Franz Peitler: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | Dr. '''Franz Peitler''' (* [[21. November]] [[1808]] [[Gmünd]] | + | Landesgerichtsrat Dr. '''Franz Peitler''' (* [[21. November]] [[1808]] in [[Gmünd]], [[Kärnten]]<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/gurk/gmuend/G08_013-1/?pg=185 Taufbuch der Pfarre Gmünd, Band XII, S. 349.]</ref>; † [[18. Jänner]] [[1877]] in der [[Stadt Salzburg]]) war ein österreichischer Jurist und Salzburger Landespolitiker. |
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| − | Franz Peitler war der Sohn | + | Franz Peitler war der Sohn des Bürgermeisters und Bräuhausbesitzers zu Gmünd, Heinrich Peitler. |
Er absolvierte seine Gymnasial- und philosophischen Studien in Klagenfurt mit ausgezeichnetem Erfolg. Anschließend studierte er in Padua, Wien, Prag und Pavia [[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#R|die Rechte]] und zugleich moderne Sprachen. | Er absolvierte seine Gymnasial- und philosophischen Studien in Klagenfurt mit ausgezeichnetem Erfolg. Anschließend studierte er in Padua, Wien, Prag und Pavia [[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#R|die Rechte]] und zugleich moderne Sprachen. | ||
| − | 1831 trat er als Konzeptspraktikant beim k. k. [[Bezirksgericht Tamsweg|Pfleggericht Tamsweg]] in den Staatsdienst und war in der Folge an verschiedenen Gerichtsorten Salzburgs und [[Oberösterreich]]s tätig. | + | [[1831]] trat er als Konzeptspraktikant beim k. k. [[Bezirksgericht Tamsweg|Pfleggericht Tamsweg]] in den Staatsdienst und war in der Folge an verschiedenen Gerichtsorten Salzburgs und [[Oberösterreich]]s tätig. |
Er heiratete in Salzburg die aus [[Thalgau]] stammende Therese Winkler. | Er heiratete in Salzburg die aus [[Thalgau]] stammende Therese Winkler. | ||
| − | 1842 wurde Peitler Gerichtsschreiber (Aktuar) beim Pfleggericht [[Großarl]], 1843 in [[Goldegg]], 1847 Adjunkt in [[Bezirksgericht Taxenbach|Taxenbach]]. | + | Im Mai 1842 wurde Peitler Gerichtsschreiber (Aktuar) beim Pfleggericht [[Großarl]], im August 1843 in [[Goldegg]], am [[9. Juni]] [[1847]] Adjunkt in [[Bezirksgericht Taxenbach|Taxenbach]]. |
Einen tiefgreifenden Wendepunkt bildete für sein Leben das Revolutionsjahr [[1848]]. | Einen tiefgreifenden Wendepunkt bildete für sein Leben das Revolutionsjahr [[1848]]. | ||
| − | Schon als Pfleggerichtsbeamter hatte sich Peitler den Schutz der bäuerlichen Bevölkerung angelegen sein lassen. | + | Schon als Pfleggerichtsbeamter hatte sich Peitler den Schutz der bäuerlichen Bevölkerung angelegen sein lassen. Am [[25. April]] [[1948]] wurde er als Salzburger Abgeordneter sowohl in die Frankfurter Nationalversammlung und am [[24. Juni]] 1848 in den österreichischen konstituierenden Reichstag gewählt, worauf er den Abgeordnetensitz in Frankfurt seinem Stellvertreter überließ. Im Reichstag setzte er sich besonders für die bäuerliche Grundentlastung ein. |
Die Wiederherstellung der absoluten Monarchie beendete seine politische Tätigkeit vorerst, und er widmete sich wieder dem Gerichtsdienst, den er allerdings nun in Niederösterreich verrichten musste: 1850 Assessor, 1854 Gerichtsadjunkt beim Landesgericht Wiener Neustadt, 1857 Kreisgerichtsrat in Korneuburg, 1860 Landesgerichtsrat in Wien. | Die Wiederherstellung der absoluten Monarchie beendete seine politische Tätigkeit vorerst, und er widmete sich wieder dem Gerichtsdienst, den er allerdings nun in Niederösterreich verrichten musste: 1850 Assessor, 1854 Gerichtsadjunkt beim Landesgericht Wiener Neustadt, 1857 Kreisgerichtsrat in Korneuburg, 1860 Landesgerichtsrat in Wien. | ||
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Er erwirkte die Begründung eines Landes-Siechenfonds, arbeitete den Plan für einen Grundentlastungstilgungsfonds aus und erreichte die Wiedererrichtung der fünf im Jahr [[1854]] aufgehobenen Bezirksgerichte und Steuerämter. Er war Verfasser einer langen Reihe von Gesetzesentwürfen. | Er erwirkte die Begründung eines Landes-Siechenfonds, arbeitete den Plan für einen Grundentlastungstilgungsfonds aus und erreichte die Wiedererrichtung der fünf im Jahr [[1854]] aufgehobenen Bezirksgerichte und Steuerämter. Er war Verfasser einer langen Reihe von Gesetzesentwürfen. | ||
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* Systematische Sammlung von 326 auf das materielle Strafrecht sich beziehenden Entscheidungen des k.k. Obersten Gerichts- und Cassationshofes von den Jahren 1850-52. Wien 1853. | * Systematische Sammlung von 326 auf das materielle Strafrecht sich beziehenden Entscheidungen des k.k. Obersten Gerichts- und Cassationshofes von den Jahren 1850-52. Wien 1853. | ||
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* Bericht des Landesausschusses des Herzogthumes Salzburg betreffend den Verkauf der Staatswaldungen, Verbesserung der Wald- und Alpenwirtschaft. Salzburg 1871. | * Bericht des Landesausschusses des Herzogthumes Salzburg betreffend den Verkauf der Staatswaldungen, Verbesserung der Wald- und Alpenwirtschaft. Salzburg 1871. | ||
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| − | * Nachruf in den Mitteilungen der [[Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]] XVII (1877) S. 255 | + | * Nachruf in den Mitteilungen der [[Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]] XVII (1877) S. 255. unter Verweis auf den Nachruf von [[Adolf Ritter von Steinhauser]] in der [[Salzburger Zeitung]] Nr. 69–73 aus 1877. |
| − | * Zum Abschnitt | + | * Zum Abschnitt "Werke": Internet-Recherche |
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Aktuelle Version vom 22. November 2024, 15:50 Uhr
Landesgerichtsrat Dr. Franz Peitler (* 21. November 1808 in Gmünd, Kärnten[1]; † 18. Jänner 1877 in der Stadt Salzburg) war ein österreichischer Jurist und Salzburger Landespolitiker.
Leben und Wirken
Franz Peitler war der Sohn des Bürgermeisters und Bräuhausbesitzers zu Gmünd, Heinrich Peitler.
Er absolvierte seine Gymnasial- und philosophischen Studien in Klagenfurt mit ausgezeichnetem Erfolg. Anschließend studierte er in Padua, Wien, Prag und Pavia die Rechte und zugleich moderne Sprachen.
1831 trat er als Konzeptspraktikant beim k. k. Pfleggericht Tamsweg in den Staatsdienst und war in der Folge an verschiedenen Gerichtsorten Salzburgs und Oberösterreichs tätig.
Er heiratete in Salzburg die aus Thalgau stammende Therese Winkler.
Im Mai 1842 wurde Peitler Gerichtsschreiber (Aktuar) beim Pfleggericht Großarl, im August 1843 in Goldegg, am 9. Juni 1847 Adjunkt in Taxenbach.
Einen tiefgreifenden Wendepunkt bildete für sein Leben das Revolutionsjahr 1848.
Schon als Pfleggerichtsbeamter hatte sich Peitler den Schutz der bäuerlichen Bevölkerung angelegen sein lassen. Am 25. April 1948 wurde er als Salzburger Abgeordneter sowohl in die Frankfurter Nationalversammlung und am 24. Juni 1848 in den österreichischen konstituierenden Reichstag gewählt, worauf er den Abgeordnetensitz in Frankfurt seinem Stellvertreter überließ. Im Reichstag setzte er sich besonders für die bäuerliche Grundentlastung ein.
Die Wiederherstellung der absoluten Monarchie beendete seine politische Tätigkeit vorerst, und er widmete sich wieder dem Gerichtsdienst, den er allerdings nun in Niederösterreich verrichten musste: 1850 Assessor, 1854 Gerichtsadjunkt beim Landesgericht Wiener Neustadt, 1857 Kreisgerichtsrat in Korneuburg, 1860 Landesgerichtsrat in Wien.
Als das Jahr 1861 einen neuen Landtag auch für das Herzogtum Salzburg brachte, wurde Peitler sogleich in den Landtag und den Landesausschuss gewählt. Um sich diesen Aufgaben ganz widmen zu können, schied er aus dem Gerichtsdienst und trat in den Ruhestand. Dem Landtag und dem Landesausschuss gehörte er bis zu seinem Tod an.
Er war Referent insbesondere in der salzburgischen Forstfrage, die er mit Feuereifer betrieb. In bezug auf die Wiedererwerbung der Landesfonds und des Landesvermögens gelang es, mit der Staatsregierung einen günstigen Vergleich zu erzielen.
Er erwirkte die Begründung eines Landes-Siechenfonds, arbeitete den Plan für einen Grundentlastungstilgungsfonds aus und erreichte die Wiedererrichtung der fünf im Jahr 1854 aufgehobenen Bezirksgerichte und Steuerämter. Er war Verfasser einer langen Reihe von Gesetzesentwürfen.
Ehrungen
1873 wurde Franz Peitler vom Kaiser mit dem Orden der Eisernen Krone III. Klasse ausgezeichnet.
Werke
(Auswahl)
- Systematische Sammlung von 326 auf das materielle Strafrecht sich beziehenden Entscheidungen des k.k. Obersten Gerichts- und Cassationshofes von den Jahren 1850-52. Wien 1853.
- Sammlung von Entscheidungen zum allgemeinen österreichischen bürgerlichen Gesetzbuche. Wien 1858.
- Die Forstfrage im Herzogthume Salzburg. Broschüre Salzburg 1861.
- Die Regalien, insbesondere Das Forst-Regal. Salzburg 1862.
- Bericht des Landesausschusses des Herzogthumes Salzburg über den Stand der Forstfrage im Jahre 1866. Salzburg 1866.
- Bericht des Landesausschusses des Herzogthumes Salzburg betreffend den Verkauf der Staatswaldungen, Verbesserung der Wald- und Alpenwirtschaft. Salzburg 1871.
Quellen
- Nachruf in den Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde XVII (1877) S. 255. unter Verweis auf den Nachruf von Adolf Ritter von Steinhauser in der Salzburger Zeitung Nr. 69–73 aus 1877.
- Zum Abschnitt "Werke": Internet-Recherche