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| − | [[Datei:Weißsee Stubachtal.jpg|thumb|Der Weißsee mit dem [[Berghotel Rudolfshütte]].]]{{googlemapsort|Weißsee_5723_Uttendorf}} | + | [[Datei:Weißsee Stubachtal.jpg|thumb|Der Weißsee mit dem [[Berghotel Rudolfshütte]].]] |
| − | [[Datei:Weißsee Stubachtal Winter.jpg|thumb|Der Weißsee im Jänner 2024 abgelassen.]]
| + | {{googlemapsort|Weißsee_5723_Uttendorf}} |
| − | [[Datei:Uttendorf, Weißsee.jpg|thumb|Uttendorf, Weißsee]] | + | Der '''Weißsee''' ist ein Salzburger Gebirgsstausee im südlichen Gebiet der [[Pinzgau]]er Gemeinde [[Uttendorf]] in den [[Zentralalpen]]. |
| − | [[Datei:Erinnerung an das Nebenlager von Dachau in Uttendorf, Weißsee.jpg|thumb|Erinnerung an das Nebenlager von Dachau in Uttendorf, Weißsee]] | |
| − | [[Datei:Rudolfshuette Weisssee.jpg|thumb|Der Weißsee mit dem [[Berghotel Rudolfshütte]].]] | |
| − | Der '''Weißsee''' ist ein Salzburger Gebirgsstausee.
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| | ==Geografie == | | ==Geografie == |
| − | Der Weißsee befindet sich in den [[Hohen Tauern]] im südlichen [[Stubachtal]] in 2 250 [[m ü. A.]] südöstlich unterhalb der [[Granatspitze]]. Gespeist wird der See hauptsächlich vom Schmelzwasser des [[Sonnblickkees]] sowie von einigen kleinen Gebirgsseen wie der Eisbodenlacke. | + | Der Weißsee befindet sich in den [[Hohen Tauern]] im südlichen [[Stubachtal]] in 2 250 [[m ü. A.]] südöstlich unterhalb der [[Granatspitze]]. Gespeist wird der See hauptsächlich vom Schmelzwasser des [[Sonnblickkees]] sowie über eine 5,6 Kilometer lange Druckleitung vom westlich gelegenen [[Amertaler See]]. |
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| | + | Der Weißsee liegt ebenso wie der [[Grünsee]] und der [[Tauernmoossee]] nicht im [[Nationalpark Hohe Tauern]]. |
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| | + | [[Datei:Weißsee Tauermoossee Berghotel Rudolfshütte.jpg|thumb|Blick von Südwesten auf den [[Weißsee]] und darüber den [[Tauernmoossee]], zwei Hochgebirgsstauseen im südwestlichen [[Stubachtal]] in den [[Hohen Tauern]]. In der Bildmitte sieht man das [[Berghotel Rudolfshütte]].]] |
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| − | Am östlichen Ufer des Sees befindet sich das [[Berghotel Rudolfshütte]] (2 311 m ü. A.). Von dort aus führt ein [[Saumpfad]] über den [[Kalser Tauern]] zum Kalser [[Tauernhaus]] auf [[Osttirol]]er Seite hinunter. Im Winter wird um den Stausee die [[Weißsee Gletscherwelt]] für Skifahrer betrieben. In unmittelbarer Nähe der Rudolfshütte besteht seit [[1962]] die Wanderfalter-Beobachtungsstation des Forschers [[Karl Mazzucco]]. | + | Am östlichen Ufer des Sees befindet sich das [[Berghotel Rudolfshütte]] (2 311 m ü. A.). Von dort aus führt ein [[Saumpfad]] nach Süden über den [[Kalser Tauern]] zum Kalser [[Tauernhaus]] auf [[Osttirol]]er Seite hinunter. Im Winter wird um den Stausee die [[Weißsee Gletscherwelt]] für Skifahrer betrieben. In unmittelbarer Nähe der Rudolfshütte besteht seit [[1962]] die Wanderfalter-Beobachtungsstation des Forschers [[Karl Mazzucco]]. |
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| − | Der Weißsee liegt ebenso wie der [[Grünsee]] und der [[Tauernmoossee]] nicht im [[Nationalpark Hohe Tauern]].
| + | Westlich oberhalb befinden sich [[drei Karseen nordwestlich des Weißsees]] |
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| | Das Wasser dient der [[Kraftwerksgruppe Stubachtal]] zur Stromerzeugung für die [[Österreichische Bundesbahnen|Österreichischen Bundesbahnen]]. | | Das Wasser dient der [[Kraftwerksgruppe Stubachtal]] zur Stromerzeugung für die [[Österreichische Bundesbahnen|Österreichischen Bundesbahnen]]. |
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| | ==Geschichte== | | ==Geschichte== |
| | [[1936]] begann man mit dem Bau dieser Sperre. Von [[1939]] bis [[1945]] mussten hier hunderte Menschen unterschiedlicher Nationalität unter schwersten Bedingungen [[Zwangsarbeit]] verrichten. Ab [[1943]] bestand hier auch eines der [[KZ-Nebenlager im Pinzgau]]. | | [[1936]] begann man mit dem Bau dieser Sperre. Von [[1939]] bis [[1945]] mussten hier hunderte Menschen unterschiedlicher Nationalität unter schwersten Bedingungen [[Zwangsarbeit]] verrichten. Ab [[1943]] bestand hier auch eines der [[KZ-Nebenlager im Pinzgau]]. |
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| | + | [[Datei:Erinnerung an das Nebenlager von Dachau in Uttendorf, Weißsee.jpg|thumb|Erinnerung an das Nebenlager von Dachau in Uttendorf, Weißsee]] |
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| | Am [[21. März]] [[1942]] fand eine Feier in der höchstgelegenen Baustelle von Großdeutschland auf 2 250 m ü. A. anlässlich des Stollendurchbruchs zwischen dem Weißsee und dem tiefer gelegenen [[Stausee Tauernmoossee]] statt. Das "[[Salzburger Volksblatt]]" berichtete darüber (Auszug):<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19420323&query=%22Wei%c3%9fsee%22&ref=anno-search&seite=3 ANNO], "Salzburger Volksblatt", Ausgabe vom 23. März 1942, Seite 3</ref> | | Am [[21. März]] [[1942]] fand eine Feier in der höchstgelegenen Baustelle von Großdeutschland auf 2 250 m ü. A. anlässlich des Stollendurchbruchs zwischen dem Weißsee und dem tiefer gelegenen [[Stausee Tauernmoossee]] statt. Das "[[Salzburger Volksblatt]]" berichtete darüber (Auszug):<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19420323&query=%22Wei%c3%9fsee%22&ref=anno-search&seite=3 ANNO], "Salzburger Volksblatt", Ausgabe vom 23. März 1942, Seite 3</ref> |
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| | <blockquote>''Sie galt dem glücklichen Vollzug einer nicht ungefährlichen Baumaßnahme, des Anbohrens nämlich eines mit dickem Eis und tiefem Schnee bedeckten Hochalpensees zwanzig Meter unter seiner Oberfläche und Ableitung des angezapften Seewassers durch den vorbereiteten Stollen ins Nachbartal. Während zunächst von diesem Tal aus der rund 450 Meter lange Stollen bis an das äußerste Ende des tragfähigen und noch einigermaßen dichten Gesteins, also bis ganz nahe an den Seegrund herangetrieben wurde, mußten die letzten Masten an Fels und Geröll sowie eine dicke Schlammschicht, die dem Wasser noch den Weg verlegten, unter Schnee und Eis durch gewaltige Sprengung zerteilt und beseitigt werden. Dies gelang am [[12. März]] so gut, daß die rund drei Millionen Kubikmeter betragenden Wassermassen in mächtigem Schwall in kürzester Zeit in das andere Tal abflossen, wo sie einen gerade winters über besonders wertvollen Beitrag für die Füllung des Großspeichers des elektrischen Zugsbetriebes der Deutschen Reichsbahn bilden.</blockquote> | | <blockquote>''Sie galt dem glücklichen Vollzug einer nicht ungefährlichen Baumaßnahme, des Anbohrens nämlich eines mit dickem Eis und tiefem Schnee bedeckten Hochalpensees zwanzig Meter unter seiner Oberfläche und Ableitung des angezapften Seewassers durch den vorbereiteten Stollen ins Nachbartal. Während zunächst von diesem Tal aus der rund 450 Meter lange Stollen bis an das äußerste Ende des tragfähigen und noch einigermaßen dichten Gesteins, also bis ganz nahe an den Seegrund herangetrieben wurde, mußten die letzten Masten an Fels und Geröll sowie eine dicke Schlammschicht, die dem Wasser noch den Weg verlegten, unter Schnee und Eis durch gewaltige Sprengung zerteilt und beseitigt werden. Dies gelang am [[12. März]] so gut, daß die rund drei Millionen Kubikmeter betragenden Wassermassen in mächtigem Schwall in kürzester Zeit in das andere Tal abflossen, wo sie einen gerade winters über besonders wertvollen Beitrag für die Füllung des Großspeichers des elektrischen Zugsbetriebes der Deutschen Reichsbahn bilden.</blockquote> |
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| | + | Am [[2. Oktober]] [[1952]] berichteten die "[[Salzburger Nachrichten]]" in ihrer Ausgabe über die bevorstehende Fertigstellung Österreichs höchstgelegene Talsperre. Für die 200 m lange und 37 m hohe Staumauer wurden 63 000 Kubikmeter Beton verbaut. Da die Schmelzwasser des obersten Stubachtales jedoch zumindest in Normaljahren nicht ausreichen würden, um das vergrößerte Becken bis zum Herbst 1953 zu füllen, wurden ausgedehnter Wasserstollen errichtet, die wie nebenan im [[Kapruner Tal]], Wasser aus benachbarten Tälern durch das Kalsertörl und das Massiv des [[Stubacher Sonnblick]]s heranbrachten. |
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| | + | In den [[1950er]]- und [[1960er]]-Jahren, als dort oben auch im Sommer noch Schnee lag, trainierten die österreichischen Skistars um Toni Sailer und Anderl Molterer auf dem sogenannten Olympiahang südlich des Weißsees. |
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| | == Fauna == | | == Fauna == |
| | Das Gebiet um den Weißsee ist Brutgebiet des [[Steinrötel]]s. | | Das Gebiet um den Weißsee ist Brutgebiet des [[Steinrötel]]s. |
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| | + | [[Datei:Uttendorf, Weißsee.jpg|thumb|Der Weißsee.]] |
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| | + | == Gebäude == |
| | + | Nordöstlich, auf einem Felsen etwa 50 Meter über Stausees befinden sich vier Gebäude: die Erich-Steinbock-Hütte, die Bergstation der [[ÖBB Seilbahn Weißsee]], die Bergstation der [[Weißsee Gletscherbahn]] und das [[Berghotel Rudolfshütte]]. Die erste [[Rudolfshütte]] musste vor dem Einstau des Weißsees gesprengt werden, da sie sich unterhalb des Stauziels befunden hatte. |
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| | + | == Ausstellung == |
| | + | Die Ausstellung "Gletscher-Klima-Wetter", eine Kooperation mit dem Nationalpark Hohe Tauern und der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB), befindet sich direkt neben der Bergstation der Weißsee Gletscherbahn. |
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| | == Bilder == | | == Bilder == |
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| | + | [[Datei:Rudolfshütte Weißsee undatiert.jpg|thumb|Eine undatierte Aufnahme, vermutlich um 1900.]] |
| | == Weblinks == | | == Weblinks == |
| | * Historische Aufnahme vom Bau der Staumauer [https://www.facebook.com/photo?fbid=192993640425817&set=gm.1986958624994655&idorvanity=200164147007454 www.facebook.com] (Historischer Pinzgau) | | * Historische Aufnahme vom Bau der Staumauer [https://www.facebook.com/photo?fbid=192993640425817&set=gm.1986958624994655&idorvanity=200164147007454 www.facebook.com] (Historischer Pinzgau) |
| | * Lage auf [https://maps.bev.gv.at/#/center/12.6237,47.1331/zoom/14.7 AMap] (aktualisierter Datenlink 29. Juli 2023) | | * Lage auf [https://maps.bev.gv.at/#/center/12.6237,47.1331/zoom/14.7 AMap] (aktualisierter Datenlink 29. Juli 2023) |
| | + | * Lage auf [https://www.openstreetmap.org/relation/1022103#map=13/47.1692/12.6403 www.openstreetmap.org] |
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| | ==Quellen== | | ==Quellen== |
| | + | * [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=san&datum=19521002&query=%22Rudolfsh%c3%bctte%22&ref=anno-search&seite=3 ANNO], "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 2. Oktober 1952, Seite 3 |
| | * {{Quelle SAGIS}} | | * {{Quelle SAGIS}} |
| − | * [https://www.openstreetmap.org/relation/1022103#map=13/47.1692/12.6403 www.openstreetmap.org]
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| − | * Salzburgwiki-Seiten
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| | {{Quelle AMap}} | | {{Quelle AMap}} |
| | + | * [https://www.openstreetmap.org/?mlat=47.13489&mlon=12.62540#map=18/47.13489/12.62540 www.openstreetmap.org], namentlich die vier Gebäude |
| | == Einzelnachweis == | | == Einzelnachweis == |
| | <references/> | | <references/> |
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