung des Baus, der für das Land Salzburg so wichtigen [[Tauernbahn]], bereits im Jahr [[1901]] mit der [[Ehrenbürger der Stadt Salzburg|Ehrenbürgerschaft der Landeshauptstadt Salzburg]] geehrt wurde. Weitere Ehrungen wurden ihm mit einer Straßenbenennung ([[1909]]) und der Enthüllung eines Denkmals ([[1913]]) in der [[Stadt Salzburg]], sowie mit der Verleihung des Ehrendoktorates der Technischen Hochschule in Wien ([[1906]]) zuteil.
    
=== Denkmalschutz ===
 
=== Denkmalschutz ===
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=== 2016 ging sie in Betrieb ===
 
=== 2016 ging sie in Betrieb ===
Sieben Jahre nach ihrer Fertigstellung kann die neue Brücke im Frühjahr 2016 nun endlich in Betrieb gehen. Diese Hoffnung schöpfen die ÖBB, Anrainer und Gemeindepolitiker nach dem Erhalt eines positiven Bescheids des Verkehrsministeriums im Herbst 2015. Auch der Salzburger [[Landesumweltanwalt]] [[Wolfgang Wiener]] gibt sich jetzt zufrieden. Er werde gegen die Genehmigung nicht berufen, da die Forderungen der Umweltanwaltschaft zu großen Teilen erfüllt und die [[Lärmschutz |Lärmschutzbauten]] in Bad Gastein bis Ende 2015 fertiggestellt sein werden. Dass der noch ausstehende Naturschutzbescheid der [[Bezirkshauptmannschaft St. Johann im Pongau]] zum Stolperstein werden könnte, glaubt keiner der Beteiligten<ref>{{Quelle SN|23. September 2015}}</ref>.
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Sieben Jahre nach ihrer Fertigstellung kann die neue Brücke im Frühjahr 2016 nun endlich in Betrieb gehen. Diese Hoffnung schöpfen die ÖBB, Anrainer und Gemeindepolitiker nach dem Erhalt eines positiven Bescheids des Verkehrsministeriums im Herbst 2015. Auch der Salzburger [[Landesumweltanwalt]] [[Wolfgang Wiener]] gibt sich jetzt zufrieden. Er werde gegen die Genehmigung nicht berufen, da die Forderungen der Landesumweltanwalt zu großen Teilen erfüllt und die [[Lärmschutz|bauten]] in Bad Gastein bis Ende 2015 fertiggestellt sein werden. Dass der noch ausstehende Naturschutzbescheid der [[Bezirkshauptmannschaft St. Johann im Pongau]] zum Stolperstein werden könnte, glaubt keiner der Beteiligten<ref>{{Quelle SN|23. September 2015}}</ref>.
    
Am [[25. April]] [[2016]] ging sie dann auch tatsächlich in Betrieb.  
 
Am [[25. April]] [[2016]] ging sie dann auch tatsächlich in Betrieb.  
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Während der Sperre der Tauernbahnstrecke am Wochenende vor der Inbetriebnahme wurde im Dreischichtbetrieb intensiv an der Fertigstellung gearbeitet. Insgesamt wurden für die Inbetriebnahme der 136 Meter langen und rund 70 Meter hohen Stahlbetonbogenbrücke mehr als 3.000 Meter Oberleitung und 2.200 Meter Gleise verlegt. Parallel zu den Abschlussarbeiten an der neuen Angertalbrücke wurden mehr als zehn Einzelmaßnahmen wie Schienen wechseln, Mauersanierung, Kabeltrogverlegung, Geländer-Erneuerung oder Baum- und Strauchschnittarbeiten entlang der Bahnstrecke durchgeführt.
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Während der Sperre der Tauernbahnstrecke am Wochenende vor der Inbetriebnahme wurde im Dreischichtbetrieb intensiv an der Fertigstellung gearbeitet. Insgesamt wurden für die Inbetriebnahme der 136 Meter langen und rund 70 Meter hohen Stahlbetonbogenbrücke mehr als 3&nbsp;000 Meter Oberleitung und 2&nbsp;200 Meter Gleise verlegt. Parallel zu den Abschlussarbeiten an der neuen Angertalbrücke wurden mehr als zehn Einzelmaßnahmen wie Schienen wechseln, Mauersanierung, Kabeltrogverlegung, Geländer-Erneuerung oder Baum- und Strauchschnittarbeiten entlang der Bahnstrecke durchgeführt.
    
Durch die Inbetriebnahme der neuen Brücke werden bis Juli 2016 auch die Lärmschutzmaßnahmen in diesem Bereich finalisiert. Somit sorgen zusätzlich die Lärmschutzwände auf einer Länge von insgesamt 1.500 Metern (1.300 Meter links der Bahn und 200 Meter rechts der Bahn) für deutlich ruhigere Nächte im Gasteinertal.
 
Durch die Inbetriebnahme der neuen Brücke werden bis Juli 2016 auch die Lärmschutzmaßnahmen in diesem Bereich finalisiert. Somit sorgen zusätzlich die Lärmschutzwände auf einer Länge von insgesamt 1.500 Metern (1.300 Meter links der Bahn und 200 Meter rechts der Bahn) für deutlich ruhigere Nächte im Gasteinertal.
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== Ausstellung - Die Angertalbrücke im „Museum Tauernbahn“ ==
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== Ausstellung - Die Angertalbrücke im "Museum Tauernbahn" ==
    
Das [[Museum Tauernbahn]] in [[Schwarzach im Pongau]] (direkt neben dem Bahnhof) zeigt die umfangreiche Geschichte des Tauernbahnbaus im Bereich der Nordrampe von Schwarzach über [[Bad Gastein]] bis Böckstein.  
 
Das [[Museum Tauernbahn]] in [[Schwarzach im Pongau]] (direkt neben dem Bahnhof) zeigt die umfangreiche Geschichte des Tauernbahnbaus im Bereich der Nordrampe von Schwarzach über [[Bad Gastein]] bis Böckstein.  
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* [[Heinrich Zimburg]]: ''Die Tauernbahn'', Schriftenreihe des [[Gasteiner Museum]]s, Selbstverlag des [[Verein der Freunde des Gasteiner Museums|Vereins der Freunde des Gasteiner Museums]], Badgastein 1984 (Die erste Auflage stammt aus dem Jahr 1955).
 
* [[Heinrich Zimburg]]: ''Die Tauernbahn'', Schriftenreihe des [[Gasteiner Museum]]s, Selbstverlag des [[Verein der Freunde des Gasteiner Museums|Vereins der Freunde des Gasteiner Museums]], Badgastein 1984 (Die erste Auflage stammt aus dem Jahr 1955).
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== Bilder ==
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{{commonscat|Angerschluchtbrücke|Angerschluchtbrücke}}
 
==Weblinks==
 
==Weblinks==
 
* [http://www.bahnnews-austria.at/bdw2006/tauern.html Bild auf bahnnews-austria.at]
 
* [http://www.bahnnews-austria.at/bdw2006/tauern.html Bild auf bahnnews-austria.at]
    
==Quellen==
 
==Quellen==
* Manfred Fischer, Christian Dirninger, Roman Höllbacher und Fritz Lorber: ''Historische Wirtschaftsarchitektur in Salzburg. Bauten – Einrichtungen – Werkzeuge'' [[Verlag Anton Pustet]] Salzburg – München, 1997, ISBN: 3-7025-0354-4
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* [[Manfred Fischer (Journalist)|Manfred Fischer]], [[Christian Dirninger]], [[Roman Höllbacher]] und [[Fritz Lorber]]: ''Historische Wirtschaftsarchitektur in Salzburg. Bauten – Einrichtungen – Werkzeuge.'' [[Verlag Anton Pustet]]. Salzburg 1997. ISBN: 3-7025-0354-4.
 
* Medien Ende April 2016
 
* Medien Ende April 2016
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== Einzelnachweise ==
 
== Einzelnachweise ==
 
<references/>
 
<references/>
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[[Kategorie:Pongau]]
 
[[Kategorie:Pongau]]
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[[Kategorie:Gasteinertal]]
 
[[Kategorie:Bad Hofgastein]]
 
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[[Kategorie:Kultur und Bildung]]
 
[[Kategorie:Architektur]]
 
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[[Kategorie:Denkmalschutz]]
 
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[[Kategorie:Infrastruktur]]
 
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[[Kategorie:Brücke]]
 
[[Kategorie:Brücke]]
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[[Kategorie:Eisenbahnbrücke]]
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[[Kategorie:Verkehr]]
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[[Kategorie:Öffentlicher Nahverkehr]]
 
[[Kategorie:Bahn]]
 
[[Kategorie:Bahn]]

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