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[[Datei:Ignaz_Rojacher_Archiv_Rauriser_Talmuseum.jpg|thumb|Ignaz Rojacher, eine Aufnahme aus dem Archiv des [[Rauriser Talmuseum]]s.]]
 
[[Datei:Ignaz_Rojacher_Archiv_Rauriser_Talmuseum.jpg|thumb|Ignaz Rojacher, eine Aufnahme aus dem Archiv des [[Rauriser Talmuseum]]s.]]
[[Datei:Rauriser Talmuseum 07.jpg|thumb|Im [[Rauriser Talmuseum]] im [[Lebensorghaus]] in [[Rauris]]. Links Maria Rojacher, geborene Seidl, Gattin des Ignaz Rojacher (Bild Mitte) und rechts seine Mutter Anna Rojacher, geborene Brindlinger. Darunter das [[Obersaghäusl|Geburtshaus]] von Ignaz Rojacher und rechts, Josef Donat, sein Lehrer und Förderer.]]
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[[Datei:Ignaz Rojacher Vom Hütterbub'n zum Bergwerksbesitzer.jpg|thumb|"Vom Hütterbub'n zum Bergwerksbesitzer".]]
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[[Datei:Stammbaum_Rojacher_Seite_1.jpg|thumb|Stammbaum des Ignaz Rojacher, Teil 1.]]
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[[Datei:Stammbaum_Rojacher_Seite_2.jpg|thumb|Stammbaum des Ignaz Rojacher, Teil 2.]]
   
'''Ignaz Rojacher''' vulgo "Kolm Naz" (* [[3. April]] [[1844]] im [[Gaisbachtal]] in [[Rauris]]; † [[4. Jänner]] [[1891]]<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=otz&datum=18910004&query=(((text:Rojacher)+AND+(text:Arlt)))&ref=anno-search&seite=21 ANNO], [[Österreichische Touristenzeitung]], Ausgabe 1891, Seite 21, Nachruf</ref>) war [[Fremdenverkehrspionier]] im [[Raurisertal]], [[Goldbergbau|Goldbergwerk]]sbesitzer und Erbauer des [[Observatorium Sonnblick|Observatoriums]] auf dem [[Hohen Sonnblick]] in den [[Hohen Tauern]].
 
'''Ignaz Rojacher''' vulgo "Kolm Naz" (* [[3. April]] [[1844]] im [[Gaisbachtal]] in [[Rauris]]; † [[4. Jänner]] [[1891]]<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=otz&datum=18910004&query=(((text:Rojacher)+AND+(text:Arlt)))&ref=anno-search&seite=21 ANNO], [[Österreichische Touristenzeitung]], Ausgabe 1891, Seite 21, Nachruf</ref>) war [[Fremdenverkehrspionier]] im [[Raurisertal]], [[Goldbergbau|Goldbergwerk]]sbesitzer und Erbauer des [[Observatorium Sonnblick|Observatoriums]] auf dem [[Hohen Sonnblick]] in den [[Hohen Tauern]].
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[[1837]] kauften sich Ignaz Rojacher senior und Anna Rojacher das [[Obersaghäusl]] im [[Gaisbachtal]]. Ignaz Rojacher senior war Zimmermann im [[Goldbergbau]] in [[Kolm-Saigurn]]. Durch einen Erdrutsch wurde das Obersaghäusl arg beschädigt und da die Eltern vom "Nazerl" nicht im Stande waren, es wieder bewohnbar zu machen, mussten sie es [[1847]] verkaufen und erwarben im Ort Rauris mit dem Reisnerhäusl ein neues Heim.
 
[[1837]] kauften sich Ignaz Rojacher senior und Anna Rojacher das [[Obersaghäusl]] im [[Gaisbachtal]]. Ignaz Rojacher senior war Zimmermann im [[Goldbergbau]] in [[Kolm-Saigurn]]. Durch einen Erdrutsch wurde das Obersaghäusl arg beschädigt und da die Eltern vom "Nazerl" nicht im Stande waren, es wieder bewohnbar zu machen, mussten sie es [[1847]] verkaufen und erwarben im Ort Rauris mit dem Reisnerhäusl ein neues Heim.
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[[Datei:Rauriser Talmuseum 07.jpg|thumb|Im [[Rauriser Talmuseum]] im [[Lebensorghaus]] in [[Rauris]]. Links Maria Rojacher, geborene Seidl, Gattin des Ignaz Rojacher (Bild Mitte) und rechts seine Mutter Anna Rojacher, geborene Brindlinger. Darunter das [[Obersaghäusl|Geburtshaus]] von Ignaz Rojacher und rechts, Josef Donat, sein Lehrer und Förderer.]]
    
== Leben ==
 
== Leben ==
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In [[Kolm-Saigurn]] fing Maria Seidl (* [[2. Juni]] [[1848]]; † [[27. Februar]] [[1894]]), Waldbauerntochter vom Unterland in Rauris, als Kellnerin an. Bei ihr und Ignaz bahnte sich eine Liebschaft an. Maria Seidl hatte allerdings schon einen ledigen Sohn namens Georg Seidl (* [[7. August]] [[1873]]; † [[25. November]] [[1928]]). Am [[26. November]] [[1883]] standen Ignaz Rojacher und Maria Seidel, Wirtschafterin in Kolm, vor dem Traualtar in [[Wallfahrtsbasilika Maria Plain|Maria Plain]], um mit ihrem "Ja" den Ehebund zu besiegeln. Ignaz Rojacher und Maria hatten nie eigene Kinder bekommen.
 
In [[Kolm-Saigurn]] fing Maria Seidl (* [[2. Juni]] [[1848]]; † [[27. Februar]] [[1894]]), Waldbauerntochter vom Unterland in Rauris, als Kellnerin an. Bei ihr und Ignaz bahnte sich eine Liebschaft an. Maria Seidl hatte allerdings schon einen ledigen Sohn namens Georg Seidl (* [[7. August]] [[1873]]; † [[25. November]] [[1928]]). Am [[26. November]] [[1883]] standen Ignaz Rojacher und Maria Seidel, Wirtschafterin in Kolm, vor dem Traualtar in [[Wallfahrtsbasilika Maria Plain|Maria Plain]], um mit ihrem "Ja" den Ehebund zu besiegeln. Ignaz Rojacher und Maria hatten nie eigene Kinder bekommen.
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[[3. April]] [[1871]] wurde Richard Ignaz Pfarrmai(y)er (auch ''Pfarrmayer'') in Sagritz in Döllach in [[Kärnten]] als Sohn der Magd Elisabeth Pfarrmai(y)er geboren. Es gibt streng wissenschaftlich keinen Nachweis dafür, dass Richard Ignaz Pfarrmaier tatsächlich der Sohn von Ignaz Rojacher war. Im Taufbuch ist kein Eintrag über den Vater angegeben. Allerdings reiste Ignaz Rojacher ein Jahr bevor er verstarb nach Döllach, um Richard Ignaz Pfarrmaier eine Arbeit als Aufsichtsjäger im Raurisertal zu vermitteln. Dieser wurde dann der "Jaga Naz" im Raurisertal. Weiters anzumerken ist, dass der "Kolm Naz" und sein [wahrscheinlicher] Sohn "Jaga Naz" am selben Tag, den 3. April, Geburtstag haben. Die Mutter Elisabeth Pfarrmaier ist am [[20. Dezember]] [[1830]] in Stall-Döllach geboren.  
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[[3. April]] [[1871]] wurde [[Richard Ignaz Pfarrmaier|Richard Ignaz Pfarrmai(y)er]] (auch ''Pfarrmayer'') in Sagritz in Döllach in [[Kärnten]] als Sohn der Magd Elisabeth Pfarrmai(y)er geboren. Es gibt streng wissenschaftlich keinen Nachweis dafür, dass Richard Ignaz Pfarrmaier tatsächlich der Sohn von Ignaz Rojacher war. Im Taufbuch ist kein Eintrag über den Vater angegeben. Allerdings reiste Ignaz Rojacher ein Jahr bevor er verstarb nach Döllach, um Richard Ignaz Pfarrmaier eine Arbeit als Aufsichtsjäger im Raurisertal zu vermitteln. Dieser wurde dann der "Jaga Naz" im Raurisertal. Weiters anzumerken ist, dass der "Kolm Naz" und sein [wahrscheinlicher] Sohn "Jaga Naz" am selben Tag, den 3. April, Geburtstag haben. Die Mutter Elisabeth Pfarrmaier ist am [[20. Dezember]] [[1830]] in Stall-Döllach geboren.  
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==== Uneheliche Kinder von Rojacher ====
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==== Weitere uneheliche Kinder von Rojacher ====
Die Ururenkelin von Ignaz Rojacher, Margot Daum, brachte 2021 eine Biografie über Rojacher heraus im Zuge weiterer Recherchen stellte sie folgendes fest (Datenstand November 2024):
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Die Ururenkelin von Ignaz Rojacher, Margot Daum, brachte [[2021]] eine Biografie über Rojacher heraus im Zuge weiterer Recherchen stellte sie folgendes fest (Datenstand November 2024):
    
Im Tal erzählten sich Einheimische, dass Rojacher drei ledige Kinder von drei Frauen innerhalb eines Jahres bekommen hätte.
 
Im Tal erzählten sich Einheimische, dass Rojacher drei ledige Kinder von drei Frauen innerhalb eines Jahres bekommen hätte.
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=== Der Anfang im Goldbergbau ===
 
=== Der Anfang im Goldbergbau ===
 
Im Jahr [[1863]], mit 19 Jahren, übernahm Ignaz Rojacher die Leitung der Werktischlerei beim Goldbergbau. Er war für die Instandhaltung der Seilbahn, das Auszimmern neu vorgetriebener Stollen und das Instandhalten des bestehenden Stollenzimmerwerks sowie verschiedene andere Arbeiten verantwortlich.
 
Im Jahr [[1863]], mit 19 Jahren, übernahm Ignaz Rojacher die Leitung der Werktischlerei beim Goldbergbau. Er war für die Instandhaltung der Seilbahn, das Auszimmern neu vorgetriebener Stollen und das Instandhalten des bestehenden Stollenzimmerwerks sowie verschiedene andere Arbeiten verantwortlich.
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[[Datei:Ignaz Rojacher Vom Hütterbub'n zum Bergwerksbesitzer.jpg|thumb|"Vom Hütterbub'n zum Bergwerksbesitzer".]]
    
[[1870]] hatte Rojacher das 26. Lebensjahr überschritten und übernahm das Amt des Waschhutmannes. Er führte nun die Aufsicht über die Aufbereitung des Erzes, angefangen beim Pochen der Erze, Schlämmen (Waschen), der Erze über die Herde und in den Setzkästen bis hin zu heiklen Amalgamation (Verfahren zur Gewinnung von Gold und [[Silberbergbau|Silber]] aus Erzen durch Lösen in [[Quecksilberbergbau|Quecksilber]]), die als letzte Stufe der technischen Vorgänge die "Goldkugeln" hervorbrachte.
 
[[1870]] hatte Rojacher das 26. Lebensjahr überschritten und übernahm das Amt des Waschhutmannes. Er führte nun die Aufsicht über die Aufbereitung des Erzes, angefangen beim Pochen der Erze, Schlämmen (Waschen), der Erze über die Herde und in den Setzkästen bis hin zu heiklen Amalgamation (Verfahren zur Gewinnung von Gold und [[Silberbergbau|Silber]] aus Erzen durch Lösen in [[Quecksilberbergbau|Quecksilber]]), die als letzte Stufe der technischen Vorgänge die "Goldkugeln" hervorbrachte.
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Nach seinem Tod und dem Tod seiner Mutter Maria Rojacher erbte Georg Seidl, ihr ledige Sohn, das Haus, welches dieser [[1917]] an Wilhelm Ritter von Arlt verkaufte.
 
Nach seinem Tod und dem Tod seiner Mutter Maria Rojacher erbte Georg Seidl, ihr ledige Sohn, das Haus, welches dieser [[1917]] an Wilhelm Ritter von Arlt verkaufte.
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[[Datei:Stammbaum_Rojacher_Seite_1.jpg|thumb|Stammbaum des Ignaz Rojacher, Teil 1.]]
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[[Datei:Stammbaum_Rojacher_Seite_2.jpg|thumb|Stammbaum des Ignaz Rojacher, Teil 2.]]
    
=== Rojacher erkrankt, der Straßenbau wird ihm ein Anliegen ===
 
=== Rojacher erkrankt, der Straßenbau wird ihm ein Anliegen ===